Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken && handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien:

Sonntag, September 20, 2009

An alle die gerade versuchen, Nerds zu verstehen
Das Interesse an Nerds und Geeks ist momentan ja ziemlich hoch. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung widmet ihnen heute sogar einen langen Feuilleton-Artikel (dessen Aussage sich mit der ElRep-Ausgabe von letztens ziemlich deckt - inklusive der Beispiele: Der ElRep-Film kann prima als Hintergrundfilm für den Artikel fungieren. Das aber nur am Rande).
Interessant finde ich darin aber die eher unbeholfenen Versuche, den Menschen-Typus Nerd auf den Vertreter einer Art Anti-Mode einzugrenzen und als weltabgewandtes Kellerkind zu bechreiben. Erstmal gehts natürlich an die Äußerlichkeiten:
der klassische Nerd trägt Kopfhörer, während er sich tief über seine Computertastatur beugt und gedankenlos mit der linken Hand nach einem kalten Stück Pizza greift. In "Jurassic Park" war der Typus, gespielt von Wayne Knight, zu besichtigen. (...)
Früher konnte man sie in der Schule leicht erkennen: Sie hatten Diplomatenkoffer mit Nummernschloss, dessen Code sie täglich änderten, trugen Pferdeschwanz und schwarze T-Shirts mit "Ultima Online"-Logo.(...)
Jetzt weiß ich nicht, wie alt der Autor ist (was sich sicher leicht rausgooglen ließe), aber da es zu meiner Schulzeit noch kein Ultima Online gab und die Langhaarigen eher die Rocker und Metaler waren dürfte er jünger sein als ich. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß ich im Rückblick von meinen Mitschülern als waschechter Nerd erkannt werden würde. Und es ist wahr: Ich bin ein Nerd. Einer der sich wundert, daß man mit der Frage, wie Nerds ticken, nicht einfach zu denen kommt, die sie beantworten können. Aber ich will mal nciht so sein und komme nun einfach mal auf euch zu.

Liebe Nicht-Nerds
Ich bin 40 Jahre alt und ein Nerd. Ich lief im Alter von 15 bis 20 Jahren im Sommer in T-Shirts und im Winter in Sweatshirts herum, dazu normale blaue Jeans und bequeme Schuhe. Ich habe mir diese Klamotten gerne von meinen Eltern kaufen lassen, weil ich dadurch viel Geld sparen konnte.
Auch die Vorteile eines abschließbaren Koffers hatte ich erkannt: Kaffee und Disketten ließen sich damit einfach besser transportieren als in labbrigen Rucksäcken (die von mir heute präferierten Crumplers gabs damals noch nicht).
Worum es nämlich - ob bei Klamotten, der Frisur oder eben dem Koffer, immer ging war: Zweckmäßigkeit. Nie Mode. Ich erinnere mich an kein einziges Label, an keinen Herstellernamen auch nur eines Stücks meiner Klamotten. Ich dachte keinen Moment darüber nach, ob ich irgendwie aussehen wollte, ich dachte noch nicht einmal darüber nach, ob ich irgendwie nicht aussehen wollte. Es war nämlich vor allem eines: Völlig unwichtig.
Wie Nerds aussehen ändert sich daher ständig, denn ihre Bedürfnisse ändern sich auch ständig: Heute muss man nicht mehr 50 Disketten mit sich herumtragen, auch die Menge an Papier (Listings, Zeitschriften, Comics,...) hat sich verringert. Stattdessen gibt es jede Menge mobile Geräte unterzubringen. Insoweit ist es eigentlich verkehrt, auf die Äußerlichkeiten zu schauen und auch ein weiteres Klischeebild gibt es nur im Film: Daß der Nerd schüchtern und unsicher ausgegrenzt von den hippen und modischen Mitschülern herumsitzt und verwirrt vor sich hin stammelt, sobald ihn jemand - und im Besonderen eine Frau - anspricht.
Klar, wir saßen zwar immer etwas abseits, das lag aber weniger daran, daß wir Angst vor Menschen hatten sondern daran, daß wir z.B. in Ruhe lesen oder über ein interessantes Thema reden wollten. Das macht man halt nicht in Gruppen pubertär herumschnatternder Cliquen. Ich habe mich dabei auch nie ausgegrenzt gefühlt. Klar konnten andere eventuell nicht so viel mit den Themen anfangen, die ich toll fand, aber wenn ich mir den Blick von euch Nicht-Nerds auf uns so betrachte, scheint ihr zu glauben, wir hätten darunter gelitten. Haben wir nicht. Wir haben es noch nicht einmal bemerkt, für uns war das eine gegenseitige Toleranz: Wir haben uns nicht für Fußball interessiert, warum also sollte sich jemand mit unseren Interessen beschäftigen, wenn er damit nichts anfangen kann?
Ein weiteres Klischeebild, das ich mit einer Fehlreflektion eurerseits erklären kann ist, daß wir so weltfremd waren daß wir uns versehentlich ständig so schrecklich lächerlich machten, daß ihr euch entweder für uns fremdschämen musstet oder uns augelacht habt. Wie viele Achtziger-Jahre Filme gibt es, in denen den Filmnerds ständig peinliche Missgeschicke passieren über die dann alle lachen? Dieses Klischee vom bedauernswerten fast lebensunfähigen Tolpatsch ist - wie ich meine - eine reine Projektion von Leuten, die sich fragen, wie sie sich wohl an Stelle des Nerds da drüben fühlen würden. Was natürlich nicht geht: Wenn ich als Teenie so sehr Wert auf die aktuelle Mode legen würde und mir dann vorstellte so ein No-Name Shirt mit Star Wars-Aufdruck zu tragen wäre mir das peinlich und ich hoffte, daß mich so bloß keiner sieht. Wir fanden das Shirt aber prima und somit war uns auch nichts daran jemals peinlich.
In Wirklichkeit war es umgekehrt: Wir haben unsere Mitschüler bedauert, die sich ständig an Äußerlichkeiten maßen und einen schrecklichen Stress damit hatten, daß ihnen nur kein modischer Faux Pas passierte. Wir Nerds hatten kein Problem damit, daß ihr uns peinlich fandet, die ihr im Diktat einer sich ständig ändernden Mode all euer Geld für Klamotten ausgeben musstet. Hey, ich konnte eine Jeans so lange anziehen, wie sie gepasst hat. Meine Mitschüler nur so lange wie sie modern war. Was mir wesentlich mehr Geld für wichtige Dinge übrig gelassen hat (und zugegebenermaßen meistens vor allem irgendwas mit Computern zu tun hatte). Was denkt ihr, wenn ihr Fotos von früher anschaut? Würdet ihr die ins Internet stellen und darüber lachen?
Daß sich da bei euch ein schiefes Bild von uns festgesetzt hat, das sich bis heute wenig geändert und es bis ins Feuilleton der FAS geschafft hat ist vielleicht aus genau solchen Projektionen und daraus folgenden Missverständnissen zu erklären, denn man kann das recht einfach ausweiten:
Nerds interessieren sich nicht für Frauen, sind ihnen gegenüber gehemmt und überhaupt ziemlich asexuell. Diese Sicht der Dinge wird am Beispiel der Freundin von Bill Gates Mutter offenbar oder an Sätzen wie "Die Nerds, die die Sprites auf ihrem C-64-Homecomputer programmierten, während ihre Mitschüler in Clubs oder auf Demos waren..." und "Nerds, heißt es, haben es in der Pubertät etwas schwerer als die Raver, eine Freundin zu finden...".
Die Wahrheit ist: Wir Nerds haben uns lediglich euren Gruppendynamiken entzogen. Es ging euch doch in Clubs und Disco überhaupt nicht darum, "eine Freundin zu finden", sondern um euren Status: Eure Freundin oder Freund war ein Statussymbol. Ihr kämpftet ständig um das jeweils bessere Exemplar und auch wie mit den Klamotten galt doch, daß eine Teeniebeziehung nur so lange hielt wie es die Mode erlaubte und es cool war mit genau dieser Person zusammen gesehen zu werden. Wenn also ihr Nicht-Nerds vielleicht ein wenig genauer überlegen würden und ihr euch mal richtig anstrengen würdet, euch daran zu erinnern wie es tatsächlich gewesen ist:
Hatten wir wirklich keine Freundinnen? Oder war es vielleicht nicht eher so, daß wir "richtige" Freundinnen hatten, also mit Mädchen und Frauen abhingen, mit denen wir lange Gespräche führen konnten und uns auf gleicher Augenhöhe austauschten, deren Probleme wir uns mit echtem Interesse anhörten und die uns dafür ihrerseits Ernst genommen haben? War es nicht vielleicht sogar so, daß wir am Ende sogar mit genau den Frauen zusammen waren, die jeder am coolsten fand, weil sie nicht nur klasse aussahen sondern auch klüger, individualistischer und viel selbständiger waren als diese rosa Plüschtussen? Mit denen, die die vermeintlichen Alphamännchen abblitzen ließen weil sie deren Machomasche kindisch fanden?
Nerds lernen ihre Frendinnen langsam kennen - alle paar Wochen ne Neue interessierte uns nicht, vielleicht ist das Radiobeispiel gar nicht so schlecht: Wir haben unsere Freundinnen zwar nicht "auseinandergebaut", aber wir wollten sie so genau wie möglich kennen lernen und alles über sie wissen, wir liebten es, uns von ihnen faszinieren zu lassen. Wir trafen uns nach der Schule, in gemütlichen Cafés oder gleich bei ihr oder uns zu Hause, denn im Gegensatz zu anderen waren unsere Zimmer im Keller oder Dachboden fast ein eigenes Appartement abgetrennt und unsere Eltern vertrauten uns so sehr, daß jeglicher Besuch auch jedezeit übernachten konnte. Wir redeten viel und lange. Länger als unsere Altersgenossen in der Disco abhingen, oft und regelmäßig so lange bis die Sonne aufging. Wir wußten mit 20 Jahren wahrscheinlich wesentlich mehr darüber, was Frauen bewegt und interessiert als ihr. Auch über Sex, Fortpflanzung und Verhütung wußten wir Nerds übrigens Jahre früher Bescheid als ihr.
Es gibt daher überhaupt keinen Grund, uns zu bedauern. Wir kamen und kommen besser zurecht als ihr. Daß wir nicht in Mode sind heißt nicht, daß wir allein im Keller sitzen.
Daher, liebe Nicht-Nerds, muss ich es euch vielleicht einfach mal schonungslos ehrlich sagen: Den extrem begrenzten Horizont den ihr bei uns vermutet habt in Wahrheit ihr. Die Welt in der ihr lebt ist viel kleiner als unser Kellerzimmer. Die vielen Ängste und Zwänge, in und mit denen ihr lebt sind die Matrix, in der wir uns freier bewegen können, weil wir sie als ein weiteres Regelwerk eines Rollenspiel betrachten können. Und niemand kann darin besser schummeln und die Regeln einfach ändern als wir. Daß z.B. eine Piratenpartei gerade die Regeln für die politische Willensbildung neu definiert ist somit weder überraschend noch braucht ihr - je nach Gusto - hoffen oder befürchten, daß das ein Strohfeuer ist. Hier stimmt die Analyse:

(...) sie sind Individualisten, die dank der digitalen Technologie die größte Vernetzungsstufe der Menschheitsgeschichte möglich gemacht haben: Vernetzung einzelner Subjekte, die ihren Charakter und ihre Individualität bewahren können, nicht nach ihrem Äußeren beurteilt werden, nicht nach ihrem Geschlecht, nicht nach ihrem Diplomatenkoffer oder ihrer Jute-Tasche. Die Organisation ist so geschlechtsneutral, wie es das Internet ist. Das erklärt, wieso sie politisch geweckt wurden, als die Grundregeln bedroht zu sein schienen.

Labels:

von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Den Autor, also Frank Schirrmacher, sollte man schon kennen. Ist übrigens gerade 50 geworden.
 
Aha, Danke. Dann scheinen also die Nerds 10 Jahre vor mir lange Haare gehabt zu haben.
 
Großartig! Das bringt mein Lebensgefühl, vor allem auch das der Teenie-Zeit auf den Punkt. Danke.
 
Und sie haben Ultima Online-T-Shirts schon lange vor der Veröffentlichung getragen. Respekt!
 
ich glaub auch. und sie waren bombenleger :)
super artikel, übrigens.
 
Der FAZ Artikel gefällt sich halt darin, x-fach polierte Klischees aufzureihen. Ein purer Unterhaltungsartikel voller Stereotypen, der mit Ausnahme einiger weniger Passagen nichts neues bringt. Die Art von Artikeln, die denn "normalen" Leser sonntags Nachmittags auf dem Sofa zum Schmunzeln bringen soll. Es kommt ja anscheinend niemand mal auf die Idee, mit einem "Nerd" oder was man dafür hält zu sprechen. Nicht mal schade, nur belanglos. Sehr gute Replik von Dir.
 
Es ist interessant zu lesen, wie Nerds früher gelebt haben. Man bekommt in den meisten Fällen ja immer nur ein verfälschtes Bild mit und mein Leben will ich mit diesen Medienklischees meist nie vergleichen.

Das, was du allerdings beschreibst, finde ich zum Teil in und zum Teil auch in meinen Freunden wieder. Ich frage mich, wie weit die Geschichte der Nerds zurückgeht und wer in den unterschiedlichen Zeiten und unter den großen Persönlichkeiten wohl als Nerd bezeichnet werden würde. Das wäre sicherlich mal ein interessanter Artikel, wenn auch sehr theoretisch.

Vielen Dank für den Beitrag.
 
Sehr schöner Artikel, vielen Dank dafür! Sehe mich eher als Halbnerd oder hatte nicht unbedingt dieses Nerd-Bewusstsein, finde mich aber in ganz vielen Dingen wieder, die Du beschreibst. Hatte erst spät einen PC, konnte aber Tage damit zubringen, Single-Player-Rollenspiele auf ner alten Schreibmaschine zu tippen und anschließend mit Pappe, Bindfaden und Teppichband selbst zu binden...

Damals dachte ich, ich sei der einzige, der nicht verstand, warum Ferris Bueller traurig war, dass er einen Computer statt eines Autos geschenkt bekam.
 
Nerd sein hat ja nicht unbedingt was mit Computern zu tun. H.G. Wells war z.B. auch ein Nerd. Es geht um die eigenständige Erweiterung der Welt und in Asimovs Frage "What if..?" keine Gefahrenprognose sondern unendliche Chancen zu sehen.
 
Danke für den netten Artikel, scheint auch relativ Zeitlos zu sein denn trifft auf mich als 23-jährigen immer noch voll zu.
 
Ganz kann ich den Artikel nicht unterschreiben, denn ich hatte so meine Versuche mich 'anzupassen', die aber irgendwie nie langlebig waren, denn das war ich nicht.


Und jede Mode bei der man das T-Shirt nicht in die Hose stecken konnte und bei der es dann unters Hemd zieht wie Hechtsuppe, hatte sowieso verloren. Kleidung muss eben auf lange Sicht praktisch sein und Badeanzüge kauft man nicht zum Schaulaufen, sondern er sollte beim Sprung vom 5m Brett nicht in die Kniekehlen rutschen.

Leider ist auf dem platten Land die Nerd-Decke mitunter weniger dicht und da fehlen die Leute für lange Gespräche in den Nächten leider empfindlich.

Aber ja ich fand

- die Klassenkameradinnen peinlich, die einen Mitschüler wegen seiner guten (Marken-)Kleidung wertschätzten. Mit Labels kann man nicht reden.

- eben jene Klassenkameradinnen peinlich weil sie im Bereich Politik und gesellschaftlicher Themen gänzlich uninformiert waren.

- es peinlich das unser Klassenbester bei der Kandidatensuche zu den "Sechs Siebengescheiten" keine Spezialinteressen ausser 'Fußball' angeben konnte, während ich mich für ein Dutzend Themen begeistern und in diesen ein enzyklopädisches Wissen vorweisen konnte.

- es peinlich, dass die meisten in der 10. Klasse noch nicht wussten für was sie sich so interessieren das sie es später studieren wollten.

Und noch was für Non-Nerds: Wenn wir irgendwo mit einem Buch oder $GADGET in der Ecke sitzen, bedeutet es das wir in Ruhe lesen wollen. Es bedeutet NICHT 'Ich bin ja so einsam und bitte laber mich an.' Danke.
 
Stimme Dir nicht in allem ganz 100%ig zu, aber guter, lesenswerter Artikel!
 
Auf dem Shirt stand gewiss "Uria Heep" und nicht "Ultima Online".
 
Danke dafür. Ein bisschen erkenne ich mich da auch wieder..
 
@zebramaedchen und @mela: mein blickwinkel ist natürlich insoweit einseitig, als daß wir als jungs mit einem gewissen arroganten trotz recht schnell aus dem schwanzvergleichsspiel raus waren. ich glaube, mädchen haben es wesentlich schwerer.
@kelloggs: das dürfte sogar stimmen :)
 
Dieser Artikel ist mindestens genauso falsch wie der referenzierte FAZ-Artikel. Was für dich zutrifft, trifft auf mich nicht zu. Ich trage durchaus Markenklamotten (halte länger, sitzen besser, etc. pp.) und in der Schule saß ich auch in der Pause nicht buchlesend da. Macht mich das jetzt zum Nicht-Nerd?

Warum maßen sich in letzter Zeit so viele Blogger (Stichwort Internet-Manifest) an, für ganze Gruppen zu sprechen? Diese sog. Nerds sind vor allem: Individualisten.
 
Dirk: Was willst du denn? Du bist halt offensichtlich kein Nerd. Ich kann ja verstehen, daß es grade schick ist, einer sein zu wollen, aber: Du nicht.
 
erstmal:bin jahrgang 1984 ;)

witziger ,guter und wichtiger artikel. ich war immer so in der mitte der nerds und der proleten.hab mich beiden nie wirklich zugehörig gefühlt.

bin nun etwas nerdiger geworden.hocke aber auch nicht den ganzen tag vorm pc.

finde es total doof, dass nerds immer gleich als einer der ,der 24/7 vorm pc hockt,keine freunde hat,ständg poizza bestellt, wow spielt,ungepflegt ist,lange haare hat und unrasiert ist beschrieben werden.

ok solche nerds gibt es!keine frage.

aber stä dig auf diesen klischees rumreiten finde ich halt doof.

mfg
 
Mit der Beschreibung von Nerds laut diesem Blogeintrag kann ich mich identifizieren, mit den gängigen Klischees weniger.

Eine Freundin habe ich (16 Jahre) übrigens noch keine gehabt. Obig beschriebene Charaktereigenschaften findet man selten und die meiste Zeit sitze ich ja zu Hause vor dem Rechner.
 
Gefällt mir sehr gut, was Du schreibst - ich finde mich jedenfalls in vielen Dingen wieder :) Allerdings hat mir auch der FAZ-Artikel richtig gut gefallen. Ich finde, dass der Nerd in dem Artikel eher augenzwinkernd in die üblichen Klischees gepresst wird und durchaus erkennbar ist, dass man es eben nicht mit im Abseits stehenden Eierköpfen zu tun hat, wie man sie aus den US-Highschool-Filmen kennt.
 
Ohje, ehrlich, du willst nun dümmliche Klischees des Artikels mit Rechtfertigungen bzw. Richtigstellungen beantworten? Damit gibst du dem äußerlichen Bild des Nerds recht und sagst, dass er nur anders über sich selbst dachte. Und statt sich selbst zu bemitleiden, schien ihm das zu gefallen, so wie sich die anderen selbst gefielen, während ihr keinen Gefallen an denen hattet. Siehst du die Parallele? Du wirfst Menschen vor, Nerds falsch zu verstehen, während du die anderen Menschen auch falsch verstehst. Was heißt das im Umkehrschluss? Dass weder der Markenträger noch der Nerd eine einheitliche Figur ist, die weder eine Gattung, noch eine Subkultur oder Bewegung beschreiben.

Von daher ist das, was du hier zusammen reimst, mit Verlaub, unglaublich dilletantischer Dreck. Es gab eine Menge Leute, die mich Nerd nannten und weißt du, ich sah ein wenig aus, wie Bill Gates und ich war ziemlich antisozialisiert. Das ist okay, findest du nicht? Es kümmert mich heute, wie damals auch, nicht, ob mich jemand für peinlich hielt. Und auch heute halte ich niemanden für peinlich und @mela in der 10. noch nicht zu wissen, was man machen will, ist es auch nicht. Wer so jung schon große Direktionen hat, der hat sie eben und wer nicht, der eben nicht.

Gott ist das Kindergarten hier. Achje, ich rege mich schon unnötig auf.
 
Ganz unterschreiben würde ich das hier nicht, aber danke an den Autor, du sprichst mir aus dem Herzen. Aber das stimmt: "Warum maßen sich in letzter Zeit so viele Blogger (Stichwort Internet-Manifest) an, für ganze Gruppen zu sprechen? Diese sog. Nerds sind vor allem: Individualisten."
 
Ich fand den FAZ-Artikel ziemlich gruselig, aber das hier irgendwie auch ._o Muss es denn DIE Definition für DEN Durchschnittsnerd geben, oder können wir nicht einfach die homogene Masse an Menschen mit Unterschieden sein, die wir schlichtweg sind?
Klassenunterteilungen, Schubladendenken, alles, was versucht Menschen in eine Form zu pressen, find ich ganz garstig.
 
@ohje und andere, die hier eine Definition zu finden glauben: Ich finde den FAS-Artikel durchaus ziemlich gut und wie am Ende geschrieben, stimmt ja auch das Fazit. Insoweit: nein, es geht mir nicht darum, etwas Richtig zu stellen.
Mir geht es um eine launige, nette und hoffentlich für die meisten leser unterhaltsame Sonntagslektüre, in der ich ein wenig von mir selbst und anderen Leuten erzähle, die ich kenne und in das Klischeebild "Nerd" passen.
Ja, natürlich sind Klischees und Schubladen immer ungerecht, unvollständig und es gibt kein schwarz und weiß sondern viele Schattierungen von Grau. Die Popkultur lebt aber in und mit Klischees und auf die ziele ich hier eben mal mit meiner eigenen Wahrnehmung.
Wer das so Ernst nimmst, daß er sich darüber aufregst, sollte einfach was anderes lesen. und das hier vergessen. Es ist nämlich gar nicht so wichtig.
 
:)
 
ayay, das ging wohl wirklich an mir vorbei ;) aber wenn man die beiden artikel direkt hintereinander liest, wird einem auch ganz komisch :D
 
Toller Blogeintrag! Sehr schön geschrieben und interessant dargestellt.
 
Die Nerds durften nicht mitspielen, und ob das nun gut oder schlecht oder was auch immer war - WTF

Die Nerds aus meinem Abi-Jahrgang sind mittlerweile alle gut im Geschäft und haben (so sagen Beobachter vom letzten Klassentreffen) genau die Frauen abgesahnt, die sie früher schon toll fanden: Blonde with a brain vacancy.

Also diese Allüre: Wir hatten die interessanten Frauen und haben über (xxx) diskutiert bevor wir gepoppt haben usw. ist auch öde.

A nerd is a nerd is a nerd.

When he makes money, he gets the blonde chick with tits.
When he fails, he gets another highscore.
When he doesn't even get another highscore, he's a total fail and society will ignore and forget. That includes chicks.
 
Tolles Manifest Jens!
Eine Frage drückt mich allerdings sehr: War dir all dies bereits in deiner Pubertät klar? Warst du wirklich so sicher in deiner Abkehr vom Mainstream? Hattest du niemals Zweifel, dass du etwas verpassen könntest?
 
hab grad den schirrmacher artikel in der faz gelesen und mein bauch kam sich sehr bepinselt vor.

nach deinem artikel musst ich aber nochmal an meine schulzeit denken, und manche deiner beschreibungen kann ich gut nachvollziehen, obwohl ich mich damals nicht als nerd bezeichnet habe. eher als außenseiter, der allerdings auch nicht belächelt oder ausgegrenzt wurde sondern durchaus auch respekt bekam, ohne jeden modescheiß mitzumachen.

mir ist es ein bisschen unangenehm wie du in deinem artikel leute bashst die eben genau dem mainstream entsprechen. ich habe mir bisher kein urteil gebildet warum das zwangsläufig schlecht sein sollte, es ist doch gut wenn verschiedene strategien ausprobiert werden, wie man sich als mensch darstellen (oder auch nicht) will. für mich gibts da kein schlechter oder besser. untolerante menschen hab ich bisher in allen schubladen entdecken können.

aber ein schönes thema. darüber gäbs noch viel zu schreiben

korbinian
 
first things first: ich fand es sehr schön zu lesen.

und: ich versteh nicht wieso sich hier menschen, die doch unter dem begriff "nerd" alle was anderes verstehen (ihr kommt nicht aus eurem eigenen gehirn heraus, also hört auf etwas anderes zu behaupten), versuchen hier aus dingen arbiträren ursprungs absolute wahrheiten abzuleiten - und sich dann noch darüber streiten. nehmt es doch einfach als ein stück lebensgeschichte hin/auf, und wenn ihr mit diesem text etwas anfangen könnt oder es euch gefallen hat, dann freut euch einfach, dass jemand dies mit euch teilt.


ich fühlte mich jedenfalls sehr an meine frühe jugend erinnert. mit meinem "ersten freund" in der 5. klasse hab ich nintendo gespielt und anime geguckt. wir wären niemals auf den gedanken gekommen rumzuknutschen. ich habe die bezeichnung "miteinander gehen" aus dem grund abgelehnt, weil ich meinte in unserem alter und so bis 20 jahre halte eigentlich keine beziehung lange genug, als dass sich der ganze aufwand eine einzugehen lohnen würde.
ich hab nie in den sog. mainstream mit markenklamotten und saufparties gepasst, es zu zeiten der pubertät eventuell bedauert, aber gleichzeitig auch nie einen sinn darin gesehen. ich wollte 'nen kerl mit hirn haben. aber ich gehöre ja auch in die schublade der leute, die ab und an aus spaß wikipedia-artikel in ihrer freizeit lesen.

vielen dank noch mal an dich jens, ich durfte beim lesen ein bisschen schmunzeln. auch in dem was du über frauen und "freundinnen" schreibst, kann ich mich heute noch wiederfinden.

über mich und an alle, die permanent das wort klischee in den mund nehmen (beide seiten): ich häng so oft ich kann im irc ab, mein lieblingsxkcdcomic ist /610, mein freund codet in perl und wir beide sind open-source-favorisierer. judge me now.

liebste grüße
die koboldin
 
passt wie die faust aufs auge.
 
nerds und geschlechtsneutrales verhalten?

ich bezeichne mich selber als nerd und erlebe es täglich wie viele (anti-soziale) nerds ein rießiges sexismusproblem haben! oder nerds wirklich die klieschees erfühlen nicht mit frauen (und allgemein mit menschen) umgehen können.

natürlich hast du mit deinem artikel recht, aber der punkt das menschen im internet "geschlechtsneutral" behandelt werden ist leider immer noch eine utopie! denn wir haben _hier_ immer noch die gleichen probleme wie _dadraußen_
 
Hab mich mal dazu hinreißen lassen eine etwas andere Sicht der Dinge darzustellen (und mich dafür sogar bei tumblr angemeldet, weil Kommentare anscheinend nur 4096 Zeichen haben dürfen): http://pinguwien.tumblr.com/
 
Danke, ich unterschreibe zu 95%.
Allerdings würde ich schon behaupten, dass Nerdtum asexualität impliziert. Zumindest kann man im Gespräch mit Nerds meist davon ausgehen, dass sie am Thema interessiert sind, und nicht ein Übergangsgespräch zum Aufwärmen für eine Dateanfrage führen.
Andererseits gibt es ja das schöne Wort "Hirnwichsen". Das zu zweit betreiben ist dann ja praktisch Nerd-Sex. Und viel interessanter als die klebrige Variante.
 
Tja, aber das Problem an dem Artikel in der FAS ist doch, dass dieses Klischee jetzt in einer der größten Sonntagszeitungen steht und die LeserInnen der FAS sicher nicht den Weg ins Internet finden.
Das Klischee wird also weiter Verbreitung finden. Nun gut, ein Beinbruch ist das ja auch nicht - ich verweise da auf den Text und den Abschnitt mit dem Horizont: Wir Nerds können halt Zeitung und Blogs lesen...
 
oh ja ... so isses ... bzw. so wars.

und genauso ja ... mir war dieses bewusste Abseits vom Mainstream sehr wohl auch reflektiert bewusst.
 
Nerds führen die tieferen Gespräche und kriegen die schöneren Mädchen? Wer ist denn hier bitte aus dem Schwanzvergleich raus?
 
Klasse Artikel. Vielen Dank. :)
 
Ich hatte ja gehofft, daß ich dieses vermentliche Asexualität aus dem Klischee aus meiner Sicht widerlegt habe.
 
Schöne Illustration übrigens, warum man sich vor der Piratenpartei sorgen sollte: weil sie keine Ästhetik kennt. Weil sie voll ist mit Leuten die glauben, dass es im Leben um Nützlichkeit geht.
 
Klasse! Du hast mir aus dem Herzen gesprochen und genau das wiedergegeben, was mich damals und heute (bin jetzt 43) bewegt und angetrieben hat!1elf11!
 
Ich bin 52 und mit Computern befasst seit der Zeit der Lochkarten. Seit über 30 Jahren arbeite ich als Programmierer. Bin ich deswegen ein Nerd? Who the fuck cares?

Von beiden Artikeln, dem in der FAZ und diesem hier, fand ich mich etwas amüsiert leicht gebauchpinselt. Heute Abend werde ich ein zusätzliches Bier zu Ehren der beiden Autoren trinken.

Übrigens stimmt: Damals hatte ich noch lange Haare. War aber eher einem Faible für die Hippiezeit geschuldet als irgenwas nerdigem. Und meine heutige Frau hat mein Aussehen damals so erschreckt, dass sie beinahe die Flucht ergriffen hätte. Aber eben nur beinahe. Jetzt habe ich kurze Haare und interessiere mich immer noch nicht für Mode. Sehr zum Leidwesen meiner Frau, die in der Modebranche tätig ist.

Siehe auch: Der gemeine Bundesnerd.
 
Daumen hoch!

DAS ist mal eine wirklich gelungene Beschreibung.

Kann man übrigens auch noch gut ergänzen...

Wenn ich mir so 20 Jahre später ansehe, was aus denen geworden ist, die mich für einen Nerd gehalten haben... Ich weiß ja nicht wer jetzt schlechter dran ist. Ich aber kann ohne Sorge meine Familie ernähren, meinem Hobby nachgehen und habe einen Job, der mir Spaß macht, Kollegen die teilweise schon eher als Kumpels zu sehen sind und man hat immer was, worüber man sich unterhalten kann, ohne jetzt auf Fußball oder das Wetter zurück greifen zu müssen.

Wie in deinem Text schon zu lesen war... auch mir tun die Nicht-Nerds eher leid. Beneidet habe ich sie nie, dafür gab es wichtigeres :)
 
Ich war waschechter Nerd, war aber auch ein, so zu sagen, erfolgreicher Frauenschwarm und hatte mehrere Schulrekorde in der Leichtathletik.
Ich hatte in meinem Leben genau 10 Jeans dafür aber schon um die 50 Rechner:)
 
Auch wenn der FAS-Artikel oberflächlich und verallgemeinernd ist, bleibt ein Artikel natürlich verallgemeinernd.

Die beschriebene Situation mag auf dich zutreffen, oder auf viele andere.

Ich kann aber sagen, dass es sehr wohl auch Nerds gibt, die schwul sind (soll heißen, keine Freundin haben, wie von FAS beschrieben ;D) oder an Sozialphobie leiden (also keine/wenig Freunde haben, wie von FAS beschrieben) oder ein kleines Zimmer unter dem Dach ihrer Eltern bewohnen (also kein riesiges 5-Zimmer-Appartement im Keller der Eltern).

Trotzdem zeigt dein Artikel natürlich eine Möglichkeit für einen Nerd. Und ich kannte auch so einen. Okay, der war dafür modisch etwas besser ausgestattet, aber so im großen und ganzen...

Fazit: Alle Verallgemeinerungen sind falsch!
 
Verallgemeinern ist immer ungerecht. Ich habe allerdings versucht, auf einen verallgemeinernden Artikel zu reagieren, der das Bild des Nerds transportiert, das Nicht-Nerds von uns hatten/haben indem ich ihm einen durchaus genauso angreifbaren Blick von Nerds auf Nicht-Nerds entgegensetze. Daß das von einigen als Bashing begriffen wird ist so verkehrt nicht, aber so fühlt sich das eben an.
 
Oh wir kindlich dieser Aufsatz doch ist. Welcher Kleingeist sich dahinter verstecken muss. Eine aus Aengsten resultierende Notwendigkeit sich einer Gruppierung zuzuordnen. Dieses staendige Ihr und Wir in den hier zu lesenden Texten. Das gab es schon einmal. Was soll das fuer ein Konstrukt sein, diese Welt der Wahren Avatare und der Anderen, der Untermenschen. Die Welt ist viel breiter Aufgestellt als dies der Autor in der Lage ist zu erfassen. Geradezu gefaehrlich finde ich die asozialen Tendenzen, die sich hier zwischen den Saetzen verbegen und die ihr zugrunde liegenden Aengste.
 
Oh, wie kindlich dieser Kommentar doch ist. Welcher Kleingeist sich dahinter verstecken muss. Eine aus Aengsten resultierende Notwendigkeit sich über alle erheben zu müssen. Dieses staendige Ihr und Ich in dem hier zu lesenden Kommentar. Das gab es schon so oft. Was soll das fuer ein Konstrukt sein, diese Welt des Wahren Avatars und aller Anderen, der Untermenschen. Die Welt ist viel breiter Aufgestellt als dies der Kommentator in der Lage ist zu erfassen. Geradezu gefaehrlich finde ich die asozialen Tendenzen, die sich hier zwischen seinen Saetzen verbergen und die ihr zugrunde liegenden Aengste.

- Wir sind alle Individuen!

- Jaaa!

- Ich nicht!
 
ich werde das gefuehl nicht los, dass diese ganze debatte um nerds stark mit dem auftreten der piratenpartei auf einer groesseren politischen buehne zutun hat. insofern geht mein dank dafuer auch an die piratenpartei und ich freue mich gleichzeitig um die auseinandersetzung der nicht-nerd-gesellschaft mit der nerdigen "subkultur". ich wuensche mir allerdings weniger ueberheblichkeit bei der betrachtung der nerds. die vermeintliche soziale ueberlegenheit der nicht-nerds, ist, wie wir nicht erst seit diesem post wissen, nicht existent. ich hatte und habe beruflich als auch privat viel kontakt zu vermeintlichen nerds und sehe mich selbst eher in der rolle des dritten, des beobachters. eine solche (kritische) verstaendigung der "kulturen" duerfte der richtige weg in richtung informationsgesellschaft sein.
 
ich fürchte der autor hat nicht erleben dürfen, wie die von ihm dargestellten nerds oder außenseiter in der schule bis über jegliche schmerzgrenzen hinaus gemobbt und terrorisiert werden.
ob dann immernoch die in diesem artikel stolz zur schau getragene gefühlte überlegenheit vorherrscht wird von mir bezweifelt.
 
@Jens: seit Kurzem heisst das nicht mehr "Jaaaa" sondern "Yeeaahh" *grin*
 
@anonym: Wie schon erwähnt, es ist meine Sicht und die Gegenwehr meinerseits war, noch arroganter zu sein, als die Mobber - hätte ich die Nicht-Nerds aus der von mir damals gepflegten Sichtweise beschrieben wäre es wirklich "Bashing" geworden.
Ich kenne Mobbing jedoch durchaus, denn ich war ziemlich lange der kleinste in der Klasse und vor allem die sechste bis achte Klasse war kein Spaß.
 
das schöne ist, das der autor und mich (22) ein par jahre trennen und wir trozdem im groben das selbe gedacht und gemacht haben :D
 
Super Artikel - bin über blog.fefe.de hier gelandet.

Ich bin zwar kein typischer Nerd, wie er hier dargestellt wird (habe erst spät eine erste Freundin gehabt, was sicher auch am Hobby lag), wurde aber wegen meiner Kleidung und so meist als Außenseiter betrachtet.

PS Ich trage heute noch lange Haare, beschäftige mich mit uncoolen Hobbies und trage unmodernen Kram. Und es ist mir "wurscht" was andere deshalb denken. ;-)
 
Haut alles haargenau hin. Vielen Dank für diesen treffenden Artikel und die bestätigung, dass meine Kind- und Jugendentwicklung wohl doch nicht so problematisch war, wie mir meine Mutter immer einreden wollte. Danke, es gibt also doch (mehr und ähnliches) Leben da draußen ...
 
den artikel halte ich für verkläre nerd-romantik, die nichts mit der harten realität zu tun hatt.

viele nerds haben deutliche defizite im sozialverhalten, sie verstehen die "normalen" menschen genauso wenig wie die normalos sie verstehen. also ziehen sie sich zurück und beschäftigen sich mit dingen die klar definiert sind, deren regeln klar beschrieben und eindeutig sind.

zum glück wächst sich dieser wesenszug bei den meisten nerds mit der zeit aus.

die, bei denen das nicht so ist, werden bärtige linuxfrickler mit hygienedefizit. :-)
 
@umfräger: na sicher :)
 
Hallo Herr Scholz,

ich fand den Artikel sehr schön zu lesen, hätte aber, bis zu dem Moment wo Sie den Kommentar zum Mobbing abgabe (# von Blogger jensscholz : 21 September, 2009 11:05) auch gesagt "das ist sehr verklärt". Ich weiss halt noch, wie sehr ich zeitweise darunter gelitten habe, der Arsch für alle zu sein. Zum "echten" Nerd fehlen mir aber wohl die Programmierkenntnisse, aber mein Interesse für IT/Rechner/Netz ist seit 1985 ungebrochen...
Ich kenne durchaus "Nerds" (ach kommt, können wir Sie nicht einfach IT-Enthusiasten nennen?) denen eine Sozialkomponente fehlt - das Problem ist halt, dass man sich mit einigen von Ihnen über nichts anderes unterhalten kann als über IT/Rechner & Programme - damit kann ich mit Ihnen wohl gut kommunizieren, aber für jeden anderen sind Sie genauso uninteressant wie ein Fussballfan für Nicht-Fussballer.
Trotzdem, schöner und stimmiger Artikel.
 
Als Informatikstudent ist meine Nerd-Definition leider wesentlich negativer. Sie essen vielleicht keine Pizza oder sind tolpatschig, aber vor sich hinstottern oder -- aus Unsicherheit -- abgefahrenes Zeug erzaehlen tun sie auch, wenn sie mit mir (maennlich) reden. Man merkt ihnen einfach mangelende Praxis im Umgang mit anderen Menschen an. Kurz gesagt, die meisten von ihnen gehoeren der Sorte Mensch an, die mir spontan unsympathisch ist und eine Gaensehaut verschafft, wenn ich doch mit ihnen kommunizieren muss. Perfekt als Amoklaeufer vorstellbar, zumal sie inhaerent ungluecklich wirken. Vielleicht sind das ja keine "Nerds" mehr, sondern schon Seelisch Beeintraechtigte?

Und ich bin kein "Normalo", wie oben beschrieben. Seit meiner Kindheit beschaeftige ich mich mit Computern, kann mich durchaus mit einigen Gedanken von oben identifizieren -- nie wuerde ich jedoch lieber am Computer oder Buch bleiben als bei netten Menschen.
 
Mit Nerds ist es wie mit Heavy Metal: es gibt viele Stilrichtungen (Hacker, Bücherwurm für Alt-Assyrische Texte, Professor für theoretische Physik mit 3 Dr-Graden, Kfz-Mechaniker der nach der Arbeit die ganze Nacht an seinem eigenen Traumauto schraubt, ...).
Für den Rosaplüschmenschen aka Popmusikhörer hört sich das aber alles nur wie Krach an (deshalb grundsätzlich immer "Nerd = Computerfreak" und natürlich "Nerd = männlich") und einige dieser Leute hören dann mal eine Industrial Metal Ballade ("Ich interessiere mich auch für Computer") und denken dann, sie wären schon ein Nerd... ("woah, ich kann PHP, ich bin voll der Hack0r" ist eine Parallele zum Hackerbegriff)
Als nerdiger Mensch weiß man aber, da stecken viele unendlich tiefe Facetten hinter dem Begriff, man kann sie genau differenzieren und akzeptiert sie und findet sogar toll, was es noch so alles gibt. Und man weiß: es gibt immer jemanden, der nerdiger ist als man selber, weshalb man sich selber eher nicht als Nerd bezeichnet (das machen nur Leute, für die es ein modischer Titel ist, mit dem sie vor ihren Rosaplüschkumpels protzen können -- oh, hab ich euch "seit 10 Jahren IT-Interessierten" gerade als Normalos entlarvt?).
Man ist erst ein Nerd, wenn man von anderen so genannt wird und man *macht* nicht nur Nerdkram, man *lebt* ihn. Wer das nicht erkennt, der ist auch selber kein Nerd.
Auch asiatischen Kampfsport kann man betreiben, aber man kann weder sich selber zum Meister erheben, noch kann man ein Meister werden, wenn man nicht von der Ideologie durchdrungen ist. Bis dahin wendet man nur Techniken an, die sich andere ausgedacht haben.
Alle Menschen, die so drauf sind und sich Nerd nennen, sind nichts anderes als Poser, die vielleicht mal ein bissel in der Oberfläche der Materie stochern und daher vielleicht 1-2 Schnittmengen mit Nerds zu haben glauben.
Naja, was solls. Wir haben euch mal ein paar Brocken hingeworfen, um zu erklären was wir darstellen, aber da viele wohl niemals genug reifen werden um das oder die Notwendigkeit unserer Existenz zu kapieren: geht einfach wieder Fußballspielen und lasst uns im Keller sitzen, Metal hören, Wissen anhäufen und das Universum erforschen. Wir winken euch dann in Zukunft von Alpha Centauri rüber, während ihr auf der ressourcenlosen, verschmutzten Erde im Abseits steht, was penibel von einer Ü-Kamera notiert wird...
Da gabs doch mal wen... die waren so komisch dass ich ich ne Gänsehaut bekommen hab; die hatten immer so Ideen (Faustkeil und TV erfunden), die könnten wir jetzt gebrauchen... ach egal, wir vertrauen einfach unserer lieben konservativen Regierung und ihren Spezialexperten, wer braucht da noch Erkenntnis? Das Leben wird sich schon richten und anstatt das Gehirn anzuwerfen, leben wir in der Zwischenzeit unsere Triebe weiter aus und lachen über diese dummen Nerds, die angeblich irgendwo eine bessere Welt gründen wollten, dabei konnten die nichtmal den Ball treffen! So, wer hat Lust auf Torwandschießen, die Bunnies kommen!?
 
Ich bin auch ein Nerd.

Vor 3 Jahren hab ich "The Game" von Neil Strauss gelesen. Mit der Nerd-eigenen Präzision habe ich das Buch und seinen Kurs durchgeackert, und in den letzten 3 Jahren über 50 Frauen, darunter die schönst-möglichen im Bett gehabt. Eigentlich hab ich mir von jedem Typ eine geholt. Ziemlich interessante Erfahrung.

Niemand würde mir jetzt noch glauben, dass ich ein Nerd bin, weil ich alle sozial-Kenntnisse draufhabe, und mir völlig einverleibt habe. Man sagt, "er und seine Kenntnisse sind eins".

Mit Nerd-Präzision. Ich bin jetzt ein anderer Mensch. Aber ich fühle mich immer noch pragmatisch. Eigentlich DRYer denn je.
 
Waaaah!
Jetzt weiß ich, was ich bin! Danke! Ich hab mir vorher nie Gedanken über Nerds gemacht, aber nach der Beschreibung weiß ich: ich bin auch einer. Und zwar einer der ältesten (50) und wohl der letzte, der sich einen Computer angeschafft hat (erst mit 35). Aber mit 15 hatte ich einen Taschenrechner für 200 DM.
Wobei: es kam nicht nur auf die Zweckmäßigkeit von Sachen an, sondern vor allem darauf, daß sie billig waren. Gute Technik natürlich ausgenommen.
 
Hier noch ein kurzer Kommentar zur Subgruppe "schwule Nerds". Ich bin einer und seltsamerweise muss ich das meinen Hetero-Mit-Nerds gegenüber niemals rechtfertigen. Auch muss ich keinem Nerd erklären wie wichtig Bürgerrechte sind und auch das vorenthalten derselben zu verurteilen ist. Seltsam, oder?
 
Schöner Artikel, doch auch hier werden viele Klischees geschürt. Meine Erfahrungen aus der Schulzeit waren ganz andere:

In meiner Schulzeit (bis 1998 Realschule auf dem Land) war ich äußerlich deutlich der Metalszene zuzuordnen (Lange Haare, abgetragene Jeans, verwaschenes Band-Shirt, dazu noch knapp 2m groß: der typische "Bombenlger"). Metal war und ist einfach meine Musik. Innerlich war und bin ich auch immer ein Nerd. Damals habe ich Stunden vor meinem C64 verbracht, solche Bücher gelesen wie "Kireg der Welten" und "Illuminatus" und war und bin großer Star Trek/Wars Fan.

Meine Schulzeit war verglichen mit typischen Teeniefilmklischees die reinste Utopie: Es gab in meiner Klasse keine Vorurteile oder Ausgrenzung. Klischees und Äußerlichkeiten spielten keine Rolle. Von Mobbing hatte noch nie jemand etwas gehört. In meiner Klasse gab es nur zwei große Cliquen, de sich aber auch untereinander gut verstanden und respektierten. Meine Clique war ein wild durcheinandergewürfelter Haufen. Jungen und Mädchen mit unterschiedlichsten Interessen und Anschauungen, doch gab es zwischen fast allen auch Schnittmengen. Mit dem einem konnte ich über Musik diskutierien, mit dem nächten über Star Trek, mit einer anderen über Politik und die Welt, mit dem dritten am Wochenende "einen wegtrinken" und mit anderen über Computer Philosophieren und erste LAN-Partys veranstallten (D**M über Nullmodem, das waren noch Zeiten :) ).

Daher halte ich auch absolut nichts von Klischees. Klischees führen zu Vorurteilen und Vorurteile führen zu Ausgrenzug.
Wenn man Klischees ignoriert und tolerant und respektvoll mit anderen umgeht stellt man fest, dass hinter einem Menschen meist viel mehr steckt, als es das Klischee einem glauben machen will.
 
was ich nicht verstehe: wieso braucht mensch als angeblicher Indivualist eine Kategorie für sich und seinen Style?
:)
FausOF
 
p.s.:
"(...) And we love to wear a badge, a uniform
And we love to fly a flag (...)"
U2 - Like a song
 
@Anonym: Das hört sich super an, das Gegenteil vom anderen Anonym weiter oben. Ich habe zumindest in den letzten drei Schuljahren ähnliche Erfahrungen machen dürfen, wir waren ne tolle völlig heterogene aber gegenseitig immer wohlwollende Jahrgangsstufe.

@FausOF (du bist doch gar nicht mehr in OF, oder?) Klischees haben ja einen gewissen Sinn. Grade bei Teens ist es wichtig, irgendwo dazuzugehören und sich zu definieren. Beides kann man mit solchen Kategorien und dem dazugehörigen Style sehr gut üben, und normalerwesie verwächst sich das ja auch in eine hoffentlich gesunde Mischung aus Individualität und Gemeinschaftssinn, wie man ja auch gut an den auch sehr verschiedenen Antworten hier sieht.
 
@tandrin: Diese Aussage unterschreibe ich sofort.

@jensscholz:Ich finde es interresant, dass du innerhalb von 6 Sätzen herausfinden kannst, was ich bin und was ich nicht bin. Danke.
Was ich in den 6 Sätzen nicht erwähnt habe: Ich könnte dir spontan den Bootvorgang von Linux erklären, habe "Star Wars" mehrfach gesehen, halte auch nichts von One-Night-Stands und gebe Großteile meines Geldes für eigentlich objektiv total nutzlosen Technikkram aus. Und im übrigen sind die Mehrheit meiner Klamotten auch Nicht-Marken, aber manchmal ist halt auch ein Markenshirt dabei. Schlimm?
Also: Versuche nicht, Menschen durch einige Sätze zu beurteilen. Das kann nicht funktionieren, sondern nur scheitern.

Im übrigen hast du aber recht damit, dass ic mich selbst auch nicht als Nerd bezeichnen wüürde, weil das von dir oder der FASZ beschriebene Klischee mir einfach nicht gefällt. Aber das kannst du unmöglich in 6 Sätzen feststellen.
 
Dirk: Ich kenne Dich nicht. Daher kann ich nicht über Dich urteilen sondern allerhöchstens auf das reagieren, was Du schreibst. Und das hab ich weiter oben getan. Da es um Klischees ging und Du ein Ebensolches bedient hast habe ich das auch so geschrieben. Alleridngs: Jedesmal Ironietags und Disclaimer dazuzusetzen spare ich mir allerdings auch, wenn mich jemand grundsätzlich missverstehen möchte nutzt auch das nichts und ich kann meinen Tip nur wiederholen: Man kann das hier alles so wichtig nehmen wie man will - das ist dann aber nicht mein Problem und ich werde das daher nicht versuchen zu lösen - oder eben nur so sehr wie es wirklich ist: nämlich gar nicht.
 
Natürlich ist der Artikel nicht die ganze und vor allem nicht die einzige Wahrheit über Nerds.
Aber er zeigt sehr gut einen Gegenentwurf zu den überwiegend negativen Klischees über Nerds indem er ein fast romantisches Idealbild des Nerdlebens und der Nerdjugend darstellt.
Sollte Pflichtlektüre für jeden sein, der Leute verurteilt, weil sie zu intelligent sind, um jeden Scheiß mitzumachen.
 
Aus der Nerd / Nicht-Nerd-Diskussion halte ich mich jetzt mal raus. Hab da irgendwie immer zwischen den Stühlen gehangen. Aber dem Schlusssatz "Hier stimmt die Analyse" stimme ich nur bedingt zu. Denn "Das erklärt, wieso sie politisch geweckt wurden, als die Grundregeln bedroht zu sein schienen." ist wieder einer dieser gefährlich verharmlosenden Sätze. Sie (die Grundrechte) scheinen nicht bedroht, sie sind bedroht. Auch wenn das nicht Thema Deines Artikels ist, so würde ich diesen Satz trotzdem nicht unterschreiben. Nicht in diesen Zeiten.
 
@jensscholz: Nein, keineswegs möchte ich dich grundsätzlich missverstehen. Mir geht es mehr um die Aussage: Nerds sind Indivualisten und lassen sich somit in kein Schema pressen. Ich denke, unabhängig davon ob wir darüber übereinstimmen oder nicht, ist das doch kein unredliches Ziel. Ich bitte wirklich darum, meine Aussagen nicht als Provokation zu verstehen, so sind sie nicht gemeint.

Im übrigen finde ich es falsch, deinen eigenen Artikel als "nicht wichtig" zu bezeichnen. Du schreibst in einem öffentlichen Raum und zwar zu durchaus gesellschaftskritischen und politischen Themen, deshalb sollte deine Zielstellung doch nichts anderes sein, als die Welt zu verändern (wobei ich dabei auf eine Veränderung zum Guten hoffe). Lass dich dabei bitte nicht von anderen Meinung ausbremsen.
 
@jensscholz ich finde auch, du solltest deine Artikel nicht als unwichtig deklarieren. Schließlich hast du auf einen Txt in einer der wichtigsten meinungsbildenden Zeitungen reagiert, die von vielen Uninformierten sowie anderen Meinungsbildenden der "Oberschicht" gelesen wird.
Man sollte, wie hier z.Z. gerade geschieht, die verschiedenen Formen des Nerd-Seins ausleuchten und durchdiskutieren. Nur so kann doch Meinungsbildung und auch Veänderung in bestehenden Meinungen und Vorurteilen bewirkt werden.
Ich habe beide Artikel gelesen und sehe auch im FAS nicht die tiefgründige Verbissenheit bei dem Versuch,Nerdsein dem Rest der Welt zu erklären.Wobei der Dr. Schirrmacher das Thema naturgemäß sehr,sehr intellektuell angeht und wohl auch mehr die politischen Ambitionen und Hintergründe der Piraten erklären soll.Da hat Dein Blog hier mit seiner sehr gelungenen,frischen und toleranten Art doch eher das Zeug als Nerd-Definitions-Versuch ins Wikipedia zu gelangen.
Wichtig bleibt,egal in welchem Txt-es sind Meinungen,keine Gesetze!
Zum Schluss: Ein großes Lob an den Moderator,der sich nicht provozieren lässt!
Und alle so: Toleranz,yeahhh
 
@Dirk: Nicht nur Nerds lassen sich in kein Schema pressen, auch Nicht-Nerds, Punks, Popper, Hip-Hopper oder die im ursprünglichen Artikel erwähnten Raver sind Individuen mit ihrer ganz eigenen unverwechselbaren Geschichte. Das meinte ich auch mit "unwichtig": Diese Klischees und Kästen, die wir nutzen, um ein wenig vorzusortieren, werden viel zu wichtig genommen.
@Lutz: Merci.
 
In den Kommentaren fehlte bis gerade noch ein Link auf Paul Grahams Essay von 2001, das beschreibt, warum Nerds auch oder besonders an amerikanischen Highschools unpopulär waren (oder sind).
 
Dieser Post wurde vom Autoren entfernt.
 
Danke für den schönen Artikel, das beschreibt so ziemlich genau meine Schulzeit. Irgendwann fragte mich mal mitleidig eine Mitschülerin ob ich mir nicht ausgegrenzt vorkommen würde, weil ich so selten auf die coolen Partys eingeladen wurde, darauf sagte ich ihr "Nein dann müsste ich mich ja mit oberflächlichen Menschen wie dir abgeben" :-). Das hat sie mir bis zum Abi übel genommen.
 
Ich denke das prägenste Bild eines Nerds kommt durch die Figur "Murray Bozinsky" aus der Serie Riptide, bzw. Trio mit vier Fäusten.

Besonders sozialphobisch ist die Nerdspezies nicht, eher sozial inkompetent, aber auch nicht scheu.

Zweckmäßigkeit ist das Stichwort.

Wobei ein introvertiertes Persönlichkeitsbild schon seit frühester Jugend in der Zeugnisbeurteilung hervorgehoben wurde. Andere meinten Träumer. Wiederrum andere Romantiker.

Whatever, es sind nicht unbedingt die besseren Menschen, aber oftmals Menschen mit einem deutlich erweitertem Horizont, der ihnen manchmal auch im Wege ist.

Jo, Grüße,
gregoa
 
Grossartiger Artikel von Dir.
Spannend, dass ich mich in vielen wiedergefunden habe und dann doch vielleicht nie so nerdig war, denn fussball hat mich aktiv und passiv genauso interessiert wie mein C64. Inzwischen bin ich Berater für IT Projekte und merke immer wieder, dass ich sehr häufig die Sprache der programmierenden "Nerds" in eine "normalverständliche" Sprache übersetzten muss. Dabei ist der "Nerd" aber kein Klischee - er ist vielseitig interessiert, feiert genauso wie die "anderen" und findet Fussball genauso spannend, wie Bits und Bytes. Nur einem nicht IT-ler zu erklären, wie etwas funktioniert kann er nicht - das ist dann mein Part. Und ich hoffe, dass es in der Spitze der Piratenpartei genauso aussieht. Denn dann habe wir die Chance auch politisch was zu verändern: in dem wir die konservativen, alteingessenen Partien erklären, was sich verändert hat und wie man mit den neuen medien umgehen sollte.
 
Es gibt nicht DEN NERD.

Es gibt nicht DEN GAMER oder DEN BIOLADENKÄUFER oder DEN STARTUPGRÜNDER.

Diese Kategorien sind für Marketingabteilungen wichtig, aber um Jotteshimmelswillen doch hoffentlich nicht für RL.

Nie hatten wir soviel Gelegenheit, unser Leben selbst zu gestalten. Nie hatten wir soviele Bewegungen und Trends etc., die uns die Arbeit des Gestaltens abnehmen wollten und sagten: Sei doch einer von uns!

Was sollen denn die Schubladen? Und warum dieses Schubladendenken auch noch verteidigen indem man sagt: Hey, du denkst meine Schublade ist doof? Aber wir hatten Parkett und ihr nur Laminat!

Steh drüber, mach dein Ding, lebe deine Werte ;-)
 
31N 53hR schöner 73X7, der mir teilweise aus dem Herzen gesprochen hat ;-)

Auch wenn es natürlich genauso eine Generalisierung ist wie die Auflistung von Klisches in den Medien: Diese hier trifft einfach mehr zu und ist doch viel sympathischer.

Vielen Dank!
 
Alberner als der Artikel ist der Versuch den Klischees andere, eigene, bessere Klischees entgegenzusetzen.

Viele Programmierer können mit 10 Fingern blind schreiben - da nützt es dann wenig, daß man Pizza mit einer Hand essen kann, weil man es dann nicht mehr nebenbei tun kann.

Noch dümmer als die Klischees sind dann die, die versuchen diesen zu entsprechen, und anfangen Kaffee zu trinken, obwohl sie keinen mögen, oder Starwarsfiguren sammeln.

Ohne wissenschaftliche Studie werde ich alle diese Klischees mit Argwohn betrachten - wenn man natürlich normativ erklärt, daß der Nerd so und so ist, dann wird man auch nur so und so - artige Nerds finden, die anderen sind dann keine.

Mir egal. Mir liegt nix daran, ein Nerd oder ein Geek zu sein. Das hilft nur Idioten, die für alles eine Schublade brauchen.
 
``Ja [...]! rief der Jüngling. Wie ist es möglich, dass du meine Seele entdecktest?``
 
Ja, ich hatte mit 18 einen Koffer mit Zahlenschloss, aber das war 1982. Da drin waren schon einige 5 1/4 Zoll-Disketten für den C64 und C128 und auch einige Kassetten für die Datasette für den VC20. Auf die 5 1/ Zoll Diskette passten 179KB! Alles diese Spinner dieser Tage die sich in der Politik engagieren und über IT sprechen, haben KEINE Ahnung was das Volk mit Hilfe des Internets anrichten kann. Ich bin mir sicher, dass über clevere Wege das Wahlergebnis verändert werden kann (nicht durch Manipulation, sondern durch Aufrufe zur Wahl zu gehen!)

HEY LEUTE: WÄHLT UND SAGT JEDEM DEN IHR KENNT DASS ER/SIE WÄHLEN SOLLEN !!!!
 
Ein schöner text. In vielen punkten erkenne ich mich wieder (auch wenn ich 18 bin) in anderen wiederum garnicht.. so ist das halt immer mit solchen beschreibungen.... Nerd darf von mir aus jeder sein der denkt dass er einer ist.. kann mir doch egal sein ^^
 
Nach dem Kommentare lesen habe ich den Eindruck, dass diese Diagnose ganz treffend ist:

"Alle behaupten, alles sei möglich, aber keiner hält sich daran."

Martin Kohli, Soziologe
 
Ist doch recht egal, was die in der Zeitung für ein Nerd-Bildchen projezieren. Eine Runde Mitleid für die beschränkte Welt und ihre Sichtweise und dann eine weitere Runde für all diejenigen die sich dringend als "Nerd" oder sonst irgendeine Kategorie einstufen müssen anstatt sich um den Krams zu kümmern den sie interessant finden.

Sollen die sich doch Popper, Heavy, Nerd oder sonstwie nennen und den Rest der Welt in Kästchen einordnen.

..L
 
wow, Glückwunsch zu der comment avalanche hier :) schon lustig, wie Leute sich manchmal schuhe anziehen, die sie noch nicht mal hingehalten bekmmen....und stimmt..bin tatsächlich nicht mehr in OF sondern in der Nähe einer erdmittelalterlichen Ölschiefergrube wo man fosilierte Minigäule ausbudelt...insofar: FausRöOR :)
 
Danke! Genauso ist/war es, gilt natürlich auch für weibliche Nerds (warum tun alle diese Nerdversteher so, als gäbe es uns nicht)

Turtle
 
Klasse Der Artikel spricht mir aus der Seele. !!!! Ich habe es immer als Privileg betrachtet als Nerd bezeichnet zu werden.
 
Lieber Jens,

ich habe mein Leben mit Nerds verbracht, ohne selbst einer zu sein. Ich bin mit den Jungs aufgewachsen, ich habe sie geliebt und werde demnächst einen von ihnen heiraten. Dieser hat übrigens Dein Alter, die anderen sind mittlerweile knapp 30.

Ich finde den Artikel problematisch, weil er nicht nur eindimensional über alle "Nicht-Nerds" richtet (komischerweise sind das zum Beispiel alles Männer), sondern auf die subtile Art des Ich-Erzählens auch die Nerds klischeehaft darstellt.
Nerds sind ja eben so irre unterschiedlich, dass sich eine derartige Pauschalbeschreibung nie auf ein zweites Leben übertragen ließe.
Womit wir beim Punkt wären: Du beschreibst das Leben, die Jugend, ganz unabhängig vom Nerd-Sein oder Nicht-Nerd-Sein. Welches Leben hast Du denn je von innen gesehen oder gelebt außer Dein eigenes?

Überdies widerspricht sich der Text selbst. Nerds haben sich schon immer nach der Mode gerichtet, und zwar nach ihrer eigenen. Du schreibst ja selbst, dass früher Koffer für die Disketten angesagt waren und heute kleine elektronische Geräte. Und Du weißt ja auch, dass vor allem die Mode der Rechner sich stark und ständig wandelt und dementsprechend auch die Nerds oft mehr nach den neuesten Dingern jiepern als jede Modetussie nach der Prada-Tasche. Ein Rechner wird zum Accessoire, wenn man ihn häufig bei sich trägt. Auch die T-Shirt-Aufdrucke sind der Nerd-Mode unterworfen: Mal ist eine Spirale darauf zu sehen, etwas später ein fetter Kugelfisch, dann Schäuble - je nachdem was gerade in ist. Jetzt ist eben die Piratenflagge angesagt.
Wer diktiert? Die cooleren Nerds. Die gibt es ja immer. Diejenigen, die gut aussehen und geile Klamotten haben und jünger sind und auch noch besser programmieren können. Die nennt Ihr dann "smart" und wärt gern auch ein bisschen so. Aber stop! Nicht pauschalisieren! (Ich entschuldige mich zwar, lasse die Verallgemeinerung aber dennoch stehen, weil ich weiß, dass gerade in Blogs so mancher Leser es liebt, sich selbst wiederzuerkennen.)

Zum Schluss drei Dinge:
1. Die Piratenpartei besteht ja keineswegs nur aus Nerds (wie mir zumindest die vielen Nerds aus der Piratenpartei wiederholt und ausdrücklich erklären).
2. Der Text von Frank Schirrmacher ist grandios geschrieben, was man von dem obigen Text allein in Anbetracht der Fehlerquote nicht behaupten kann. Mein Tipp: Nicht zu schnell veröffentlichen, auch wenn es nur ein Klick ist. Lesen, Weggeben zum Gegenlesen - und dann mindestens eine Nacht darüber schlafen.
3. Dass die FAS-Leser den Weg ins Internet nicht finden, ist allein dadurch widerlegt, dass hier angeregt und ausdauernd über einen FAS-Artikel diskutiert wird.

Judith
 
Wow. Is hier wat los. Hätte ja nicht mit so (vielen) Reaktionen gerechnet, als ich den Eintrag Gestern hier las.
Manifest? Blogger die sich anmaßen? Richtige und falsche Nerds?
Achje...

Ich habe dein Artikel mit Freude gelesen! Was soll ich da zustimmen oder ablehnen?

Über das "nerdsein" oder nicht wurde hier genug diskutiert.

Ich möchte betonen: Dieser Artikel unterhält einen sehr gut!
Als mehr habe ich ihn nicht verstanden.

Aber, ach,...
 
Hi Judith. Herr Schirrmacher ist ja nun Mitherausgeber der FAZ und sein Text in einer zu kaufenden Ausgabe einer Zeitung erschienen, und hat für seinen Text sicherlich einen völlig anderen Grund, seinen Artikel zu schreiben und auch einen anderen Anspruch an Dinge wie Inhalt, Rechtschreibung oder den Eindruck der Vermittlung einer "Wahrheit" als ich. Somit bin ich sicher, daß er sogar mehr als eine Nacht über seinen Artikel geschlafen hat.
Ich habe das - wie Du schon richtig vermutet hast - nicht getan, im Gegenteil. Ich habe an diesem Artikel ungefähr eineinhalb Stunden geschrieben und ihn auch direkt veröffentlicht. Da ich weder eine Zeitung herausgebe noch mein Blog auch nur irgendeinen Anspruch darauf erhebt, die Welt zu erklären sondern lediglich meine rein persönliche Meinungsablage darstellt (und ich noch dazu keinen Grund sehe, mich mehr als mir selbst wichtig ist an Rechtschreibregeln zu halten) halte ich das auch für eine recht supere Sache. Ich mach das nämlich alles zu meinem ganz persönlichen Privatvergnügen.
Zum Inhalt. Ich denke mal, es ist in den Kommentaren schon etwas durchgekommen, daß das was ich hier gemacht habe der Versuch ist, den Nerdverstehern dieser Welt einfach mal einen Spiegel vorzuhalten. Ich hoffe somit sogar, daß man mir die Darstellung der von mir so genannten - in Wahrheit natürlich nicht existenten - Klassifizierung der "Nicht-Nerds" als pauschal, vereinfachend, ungerecht, von einer arroganten und überhebnlichen Warte bezeichnet. Insoweit: Du hast damit ganz Recht. Ich hatte allerdings nichts anderes vor. Im Gegensatz zu dem, was unsere Nerdversteher in der Presse ganz gerne von sich behaupten, obwohl sie hier übelste Klischees und Vorurteile transportieren.
 
Für 1,5 Stunden Arbeit hab ich mit etwa 20.000 Seitenabrufen in Eineinhalb Tagen aber offenbar schon ganz gut getroffen...
 
Zu meiner Schulzeit gab es keine wie auch immer gearteten 'nerds'. Was es gab, waren 'Computerfreaks', und interessante Menschen, wobei es hier selbstverständlich eine Schnittmenge gab. Die 'uninteressanten' Leute erschienen mir zu oberflächlich, und zwar in der Regel genau so lange, wie ich kein längeres Gespräch mit ihnen führte.

Vielleicht hab' ich mittlerweile zu viele solcher Gespräche geführt, als dass ich noch einen klaren Nutzen in der Zuweisung irgendwelcher Tags sehen könnte, wie 'nerd', 'Spießer', 'Kommunist', 'Frauenversteher', 'Feministin' o. ä.

An dieser Stelle fällt mir tatsächlich auch keine Gruppe ein, die ich als knackig humoristische Ausnahme präsentieren könnte, um mein sicherlich vorhandenes Schubladendenken doch noch nachzuweisen ;)
 
Schoener Artikel -- sollte vielleicht gar ein komplettes Buch mit Titel "Generation Nerd" draus werden! ;)
 
@V.

80er: Computerfreaks = 2009: Nerds
 
hey, ich bin zufällig am 20.09. 30 Jahre alt geworden, also 10 Jahre jünger als JS. Und ich bin auch nur halber Nerd (Geektest 46,15% - Supergeek). Aber Und ich hatte (und habe) lange Haare, weil ich ein Rocker/Metaller bin! Aber mir spricht der Text voll aus der Seele! Danke dafür! Endlich ein Link, für alle, die nicht verstehen...
 
@Jens Scholz: Right.

Deswegen habe ich ja Schwierigkeiten, dein Bild von dir als 'nerd' zu deiner Schulzeit zu akzeptieren. Vielleicht warst du ein Computerfreak, vielleicht auch ein interessanter Mensch, aber damals warst du bestimmt kein 'nerd'. Das macht genau so viel (oder wenig) Sinn, wie wenn sich ein im zweiten Weltkrieg unter Verschleierung seiner Identität nach Großbritannien geflüchteter Deutscher im Nachhinein als 'sans papier' bezeichnete.

Aber: Bitte diese Anmerkungen nicht als Pauschalkritik verstehen, mir hat der Text durchaus Freude bereitet. Nur habe ich diese Gruppenzugehörigkeitsabgrenzungsgeschichten damals gehasst und bis heute nicht lieben gelernt.
 
@judith: Danke!
Ich fand Schirrmachers Artikel hervorragend und habe diese Pauschalisierungen der Nerds total überlesen. (und auch beim zweiten Lesen will es mir nicht gelingen, mich darauf zu konzentrieren) Weil sie schlicht alles andere waren als Thema des Artikels. Aber ich bin ein Nichtnerd und solchen wird offenbar - zumindest in Kommentarkreisen dieses Artikels - ein unterdurchschnittlicher IQ zugesprochen. Diese Spur Hochnäsigkeit, die hier durchlugt, die hat doch niemand nötig. Dacht' ich. Silke
 
Gell? Fühlt sich Scheiße an, wenn man als als Depp im Schaukasten steht, oder?
Aber schön, daß Du als "Nichtnerd" beurteilen kannst, daß es im FAS-Text keine Pauschalisierungen gibt. Beruhigt mich, weißt Du? Ich habe übrigens gehört, daß sich Frauen darüber aufregen, ständig nicht Ernst genommen zu werden. Kann ich überhaupt nicht bestätigen. So als Nichtfrau.
 
Silke: Nein, Nichtnerds, wird kein unterdurchschnittlicher IQ zugesprochen, sondern eben gerade ein ganz Durchschnittlicher, was ja auch schon schlimm genug ist. ;D

Mir hat der Post hier sehr gut gefallen, schade finde ich nur, dass hier wohl "Nerd" immer nur mit Computer-Nerd gleichgesetzt wird, aber das ist wohl heutzutage auch schicker als ein Fantasy-Büchernerd zu sein..
 
Ich denke, das Klischee selbst ist wesentlich älter als Computer. H.G. Wells oder Robert E. Howard z.B. wären ziemlich wahrscheinlich heutzutage als waschechte Nerds bezeichnet worden.
 
Der Artikel ist eine schöne Antwort auf Schirrmachers, aber gleichzeitig auch der zum Scheitern verurteilte Versuch gegen manifestierte Vorurteile anzukämpfen.
An diesem Punkt stellt sich mir die Frage ob das den notwendig ist und ich glaube nicht. Wenn sich der Nichtnerd denn Nerd so vorstellt wie er das eben tut, soll er doch. Wenn er dann feststellt das seine Vorstellung falsch ist oder er selbst vielleicht in einer Form Nerd ist auch gut. Abgesehen davon spricht nichts gegen den Stereotypen der im Umlauf ist weil er letztlich dazu dient die nerds in Summe zu unterschätzen und ist es nicht genau das was wir letztendlich wollen?
 
Ich kämpfe da gar nicht an - diesen Anspruch hab ich gar nicht, den Vorteil des unterschätzt werdens nutze ich oft und ausgiebig. Der wird zum Glück auch so schnell nicht verschwinden :)
 
der artikel gefällt mir persönlich sehr gut, gerade die von dir bei uns im blog genannte "diametrale spiegelung" passt absolut ins bild. bitte entschuldige, wenn der von dir zitierte satz bzw. unser artikel etwas überzogen dargestellt ist, wir wollten dabei nicht deinen artikel an den pranger stellen oder pauschalisieren. er hat eher eine gute gegenposition zu dem von herrn schirmacher geschriebenen faz-artikel dargestellt. unser eigenes ziel war es ja eher, die mitte dieser zwei "gesellschaftsgruppen" zu betonen.

viele grüße
fabian vom fuechseblog
 
@fabian: Dein Ansatz ist ja auch tatsächlich der Richtige. Ich hatte nur den eventuellen Eindruck korrigieren wollen, ich würde hier einen ernsthaften konstruktiven Vorschlag zur gegenseitigen Verständigung machen wollen ;-)
Und entschuldigen brauchst Du Dich nicht. Wenn man mit Kritik nicht umgehen kann braucht man ja gar nicht erst anfangen, ins Internet zu schreiben.
 
Wunderbar geschrieben. Ich Nerd - Mann Nerd (zumindest von Kommentaren aus der Vergangenheit eindeutig ableitbar)...
 
oi oi
bin heute das erste mal auf deinen blog gestoßen und hab mir bisher nur den einen artikel durchgelesen

ich würde mich selbst ebenfalls als nerdig bezeichnen und obwohl ich etwa halb so alt bin wie du kann ich mich recht gut mit vielen deiner beschreibungen identifizieren. es ging mir nie darum modisch gekleidet zu sein und besonders deinen gedanken was die zweckmäsigkeit angeht kann ich gut nachvollziehen. ich hab dsa gespielt und kann heute noch einheitenkosten aus starcraft auswendig. bist du nicht der meinung das deine schwarz-weiß mahlerei genau das wiederspiegelt worüber du dich beschwerst. es gibt doch keine klare grenze zwischen nerds und nicht nerds.
natürlich gab es auch bei mir in der klasse sowohl nerds als auch die typischen fussbalbegeisterten "alphamännchen" doch der großteil meiner klasse war in keine dieser spalten einzuordnen. alle diesen menschen tust du in deinem artikel unrecht indem du uns nerds als missverstanden aber prinzipiell überlegen darstellst.
komm mal wieder auf den teppich ich für meinen teil kann nicht sagen das ich oder viele meiner nerd bekannten unser nerd dasein 100% selbst gewählt haben. wir waren mit uns selbst zufrieden aber das mussten wir doch auch sein da wir in unseren schulen kaum anerkennung von gleichalten bekamen in soweit würde ich sagen das es einer selbsterfüllenden prophezeiung gleicht. alle nerds die ich kenne mich eingeschlossen haben einen hang zur aroganz und dein artikel ist für mich nur eine weitere bestätigung
 
> hab mir bisher nur den einen artikel durchgelesen

das merkt man.
 
Kommentar veröffentlichen
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


.. archiv ..
  .. zum archivindex
  .. aktuell

.. mehr futter ..
  .. über.mich
  .. mein.twitter
  .. meine.videos
  .. meine.musik
  .. meine.fotos
  .. mein.galaxies.blog
  .. kein.halma.blog
  .. mein.xing
  .. mein.facebook
  .. mein.delicious
  .. mein.soup.io
  .. mein.posterous
  .. mein.qype
  .. mein.renderosity
  .. mein.myspace
  .. meine.webcam
  .. meine.mailadresse
  .. seite drucken
  .. disclaimer

.. lesbare logs ..
  .. juggernaut invasion
  .. doc rollinger
  .. hirnschmelze
  .. ulrich janus
  .. isablog
  .. herr frick
  .. thomas thayer
  .. wetterdistel
  .. sven
  .. axonas
  .. habitsoftheheart
  .. larissa
  .. schicksen
  .. udo
  .. stephan
  .. homomagi
  .. marrak

  .. one take tapes
  .. valerie
  .. annalist
  .. nilz
  .. ukkult
  .. alarmschrei
  .. udos lawblog
  .. mediaclinique
  .. van vanity
  .. vasili
  .. merlix horoskop
  .. termo
  .. das nuf
  .. frapp.antville
  .. pepa
  .. ronsens
  .. lisa neun
  .. dekaf
  .. new joerg times
  .. anke gröner
  .. don dahlmann
  .. batzlog
  .. jaqueline godany
  .. miss caro
  .. thomas knüwer
  .. kaltmamsell
  .. rushme
  .. cynx
  .. fabi
  .. hinterding
  .. ntropie
  .. schmitzchen
  .. wirres
  .. schwadroneuse
  .. lila
  .. nerdcore
  .. b.l.u.b.
  .. sebas
  .. boris schneider
  .. titania carthaga
  .. bov
  .. nice bastard
  .. e-script
  .. blogpiloten
  .. fireball
  .. sixtus
  .. miagolare
  .. spreeblick
  .. mc winkel
  .. svenk
  .. toomuchcookies
  .. haltungsturner
  .. kaliban
  .. spiegelfechter
  .. djundee
  .. bernd
  .. zenzizenzizenzic

  .. stranger
  .. thomas nephew
  .. miss wurzel tod
  .. vowe dot net
  .. bruce schneier
  .. neil gaiman
  .. warren ellis
  .. boing boing
  .. wil wheaton
  .. ron gilbert
  .. silent bob speaks
  .. mobys journal
  .. cats and dogs

.. desktop ..

.. del.icio.us links ..
.. shop ..

Site Feed

how not2bseen: wie man seine privatsphäre schützen kann