Montag, Januar 12, 2009
Könn' se ma eben Ihre Gene da lassen?
Jetzt werden bei normalen Verkehrskontrollen also schon Speichelproben genommen:Neben der Überprüfung von Führerschein und Kfz-Papieren gehört auch die Abnahme des genetischen Fingerabdrucks bei Fahrzeugkontrollen im Landkreis [Ludwigsburg] mittlerweile zur Routine. (...)Natürlich freiwillig. Noch. Letztendlich brauchen wir uns nichts vormachen, am Ende werden auch unsere Gendaten in irgendeiner BKA-Datenbank landen. Das ist nach der generellen Vorratshaltung aller unserer Telefon- und Internetverbindungsdaten, der Öffnung unserer Bankkonten für so ziemlich alle Beamtenaugen (und nein, die sehen nicht nur Stammdaten, sondern auch die Kontobewegungen inklusive Kreditkartenauszüge), das Abhören unserer Tastatureingaben per Trojaner und die Dauerüberwachung per Kameras einfach der nächste logische Schritt.
Die Gendatenbank kommt so unausweichlich, wie die Online-Überwachung (die ja wesentlich mehr als eine "Durchsuchung" ist) einfach immer wieder in neue Gesetze gebracht wird, sobald das Bundesverfassungsgericht es im vorigen wieder eingeschränkt hat.
Das einzige was man tun kann, ist, es hinauszuzögern so lange es geht, um den Biologen die Zeit und die Möglichkeit zu verschaffen, das System zu hacken und z.B. irgendwas zu erfinden, das Speichelproben unbrauchbar macht.
Daher kann man gar nicht laut und oft genug drauf hinweisen: Weigert euch, wenn das Wattestäbchen kommt. Klar, es kann sogar durchaus sein, daß die Probe wie versprochen nach 4 Wochen vernichtet wird, aber die Datei wird vorher noch durch sämtliche Cold Cases Europas der letzten 50 Jahre gejagt und wehe, man hat als Baby mal 1975 auf den Kittel des damaligen Bankräubers von Blaubeuren gesabbert.
Abgesehen davon daß es inzwischen jetzt schon genügend Beispiele von Verhaftungen aufgrund von Gendaten gibt, die unabhängig vom eigentlichen Anlass der Probeentnahme und weit nach irgendwelchen Löschterminen eingetreten sind.Labels: datenschutz, stasi2.0, überwachung
von Jens Scholz direct link
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