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Samstag, November 21, 2009

Introspektiv
Sorry, nicht viel los hier. Was nicht bedeutet, daß grade alles langweilig ist oder so. Eher im Gegenteil. Allerdings, hätte ich die Themen dieser - und eigentlich auch schon letzter - Woche hier angesprochen, würden recht viele Leute zwar jetzt wissen, daß ich mich über sie geärgert habe und auch worüber. Aber ich bin andererseits auch leider ein harmoniesüchtiger Mensch. Und ich kann auch noch zu allem Überfluss nicht anders, als meinerseits unbedingt fair und anständig sein zu wollen, egal, ob das auf Gegenseitigkeit beruht. Was mindestens bei einem Ärgernis zur Zeit nicht der Fall ist.
Zumindest will ich aber - immerhin soll das hier ja auch eine Sammlung an erinnerswertes oder -nötiges für mich selbst sein - so viel zu einem der Themen bloggen: Ich lerne gerade wieder, wie wenig ich als Person für das was ich tue wertgeschätzt werde, weil ich ansehe, wie jemand anderes sich die Anerkennung dafür einfach unter den Nagel reißen kann und wahrscheinlich nicht ein mal merkt, daß er es tut (und wenn doch ist es ihm aber egal genug ums dennoch zu tun).
Und um ab jetzt nur noch bei mir selbst zu bleiben: Mein Problem ist dabei weniger, daß mir sowas passiert. Mein Problem ist, daß mir das schon wieder passiert. Ich passe einfach nicht gut genug darauf auf, ich achte auf so vieles: daß ich professionell bin, daß ich pünktlich bin, daß ich verlässlich bin mit dem was ich tue und auch wie ich mich dabei verhalte, sprich ich bin auch dann sachlich, freundlich und unaufgeregt, wenn mir privat nach brüllen, heulen oder Panik ist. Das kann ich gut und das ist auch nichts besonderes: ich arbeite ja nun seit 20 Jahren und ich kann mich inzwischen gut darauf verlassen, routiniert zu sein.
Was also ist mein Fehler? Denke ich zu sehr in den Themen und zu wenig in Politik? Wieso stolpere ich immer wieder über das Peter-Prinzip? Ich will aber nicht mittelmäßig sein, ich will gut sein weil ich mir davon meine Erfolgserlebnisse hole. Ich freue mich, wenn das was ich tue richtig gut ist, wenn Pläne aufgehen wie geschmiert und wenn alles am Ende aussieht als wäre das alles mit Leichtigkeit und Eleganz passiert. Ich möchte das so, ich stärke mein Selbstwertgefühl damit. Das bedeutet: Ich definiere mich über das, was ich tue (Beruflich bedeutet das dann z.B: über den Erfolg meiner Arbeit).
Ich glaube, das ist noch ok. Der Denkfehler, mit dem ich da wohl schon länger lebe, muss aber gleich danach kommen und ich glaube, ich hab ihn gefunden: Wenn Dinge die ich tue gut sind heißt es noch nicht, daß automatisch alle mich gut finden. Ich kann also nicht einfach die Dinge für sich selbst sprechen lassen, denn sie sagen nicht das, was ich mir dabei wünsche sondern nur soviel, was andere damit gerade anfangen können. Ich muss schon auch noch für mich selbst sprechen und sagen, was ich erwarte.
Ich glaube nicht, daß ich da ein unlösbares Problem habe - dazu wiederum mache ich doch auch noch genug Dinge zu meinem persönlichen Spaß oder Nutzen -, aber das ist zumindest jetzt mal wieder nicht gesund für mich und es wäre dann ein echt großer Fehler, wenn ich mich nicht endlich mal damit beschäftigen würde... (das allerdings passiert jetzt wirklich nicht hier im Blog).

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von Jens Scholz   direct link     
 
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