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Mittwoch, April 28, 2010

Vermisst: Anstand!
An: info@koettgen-hoerakustik.de

Hallo Köttgen Hörakustik!

Heute morgen in der Kölner U-Bahn bin ich über eure aktuelle Werbung gestolpert, die euch sicherlich von eurer Werbeagentur als total provokante und witzige, ja fast schon virale Hammeridee verkauft wurde: Die Bahnen hingen voller Vermisstenanzeigen. Jedenfalls auf den ersten Blick. In Wirklichkeit war es eure Werbung, die nur so aussah, als ob jemand verzeifelt nach einem vermissten Freund oder Angehörigen sucht und daher diese typischen kopierten Zettel aufhängt, mit einem grisseligen Schwarzweiß-Foto der geliebten Person, die spurlos verschwunden ist und um die sich jemand schreckliche Sorgen macht.
Ich merkt schon worauf ich hinaus will? Es muss immer nochmal eine Ecke mieser gehen, was? Es ist der Gipfel des Zynismus und der Geschmacklosigkeit, eine Werbekampagne zu starten, die einerseits auf der Angst von Familien um ihre vermissten Angehörigen basiert und andererseits das Mitgefühl und Interesse von Menschen, die sich die Anzeigen ansehen, weil sie gerne helfen möchten.

Wieso verdammt nochmal, muss man euch eigentlich das Offensichtliche sagen? Wann ist bei euch der Anstanddetektor ausgefallen? Wer von euch hat in seiner Kindheit nicht gelernt, im Schwimmbad nicht um Hilfe zu rufen, damit wenn jemand wirklich Hilfe braucht, seine Rufe gehört und Ernst genommen werden?
Ich war schon sehr sehr lange nicht mehr derart sauer, nur weil ich eine Werbeanzeige gesehen habe. Ich wünsche euch nicht, daß jemals ein Kind oder ein Freund oder eine Freundin von euch vermisst wird. Aber stellt euch mal vor, es wäre so. Und dann fahrt ihr mit der U-Bahn und findet Arschlochwerbung wie ihr sie da gerade macht. Wie würdet ihr euch fühlen? Würdet ihr euch nicht noch zusätzlich zu eurer Angst von einer solchen Kampagne benutzt und verarscht fühlen? Was denkt ihr denn, wenn ihr eine Vermisstenanzeige seht, wenn sie in Bahnen und auf Bahnsteigen an den Wänden kleben? Ich weiß, das ist jetzt offensichtlich schwierig, aber stellt euch mal vor, ihr hättet - so wie diese anderen, diese normalen Menschen - Interesse an anderen Menschen und Mitgefühl und würdet erschreckt denken "Oje, da wird schon wieder jemand vermisst." und ihr geht zu dem Plakat und stellt fest daß es eine SCHEISSWERBUNG von irgendeiner DRECKSFIRMA ist, die eine NOTLAGE VORGIBT, nur um ihre MISTPRODUKTE zu verhökern! Und was passiert wohl, wenn man das nächste mal eine Vermisstenanzeige sieht? Wieviele Menschen schauen da nicht mehr hin, weil sie - von euch! - gelernt haben, daß das sowieso nur Werbung ist?
Das ist an Armseligkeit nicht mehr zu überbieten (was wahrscheinlich nicht mal stimmt, die Latte tieferhängen geht anscheinend ja doch immer wieder) und ich werde mir euren Namen gut merken, damit ich, falls ich jemals ein Hörgerät brauche, auf gar keinen Fall euer Zeug kaufe.

Jens Scholz

P.S.: Sie können diese Mail auch im Internet lesen:
http://www.jensscholz.com/2010/04/vermisst-anstand.htm

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Ich würden den Link auf nofollow setzen. Sonst machst du diesen Vollidioten noch ein unfreiwilliges Geschenk.
 
das war schon Absicht, steigert ja auch die Relevanz meines Textes zur verlinkten Seite. Ich hab ja nicht die kampagnenseite verlinkt.
 
Hallo Jens,

ich habe eben in der Bahn exakt dasselbe gedacht und finde es auch sehr geschmacklos. So trägt Werbung dazu bei, dass Menschen immer weiter abstumpfen. Ich bleib dann lieber bei dem Optiker meines Vertrauens. ;-)

Miriam
 
Ohne Worte.
[Ehrlich. Zwei Ansätze versucht, einen Wortwitz mit Gehörlosigkeit der Werbeagentur im Bezug auf Menschlichkeit und Anstand zu basteln, es ist mir nicht gelungen. Ich bin sprachlos.]
 
Obendrein: Selbst wenn man von dem Punkt Griff ins Klo mal absehen würde, bleibt es eine oberflächchliche Wortschwurbelei. Ist ja nicht die abgebildete Person, die angeblich vermisst wird und "Gehör vermissen" ist ja nun eine ganz andere Bedeutung als räumliches Verschwundensein und nicht wissen wo es geblieben ist.
 
Also ich kann die Aufregung nicht ganz verstehen. Erinnert mich an das Theater um Jeanny. Ich finde die Werbung zwar auch weder sehr geschmackvoll noch gelungen, aber das geht mir bei Hornbach genau so. Und Leute, die z.B. ein Kind vermissen, brauchen sicher nicht so einen Teaser. Für die ist es doch viel schlimmer, an einem Spielplatz vorbei zu gehen oder eben Werbung für irgendwelche tollen Kinderprodukte zu sehen.
 
Du bist schon ziemlich satt, oder? Es geht hier nicht um Geschmack, das sollte eigentlich durchkommen und ich bin sicher der Letzte, der Geschmacklosigigkeit beanstandet, ich poste selbst oft genug trashige oder eklige Videos oder Bilder for the lulz.
Deine Vergleiche hinken mehrfach:
1. Jeanny war keine Werbung.
2. Hornbach u.ä. fällt nicht in eine emotionale, sehr bedrückende und ernsthafte, existenzielle soziale Kommunikationsform ein, in der es um Verzweiflung und die letzte Hoffnung geht. Schwarzer Humor und Antithesen funktionieren nicht, wenn sie auf dem Rücken von Menschen ausgetragen werden, bei denen es um die Existenz geht.
3. Hier wird massiv öffentlicher Raum okkupiert: Diese Blätter hängen in 15 cm Entfernung voneinander an beiden Haltestangen die gesamten Wagenlängen entlang. Es geht eben nicht um eine direkt als Werbung erkennbare Geschichte (wie z.B. bei Hornbach).
4. Was "noch schlimmer" ist ist mir ehrlich gesagt SCHEISSEGAL! Wenn ich schon geschockt war als ich in die Bahn stieg, wie solls denn jemandem gehen, der Betroffen ist (und btw. es sich noch aussuchen kann und nicht an Spielplätzen vorbeigehen muss, wenn er nicht will/kann)? Wie zynisch willst Du denn hier noch vergleichen?
 
Hallo Herr Scholz,

mich würde mal interessieren, was Sie angesichts fehlender Blutkonserven in Deutschland zu dieser Aktion sagen:

http://www.express.de/regional/koeln/aktivisten-schuetten--blut--in-den-rhein/-/2856/2640594/-/index.html

Ist das auch böse, böse, böse???
 
Das ganze ist sogar doppelt blöd: Neben dem geschmacklosen Rückgriff auf die Vermisstenanzeige ist es auch völlig daneben, eine "Warnung" zu lancieren, dass man nicht zu laut Musik hören soll, wenn man Hörgeräte verkaufen will. Das ist so, als ob ein Beerdigungsinstitut seinen Sargumsatz ankurbeln will, indem es fragt: "Treiben Sie genug Sport und ernähren sich gesund? Nein? Dann hätten wir da unser Modell 'No-Fit' speziell für Sie im Angebot!"
 
@anonym (selbstverständlich!):
Das eine hat bitte was mit dem anderen zu tun? Kommen gelich die Nazivergleiche? Zeit wärs, wir sind ja immerhin schon nach den siebten Kommentar.
(Und ich glaube, langsam kann ich mal nach den IP-Adressen mancher Kommentare schauen...)
 
"Für die ist es doch viel schlimmer, an einem Spielplatz vorbei zu gehen oder eben Werbung für irgendwelche tollen Kinderprodukte zu sehen."

Na da weißt du ja ganz toll Bescheid, was für die "schlimmer" wäre. Das nenn ich mal empathisch. Noch schlimmer wäre es noch, wenn man ihnen mit einem Kantholz auf den Kopf haut. Oder Das Haus abfackelt. Und jetzt du wieder.
 
Das hat mich heute früh auch aufgeregt. Vor allem der Aspekt, den textbüro schon ansprach. Es wäre schon geschmacklos mit dieser Werbung vor Gehörverlust zu warnen. Aber eigentlich ist die Aussage ja: "Hör so laut Musik, wie du kannst, wenn dein Gehör im Arsch ist, kommste aber zu uns!"
Ich hielt das heute früh für perfide nicht für blöd.
 
Ich kann die Empörung gut verstehen. Habe mich heute bei den Kölner Verkehrbetrieben beschwert. Beschwerdetelefon: (0221) 547 1313
Mir ist unverständlich wie die KVB sich für so etwas hergeben kann.

Ich halte dieses Ausnutzen von Besorgtheit für zynisch und verroht. Sie nutzt die Besorgtheit von Menschen aus. Besonders schäbig wird das ganze dadurch, das hier unter dem Deckmantel, man kümmere sich um die Gesundheit von jungen Menschen, Werbung für eine Ladenkette gemacht wird. Vermutlich wollte da ein unbedarfter Werbemacher mal ganz fiffig sein und hat sich nicht viel dabei gedacht.

Und jetzt schau ich mir an, wie man das Beschwerdeformular beim Deutschen Werberat ausfüllt.
 
Jeanny wurde veröffentlicht, um damit Geld zu verdienen und das ist gelungen. Also ist es schon vergleichbar. Titanic btw hat auf der Missachtung jeglichen Anstands ein ganzes Geschäftsmodell aufgebaut. Und ob meine Meinung zynischer ist, als dein Hinweis die Leute könnten es sich ja aussuchen können, ob sie an einem Spielplatz vorbei gehen, lasse ich mal dahin gestellt. Warum du dich nun aber auch noch über eine abweichende Meinung so fürchterlich aufregst, ist mir erst recht nicht klar. Nur weil mein Blick darauf anders ist, bin ich weder satt noch zynisch.
 
Ich finde die Empörung mutig und berechtigt! Unsere Gesellschaft braucht Menschen mit wachen Augen und keine Allesfresser und Verteidiger zweifelhaften Marketings!
Der Respekt vor anderen muss stets VOR einer viralen Kampagne stehen.
Das hat auch BENETON vor 20 Jahren erfahren müssen.
Warum es hier in den Kommentaren so vehement gezeigte Gleichgültigkeit gibt, zeigt nur, wie es um unsere Sensibilität in der Öffentlichkeit und den Umgang mit Menschen bestellt ist.
Dass eine Werbeagentur zu solchen Mitteln der Aufmerksamkeit greifen muss, um Produkte zu verkaufen, ist ebenfalls ein Zeichen unserer Mediensättigung und sollte eher zu denken geben als es zu verteidigen.
 
@Anonym (von 16:25) Klar, Falco hat mit Jeanny provoziert und Geld verdient. Aber er hat auch Denkanstöße gegeben - und vor allem; die Geschichte später aufgelöst. Das Geschäftsmodell der Titanic ist Satire, die bewusst Tabus verletzt. Damit mag man nicht immer einverstanden sein, aber es geht um absichtliche und überlegte Provokationen, und um Kritik.
Außerdem ist zumindest bei der Titanic (wie bei der Hornbach-Werbung) ein Rahmen vorgeben, bei dem von vornherein klar sein müsste, wie es gemeint ist.

@Susan Ville: der Vergleich zu der Beneton-Schockwerbung kam mir auch in den Sinn. Aber selbst Beneton ist niemals so weit gegangen, eine verzweifelte Kommunikationsform zu imitieren, um Aufmerksamkeit zu erzeugen - selbst die heftigsten Beneton-Plakate waren immer auf großen Entfernung ls Beneton-Werbung erkennbar. Das macht einen riesigen Unterschied!
 
Ja, diese Werbung ist einfach nur ärgerlich, völlig daneben und sehr dreist. Sie beachtet keine gesellschaftlichen Kommunikationsregeln, sondern benutzt sie - also klaut sie einfach. Diese Werbung hat also noch nicht mal eine Idee, sondern ist in ihrer Struktur pubertär. "Wir machen jetzt einfach mal was Provokantes." Der Einfall stammt vom Praktikanten. (Kein Scherz, ist oft so.)

Dass Zettel aufgehängt werden, wenn jemand vermisst wird, ist eine verzweifelte Aktion der Angehörigen, weil es keine anderen Wege gibt, die Suche öffentlich zu machen. Eine Anzeige bei der Polizei erreicht ja nicht die Öffentlichkeit, also hängen die Leute Zettel auf. Es gibt keine Verabredung dafür, keinen Brauch, denn jeder versteht die Situation, und respektiert das, oder? Jeder, nur nicht der Praktikant der Werbefirma.

Werber, es ist ja nett, wenn ihr euch (für Geld) um das Gehör junger Leute sorgt, aber lasst die Kiddis nicht die Arbeit von euch Erwachsenen machen.
Strengt euch mehr an für echte Ideen.
 
Sorry, aber das waren keine Praktikanten. Gerade denen würde ein guter AD, der im Sinne seines Kunden denkt, sowas nicht durchgehen lassen. Wenn sowas durchgeht, dann, weil da ein Art Director am Werk war, der seinen Beruf verfehlt hat. Hier Praktikanten zu vermuten ist zwar verständlich (nach dem Motto "ein Profi hätte nicht...."), ist aber eigentlich eine Verharmlosung, denn wie gesagt: das musste an einem/mehreren Profis vorbei, und wenn die die Idee nicht selber hatten dann fanden sie sie aber gut genug, sie zu realisieren. Und der Kunde hat sie auch noch gekauft. Auch hier also Versagen auf ganzer Linie. Dort in Kreation und Beratung, hier in der Wahl der Investition.
 
Mal abgesehen davon dass es eine ganz schlecht durchdachte Schnapsidee ist die man sofort hätte verwerfen sollen stimme ich dir was die Vermisstenanzeigen angeht völlig zu.
Aber was mich persönlich noch ärgert ist diese alarmierte, gehetzte Eile angeht, die da impliziert wird, durch eben diese Vermisstenanzeige.
Das Gehör zu verlieren ist sicher einschneidend und schlimm, und ich kann auch nicht als betroffene mitreden. Ich finde aber doch daß diese "Oh gott es muss sofort wieder alles auf Anfang-Hektik" stigmatisierend und ausgrenzend ist, und das ärgert mich noch oben drein.
Wenn man eine Person vermisst ist die Sorge groß, die Hilflosigkeit enorm und tunnelblickartiges Verhalten mehr als verständlich.
Beim Verlust der Hörfähigkeit stelle ich mir den Vorgang etwas anders vor. Saublöder Vergleich.
 
Die soziale Einstellung der meisten Kommentatoren in allen Ehren - aber wir sollten doch mal auf dem Teppich bleiben. Diese Hörakkustik-Werbung ist zweifelsohne eindeutig(!) als Werbung gekennzeichnet - wem z.B. das auffällige Firmenlogo rechts unten nach einer Sekunde nicht auffällt, scheint sich wohl das erste Mal in seinem Leben Werbung mal nicht auf einer Plakatwand anzusehen. Werbeagenturen müssen neue Wege finden um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, das ist doch völlig klar. Meine erste Reaktion beim Anblick der Werbung (ich habe es sofort als Werbung eingeordnet, da es nicht das erste Mal war, dass in Bahnen der KVB Werbung als "Reiter" an den Stangen hängen) war: Originell, meine Aufmerksamkeit hatten sie für 10 Sekunden und genau darum ging es auch. Menschen, die sich für Notlagen anderer Menschen interessieren (zu denen ich mich definitiv zähle!) werden dennoch bei der nächsten Vermisstenanzeige stehenbleiben!
 
Es ist ja schön, wenn Dein Werbedetektor so super funktioniert. Aber ich habe tatsächlich gedacht, es handelt sich um eine Charity-Aktion, denn ich konnte beim Einsteigen nicht erkennen, ob das ein Firmenlogo oder das Logo eines sozialen Vereins ist, der auf Jugendobdachlosigkeit und Ausreißer aufmerksam machen will.
Ich hab trotz Brille auch keine gut genugen Augen, um etwas anderes zusehen als Fotos von Vermissten und das "Vermisst!" darunter.
Insoweit bleib ich dabei, daß es eben nicht eindeutig als Werbung erkennbar ist. Ich würde sogar behaupten, daß es ganz im Sinne der Darstellung und Verbreitung ist, daß man es eben nicht auf den ersten Blick erkennen kann.
 
Die Werbung hat genau das erreicht, was sie sollte.

Aufmerksamkeit. Auch negative Reaktionen sind dabei einberechnet. Denn Leute die sich aufregen rennen durch die Gegend und propagieren ihre polarisierende Meinung überall.

Das führt dazu, dass noch viel mehr Leute über die Kampagne informiert werden. Auch die betroffene Person, die ein Hörgerät benötigt und sich an der Form der Werbung nicht stört.

Der Autor dieses Artikels reiht sich also brav in ein und beweist damit, dass die Werbung funktioniert. Auch dank ihm.

Somit wäre bewiesen, dass jemand einen verdammt guten Job gemacht hat, auch wenn sich ein paar Leute echauffieren. Doch Aufregung weicht nach einiger Zeit... Ein Name bleibt hängen. Auch wenn ich schon das Aufgerege höre, dass man ganz bestimmt diesen Laden nun für immer meiden wird usw.
 
@Stefan Burger: So, so, die Werbeagenturen "müssen" also "neue Wege finden"? Okay, wenn die das müssen, ist das deren Bier.

Aber: Wir - und damit meine ich alle Menschen, die aufgrund ihrer Werte nicht mit so etwas einverstanden sind - "müssen" Werbeagenturen auch Grenzen aufzeigen.

Und da man ja irgendwo anfangen muss, ist (und tut) es gut festzustellen: böse, böse! In diesem Sinne: Danke Scholz!
 
@istschonzeit: Ich hab diese Behauptung schon viel früher erwartet. Und ich kann auch diesmal antworten: Das ist die letzte Rückzugsbehauptung von Werbern, die immer dann kommt, wenn die Scheiße fliegt und kein anderes Argument mehr zieht (von denen die Meisten hier ja auch schon kamen).

Wahr ist: Keine Firma ist glücklich über negative Aufmerksamkeit.
 
viele Firmen sind glücklich über Aufmerksamkeit jeglicher Form. Habe mir sogar die Mühe gemacht auszuführen warum.

Ich muss mich jedoch fragen, warum hier überhaupt Kommentare zugelassen werden, wenn sowieso nur erwünscht ist, dass der Artikel bejubelt wird und die Werbung verdammt wird.

Wenn Sie sich selbst gern nur als Retter des Gutmenschentums sehen, dann frage ich mich, warum Bildblog sie verlinkt, denn sie sind dann keinen Deut besser als die von dieser Seite kritisierte Presse.

Ich habe lange Jahre für die Telekom gearbeitet, die immer wieder glücklich darüber war, wenn sie polarisierte. Natürlich will man niemanden, der konkret sagt: "Der Service ist Scheisse", aber jemand der sich über die Werbung aufregt ist jemand, der über die Werbung spricht.

Man darf nur nicht TriM Werte und Publicity miteinander verwechseln. Ganz einfache Sache, wenn man es schafft über den Tellerrand zu blicken.

Aber wahrscheinlich haben sie auch diesen Kommentar so vorher gesehen. Im übrigen ein gern gebrauchtes Argument von Ihnen. Ich hoffe sie arbeiten in der Werbung, wenn sie einfach jeden durchschauen und alles vorweg sehen.
 
Falls es wen interessiert: Ausgedacht hat sich den Schmarrn (höchstwahrscheinlich) die Agentur Counterpart aus Köln. Zumindest die klischee-triefenden Bilder auf der Köttgen-Startseite kommen von denen (sie besaßen die Freiheit, mal schön unprofessionell ihren Namen an den Rand zu pinnen). Kleines "Aber": Laut eigener Mitteilung von 05/09 besteht die Zusammenarbeit Köttgen/Counterpart "zunächst auf Projektbasis". Vielleicht musste somit eine ganz neue Agentur sich jetzt unbedingt was superneues ausdenken, um nicht auch wieder gekickt zu werden. Unter Counterparts Referenzen ist Köttgen nämlich nicht (nicht mehr?) gelistet.
 
In welcher Linie war das denn? In der 18 jedenfalls nicht.
 
@istschonzeit: Da Mr. Scholz oben ja schon indirekt auf Godwin's Law hingewiesen hat, möchte ich hiermit ein Gegenbeispiel auf dieser Grundlage anführen:

Die Umsatzzahlen des in diesem Sinne gemeinten "Unternehmens" sind trotz breiter "Werbemaßnahmen" auch merklich gesunken. QED
 
Besonders "originell" diese Werbung, insbesondere wenn man das hier schon
vergessen hat:

http://en.wikipedia.org/wiki/Murder_of_James_Bulger
 
Erschreckend ist, dass diese Idee nicht so neu ist, wie es manchen hier vorkommt. Es gab vor Kurzem schon einmal den Versuch, eine Kommunikationsform zur Werbung zu nutzen, die dafür nicht gedacht war. Bei Pro sieben gab es einen Trailer für eine neue Krimi-Mystery Serie, die aufgemacht war, wie eine Nachrichten sondersendung. Diese wurde zurecht von entsprechenden Gremien gerügt. Traurig ist, dass andere Werbeagenturen aus dieser Rüge nichts gelernt haben.
 
regt sich denn aus der zielgruppe auch jemand auf?

.~.
 
Das Erste was mir gestern Abend in der Linie 1 auffiel, neben dem ausgelaufenen Colabecher, waren die zerrissenen Zettel überall auf dem Boden. Erst später habe ich gesehen, dass es sich um Werbebanner handelte, die an den Griffstangen hängen.

Mangelnder Anstand? Der Schuss kann vor allem nach hinten losgehen. Mit Köttgen will ich nun jedenfalls nichts mehr zu tun haben. Verschwundene und vermisste Menschen sind ein viel zu ernstes Thema, als das man damit Werbung machen sollte.
 
Also mal ganz ehrlich, ich finde die Werbung ganz witzig. Möglicherweise hätte ich aber auch einen anderen Eindruck wenn ich Sie "live" erlebt hätte, dann könnte ich die tatsächliche Wirkung eher abschätzen.

Man sieht doch wirklich auf den ersten Blick ("Jetzt fehlt ihr ein Teil ihres Gehörs"), dass dies keine "echte" Vermisstenanzeige ist.

Allerdings hatte ich dahinter eine Aktion einer Jugendschutzorganisation vermutet, die auf den übermäßig lauten Musikkonsum und damit folgender Hörschäden bei Kindern und Jugendlichen hinweist.

Zumal wir ja gerade den "Tag des Lärmschutzes" oder so ähnlich hatten und das Thema durch die Medien ging.
 
@istschonzeit:
1. Daß Dein Kommentar hier steht sollte beweis genug sein, daß eben nicht "nur Jubelkommentare erlaubt" sind
2. Daß ich auf Deinen Kommentar antworte halte ich für höflich. Daß meine Antwort wiederum meine Meinung beinhaltet, auch - ich glaube auch nicht, daß es schon gleich Meinungszensur ist, wenn ich Dir dabei widerspreche.
3. Auch daß ich erwähne, daß ich genau diese Diskussion schon ein paar mal geführt habe halte ich für legitim, denn es ist meiner Erfahrung nach ein Standardargument, das in der Vergangenheit wirklich immer irgendwann kam (Ebenso von der Checkliste gestrichen hab ich "Gutmensch", "andere Meinungen werden nicht zugelassen" und "irgendwasanderes ist doch viel Schlimmer" - ich nannte es letztens das in-Afrika-verhungern-Kinder-Argument. Der Nazivergleich fehlt noch, aber der ist in diesem Thema auch etwas schwierig. Bin aber guter Dinge).
4. Zum Thema selbst: Du hast insoweit Recht, daß es durchaus Fälle gibt, in denen man mit Provokationen arbeitete um auch Aufreger zu setzen. Ich glaube aber nicht, daß das der Normalfall für Werbung ist und daß dies hier der Fall ist glaube ich dreimal nicht, denn es bringt der Firma ja nunmal absolut gar nichts außer Ärger, wenn man sich über sie aufregt.
Es geht hier um Schwerhörigkeit, also ein Thema, in dem Vertrauen zum Dienstleister wichtig ist, was dadurch passiert, daß Kompetenz vermittelt werden muss. Man muss hier zusätzlich behutsam agieren, weil es eventuell den Menschen peinlich ist, wenn andere mitbekommen, daß sie schlecht hören und wo es ohnehin ständig Missverständnisse gibt, wenn Schwerhörige Dinge überhören. In so einem Umfeld ist negative Aufmerksamkeit das was sie ist: Negativ.
 
@Anonym:
> regt sich denn aus der zielgruppe auch jemand auf?

ja, <a href="http://notquitelikebeethoven.wordpress.com/2010/04/28/was-darf-werbung/>hier zum Beispiel</a>.
 
@Anonym:
> regt sich denn aus der zielgruppe auch jemand auf?

ja, hier zum Beispiel.
 
Vielen Dank, dass sie sich mit meiner Argumentation auseinandersetzen.

Damit sie nicht mehr enttäuscht warten müssen und ihre Genugtuung bekommen:

Das ist ja wie bei den Nazis!

Dabei unterstreicht eigentlich alles an ihrem Kommentar meine Kritik aus meinem letzten Kommentar. Eine gelangweilte aggressive Art gegenüber Kritik ohne Wahrung irgendeiner Distanz zum Kommentator oder seiner Aussage, die so ankommt, als würden Sie sich persönlich angegriffen fühlen, weil ihre Meinung nicht geteilt wird. Und auch eine Wiederholung von Argumenten muss nicht zwingend bedeuten, dass einem nichts neues mehr einfällt, sondern, dass man sich nichts neues mehr einfallen lässt, weil man für sich selbst funktionierende und überzeugende Argumente gefunden hat.

Das sie dann selbst gelangweilt und genervt sind von diesen Leuten ist eigentlich mehr Ihr eigenes Problem, als das derer, die die Argumente anbringen.

Ich selbst habe Ihren Blog erst heute durch Bildblog entdeckt und zugegeben keinen sehr positiven Eindruck von Ihnen und Ihrer Art sich mit Dingen auseinanderzusetzen.

Denn auch wenn ich Ihre Kritik nicht teile und dagegen argumentiere, so bin ich doch nicht Teil Ihres Problems mit der Firma.

Thematisch vermischen sie bei ihrer Argumentation die Aufmerksamkeit der Schwerhörigen auf sich und die Aufmerksamkeit Schwerhöriger auf einen Ort wo sie Hilfe bekommen.

Das kann man mitnichten gleichsetzen.

Ein Vergleich von Äpfel und Birnen (kennen Sie wahrscheinlich schon, haben Sie vorhergesehen und vor allem argumentatorisch abgearbeitet)

Schwerhörige haben ein Problem und sind dankbar dafür, wenn auf dieses Problem an sich aufmerksam gemacht wird, ohne das sie mit dem Finger auf sich persönlich gezeigt fühlen.

Somit wäre sogar eine Kampagne, die so agiert wie diese hier eigentlich ein Vorteil. Soweit würde ich aber nicht gehen, da das bei jedem anders funktioniert. Generell lässt sich der Geist stark beeinflussen.

Ich würde aufgrund ihrer unsympathischen Art jetzt sofort dahin rennen und mich beraten lassen, wenn nicht die halbe Republik dazwischen liegen würde.

Erinnert mich an eine Southpark Folge, wo sie die Stadtflagge ändern wollen und die eine Seite nicht will, dass der KKK deren Meinung ist, auch wenn sie aus völlig anderen Gründen dafür eintreten. Man beeinflusst den KKK anders zu handeln, weil die Öffentlichkeit daraufhin sofort reflexartig gegen den KKK ist.

Funktioniert anscheinend. :D
 
@istschonzeit: ui, sie interpretieren aber ganz schön viel herum. ich bin weder genervt noch halte ich sie für blöd. Vielleicht spiegeln Sie ja ein wenig zu sehr: Ich antworte m.E. relativ ruhig und auf Ihre Argumente. Komische ins persönliche gehende Anwürfe und eine gewisse (wachsende) Grundaggressivität lese ich momentan eher bei ihnen.

Zum Thema: Wenn ich versuche ihnen mit dem Hinweis auf das heikle Feld, in dem sich eine Firma bewegt, die sich um schwerwiegende Körperbeschwerden kümmert, zusätzliche Gründe zu liefern warum ich nicht glaube, daß hier die von ihnen eingebrachte "die wollten das so und Du hilfst ihnen dabei mit deiner Kritik" Argumentation passt, ist das beileibe keine "vermischung" verschiedener Themen.
Auch das können Sie gerne anders sehen. Vielleicht ist hier auch der kleine Irrtum, der Sie hier so ein wenig auf die Palme treibt: Ich bin gar nicht darauf aus, Ihnen zu erklären, was Sie denken sollen, ich versuche nur, Ihnen zu erklären, was ich denke.
 
@ istschonzeit:
Vielleicht sehe nur ich das so und Sie werden mir sicherlich fundiert darlegen können, warum diese Sichtweise nur meiner geistigen Armut entspringt, aber ich erkenne vor allem in Ihren Postings eine persönliche Attacke auf den Blogbetreiber. Wer es schon nötig hat mit "Gutmensch" zu kommen, entwertet seine sicher vertretbare Meinung vollständig.
 
Ich liebe den spannenden und enorm überraschenden Verlauf solcher Blogs:
Erst wird sich auf hochintellektuellem Level über eine fast nebensächliche Sache gestritten, nur um sich im Höhepunkt des Ganzen als besonders artikuliert zu profilieren. Wer zählt meine Fremdwörter mit? ;-)
Ganz ehrlich, das einzige was für mich hätte gesagt werden müssen ist Folgendes: Die Sorge, dass Leute vor "echten" Vermisstenanzeigen abstumpfen könnten finde ich nicht ganz unbegründet. Weil die Werbung hier aber in professioneller Form (Druck, Material, Layout) mit eindeutigem Absender daherkommt, schließt sich für mich diese Gefahr aus.
Und jetzt liebe Freunde, schwirrt aus und steckt eure Energie in sinnvolle Dinge - evtl. ja ein Gehör-Vorsorgetest bei Köttgen oder die Möglichkeiten über Facebook nach euren vermissten Hunden zu suchen...
P.S.: Ich muss mich hier als Fan von istschonzeit outen :-)
 
Für mich fängt die mangelnde Wahrung an Distanz seinen Gesprächspartnern gegenüber schon da an, wo sie ohne Erlaubnis zu einem Du herangezogen werden. Nennen Sie mich pingelig, vor allem da mein eigenes Blog ein "Du" Blog ist, doch in einer sachlichen Diskussion disqualifiziere ich mich selbst durch Nutzung eines Du.

Wenn man dann auch noch darauf hinweist, dass Kritik ja willkommen ist, weil sie ja immerhin nicht zensiert wird, dann unterstreicht man die eigene hohe Meinung von der Richtigkeit seiner Handlungen anderen gegenüber.

Vielleicht reflektiere ich zu viel. Immerhin reflektiere ich aber. Sollte das als Angriff auf Ihre Person rüberkommen, so ist das nicht meine Absicht. Sollte das allerdings als harsche Kritik Ihrer Gesprächskultur ankommen, so sehe ich mich richtig wiedergegeben.

Ich sehe, dass es heikel ist sich so darzustellen. Ich sage dennoch: Bewusst und mit Erfolg.

Immerhin kenne ich jetzt sogar als Kieler einen Hörgeräteakustiker in Köln. Ich brauch noch keinen und der Weg ist recht weit, aber ich kenne den Laden und da ich mich an der dargebrachten Kritik nicht störe habe ich einen Laden kennengelernt.

Ob es Ihnen nun passt oder nicht, aber wäre ich Kölner und hätte ich Bedarf, hätten Sie mich jetzt auf den Laden aufmerksam gemacht.

Somit ist es erwiesen, dass auch das Negative an Mundpropaganda wirkt, solange die zuhörende Person nicht dem Sprecher an den Lippen hängt, sondern in der Lage ist für sich zu filtern.

Ob das gut ist, dass solche Dinge so funktionieren, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Aber Menschen lassen sich gern unterbewusst manipulieren.

@ Mathias Leenders

Ich bediene das Gutmenschentum äußerst ungern, da es in der Tat ziemlich platt daher kommt und keine genaue Definition besitzt. Manchmal bleibt einem einfach nichts anderes übrig.

Genauso wie Sie sich genötigt fühlen durch sarkastische Selbtherabwürdigung Kritik an meiner Person zu üben. Von Armseligkeit sprach bisher nur der Verfasser des Beitrags an sich.

Ich erhebe keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit. Ich kann es auch verstehen, dass man diese Anzeige für wenig gelungen hält. Ich sage nur, dass in meinen Augen alles funktioniert und ich denke, dass die Werbeagentur solche Reaktionen wie diese hier durchaus mit eingeplant hat.

Einzig heikel könnte für den Auftraggeber werden, wenn diese Kampagne überstilisiert wird.

Sollte jetzt aufgrund der Tatsache, dass sich Bildblog solidarisch zeigt mit diesem Beitrag zum Beispiel die Regionalausgabe der Bild aus einem pawlowschen Reflex heraus diese Story aufgreifen und hochjubeln, dann entgleitet die Aktion schnell denen, die sie erdacht haben.
 
PS: Obwohl mein eigens Blog grad eine Pause einlegt, beziehe ich heute einen Großteil meiner Aufmerksamkeit von Ihrer Seite.

Auch hier schauen sich Leute, die nicht mit mir konform gehen meine Seite an.

Nur um noch mal ein Beispiel anzubringen, dass sowas funktioniert. Polarisierung heißt das Zauberwort.

Bin nicht stolz drauf. War auch nicht meine Absicht und es gibt einfach nix zu sehen. Und doch ist es passiert.
 
@istschonzeit:
Sie verwechseln so viel und setzen so viel vorraus. Ich habe überhaupt nichts gegen Provokationen, wenn sie sitzen und auch dort treffen wo sie treffen wollen. Ich hab nichts gegen andere Meinungen und schon gar nicht glaube ich, daß es schlecht ist, wenn sich Leute, die mehr über Ihren Standpunkt erfahren wollen, den Weg zu Ihrer Seite finden. Das ist doch prima und führt zu Aufklärung, Diversität und Pluralismus.
 
nun ist es an mir zu sagen:

Ich hatte nichts anderes erwartet.

Ich denke, wie können das an dieser Stelle abbrechen. Selbst nach Zugeständnissen meinerseits zu Ihrer Position werde ich von Ihnen als Gesprächspartner nicht ernst genommen und nur abgetan. (Ihrem letzten Kommentar konnte man den mitleidigen Seufzer förmlich ansehen)

Das ist schade.

Ich wünsche einen schönen Tag.
 
@anonym. Das sagtest Du schon, ich habs auch verstanden aber ich habe Dir erzählt, wie mein Eindruck gewesen ist, um Dir zu sagen, daß nicht jeder Werbung sofort erkennen kann wie Du.

Und wo Du schon so genau auf Formulierungskünste achtest (da gibts übrigens auch ein Gesetz für): Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß in den meisten "Gegenmeinungen" sehr absolut argumentiert wird? Ich versuche, tatsächlich, immer sehr genau meine persönliche Wahrnehmung auszuformulieren ("Ich habe gedacht..." "ich glaube...", "m.E...", "ich konnte nicht erkennen..."), um meine Sicht der Dinge zu begründen, da ich gerne selbst in die Falle tappe und meine Sicht zu allgemein sehe.
Den Anspruch, nur weil Du selbst etwas sofort als Werbung erkennst muss das auch jedem anderen klar sein, kann ich nicht teilen, weil ich es eben genau nicht erkannt habe.
Ich kann zwar nachvollziehen, daß Kritik an Werbung, die nicht wie Werbung aussieht sondern wie eine Vermisstenanzeige, für jemanden, der Werbung so gut erkennt wie Du, übertrieben erscheinen kann.
Mein Punkt ist lediglich, daß Du außer Acht lässt, daß andere Menschen weniger super sofort Firmenlogos erkennen können und deswegen die Aufregung anderer auch akzeptieren musst.

D.h. auch Dir sage ich: Ich will überhaupt nicht, daß Du dich aufregst, nur weil ich mich aufrege. Ich sehe aber nicht ein, daß Du mir sagst, es sei für Dich kein Problem gewesen, die Werbung zu erkennen und deswegen ist meine Kritik übertrieben.

P.S.: Ich weiß gar nicht, was an der Bezeichnung "Gutmensch" so schlecht sein soll. Ich freu mich jedenfalls immer, wenn andere von mir sagen, ich sei ein guter Mensch.
 
Das Surfen auf Empörungswellen ist immmer noch beliebt, um das eigene Blog ein wenig bekannter zu machen.
Und es klappt ja auch, wie die Erwähnung auf bildblog.de, der Mutter aller Berufsempörten zeigt.

Ich denke, die Angehörigen von Vermissten haben genug Probleme, denen dürfte eine derartige Werbung reichlich am Allerwertesten vorbeigehen.

Und das Argument, dass durch die Werbung die Hilfsbereitschaft der Menschen leidet halte ich für - gelinde gesagt - an den Haaren herbeigezogen.

Am besten selbst mal ein Unternehmen führen, um Aufmerksamkeit auf einem umkämpften Markt werben und DANN den Moralapostel und unerwünschten Robin Hood geben.
 
Eigentlich hatte ich mich ja verabschiedet, aber das hier ließ mich auflachen:

"Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß in den meisten "Gegenmeinungen" sehr absolut argumentiert wird? Ich versuche, tatsächlich, immer sehr genau meine persönliche Wahrnehmung auszuformulieren"

Zitate aus dem Artikel:

"Es ist der Gipfel des Zynismus und der Geschmacklosigkeit, eine Werbekampagne zu starten, die einerseits auf der Angst von Familien um ihre vermissten Angehörigen basiert und andererseits das Mitgefühl und Interesse von Menschen, die sich die Anzeigen ansehen, weil sie gerne helfen möchten."

absolute Feststellung, die impliziert, jeder muss so denken.

"Wieso verdammt nochmal, muss man euch eigentlich das Offensichtliche sagen?"

Absolute Aussage, die impliziert, dass jeder, der das nicht sieht ziemlich blöd dasteht.

" Wann ist bei euch der Anstanddetektor ausgefallen?"

direkt gefolgt von einer absolut festgestellten Herabwürdigung anderer, wenn auch in Frageform.

"Das ist an Armseligkeit nicht mehr zu überbieten"

ich fürchte auch das ist eine ziemlich absolute Feststellung.


Genau das ist das Problem mit ihrem Artikeln. Sie denken, Sie haben sich selbst Ihrer Meinung Ausdruck verliehen, haben aber selbst nicht gemerkt, dass Sie allen einen Stempel aufdrücken. Oder verwechsel ich da mal wieder was, wie Sie mir ja gern unterstellen.
 
@istschonzeit
Und das nächste Missverständnis: Ich spreche von der Diskussion hier, nicht von meiner Mail. Selbstverständlich ist die zugespitzt formuliert und soll möglichst klar die Kritik transportieren. Das hindert mich ja aber nicht daran, die darauf folgende Diskussion differenziert zu führen.

@Thoralf
Ich sehe schon, Du kennst mich und mein Blog ja echt ganz gut. Nicht.
 
Ich halte die Betroffenheit sogar für zumindest teilweise vorgeschoben. Es geht aus meiner Sicht um dieses allgegenwärtige Phänomen der Dauerskandalisierung irgendwelcher Nichtigkeiten bzw. das dringende Verlangen wahrgenommen zu werden. Ich unterstelle nicht, dass gar keine Betroffenheit oder Ärger des Schreibers vorliegt. Aber eigentlich geht es doch nur darum, sich mal wieder zu Wort gemeldet zu haben. Und wenn es gegen die üblichen Verdächtigen - Werbung, Politik, Journaille und hier besonders noch die Musikindustrie geht, finden sich auch die ewig gleichen Schulterklopfer. Abweichende Meinungen werden zwar zugelassen, aber nicht gerne gesehen, wie die Art der Kommentierung zeigt.

Ok, das ist das gute Recht jedes Einzelnen und auch kein besonders verwerfliches Versäumnis. Nervig wird es erst in Verbindung mit dem Anspruch auf Deutungshoheit, der sich gerne mit einer Haltung paart, dass man sich als Träger einer basisdemokratischen Gegenkultur geriert, die sich durch die Möglichkeiten des modernen Internet manifestiert hat und daher auch nur von denen verstanden wird, die sich dort sicher zu bewegen wissen. Dazu gehört auch auf diejenigen einzudreschen, die eben nicht die große demokratische Gegenbewegung, sondern eine auf die Spitze getriebene Oberflächlichkeit im Netz erkennen. Typische Replik darauf: Nicht verstanden, alles heterogen, es gibt nicht "die Blogger", die "Nerds" etc. obwohl ansonsten bei jeder sich passenden Gelegenheit von "wir" die Rede ist - eben dann, wenn man der eigenen Subjektivität die entsprechende Relevanz durch Massetauglichkeit verleihen möchte.

Warum ich das hier schreibe? Ach einfach so, war mir danach. Ist auch nur mein Eindruck und - das meine ich ernst - soll niemanden persönlich angreifen.
 
@anonym
ich gebe dir in ein paar Überlegungen völlig Recht. Das geht in die Richtung, über die Peter Kruse auf der re:publica referierte (siehe http://www.youtube.com/watch?v=ryiuuUKQJy0 ).
Allerdings, leider, bestätigst Du auch seine These, daß der Glaube an die eigene Weltsicht es verhindert, dem anderen gegenüber unvoreingenommen genug zu sein, um dessen Position überhaupt als eine anzuerkennen. Was Du mit meiner nicht tust und was ich sehr schade finde.
 
Womit der Punkt "Du machst das nur wegen der Aufmerksamkeit und meinst das garnicht ehrlich" auch ein abzuhakender wäre
 
Klasse Blog-Eintrag, und gut dass Du darauf aufmerksam machst (im Sinne von Bewußtsein schaffst).

Aber warum nennst und zeigst Du Name des Beworbenen? Letztlich rechtfertigst Du doch die Werbung damit: Sie bekommt Aufmerksamkit und bekommt noch virale Verbreitung (bin über Twitter hier her gekommen).

Konsequent wäre die Nennung der Agentur aber das Covern der werbenden Firma.

Toller Blogeintrag, der aber mit der Nennung des Werbekunden nach hintenlosgeht.

Martin.
 
Ich bin übrigens ein Freund von absoluten Urteilen in manchen (moralisch/ethisch relevanten) Dingen und kann nur sagen: Werbung mit dem Leid von Dritten bewusst kombinieren, geht gar nicht!

[Disclaimer: Ich habe mit Jens Scholz mal zusammen gearbeitet und treffe ihn auch heute noch ab und zu.]
 
@Jens Scholz:
"Allerdings, leider, bestätigst Du auch seine These, daß der Glaube an die eigene Weltsicht es verhindert, dem anderen gegenüber unvoreingenommen genug zu sein, um dessen Position überhaupt als eine anzuerkennen. Was Du mit meiner nicht tust und was ich sehr schade finde."

Genau das ist doch eben das Problem! Sie lassen keine andere Meinung als ihre eigene zu! Wie schon von istschonzeit sehr gut dargelegt wurde.
Außerdem finde ich es - das ist meine persönliche Meinung - seltsam, wie Sie das Schreiben an den Hörgeräteakustiker formuliert haben. Sie schreiben dort SCHWEISSWERBUNG, DRECKSFIRMA, MISTPRODUKTE, womit Sie sich für mich einer ernsthaften, seriösen Diskussion von vornherein entzogen haben.
 
@ ernst_o: dann gildest du nicht!
 
@anonymer Martin: Nicht jedes negative Auffallen ist ein Werbeerfolg. "Köttgen Hörakustik" r gestehe ich den "Erfolg" der Einprägung des Firmennamens zu - aber ob dieser Erfolg ein qualitativ positiv zu wertender ist, wenn mir dieser Name stets als "Ja, die Arschlöcher, die mit gefakten Vermisstenanzeigen, die aussehen als wären sie echt Werbung machen, die können mir gestohlen bleiben" ist halte ich für fraglich. Denn wenn ich mir einen Namen merken kann, mit dem ich mit Sicherheit nie was zu tun haben will, dann ist das eher mein Erfolg als der des Namensträgers. Werbung (und ich spreche in dem Fall als jemand, der mit sowas beruflich zu tun hat) hat immer auch ein Marketingziel. Die Werbung ist dann erfolgreich, wenn dieses Ziel erreicht wurde, ansonsten ist sie verbranntes Geld. Hier dürfte grade der Großteil der Investition in Rauch aufgehen...
 
Das erinnert mich an diese unsäglichen Fernsehsendungen, in denen eine Schlägerei oder Entführung simuliert wird, damit man sich hübsch darüber entsetzen kann, daß "ja überhaupt niemand hilft", was meiner Ansichtt nach dazu führt, daß man sich bei tatsächlichen Schlägereien ersteinmal nach der versteckten Kamera umsieht.
 
Huch, so ein Link im Bildblog kann aber auch schlimme Konsequenzen haben. Warum spült sowas immer die Schlechtmenschen an?
 
Der Blogeintrag ist weder eine journalistische Leistung, noch eine Meinungsäußerung, sondern ein Haufen Dreck. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
 
@Anonym
Ach soooo. So ein Glück, daß Du uns das mal gesagt hast. Ich lösch sofort den Artikel und die ganzen unnötigen Kommentare. Ach was, das ganze Blog. Ach was, das ganze unnütze Internet lösch ich. Hättest Du das nicht früher offenbaren können, ich hätt mir so viel Arbeit sparen können...
 
@Stefan
(öhöm. Aber in meinem Artikel gehts doch gar nicht ums Internet oder um eine Diskussion, da hab ich ja nur aufgeschrieben, was mich ärgert...)
 
Also ich bin zwar auch anonym, aber der anonym der sich vernünftig ausdrücken kann, nicht der Pöbler von 17:39. Gehe zwar nicht mit Jens Meinung zum Thema konform, musste aber herzlich über den letzten Post (17:47) lachen.

Verstehe allerdings nicht die Inkonsequenz, beim Löschen des Internets stehen zu bleiben. Warum nicht in einem Aufwasch auch die ganze Welt? Ach was die Schöpfung. Ach was Raum und Zeit löschen. Gut, dann stünde wahrscheinlich morgen der Verfassungsschutz vor der Tür und beschlagnahmt den Rechner. Deshalb gut, dass du nicht ... oh jeh, ich habe es ja jetzt geschrieben. Soll sich aber auch mal einer konzentrieren, bei dem Krach, den der Hubschrauber draußen veranstaltet. Und die Baustelle, die sie gerade vor dem Haus aufbauen, ist auch nicht gerade leise. Moment es klingelt, ich mache mal eben auf.
 
Da ich vielleicht ein etwas negativer Mensch bin. Merke ich mir auch immer welche Produkte ich mir nie kaufen würde.
"Köttgen Hörakustik" ist da mit dabei.
So viel zu Werbung.

ach ja Jens: H*****
 
Heute morgen in der U-Bahn ersteinmal 20 von den Dingern eingesammelt und einer sinnvollen Verwendung zugeführt.

Mittags auf dem Nachhauseweg festgestellt, daß andere etwas spontaner reagierten. Anscheinend wurde die Zettel gesammelt, demonstrativ einmal durchgerissen und sichtbar auf dem Bahnsteig entsorgt.

Mag sein, daß durch die Aktion mehr Menschen bei Köttgen Hörgeräte kaufen. Aber es gibt viele Mittel hier in Köln jemand für Geschmacklosigkeit von denen abzustrafen, die zur gern gesehenen Kundschaft gehören - wie man gerade in gemütlichen Runden in lauer Abendluft erfahren kann.
 
Interessant, welch hitzige Diskussion ein Blogeintrag hervorrufen kann. Mindestens genauso interessant allerdings, dass ich nach dem Lesen aller Kommentare schon wieder total vergessen habe, welcher Meinungsunterschied nun eigentlich Auslöser für die Diskussion war. ;)

Ich fürchte leider, dass diese provokante Art der Werbung tatsächlich zu mehr Aufmerksamkeit für besagtes Unternehmen geführt hat - hoffe jedoch inständig, dass es Aufmerksamkeit der Marke "Pietätlose Idioten - von denen kaufe ich nix!" ist. Leider ist nicht nur mein Gedächtnis schlecht, und vielleicht bleibt einigen Menschen der Name der Firma länger im Gedächtnis als der Grund, warum besagter Name überhaupt behalten wurde.

Das Leid anderer Menschen zu Werbezwecken zu missbrauchen ist meiner Meinung nach absolut unterste Schublade, wenn ich noch in Köln oder Umgebung wohnen würde, hätte ich mich wahrscheinlich längst beschwert.

Ähnlich skandalös, wenn auch in ganz anderer Dimension, fand ich in letzter Zeit lediglich das Ansinnen, Kindesmissbrauch/KP zur Schaffung von Zensur-Infrastruktur zu "missbrauchen". Wie nannten Sie es so schön, Herr Scholz? Anstandsdetektor, glaube ich. Der scheint wirklich zu fehlen. Allzuoft.
 
Muss mich auch nochmal zu Wort melden. Dazu fühle ich mich übrigens nicht genötigt, sondern entscheide dies recht frei selbst.
Was mich in Diskussionen immer wundert, ist die Behauptung, man lasse keine anderen Meinungen zu.
Ich hatte mal eine Diskussion mit Bekannten über eine Frage aus dem Autohandel. Ein Teilnehmer nannte eine These, die ich für sehr absolut hielt, also nahm ich die Gegenposition ein und widersprach der These. Die anderen Diskutanten unterstützten die These und bezeichneten meine Meinung als "falsch". Als ich trotzdem bei meiner Meinung blieb, warfen mir alle einstimmig vor, keine anderen Meinungen zuzulassen.
Sowas verstehe ich bis heute nicht. Genau durch so eine Diskussion, an deren Ende weiterhin verschiedene Meinungen stehen, lässt man doch andere Meinungen zu. Oder müssen am Ende alle dieselbe "richtige" Meinung haben? Oder muss hinterher sogar A die Meinung B und B die Meinung A haben, um als korrekte Diskussion anerkannt zu werden?
 
(Die Einträge hier habe ich eine Weile verfolgt und klammere mal den langen Hahnenkampf aus, in dem es nicht um das Thema sondern um das Zanken ging, wer es richtiger macht in seinem Diskussionsverhalten. Grundsätzlich mal sind Blogs in ihrer Natur subjektiv, dürfen polemisch und einseitig sein, dazu sind sie ja erfunden worden. Ist doch nicht die Bundespressestelle. Ist ja albern, hier eine "objektive" Haltung vom Blogger einzufordern. Die Qualität der Blogkommunikation ist doch gerade ihre ganz eigene individuelle Prägung. Wozu muss die denn ausgewogen sein?)

Jetzt zum eigentlichen und viel wichtigeren Thema:
Wenn es stimmt, dass jede Reaktion auf eine Werbung - auch eine ablehnende - dem entsprechenden Unternehmen positive Aufmerksamkeit verschafft, und man deshalb besser schweigen sollte, dann darf man sich also als Individuum nicht mehr äußern zu Dingen, die einem missfallen? "Ignorieren" wäre dann die empfohlene Verhaltensweise?

Na, ob das wirklich OK ist? Mund zu und nichts sagen?
*kopfschüttel*

Pia
 
Wenn negative Reaktionen auf Werbung für die beworbene Firma ebenso gut sind wie positive, warum hat sich Nestle dann so wehement gegen den Greenpeace-Orang-Utan-Spot gewehrt?
 
Danke, dass Ihr es auch so seht! Habe eine Mail an Köttgen geschrieben. Peinlich und geschmacklos!
 
Habe diese Werbung gestern zum ersten Mal in der 13 entdeckt. Dachte aus Entfernung zuerst, dass es sich um eine ehrliche Vermisstenanzeige handelt und war danach richtig wütend, dass ich auf eine Werbung reingefallen bin.

Habe dann heute mal gegooglet, ob diese Werbung noch jemandem negativ aufgefallen ist und bin dann hier gelandet, danke für den Eintrag. Gibt es eine Möglichkeit Ihren Blog als RSS-Feed zu abonnieren?
 
Hi, falls sich wer wundert, warum seit 1. Mai die Kommentare nicht mehr auf der HTML-Seite auftauchen: Google/Blogger.com hat den FTP-Upload-Dienst nach 10 Jahren eingestellt, d.h. ich kann dieses Blog in dieser Form nicht mehr weiterführen und muss die nächsten Tage mal ein neues Blogsystem installieren.
 
Ich sag' nur Eines zu diesem Artikel: BRAVO!
 
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