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Samstag, April 25, 2009

Warum es um Zensur geht
Da reiben sich gerade so viele die Hände, daß man eigentlich ein beständiges Rauschen hören müsste. Die Idee, das Thema Kinderpornografie als Popanz vorzuschicken, um das nun geplante Internet-Zensursystem einzuführen war aber auch wirklich eine richtig gute. Hat das ja zuvor mit den Themen Terrorismus und Internet-Kriminalität nicht wirklich hingehauen, kann man hier spitzenmäßig mit dem Holzhammer wedeln und Kritiker einfachst diffamieren, indem man die eigentliche Kritik ignoriert und ihnen vorwirft, sie wollten die Verbreitung von Kinderpornografie schützen. Wie schnell schon der Vorwurf zum beruflichen und gesellschaftlichen Tod führen kann, zeigte man nur wenige Wochen zuvor ja schonmal anschaulich am Exempel Tauss (der übrigens natürlich nicht im Netz "erwischt" wurde, sondern über Handykontakte und DVDs per Post).
Aber ich schweife schon wieder - wie es durch die Wahl dieses Themas ja auch gewünscht ist - ab.
Denn das Problem, das die Kritiker haben, ist ja natürlich nicht, daß man den Zugang zu Kinderpornografie sperren will, sondern das Sperrinstrumentarium, das man dazu baut. Schaut man sich das an, merkt man schnell: Es geht nicht um Kinderpornos und wie man dagegen vorgeht. Ging es nie.
Es geht um die Installation eines generellen technischen Systems und die generelle Art und Weise, wie es betrieben wird: Es geht darum, daß eine waschechte, diesen Namen zu Recht tragende, Zensur ermöglicht wird. Auch wenn die zunächst gesperrten Websites tatsächlich nur Kinderpornografie beinhalten (was die Liste eigentlich extrem kurz halten müsste) wäre sowohl die Technik, die Verwaltung und sogar die Psychologie installiert, um sofort eine effektive Zensur betreiben zu können.

Technik
Die Provider sollen ihre Nameserver so umbauen, daß Webseiten, die das BKA aussucht und ihnen nennt, nicht erreichbar sind und dem Nutzer bei Aufruf stattdessen eine Sperrseite angezeigt wird. Gleichzeitig soll das BKA jederzeit abrufen könne, welche Nutzer auf Webseiten aus dieser Liste zugreifen wollten und stattdessen auf die Sperrseite geleitet wurden.
Ein normaler Internetnutzer, der seinen Nameserver nicht auf einen freien DNS-Server umstellt, sieht bestimmte Seiten nicht und erhält die Mitteilung, er wolle sich gerade Kinderpornografie ansehen. Ob das stimmt, weiß er nicht und nachprüfen darf er das auch nicht, da ja schon die Suche nach Kinderpornografie strafbar ist. Der Nutzer muss sich in diesem Moment weiterhin im Klaren sein, daß er gerade etwas getan hat, was das BKA als illegal ansieht und als Grund ansehen kann, gegen ihn vorzugehen.
Die allein schon technisch verursachten Risiken für jeden Internetnutzer sind immens, noch dazu, weil man damit auch noch eine perfide Beweisumkehr eingebaut hat: Sie müssen künftig ihre Unschuld beweisen, z.B. daß sie "versehentlich" die gesperrte Seite angesteuert haben. Viel Spaß beim Versuch, Richtern TinyUrls, iFrames, Rootkitangriffe, Hidden Scripting und so weiter zu erklären, wenn Sie überhaupt wissen, was das ist.
Die Lösung zunächst: Den Nameserver umstellen, um sich dieser Gefahr vollständig zu entziehen. Geht schnell und kann jeder.
Die Technik ist allerdings interessanterweise das kleinste Problem in dieser ganzen Geschichte. Es gibt Staaten, die in ihren Zensurbemühungen schon wesentlich weiter sind. Die Menschen dort können dennoch sowohl anonym als auch unzensiert das Internet benutzen. Das Internet ist von Nerds gebaut worden. Ein Staat kann da so viel fordern wie er will, er wird das Netz auf technischer Ebene never ever kontrollieren können.

Verwaltung
Hier liegen die springende Punkte, die das Ganze zum Zensurinstrument machen:
1. Die gesperrten Inhalte stehen auf einer Liste, die das BKA direkt und ohne Prüfungsinstanz erstellt und die die Provider möglichst ohne sie anzuschauen zu installieren haben. Es entscheidet kein Richter über den Inhalt, es überprüft keine unabhängige Institution über die Rechtmäßigkeit, es gibt keine Regelung, wie Adressen überhaupt wieder von der Liste gelöscht werden könnten. Die Polizei, die Verbrecher verfolgt, bestimmt, welcher Wunsch nach welcher Information ein Verbrechen ist. Vorab zu definieren, was ein Verbrechen ist und hinterher darüber zu entscheiden, ob ein Verbrechen begangen wurde ist aber nicht Aufgabe der Polizei.
2. Die Liste ist geheim. So lange diese Liste nicht in die Öffentlichkeit gerät kann alles drinstehen und nichts davon muss gerechtfertigt werden. Wer das in Frage stellt wird zum Verdächtigen. Wie Zensur in Reinform eben funktioniert.
3. Der Gesetzentwurf ist schwammig genug, daß das BKA im Prinzip alles in die Liste setzen kann. Da im Web jeder Inhalt nur einen Klick weiter vom letzten entfernt ist und das Gesetz möchte, daß auch "mittelbare" Seiten gesperrt werden können, kann somit de facto auch jede Seite gesperrt werden.
4. Das System soll die direkte Verfolgung von Zugriffen erlauben. es wird nicht nur gesperrt, sondern es kann auch nachgeschaut werden, wer sich die gesperrten Seiten ansehen will. Dies kann dann Anlass für verdeckte Überwachungen, Hausdurchsuchungen und andere existenzbedrohende Vorgänge sein.
Die Staatsanwälte dieses Landes üben ja seit einiger Zeit kräftig an der Vorverurteilungsfront, indem Sie inzwischen gerne mal Pressemitteilungen über eingeleitete Verfahren rausgeben und die Presse direkt zu möglichst spektakulär und öffentlichkeitswirksam inszenierten Verhaftungen mitnehmen (Zumwinkel, Tauss, Frau B.).

Psychologie
Womit wir schon beim gewünschten Effekt von Zensur sind: Die Einführung der Schere im Kopf. Die wirksame Selbstzensur, weil man nicht weiß, was eventuell passiert, wenn man zu laut und deutlich Kritik äußert. Die Geheimhaltung der Sperrliste und ihre völlige Unverbindlichkeit durch das Fehlen jeglicher Kontolle ist ein bewußt eingesetzes Instrument, um Verunsicherung zu erzeugen.
Ein anderes ist die Verknüpfung mit dem Thema Kinderpornografie, womit wir wieder am Beginn dieses Artikels wären. Man weiß ja inzwischen, daß auch nur der leiseste Ruch, man könnte eventuell irgendwas mit Kindesmissbrauch und Pädophilen zu tun haben, die Existenz vernichten kann, selbst wenn hinterher rauskommt, daß tatsächlich nichts an den Vorwürfen dran war. Wie nahezu generell nichts rauskommt. Das ist ein so extrem starkes und wirksames Druckmittel, was natürlich beispielsweise ein Herr Gorny sofort erkennt, weil sein Versuch, diese Schere im Kopf einzuführen (durch den Versuch, Filesharing als schreckliches Verbrechen zu diskriminieren), wirkungslos blieb und er sich nun an den besser funktionierenden Trigger dranhängt (indem er Urheberrechtsverletzung mit Kindesmissbrauch gleichsetzt).
Die Justizministerin gibt dann noch Tipps in die richtigen Richtungen, die natürlich prompt reagieren. Überhaupt, das mal ganz nebenbei, finde ich es immer wieder seltsam, daß Frau Zypries immer wieder als Warnerin vermittelt wird. Dabei war - so sagt sie zumindest - sie es, die den Gesetzentwurf gegenüber dem Vorabvertrag von Frau von der Leyen verschärfen ließ und dieser nun schon den Zugriff auf Stopp-Seiten verfolgen lassen will.

Um die Frage zu beantworten, warum und wann es in einer Gesellschaft überhaupt dazu kommen kann, daß ein Teil davon meint, einen solchen Eingriff vornehmen zu müssen und der andere Teil (zu dem ich u.a. mich zähle) darin ein so massives Unrecht sieht, das es zu bekämpfen gilt, kann man sich bitte den Artikel "Kampf der Kulturen" drüben bei netzpolitik.org durchlesen.

Den Artikel komplett copy/pasten, ganz egal wo wiederveröffentlichen, per Mail verschicken oder in Foren posten ist ausdrücklich erlaubt (Bitte mich aber als Autor nennen. Ein Link hierher wär zwar lieb, muss aber nicht.)

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von Jens Scholz   direct link     
 

Kommentare:

Willkommen in China, sag ich da nur.
http://ahoipolloi.blogger.de/stories/1191809/
 
Ich habe den Beitrag auf Netzpolitik.org nachgedruckt. Danke!
 
Oh, toll :)
 
Dieser Beitrag bringt es wirklich auf den Punkt!
Deutschland entwickelt sich stetig weiter zu einem Polizei- und Überwachungsstaat. Wirklich traurig, schließlich sah es vor recht kurzer Zeit noch recht gut aus. Aber das ist wohl Vergangenheit. Schade, gefiel mir hier eigentlich ganz gut.
 
Sehr gute Bestandsaufnahme, vielen Dank. Habe das gerade bei mir verlinkt.
 
Hallo
Ich habe den Artikel auch auf meinem kleinen Weblog veröffentlicht. Bin über netzpolitik.org darauf aufmerksam geworden.

http://jederzeit.wordpress.com/2009/04/25/warum-es-um-zensur-geht/

Herzlichen Dank.

Gruss
Gunnar
 
Geiler Artikel. Hoffe auf ein bisschen Buzz.
 
Hab mich auch mal bedient, weil es das bisher Beste zum Thema ist, was mir über den Weg gelaufen ist.

http://theinfinitemonkey.wordpress.com/2009/04/25/warum-es-um-zensur-geht/
 
Das ganze Zensurelend gut zusammengefasst. Fehlt eigentlich nur noch der Hinweis, dass nach einer jüngst vom Landgericht Karlsruhe bestätigten Entscheidung auch das indirekte verlinken von strafrechtlich relevanten Inhalten verfolgt werden kann. http://www.heise.de/newsticker/Gericht-Durchsuchung-wegen-mittelbarer-Links-auf-Kinderporno-Sperrliste-rechtmaessig-Update--/meldung/135461
 
Weil ich mir gedacht habe, dass die Leser meines Blogs auch mal was vernünftiges lesen wollen, gibt es deinen feinen Zensur-Content auch auf lerex!

Danke!
 
Sehr gelungener Artikel, ich bin dann auch mal der Einladung gefolgt.
http://mborchardt.blogspot.com/2009/04/verdunkelung.html
 
Super Artikel! Ich habe diesen in meiner kleinen Soup verlinkt.

http://soup.photowald.de/post/17954273/Warum-es-um-Zensur-geht

Vielen Dank!
 
Klasse. Es liest sich fast wie eine Zusammenfassung meiner Ansichten ;-)
Habe es hier gepostet: http://www.kruedewagen.de/blog/2009/04/26/warum-es-um-zensur-geht/
 
Erstmal danke für den sehr interessanten Beitrag. Die eine Seite der Diskussion wird sehr gut nachvollziehbar. Aber ich kann nicht mit allem übereinstimmen.

-> Pro.
Mit der Argumentation unter den Überschriften Verwaltung und Psychologie stimme ich voll überein. Wobei das ja kein spezifisches Problem dieses Gesetzes ist, sondern die grundlegende innenpolitische Stoßrichtung
"Sicherheit vor Freiheit", das heißt -im Konflikt mit dem Grundgesetz- immer mehr Kompetenzen an Ermittlungsbehörden,
Ausweitung von Präventivmaßnahmen und Verlust von Kontrollinstanzen. Dagegen muss man ankämpfen oder zumindest (nicht jeder ist heutzutage ein Kämpfer) argumentieren.

-> Kontra.
Die Argumentation unter dem Punkt Technik stößt mir immer ein bisschen übel auf. Natürlich ist es richtig, dass man auch mit begrenztem Sachverstand Internetsperren umgehen kann. Soll aber im Gegenzug deswegen im Netz alles legal sein, was es am Kiosk oder im Fernsehen mit Grund nicht gibt? Warum zeigen wir keine Pornos im Fernsehen?
Meiner Meinung nach lohnt es sich darüber zu diskutieren, erstens ob Inhalte im Netz nicht frei verfügbar sein sollten und zweitens, wie diese Verfügbarkeit eingeschränkt werden kann. Dafür muss aber die Diskussion endlich offener werden, vor allem von politischer Seite aber auch von Seiten der Kritik.
 
argh. eigentlich schreibt man mit t.
 
@Christian:
Hier ist ja genau das Problem. Das Internet ist ja nicht - obwohl das gerne so behauptet wird - rechtsfrei. KiPo ist verboten. Jugendschutz gilt auch im Netz. Urheberrechte auch.
Aber: Warum sollte man diese Rechte ausgerechnet im Internet anders durchsetzen wollen als in den Kommunikationsmitteln Telefon, Post, als in öffentlich zugänglichen Ladengeschäften, als in Medien wie Radio und Fernsehen?
Man muss kein zensursystem einführen, wo keines nötig ist, um bestehende Gesetze durchzusetzen. Bei KiPo muss man die Anbieter verfolgen und Server dichtmachen. Das lassen die Gesetze zu und das funktioniert auch, wie Carechild erfolgreich nachgewiesen hat.
Warum man stattdesen was ganz anderes tut liegt m.E. daran, daß es eben gar nciht darum geht, KiPo zu bekämpfen, sondern ein restriktives Regulierungsinstrument zu errichten. kein Mensch wehrt sich gegen hartes Durchgreifen gegen Verbrechen und Verbrecher. Aber das was hier gebaut wird ist ein generell einsetzbares Zensurinstrument und das will ich so benennen. Und auch die starke Vermutung, daß KiPo nur ein Vorwand ist. Und beides - Zensur zu wollen und dafür Missbrauchsopfer zu instrumetalisieren - ist ein schlimmer Ausbruch der Verkommenheit unserer Politikerkaste.
 
On point. Thanks!
 
"Überhaupt, das mal ganz nebenbei, finde ich es immer wieder seltsam, daß Frau Zypries immer wieder als Warnerin vermittelt wird."

Fine ich überhaupt nicht. Die Eskalation und Einbeziehung der anderen Baustellen ist es doch, die eine Debatte zum Thema "Kontrolle" überhaupt erst möglich macht. Das ist gut wirklich gut gespielt von Frau Zypries.
 
Danke für den Beitrag; habe ihn auf meinem Blog zitiert
 
Ich habe zwar nicht den Beitrag kopiert, aber sehr gern innerhalb
eines Beitrages hierher verlinkt.

Das Thema ist einfach nur traurig und man fühlt sich nur noch ohnmächtig, als wenn die Menschen alle schlafen und keiner aufwachen will. Viele verstehen gar nicht worum es geht ...
 
Hi,

habe aus dem Artikel zwei schöne PDF Versionen gemacht:

zum Ausdrucken (und verteilen) mit 2 Spalten und
readerfreundlich mit einer Spalte

Viel Spass damit.

Bernd
 
Habe deinen Beitrag unter Namensnennung und Verlinkung in mein Blog übernommen. Gruß, der Ecoluddit.
 
rock on!!! habs direkt in meinen blog übernommen ... thx to silverghost \m/
 
@christian: Die Entscheidung steht nicht an zwischen "entweder alles frei oder Zensur" - erstens, weil eben nicht "alles frei" ist und auch nicht sein braucht, wenn man grad mal keinen Zensur will. Diese "Alternativlos"-Konstruktionen sind nichts als plumpe rhetorische Tricks, die einen zwingen sollen, sich für das eine zu entscheiden, weil quasi damit das andere angeblich abgelehnt würde (und besser: NUR durch die Wahl dieses vermeintlichen "Gegenteils") - die Wahrheit ist allerdings: dieses Gegensatzpaar steht in etwa so stark in gegenseitiger Abhängigkeit wie die Wahl zwischen "Katze streicheln oder Kaugimmi kauen". KiPo wird mit der Einführung eines Zensurinstruments niergendwo und in keiner Weise "mehr verboten" als es eh schon ist, und weniger davon, nur weil mans angeblich nicht mehr so leicht sieht (mal davon ab, dass mir in den letzten 15 Jahren nicht einmal sowas vor Augen kam).

KiPo-Bekämpfung und Zensur im Netz haben keinerlei Zusammenhang, außer, dass das eine als Grund aufgeführt wird, das andere zu ermöglichen. Das wars dann aber auch schon.
 
> KiPo-Bekämpfung und Zensur im Netz haben keinerlei Zusammenhang, außer, dass das eine als Grund aufgeführt wird, das andere zu ermöglichen.

Ein guter Satz. Schieß den mal in Twitter.
 
super Artikel!
 
Hab den Beitrag auch mal kopiert. Danke für die fundierte Zusammenfassung.
 
"Weniger davon... gibt's auch nicht" wollt' ich da schreiben - Sätze dann schon irgendwie zu Ende, weil unschön, so ganz ohne Verb
 
Besser hätte ich es selbst nicht schreiben können und ich gebe zu, ich bin noch immer etwas "wortlos" ob der Entwicklungen der letzten Tage.
Ich glaube eine Asienreise ist unter diesen Umständen bald nicht mehr nötig. Wir haben es ja live und in Farbe direkt vor der Tür. Bis auf die Landschaft, aber die bleibt hier nebensächlich.

P.S.: Artikel kopiert und mit (c) veröffentlicht.
 
Danke für deinen Kommentar. Bin bei Netzpolitik drauf gestossen und werde ihn weiterverbreiten.

http://phpbb.loercks.net/phpBB/viewtopic.php?t=1810

Thx.
Rudolf
 
Hallo Jens,

habe Deinen Artikel auch in meinem Post zum Thema ergänzend verlinkt und möchte aber noch ein, zwei Dinge direkt hier anmerken:

- ich empfinde den Alias "KiPo" als sehr schwierig, habe ihn zwar selber 1,2x benutzt, muss aber einer guten Freundin von mir recht geben: Kinderpornographie hat keinen verkürzbaren Webhip-Namen verdient, sondern sollte direkt benannt werden

- ich vermute, dass das Internet und die Möglichkeiten, dort demokratisch und pluralistisch Diskussionen zu führen zu viel Demokratiepotential für die hiesigen Politiker in sich birgt.
Diese verstehen nur ansatzweise, dass sich ein kultureller Wechsel anbahnt, den es zu begleiten gilt und deshalb versuchen sie, die Bereiche, in denen Sie keine Führungsmöglichkeiten mehr sehen, vor uns fern zu halten.

Die gesamte Argumentationskette der von der Leyen, die Verquickung Guttenbergs mit innocence in danger, dies entbehrt doch jeglicher Vernunft und lässt Misstrauen bei uns, den Usern und Contentgeneratoren aufkommen.
Und ich befürchte, dass die damit einhergehende Angst, offen und frei seine Meinung im Netz zu veröffentlich, wird nicht weniger als billigend in Kauf genommen.
 
Danke sehr, denn dieser Beitrag hat mich von meiner eigenen Sprachlosigkeit befreit, wenn auch nur mit geliehenen Worten: http://haltungsturnen.de/2009/04/warum-es-um-zensur-geht.html

Ich werde ihn auch in der politischen Diskussion weiter verbreiten.
 
Gegen Pädophile und Kinderpornographie würde ich so gut wie jedes Mittel billigen - in so fern stehe ich dem Thema grundsätzlich kritisch gegenüber. Ein Freund von mir hat mal gesagt: Lieber eine Seite zuviel gesperrt als ein Kind wegen Unterlassung verlieren... Recht hatte der !!

Aber nichts desto trotz: Ich denke, der Jens hat recht - hier nutzen unsere Politiker, sich unter dem Deckmantel der Thematik an die Macht zu lügen...

Und wenn es nicht KiPo ist, dann sind es die Onlinespieler...

Dein Beitrag ist in meinem Blog online unter http://hintertuxingen.de/2009/04/27/politik-zensur/

cu Martin
 
Vielen Dank für den großartigen Beitrag.
Jetzt auch hier: http://silencer137.wordpress.com/2009/04/27/gastbeitrag-von-jens-scholz-warum-es-um-zensur-geht/
 
Toller Artikel - jetzt auch hier: http://playpopmobil.blogspot.com/2009/04/jens-scholz-warum-es-um-zensur-geht.html,
vielen Dank
 
Danke für den Text. Zur aktuellen politischen Zensursulage habe ich zwei Zitate gebloggt.

Deinen Text (ziemlich wichtig)

Eine Zensur findet nicht statt. Streiche "nicht".Artikel 5 (1) GG (wird leider immer unwichtiger)
 
http://prcdv.typepad.com/cdv/2009/04/warum-es-um-zensur-geht.html Hab's verbloggt, sehr gute Zusammenfassung.
 
Danke. Erst Pirate Bay, dann alle Deutschen die das Internet für mehr als kostenlose Pornos nutzen.

Mein link hier:
http://kingofpain1977.blogspot.com/2009/04/burn-in-hell-koalitionspolitiker.html
 
Auch im Teleporter Blog ist der Artikel online! Grüße Teleporter
 
Ich bin an sich keine Politik- Begeisterte, aber dieses (neben einigen wenigen Anderen) ist eines der Reizthemen schlechthin. Deshalb habe ich Deinen Artikel direkt auf mein Blog gestellt. Ich hätte das niemals so gut hinbekommen.
Super Artikel! Danke!
 
hallo sehr guter beitrag, habs in mein blog kopiet.
 
sehr guter beitrag habs in mein blog auf http://www.triff-chemnitz.de/index.php?open=blogs&bid=100827&sid=d0874071042cc7861f25339c36c131d4
kopiert.
 
habe es mit dem Kopieren nicht sofort gerafft. Aber auf jeden Fall ein guter Beitrag. Unglaublich, wie heutzutage mit dem Begriff Zensur umgegangen wird. Wich schon schrieb: Wir sind doch nicht in China.
 
Wow, Danke. Ich werde morgen mal schauen, wie sehr sich die Artikel (also dieser inklusive der darin Verlinkten) wirklich verbreitet haben. Nur schonmal soviel: Wir haben laut Blogpulse 5 Plätze der weltweiten Top 10 der meistverbreiteten Artikel gefüllt! Inklusive Platz 1 und 3! Danke dafür!
 
Ach so, hier der Link zu Blogpulse: http://www.blogpulse.com/09_04_27/topWeblog.html
 
genau das ist es
 
hm ....kinderpornograpfie ist auch in meinen augen zu recht nicht akzeptiert, aber diese massnahmen sehen tatsächlich so aus als das man alles dort ins die blacklist aufnehm kann , also sicherlich eine frage der zeit wann deutsche counterstrike-spieler besuch von der polizei bekommen, weil sie dann ja gegen den ominöse zugriffssperre verstossen ... gut vieleicht nicht grade wegen dem kinderpornos, aber auf grundlage dieser massnahme lässt sich dann wohl auch ein "jugendschutz"-webseitensperrung errichten wenn mal wieder nen amoklauf war ...
und sicherlich liesse sich das dann auf alle belange des täglichen onlineverkehrs erweitern ...
 
Warum wird so darauf rumgeritten, dass eventuell ein Richter einer solche Liste autorisieren muss? Auch richter müssen kontrolliert werden. Dieses Kontrollrecht steht dem Souverän mehr oder minder durch öffentliche Verhandlungen zu. Die Liste muss aber anonym bleiben um überhaupt Sinn zu machen. Dementsprechen kann der Souverän seine Richter auch nicht kontrollieren. Deswegen ist ein - wie auch immer gearteter - richterlicher Vorbehalt nur ein wirkungsloses Feigenblatt.
 
gesagt ist alles.
 
Danke, dass es Leute gibt die besser mit Worten umgehen können als ich, jedoch das schreiben, was ich auch schreiben würde.
Habe keinen politischen Blog und bin vermutlich auch etwas zu spät (4 Tage) habs aber trotzdem auch mal bei mir veröffentlicht.
 
Zu spät ist noch gar nichts, solange das gesetz nicht verabschiedet ist. und auch wenn das passiert ist, ist noch nichts zu spät, weil es dann mit sicherheit eine verfassungsklage geben wird.
 
Auch wir im Café Digital haben Deinen Arikel gern publiziert: http://cafedigital.de/2009/05/04/zensursula-oder-von-der-macht-des-schwarms/
 
Vielen Dank für diesen gut argumentierenden Artikel, auf den ich gerne hinweisen werde.
 
Danke für diesen Artikel!!
Bin über StyleSpion darauf gestoßen und hab ihn mehrfach weiterverlinkt.

Frage an alle Mitleser und Jens selbst hier, die evtl. mehr gestalterisches und Formulier- Talent haben als ich: Mag nicht irgendwer Flyer entwerfen oder so typische Supermarkt- Anzeigen mit abreißbarem Verweis auf die Petition?
Ein paar zusammenfassende Worte, um auch das Fußvolk auf das Thema hinzuweisen?

Wäre toll, wenn sich da jemand fände.
 
@ Mirko un d alle anderen

tja, der Artikel hat ja ziemlichen Eindruck hinterlassen! Sogar der Rechten Seite gefällt es wohl - wenn auch wahrscheinlich mit einer ganz anderen Zielrichtung!
Jedenfalls haben die "freien Kameraden" aus Chemnitz wohl nix besseres zustande gebracht, als den Artikel auf ihre Seite zu posten (immerhin mit Namensnennung)
http://chemnitz.freies-netz.com/allgemeines/bei-anderen-gelesen-warum-es-um-zensur-geht/#more-1419
 
@hai: ja, steht da schon seit letzter woche. schwund gibts halt immer. ich seh das so: wenn von deren lesern mal einer durch nen link zu mir aus diesem dunst rauskommen kann das auch mal gut sein.
 
Hallo Jens,
wir haben den informativen Artikel von Dir auf unserer Seite http://www.taucher-szene.de/forum mit einem Backlink für Dich veröffentlicht. Ich hoffe das ist OK für Dich. Gruss René
 
Ich finde den Weg von "Kinderpornoseiten blocken" hin zu "allgemeine Zensur" sowohl paranoid als auch ganz schön weit hergeholt. Das BKA ist schließlich keine Einrichtung zur Verfolgung kritischer Meinungsäußerungen.
Ich würde mir wünschen, dass die eigentlichen Probleme mit finsteren Gestalten im Netz offener und lösungsorientierter von allen Seiten diskutiert werden. Das nervige Zensursula-Bashing hilft dabei niemandem. Und nichts tun geht schließlich auch nicht.
 
@mathies Das BKA ist natürlich völlig harmlos. Und es gibt keinen Anlass, ihm zu Misstrauen.
Mal im Ernst: Lesen Sie meinen Artikel nochmal und dann Ihre Antwort und dann raten Sie mal, warum ich ihren Kommentar weder nachvollziehen noch ernsthaft drauf antworten kann.
Die Forderungen sind nämlich eindeutig: Die Polizei soll ihre Arbeit machen und die Kinderpornoserver abschalten lassen (wie es Carechild vorgemach hat) und die Einführung eines für das Ziel, Kinder zu schützen völlig unpassenden und stattdessen höchst dubiosen Zensursytems sein lassen.
 
Den Missbrauch-Charakter der Leyenschen Ideen kann ich mittlerweile besser nachvollziehen, auch dank dieses Beitrags und der Kommentare.
Den Carechild-Weg finde ich etwas dubios, denn das Sperren von Servern ist mittelfristig ähnlich ineffektiv wie eine DNS-Sperre.
Die einzige Lösung, der ich mich bisher anschließen kann ist das tatsächliche Aufspüren der Verantwortlichen (wie in @christian angesprochen). Server abschalten kann man dann immer noch.

 
Genau, die korrekte Vorgehensweise ist die eigentlich auch gesetzlich vorgegebene: Die Polizei muss die Täter ermitteln. Was 1. natürlich erschwert wird, wenn man denen durch DNS-Sperren zeigt, daß man ihnen auf der Spur ist. Und 2. nur funktioniert, wenn die Polizei das Know How und die Ausstattung erhält, um effizient arbeiten zu können. Die Provider anzuschreiben war ja nur ein Test, um zu zeigen, daß man das vorgebliche Ziel, die Inhalte, an die man ja nicht rankäme, aus dem Netz zu bekommen ohne technischen Aufbau einer Zensurinfrastuktur wesentlich besser hinbekäme wenn man das nur will. Die Zusammenarbeit mit den Hostingprovidern kann aber auch anders gestaltet werden, wenn man sich z.B. bei denen meldet und sie darum bittet, bei der Ermittlung behilflich zu sein (statt nur bei der Entfernung der Inhalte). Das allerdings ist eigentlich ja völlig reguläre Polizeiarbeit, die nicht erfolgt, weil die nötigen Mittel fehlen, nicht etwa, weil es zu schwierig ist.
 
Und zum Thema, der Polizei kann man da blind vertrauen noch eine Erinnerung an den vom LKA unter der Ägide des Vaters von Ursula von der Leyen verübten Anschlag in Celle.
 
dank auch von mir, habs verwurstet & verlinkt.
 
@jens
Um es mal etwas klarer zu formulieren: Von Vertrauen ins BKA war nie die Rede. Ich denke vielmehr, dass das BKA besseres zu tun hat, als Meinungsäußerungen im Netz zu zensieren.
Das ist meine persönliche Meinung, so wie es (offenbar sehr vieler) anderer Leute Meinung ist, dass das BKA seine Befugnisse kompromisslos maximal ausweiten wird, ja dass dies der Sinn der ganzen Aktion wäre. Was tatsächlich passieren wird ist meiner Meinung nach Spekulation.
Die von Ihnen verlinkten Beiträge lassen den Schluss zu, dass das BKA eine Menge schwarzer Schafe beherbergt, aber ein konkreter Zusammenhang zwischen den Beiträgen und einer möglichen (ungerechtfertigten) Meinungs-Zensur im Netz drängt sich da weder thematisch noch im Schweregrad auf (man stelle sich Nachrichten wie diese vor: "Blogger festgenommen: Er bezeichnete Merkel als 'blöde Kuh'. Laut Beschuldigtem wurde er von einem V-Mann dazu genötigt"; wahrscheinlicher ist es, dass geheime Informationen zensiert werden, die nicht ins Netz sollen, nur das passiert ja ohnehin schon).
Mit diesen Aussagen will ich aber keineswegs andeuten, dass die Internet-Sperre dadurch irgendwie mehr Sinn ergibt oder eine Daseinsberechtigung bekommt.
Davon abgesehen habe ich noch eine Theorie parat, kann ich aber noch nicht ganz einordnen:
Demnach geht es grundsätzlich nur um das gute Image für die nächste Wahl mit dem Slogan: "Wir tun was für unsere Kinder in diesem neuen Dingens namens Internet". Eigentlich müsste man dafür Polizisten schulen und Gelder investieren. Das geht aber derzeit nicht, also bedient man sich eines Tricks: Man erzählt die Mär von der sicheren Sperre, lässt die Provider die Kosten tragen und nimmt stillschweigend in Kauf, dass die Polizei dadurch den Netz-Joker zieht/ziehen kann.
Was halten Sie davon?
 
Schlosszwerg wurde nach einer Minute auf dem deutschen Wikipedia gelöscht.
Auf dem englischen ist er als Castle Gnome und auf dem spanischen als Enano del Castillo zu sehen. Schlosszwerg existiert im virtuellen Raum. Warum wurde er in Deutschland als ?Fake? zensiert?
 
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.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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