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Dienstag, Mai 13, 2003

Life Five: Eine Computer-Geek Karriere
Mein Leben mit Computern begann als Zuschauer, und zwar mit dem Apple IIe (doch kein e) von Mario und dem C64 von Thomas. Es ging dann aber schnell auch für mich praktisch weiter damit, dadurch dass mein Vater es für wichtig hielt, mir auch einen eigenen Rechner zu besorgen. Das war ein Schneider CPC 464 mit Farbmonitor. Später kam auch das Floppylaufwerk dazu, das ich bis heute für eines der genialsten Diskettenlaufwerke halte, die es je gegeben hat. Einige Jahre verbrachten mein Bruder und ich damit, Spiele zu cracken, Fonteditoren, Datenbankanwendungen und eine Windowsoberfläche(!) zu programmieren, die Videokamera für erste Scanversuche zu nutzen und vor allem unserer Faszination für Computergrafik und Design zu frönen. Mit Michael entstanden auch höchst schräge Texte auf diesem Gerät und wenn heute jemand (aus schlechter Erfahrung) weiss, wie wichtig es eigentlich ist, systemübergreifende Datenformate zu haben, dann bin ich das.
Irgendwann kamen dann die 16-bitter. Mario hatte einen Amiga, ich hatte einen Atari ST, mit dem ich mein Keyboard ansteuerte und auch ein wenig spielte, aber ich wurde mit dem Teil nie wirklich warm: Er versteckte nämlich alles unter dieser blöden GUI. Klar, die Grafikprogramme für die Kiste waren um Längen besser als alles, was es für den Scheider gab, aber irgendwie war es nicht dasselbe. Auf dem Schneider programmierten wir Grafiken und Animationen direkt als selbstlaufendes Programm und es machte dann auch exakt das, was wir wollten. Mit dem ST, der sein eigentliches Innenleben erfolgreich vor mir unter dieser grauen Grafikoberfläche versteckte, konnte man nicht mehr intuitiv arbeiten. Man konnte nur noch das tun, was einem ein Programmierer erlaubte, mit einer blöden Maus rutschte man einen Zeiger auf Buttons statt einfach einzutippen, was das Teil tun sollte und ich hatte nicht mehr das Gefühl, ich rede direkt mit dem Gerät. Es langweilte mich, ich habe es irgendwann nur noch selten als Spielkonsole und wegen seiner wirklich guten MIDI-Fähigkeiten angeschaltet.
Das Thema Computer wäre damit wohl für mich erledigt gewesen, hätte mir nicht ein Rubbellos unverhofft 10.000 D-Mark auf mein Konto gespült. 4000 Mark gab ich für eine damals absolute High-End Zusammenstellung aus. Kein Gerät aus der Kiste, sondern nur die besten Einzelkomponenten (ich hatte einen der wenigen echten DX50 486-Prozessoren, später wurde der Takt intern halbiert und es gab nur diese kastrierten DX 2/50er) und dann alles zusammengebaut. Dadurch hatte ich plötzlich wieder eine Kiste, zu der ich einen echten Bezug wie damals zum Schneider hatte. Bis zum 200er Pentium brauchte ich immer nur einzelne Komponenten austauschen um up to date zu sein. Erst vor zweieinhalb Jahren musste ich einen komplett neuen Rechner kaufen, der momentan kurz vor einem Upgrade des Motherboards und des Prozessors steht.
Der PC jedenfalls war für mich die Rückkehr ins Handwerk, auch wenn ich nicht mehr wirklich programmierte. Ich lernte aber schnell ziemlich genau zu verstehen, was der Rechner tut und was die Programme tun, die darauf laufen. Ich benutzte zwar auch eine Oberfläche, aber anders als beim ST verschliesst sie mir nicht mehr den Blick dahinter. Und nachdem ich über einen Abstecher über die Mailboxen rund um Heidelberg das Internet entdeckt habe (das war so '94) und ich per HTML mein Interesse an Grafik und Layout am Computer nutzen und mit dem Interesse an Technik auch noch verbinden konnte und ich dann sogar einen Job deswegen bei einem Internetprovider bekam, hatte ich plötzlich genau das getan, was sich so viele Menschen erträumen: Das Hobby zum Beruf gemacht.
Der ist, spätestens nach dem Firmenwechsel von der Handvoll-Leute-Firma in die Welt der Konzerne, inzwischen aber ein Beruf wie jeder andere geworden: Er nervt, stresst, langweilt und ödet mich oft genug an. Aber manchmal darf ich noch richtig glänzen, wenn unsere IT-ler die Fehler nicht finden oder meinen, etwas gehe nicht oder nur mit einem Mordsaufwand. Dann macht es richtig Spass, wenn ich das Problem mit "Moment, ich schau grad mal" nach 2 Minuten gefunden habe oder die Lösung, wie man mit einem anderen Programmieransatz die Entwicklungszeit vierteln kann schnell mal in die Runde maile. Oder wenn ich durch zwei, drei Mails einem externen Serviceanbieter den Zahn ziehen kann, einen Haufen Kohle von uns zu verlangen für die Änderung von ein paar Farbwerten. Die damit verbundenen inneren Chanukas gibts aber leider viel zu selten. Vielleicht muss ich ja dann doch mal was für meine Karriere tun...
Life 1, Life 2, Life 3, Life 4.
von Jens Scholz   direct link     
 
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