Sonntag, Oktober 25, 2009
Gute Frage
Labels: journalismus, politik
von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Die Frage war natürlich "frech", weil rein rhetorisch. Eine zufriedenstellende Antwort konnte da nur lauten, "Schäuble hat mein Vertrauen." Es zeigt sich allerdings wieder einmal, dass Merkel nicht "schlagfertig" ist. Das liegt ihr einfach nicht. Jemand wie Schröder hätte sicherlich ganz anderes zurückgekoffert: "Wissen Sie, junger Mann, es ist ja nett, dass die Niederländer sich mit den Nachrichten von vor 15 Jahren beschäftigen, aber hier geht es um Zukunft, nicht um Vergangenheit. Das merkt ja auch gerade Bayern München mit ihrem niederländischen Trainer, dass die Vergangenheit für die Gegenwart manchmal ziemlich wenig Bedeutung hat..." Oder so was. Lustig ist natürlich, dass ausgerechnet jemand aus dem Ausland sich auf die alte Geschichte besonnen hat.Und wie wäre die ehrliche Antwort gewesen? "Wissen Sie junger Mann, wenn ich so strenge Maßstäbe anlegen würde, dann würde ich in Deutschland überhaupt keinen Finanzminister finden..."
eine ehrliche antwort wäre gewesen : hätte er sich damals nicht erwischen lassen wäre er heute nicht finanzminister, sondern oppositionsführer.
Mit seiner einfachen Frage hat Rob Savelberg von De Telegraaf mehr deutlich gemacht über unserer Regierenden, als ihnen recht sein könnte! Dass die deutschen Kollegen nicht auf diese Frage gekommen sind, sagt auch etwas über unseren "Qualitätsjournalismus" aus und sollte in die Diskussion über künftige ökonomisch tragfähige Bezahlmodelle für Journalisten im Netz einfließen.
Naja, sehen wir's doch mal so: in Zeiten einbrechender Steuereinnahmen, können wir einen "kreativen" Finanzminister gut gebrauchen. Er kann wenigstens alternative Geldquellen auftun.Kommentar veröffentlichen
Mein erster Gedanke war allerdings: bekommt die Steuerfahndung nun auch die Online-Durchsuchung? :-P