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Donnerstag, April 22, 2010

Warum das Internet Scheiße ist
So einfach kann mans erklären:


(direktscheiße)

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von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Dienstag, April 20, 2010

Unterschätzt uns!
Die re:publica hatte rund 2700 Besucher. Es gab Vorträge über Grundeinkommen und eine ganze Reihe über die Möglichkeiten guter Bildung in der Zukunft. Es gab eine ganze Reihe Workshops, die sich mit den tatsächlichen Problemen beschäftigten, die entstehen, wenn private daten öffentlich werden. Es gab eine Menge Blicke über den deutschen Tellerrand, den Blogger und Netzaktivisten offenbar problemloser schaffen als der ein oder andere Journalist. Letzteres stört mich nicht, es gibt jede Menge Journalisten, die sich interessieren und Ahnung haben von was sie schreiben (das sollten wir echt auch mal sagen, oder?).
Was mich - vielleicht im Gegensatz zu den meisten anderen Kommentatoren - auch nicht stört, ist daß auch dieses Jahr die re:publica von Politikern komplett ignoriert wurde. Ich mag das. Hier fand ein Kongress statt, der inzwischen die Größenordnung eines Parteitages annimmt und auf dem jede Menge eigentlich ganz klar hochpolitische Ideen und Themen diskutiert werden, die die gesamte gesellschaftliche Zukunft betreffen, ohne daß dabei auch nur ein Politiker vermisst wurde. Ich redete mit Menschen, die sich mit dem auskennen, über das sie sprechen und ich redete mit Leuten, die sich für das wirklich interessieren, womit ich mich auskenne. Wenn das möglichst noch lange so bleiben könnte fände ich das großartig.
Das geht aber nur, wenn man uns auch weiterhin unterschätzt.
Daher, liebe Politiker und liebe Journalisten der Fraktion "Internet ist sowieso alles Mist": Unterschätzt uns bitte bitte noch ein paar Jahre mehr. Wir sind total harmlose weltfremde Computerkids (ja, auch die 50-jährigen) oder Nerds, wir schauen den ganzen Tag nur Besucherstatistiken und Bloggercharts an (gibt die eigentlich noch?), wollen irgendwie, daß alles umsonst ist, ein freies Netz zum Download von Musik und Filmkopien und wir interessieren uns wahlweise so ein wenig für Datenschutz wenns um den Staat geht oder eben nicht, wenns um FacebookGoogle geht (stimmt ja, man basht ja noch Google und merkt gar nicht, daß deren 10 Jahre ja eigentlich schon rum sind). Wir verdienen kein Geld mit diesem "bloggen" und unsere Antworten auf "Und was soll das bringen" hören sich für euch an wie klingonisches Gebrabbel, weil eure Maßstäbe, was Leistung ist, nicht passen wollen.
Das ist gut so. Warum? Weil neue Kommunikation, Verteilung von Informationen, gesellschaftliche Veränderungen viel besser funktionieren, wenn ihr wegschaut. Weil Machtinteressen hier bremsend wirken würden. Weil es Internetstyle ist, daß fundierte Informationen so wertvoll sind daß man sie allen zugänglich machen will und man sich daher lieber die Leute auf Kongresse einläd, die wissen wovon dort gesprochen wird als diejenigen, die sich für wichtig halten weil sie irgendein Amt oder einen Titel haben. Ihr würdet das nicht verstehen und das bloß persönlich nehmen.
Ihr braucht daher noch ganz lange nicht merken, was wir hier machen. Und falls ihr Verdacht schöpft OH! Schaut mal da! Eichhörnchen!

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von Jens Scholz   direct link      13 Kommentare
 

Montag, April 19, 2010

Das Internet ist Scheiße, weil die Welt scheiße ist
...war, glaube ich, das beste inoffizielle Schlusswort für die diesjährige re:publica, die man sich vorstellen kann. Einmal natürlich, weil es schlichtweg wahr ist: Das Internet ist (inzwischen) ein Teil der Welt, es bildet die Gesellschaft mit allem ab, was es gibt - also auch Scheiße, Kommerz, Verbrechen und selbstverständlich auch Sexismus (und wenn die Piraten das nicht langsam kapieren, dürften sie bald einen guten Anteil ihrer Wählerinnen und Wähler verlieren).
Das alles wird man nun nicht dadurch los, indem man einfach das Internet abschafft, sondern indem man die Welt besser macht. Einfach ausgedrückt, aber so isses und wenn Felix' Vortrag online ist werde ich den verlinken auf Teufel komm raus, weil er einfach so unglaublich einfach eine unglaublich komplizierte Sache erklärt. Wie wars denn sonst so?
Die re:publica war eine schöne Veranstaltung mit ganz vielen interessanten Themen und Diskursen. Was die letzten Male irgendwie noch nicht so rüberkam war dieses Jahr offensichtlicher (nur nicht für die Presse, aber dazu vielleicht später mehr): Das Netz und seine Bewohner sind in keinster Weise homogen und gleichgesteuert und die re:publica ist nicht die Veranstaltung auf der sich alles um sich selbst dreht - das ist ja, kurz mal paraphrasiert - in den letzten Jahren immer so ein wenig die Hauptkritik gewesen, vor allem von Leuten, die gar nicht da waren (und in der Presse, aber dazu wirklich vielleicht später).
Wie wenig diese Vorstellung mit der diesjährigen Veranstaltung zusammenpassten, erkannte man mehr oder weniger sofort, wenn man die erlebte Realität vor Ort und das Programm der re:publica für den Reality-Check heranzog.
Ich empfand die Themen-Vielfalt als sehr angenehm und als noch angenehmer, daß man sich mit viel echtem Fachwissen über die z.B. ja seit einiger Zeit leider oft hysterisch diskutierten Widersprüche zwischen den Positionen der Verfechter von mehr Datenschutz durch Regulierung sowie den "Post-Privacy"-Apologeten, die völlig auf den Markt vertrauen und wiederum den Befürwortern der radikalen Entkommerzialisierung der Daten und Informationen, die ihrer Meinung nach allen gehören sollten, informieren konnte.
Bei einigen Themen - zum Beispiel bei der Betrachtung von Gefahren durch Datensammlungen seitens Staat oder Firmen, durch die Auswertbarkeit von einzeln harmlos erscheinenden persönlichen Informationen und so weiter - gab es ja bisher keinen wirklich kompetenten Vertreter, der zum Einen nicht sofort das Internet als solches verteufelte oder gar einfach nur auf billige Weise seine Bewohner disste und sich von denen gerne dadurch absetzte, indem man seine eigene Ahnungslosigkeit im Umgang mit dem Netz als erstrebenswerte Tugend verkaufte.
Wie angenehm war es daher, mit Miriam Meckel endlich mal jemandem zuhören zu können, die der Komplexität des Themas wirklich mit enormem Fachwissen und fast körperlich spürbarer Erfahrung gerecht wurde: Sie erklärte die heute gängigen Wirkweisen der Social Media Nutzung in all ihrer Ambivalenz und erläuterte die Auswirkungen die von auswertbaren Daten ausgehen in gesamter Breite: Also sowohl die positiven Seiten, als auch die Limitierungen und dann auch die noch übrig gebliebenen tatsächlichen Gefahren. Angenehmerweise tat sie das mal ohne die hysterische Schwarzseherei derer, die ihr Halbwissen darüber wozu Algoritmen so fähig sind anscheinend vor allem aus CSI-Fernsehserien beziehen. Und hoppla, plötzlich waren die tatsächlichen Problemfelder endlich mal ganz scharf umrissen und Miriam Meckel hat einen Fan mehr, auch wenn ich überhaupt nicht alle ihre Positionen teile.
Überhaupt ist erfreulich, daß es inzwischen genügend gute Fachleute gibt, die nicht einfach irgendwas rumbehaupten und denen sofort die Luft ausgeht wenn mal mal unter die Oberfläche ihrer Theorien schaut. Das macht viele Kritiker aus der Journalismusecke zwar noch unrelevanter als sie eh schon sind, aber das stört ja nicht. Also, mich.
Natürlich war das Schönste dieser drei Tage, all die Freunde und Bekannten wiederzutreffen die ich viel zu lange nicht gesehen habe. Und neue, interessante und angenehme Bekanntschaften zu machen. Und eben diese ganzen Echtes-Leben-Dinge zu tun die wirklich den Namen "sozial" verdienen (ich bin ja einer der Menschen die behaupten, es gäbe noch überhaupt keine echten "Social Networking Plattformen" im Internet, sondern das sind alles bisher nur werbefinanzierte Entfernungsüberbrückungsmittel).
Ich bin außerdem überglücklich über die kleine Internet-Hasserei-Session die Caro, Anne, Bov und ich in einem der kleinen Workshopräume abhalten konnten. Nicht nur weil sie ein Erfolg war sondern in erster Linie, weil es (und wohl auch den meisten Zuschauern) einfach einen riesen Spaß machte. Für mich ganz persönlich war das auch deswegen ein Highlight, weil es mir den Vorwand dafür hergab, Anne persönlich kennenzulernen, die ich nun noch viel mehr bewundere als vorher schon.

Foto von bosch_hh
(Foto von bosch_hh)

Bovs Solo war übrigens so gut, daß Felix ihn gleich nochmal damit in sein Programm einlud und wodurch völlig verdient zumindest sein Part der Nachwelt erhalten bleibt, unsere Session wurde ja nicht mitgefilmt. was natürlich auch besser so ist, ich bin durchaus ein Freund von Verknappung, der Exklusivität der Einmaligkeit und der daraus folgenden Legendenbildung (bis jetzt gibts nicht mal Fotos).
Was mir auch gefallen hat war, daß ich viel mehr Zeit als letztes Jahr hatte, mich mit Roland und Valeska zu unterhalten, die mich auch dieses Jahr wieder beherbergt hatten und daß die Normalisierung des Internets auch bei mir eine gewisse Beruhigung und Entspannung zu verursachen scheint: Ich hab sehr genossen, auch ein paar ganz andere Dinge zu machen, wie zum Beispiel statt auf die Abschlussparty ins Mehringhof-Theater zu gehen und mir ein großartiges Kabarettprogramm zum 25 Jährigen Jubiläum anzuschauen.
Außerdem hab ich schon ein prima Thema und eine richtig gute Idee für nächstes Jahr...

Update: Das Foto da oben ist von bosch_hh.

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von Jens Scholz   direct link      4 Kommentare
 
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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