Mittwoch, Juni 29, 2005
AngstmachereiDer Staat macht den Bürgern also deswegen Angst, um die Umsätze und Entwicklungen der Sicherheitswirtschaft zu fördern? Wenn dem tatsächlich so ist, dürfte er ein weiteres Mal seine Aufgabe völlig verfehlt haben. von Jens Scholz direct link
Schily versucht sich als Meister der Logik:Bedenken gegenüber biometrischen Pässen, RFID-Technologie und Teleüberwachung, geäußert etwa von Datenschützern, sind Angstmacherei, auf die man nicht hereinfallen sollte (...)erklärte er auf einem Symposium für Sicherheitstechnik. Was natürlich Quark ist, denn damit könnte man genauso gut sagen, daß die Erzeugung von Bedrohungsängsten durch ständige diffuse Alarmierung ohne konkrete Gründe - ein Vorgehen, das Sicherheitsexperten übrigens als sicherheitsmindernd einstufen - seinerseits Angstmacherei ist, um eine an sich unnötige Überwachungsmaschinerie einführen zu können.
Das ist halt jetzt doof für ihn, daß die Leute mehr Angst vor der "Sicherheit" haben, die er verspricht als vor den Terroristen und sonstigen schlimmen Dingen, die nunmal auf der Welt existieren - und vor denen uns eben auch seine Datensammelwut nicht schützen wird. Da sind die Leute offenbar erwachsener als er, auch angesichts dessen, wie er jetzt die beleidigte Leberwurst spielt.
Er erläuterte übrigens dann auch gleich noch, worum es ihm bei der ganzen Geschichte eigentlich geht:Wichtig sei, dass Unternehmen auf dem Feld der Sicherheitstechnik tätig würden und den Markt erobern. Der Staat könne nur den Boden dafür bereiten.
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