Montag, April 14, 2008
Weltbank und IWF warnen vor Hungeraufständen?
Das ganze Wochenende schon Meldungen wie diese. Ich würde zu gerne wissen, worum es hier wirklich geht und wer tatsächlich vom Aufbau dieser Bedrohungsszenarien profitiert.
Ölkonzerne, die ihre Felle davonschwimmen sehen, hab ich gestern als Vermutung gehört. Ich glaube das allerdings nicht, sondern denke, es geht um die Erhaltung der Billiglohnländer. Wenn die Lebensmittelpreise dort steigen, muss man den Leuten nämlich plötzlich mehr Lohn zahlen, weil sie mit dem wenigen Geld, mit dem bisher die Konzerne ihre hohen Margen erreichen, nicht mehr auskommen.Labels: medien, wirtschaft
von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Diese Warnungen haben ganz sicher auch Vorwarnungsabsicht in der Art, dass sich der Zorn zuerst in den Billiglohn-Enklaven entlädt, bevor er -- aus denselben Gründen -- in den wohlhabenden westlichen Ländern selbst aufkeimt. Denn dort werden zur Zeit die Lebensmittelpreise ja ebenfalls dramatisch nach oben gedrückt und es gibt genügend arme Bevölkerungsschichten, die das in Bedrängnis bringt.
Letzten Endes wird das auch bei uns den Ruf nach der Einsatzmöglichkeit der BW im Innern (aus anderen, fadenscheinigen Gründen natürlich) lauter werden lassen.
Ich glaube nicht, dass es hier ini erster Linie um den Erhalt von Billiglohnländern als westliche Produktionsstätten geht.Kommentar veröffentlichen
Es ist leider eine Tatsache, dass wir seit einiger Zeit dabei sind, Lebensmittel als Kraftstoffe zu verballern.
Was einerseits gut fürs Klima ist (weil CO2-neutral), ist andererseits eine Katastrophe für arme Menschen, die sich die teurer werdenen Lebensmittel nicht mehr leisten können. Mit vollem Bauch findet man Biosprit gut, wenn aber vom verspriteten Mais das eigene Überleben abhängt, sieht die Sache ganz anders aus.
Hier sind wir ein gutes Stück übers Ziel hinaus geschossen, solange Technologien zur Gewinnung von Treibstoff aus Bioabfällen noch in den Kinderschuhen steckt.