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Mittwoch, Juni 17, 2009

Um ehrlich zu sein
Ich habe den vorigen Artikel vor allem deswegen geschrieben, damit die SPD im Netz mal einen richtig ordentlichen Schwung Feedback bekommt. Feedback, das die Ahnungslosen unter ihnen vielleicht mal zum Nachdenken bringt und den Ahnungsvollen unter ihnen ein paar Argumente in die Hand gibt, um ihren Standpunkt zu stützen, daß die SPD hier einen (weiteren) großen Fehler gemacht hat.
Ich unterstelle mindestens der Hälfte aller Blogger, die dasselbe getan haben, ein ähnliches Motiv.
In Wirklichkeit wundere ich mich nicht über den "Kompromiss". Er war zu erwarten und eigentlich habe ich das am 22. April schon gesagt. Das war nämlich der Tag, an dem der Damm brach, nicht erst heute. So unvermeidlich wie dieser "Kompromiss" war, so unvermeidlich werden die Sperren auch ausgeweitet werden. Auch dann werde ich vielleicht wieder einen bösen Artikel schreiben und viele andere verlinken. Aber auch dann werde ich in Wahrheit nicht halb so wütend sein, wie ich tue.
Wir haben in nur sechs Wochen ohne besonders organisiert zu sein derart viel erreicht, daß das - wenn wir hier nicht aufhören - in Zukunft als der Ausgangspunkt für eine echte politische Kraft direkt aus unseren Generationen angesehen werden wird. Die kommenden Jahre unter einer CDU/FDP-Regierung werden diese Kraft sogar besser verstärken, denn wir werden dann eine extrem starke Opposition stellen müssen. Besser aber als wenn eine erdrückende große Koalition machen kann was sie will ist das allemal, denn wir müssen uns gegen diese CDU nicht zurückhalten. Und die SPD wird sich uns anschließen müssen, wenn sie neue Bedeutung erfahren möchte: Sie braucht in dieser Zukunft uns, nicht wir sie. Das begreift sie sicher auch, aber wahrscheinlich erst irgendwann nach der Wahl.
Man muss nun beginnen, etwas langfristiger zu denken und zu agieren. Aber mit der Informationsplattform Internet, in der wir uns auskennen, haben wir Kommunikations- und Organisationsformen an der Hand, die den klassischen PR-Abläufen wie sie jetzt auch wieder abgefeiert werden (Eigenlob-Pressemitteilungen mit Gegnerbashing, eine gefakete Umfrage für die Medien und die selbstverständliche Nutzung der persönlichen Seilschaften)

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von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Zum großen Teil gebe ich Dir recht, ob aber die SPD "uns" folgt, da bin ich mir nicht sicher. Meiner Meinung nach spielt da auch die demographische Entwicklung eine Rolle. So lange wir in der Minderheit und die etablierten Parteien/Personen in der Mehrheit sind, werden wir wenig Gehör finden. Und wenn man sich den demographischen Wandel anschaut, werden die "Jungen" den "Alten" immer zahlenmäßig unterlegen sein.

Allerdings habe ich die Hoffnung, dass wir "Internetties" auch in Zukunft mit dem Netz agieren und durch das natürliche alt werden eben auch "Alte" mit Internet-Background werden.
 
Richtig, deswegen schrieb ich ja, langfristig zu denken. Wie lange die SPD braucht, um einen kurswechsel zu vollziehen weiß ich auch nicht, das kann aber durchaus dauern, da geb ich dir auch recht. letztlich ist es aber egal, es wird irgendwann passieren müssen. und je länger es dauert desto besser: denn die gefahr, daß sie auf unseren fahrenden zug aufspringt und dann versucht das steuer zu übernehmen schwindet mit jeder woche, die wir ohne sie agi(ti)eren.
 
wenn man schon langfristig denkt, warum dann noch mit der spd rechnen? mit der piratenpartei ist eine politische plattform unserer interessen gegeben, die mittel- bis langfristig durchaus ernstzunehmen ist/sein kann. (nur müsste sie sich mal gedanken machen, wie man auch offline-generationen anspricht. mit einem programm, das weiter reicht, als bis vor die eigene haustür, das netz)welche rolle die spd noch spielen kann, wenn ihre jüngeren wähler gen grüne, bzw. piraten abziehen, wird sich dann noch herauszustellen haben...

aber darin, dass sich die webgemeinde im moment gesamtgesellschaftlich für zu wichtig nimmt, darin besteht doch konsens, oder?
 
Das mit dem "zu wichtig nehmen" ist ja subjektiv. So argumentiert nimmt sich jede Interessensgemeinschaft zu wichtig. "Und in Afrika verhungern Kinder" ist nicht umsonst ein Killerargument.
Ich möchte mich nicht 100% auf die PP festlegen, aber wenn die eine Entwicklung machen wie die Grünen in den 80ern fände ich das auf jeden Fall sehr gut.
 
Von/aus der Warte des ab Sonntag 64jährigen erlaube ich mir,
darauf hinzuweisen, dass das ewige "Gemecker" und "Gemotze"
im Netz nichts wirklich bewegen wird.
Es erinnert zu sehr an die Motzkis gegen die Polizei im Lawblog.
Die werden nicht wirklich ernst genommen. Warum auch?
Es werden mit wenigen Ausnahmen nur Jene erreicht, die ohnehin
auf der Linie des Erst-Bloggenden liegen.
Wer glaubt, dass unsere MdB oder ihre Lakaien Blogs lesen, und
wenn doch, ernst nehmen, irrt.
Beispiel:
http://www.oldblog.de/?p=336
und verbunden damit:
http://www.oldblog.de/?page_id=337

Trotz Unterstützung damaliger (gecharteter) A-Blogger.

Den Knoten durchschlug ein Turnbruder und MdB nach einem
persönlichen Gespräch!

Es hat sich seitdem nicht viel geändert.
Persönlich und mit Klarnamen bundesweit auftreten!.
Dazu wäre Organisation notwendig.
Organisierte Blogger, vertreten durch gewählte Sprecher?
Eine gewaltige Macht wäre das.
Aber mal ehrlich, hält das Irgendwer für möglich?

Sehen Sie.
 
Natürlich ist das sich-wichtig-nehmen eine hoch subjektive Angelegenheit und zwingend notwendig für den eigenen Erfolg. Aber das bedeutet doch nicht, dass man das Gesamtkonzept aus den Augen verlieren sollte... eine Gefahr, die man wenn man will im Moment durchaus sehen kann, so wie sich im Netz oft nur um die eigene Achse gedreht wird..

Was die PP angeht, teile ich deine Hoffnung, obwohl mehr als 10% natürlich auch schön wären ;-)
 
Herr MBorchardt, bitte,

das Gesamtkonzept ist ?
 
... der gesmtgesellschaftliche Kontext, in dem sich auch die Webgemeinschaft befindet und meiner Meinung nach ebenso verstehen sollte, als einen Teil von vielen. [Man soll ja keine Eigenwerbung in anderer Leute Blogs machen, aber ich habe genau da drüber auf meinungsproklamation.wordpress.com was geschrieben] Ich hoffe das erhellt meinen Standpunkt.
 
Evtl. bin ich da missverständlich, aber ich habe überhaupt nicht über Blogger geschrieben sondern über ernsthafte politische Betätigung der Generationen, die sich bisher nicht wriklich eingemischt haben.
Die ist freilich gar nicht anders möglich als mit Name und persönlichem Engagement. Drüber bloggen kommt vielleicht noch dazu, aber das Bloggen alleine ist natürlich keine echte politische Betätigung.
Die Petition, das Nachbohren bei den MdBs, die Demos und Mahnwachen vor Ort, die Aktionen die die Themen in die Medien gebracht haben sind in den letzten Wochen ausschlaggebend gewesen.
Die Aktivierung, die Informationssammlung und -verbreitung und die dezentrale Oganisation erfolgte übers Netz, vor allem Twitter und Blogs.
 
es lebe die selbstüberschätzung. was ist denn erreicht worden ? die prognostizierte massenempörung ist jedenfalls ausgeblieben. wie kommt man darauf, von einer ganzen generation zu sprechen, die sich organisiert ? es gibt genügend junge, nicht bildmanipulierte, selbstständig denkende junge Leute, die schlichweg eine andere Meinung haben. Dabei gibt es durchaus gute Gründe, die ja auch angeführt werden, aber das aufgeregt-aufgeplusterte Verschwörungsgehabe und diese "Wir retten für die Doofen die Welt"-Mentalität disqualifiziert euch als politisch ernst zu nehmenden Faktor. Oldmans Hinweis auf den Lawblog passt genau und weist auch auf eins der Grundprobleme hin - die, die ohnehin die gleiche Meinung haben, bestätigen sich gegenseitig so lange, bis sie glauben, das wäre echte demokratische meinungsbildung und alles andere nur manipuliert und daher nicht ernst zu nehmen. Ähnlich hat sich auch schon Don Alphonso geäußert, dessen Beitrag über die Werthaltigkeit der Piratenpartei nichts hinzuzufügen ist. Im Endeffekt versucht ihr Lobbypolitik für eure Interessen zu betreiben, das ist legitim, aber gebt dem bitte nicht so einen staatspolitischen anstrich. Ich hätte auch nicht mehr Sympathie für die Raucher gehabt, wenn die das Rauchverbot in öffentlichen Gaststätten als Angriff auf die Verfassung und Aushöhlung des demokratischen Prinzips in Deutschland gebrandmarkt hätten.
 
Wir werden ja sehen, wer Recht hat. Ich tendiere dazu, diese doch sehr emotionalen Anwürfe, wie sie schön beispielhaft von dir vorgetragen werden, eher als beweis dafür zu sehen, daß wir schon jemandem ganz ordentlich auf dem fuß stehen. hört sich sehr ähnlich an wie die verzweifelten rants veralteter medien, die versuchen, internetpublikationen die relevanz abzusprechen.
 
Aha, jetzt weiß ich wenigstens, warum es so viele Beiträge zur "enttäuschten Liebe" der alten Tante SPD gibt.
Weder dieser Beitrag, noch einer der Myriaden anderen Rants, Laberflshs, etc. wird zu einer Richtungsänderung oder Reorganisation der SPD oder gar des bestehenden politischen Systems führen. Aber es kann das Fundament bereiten, neuen frischen Leuten und Ideen die Bahn zu bereiten. Zum Glück ist ja niemand unsterblich, nicht einmal die SPD-Führung. :D
 
Langfristig ja. Das kurzfristige Ziel ist es, das Gesetz zu verhindern. Nächster Stop nach der Verabschiedung ist folgerichtig das Bundesverfassungsgericht.
 
Der Gang vor das Bundesverfassungsgericht ist inzwischen traurigerweise ein immer häufigerer logischer nächster Schritt geworden, zumindest was die Netzpolitik angeht... nur wehe, wenn die mal einknicken...

Was die ganzen aktionen angeht, frage ich mich, wieviel davon die Republik außerhalb von Berlin tatsächlich mitbekommt. Nur weil da öfters mal was gemacht wird, heißt das nicht, dass das für den Rest des Landes ausreicht. Und die zwei traurigen Leute, die man gelegentlich in Hamburg o.ä. antrifft machen da nicht zwingend Mut.
 
achwas, mir steht keiner auf dem Fuß, ich bin selbst relativ genervter spd-anhänger, dem der Kopf vom Schütteln schmerzt. aber nicht deswegen, sondern von der offensichtlichen Unfähigkeit, unpopuläre Sachen souverän durchzuziehen. Glaubst du Helmut Schmidt hätte mehr als ein Achselzucken für das ganze Geschrei vom Verfassungsbruch übrig gehabt ?

Es ist ja wie gesagt auch legitim, seine Interessen vorzubringen. Nur sollte man realistisch genug bleiben, um sich auch als Interessensgruppe zu verstehen. Hier wird mir einfach zu viel überhöht. Wirtschaftspolitischer Sachverstand und außenpolitischer Weitblick sind mir bei einem Politiker immer noch wichtiger, als präzise Kenntnisse des Datenverkehrs. Und ja, auch eine Würdigung des Tatbestands, dass es auch in Deutschland terroristische Gefährdung gibt. Da werde ich lieber von Merkel, Koch, Rüttgers, Steinmeier etc. regiert, als von Leuten, die so was schlichtweg leugnen und als Kampagnenpolitik diffamieren.
 
Sei dir unbenommen. Du hast ja die Wahl wie jeder andere auch.
 
Warum sollte ich der SPD nachweinen? Einer Partei, die doch seit geraumer Zeit nur noch Mitläufer ist. Und warum sollte ich darauf warten, dass sich die SPD eines Besseren besinnt. Das wird voraussichtlich in den nächsten 10 bis 20 Jahren nicht passieren. Eine zu große Zeitspanne.

Da hilft es nur, die Alternativen abzuwägen. Und unter all den (neben der SPD) im Bundestag vertretenen Parteien kann ich keine erkennen.

Letztlich ist das Medium Internet eine schöne Sache, nur sitzt das Internet nicht im Bundestag. Es geht doch vorrangig darum, sich dort Gehör zu verschaffen. Also bitte, das Kind auch mal beim Namen nennen und Alternativen aufzeigen. Und dann zur Bundestagswahl eben doch mal das Wahllokal aufsuchen und das Kreuzchen bei der bevorzugten Alternativpartei setzen, auch wenn es dann mit dem Einzug in den Bundestag (noch) nicht klappt. Ich zumindest haben meine Wahl jetzt schon getroffen und werde bei der nächsten Bundestagswahl die Piratenpartei wählen. Da "verschenk" ich meine Stimme lieber und wähle eine Partei, mit deren Programm ich mich hundertprozentig identifizieren kann (auch bei fehlender politischer Themenvielfalt), als dass ich meine Stimme einer der Bundestagsparteien gebe, was letzendlich auch auf eine "verschenkte" Stimme hinausläuft.
 
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.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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