Freitag, Juni 05, 2009
Deppenverbote sofort!
Alte Männer machen Wahlkampf:Die Innenministerkonferenz hat sich auf ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von sogenannten Killerspielen verständigt. Der Beschluss ist nach Informationen von WELT ONLINE eine Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden. Das Verbot soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. (...)Natürlich ist es müßig, hier zu erklären, daß Computerspiele keine Menschen töten sondern Waffen. Natürlich ist es auch müßig, zu erklären, daß die Herstellung von Computerspielen verbieten zu wollen, die Herstellung von Waffen aber nicht, ein sehr offensichtlicher Wahlkampfaktionismus ist: Noch dazu mit dem Hinweis auf die Bekämpfung von Amokläufen. Wie schon bei die Instrumentalisierung von Missbrauchsopfern für Frau von der Layens Placebo-Sperren oder dem Versuch, Paintball zu verbieten glauben weltfremde Politiker hier anscheinend an eine schnellen Erfolgsmeldung auf Kosten einer lobbylosen Minderheit und daran, daß schon keiner merkt, daß bei den tatsächlichen, eben nicht so einfach zu behebenden Ursachen (Waffen, jahrzehnte vernachlässigte Jugend- und Bildungspolitik, Glorifizierung des Amoklaufs durch die Medien) kein Finger gerührt wird.
Stimmt aber nicht. Innerhalb weniger Stunden gibt es unter dem obigen Artikel über 300 Kommentare, teils unverhohlen verärgert, teils differenziert, aber im großen und ganzen mit demselben Tenor: Für wie blöd haltet ihr uns eigentlich?Update: Jürgen Frey hat die passenden Cartoons dazu!
Labels: arroganz der macht, killerspiele, politik, wahlen
von Jens Scholz direct link
Kommentare:
Da sich die Grünen bei diesem Thema ja auch nicht eben mit Ruhm bekleckern und mir auch sonst gerade viel zu leise sind: Sonntag Piraten wählen.
Nicht vergessen: Gruppe ohne Lobby, der aber dann immer wieder gerne vorgeworfen wird, dass sie die mächtigste Lobby der Welt habe, die fiesbackig die USK in Geiselhaft hält!Kommentar veröffentlichen