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Mittwoch, April 28, 2010

Vermisst: Anstand!
An: info@koettgen-hoerakustik.de

Hallo Köttgen Hörakustik!

Heute morgen in der Kölner U-Bahn bin ich über eure aktuelle Werbung gestolpert, die euch sicherlich von eurer Werbeagentur als total provokante und witzige, ja fast schon virale Hammeridee verkauft wurde: Die Bahnen hingen voller Vermisstenanzeigen. Jedenfalls auf den ersten Blick. In Wirklichkeit war es eure Werbung, die nur so aussah, als ob jemand verzeifelt nach einem vermissten Freund oder Angehörigen sucht und daher diese typischen kopierten Zettel aufhängt, mit einem grisseligen Schwarzweiß-Foto der geliebten Person, die spurlos verschwunden ist und um die sich jemand schreckliche Sorgen macht.
Ich merkt schon worauf ich hinaus will? Es muss immer nochmal eine Ecke mieser gehen, was? Es ist der Gipfel des Zynismus und der Geschmacklosigkeit, eine Werbekampagne zu starten, die einerseits auf der Angst von Familien um ihre vermissten Angehörigen basiert und andererseits das Mitgefühl und Interesse von Menschen, die sich die Anzeigen ansehen, weil sie gerne helfen möchten.

Wieso verdammt nochmal, muss man euch eigentlich das Offensichtliche sagen? Wann ist bei euch der Anstanddetektor ausgefallen? Wer von euch hat in seiner Kindheit nicht gelernt, im Schwimmbad nicht um Hilfe zu rufen, damit wenn jemand wirklich Hilfe braucht, seine Rufe gehört und Ernst genommen werden?
Ich war schon sehr sehr lange nicht mehr derart sauer, nur weil ich eine Werbeanzeige gesehen habe. Ich wünsche euch nicht, daß jemals ein Kind oder ein Freund oder eine Freundin von euch vermisst wird. Aber stellt euch mal vor, es wäre so. Und dann fahrt ihr mit der U-Bahn und findet Arschlochwerbung wie ihr sie da gerade macht. Wie würdet ihr euch fühlen? Würdet ihr euch nicht noch zusätzlich zu eurer Angst von einer solchen Kampagne benutzt und verarscht fühlen? Was denkt ihr denn, wenn ihr eine Vermisstenanzeige seht, wenn sie in Bahnen und auf Bahnsteigen an den Wänden kleben? Ich weiß, das ist jetzt offensichtlich schwierig, aber stellt euch mal vor, ihr hättet - so wie diese anderen, diese normalen Menschen - Interesse an anderen Menschen und Mitgefühl und würdet erschreckt denken "Oje, da wird schon wieder jemand vermisst." und ihr geht zu dem Plakat und stellt fest daß es eine SCHEISSWERBUNG von irgendeiner DRECKSFIRMA ist, die eine NOTLAGE VORGIBT, nur um ihre MISTPRODUKTE zu verhökern! Und was passiert wohl, wenn man das nächste mal eine Vermisstenanzeige sieht? Wieviele Menschen schauen da nicht mehr hin, weil sie - von euch! - gelernt haben, daß das sowieso nur Werbung ist?
Das ist an Armseligkeit nicht mehr zu überbieten (was wahrscheinlich nicht mal stimmt, die Latte tieferhängen geht anscheinend ja doch immer wieder) und ich werde mir euren Namen gut merken, damit ich, falls ich jemals ein Hörgerät brauche, auf gar keinen Fall euer Zeug kaufe.

Jens Scholz

P.S.: Sie können diese Mail auch im Internet lesen:
http://www.jensscholz.com/2010/04/vermisst-anstand.htm

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Donnerstag, April 22, 2010

Warum das Internet Scheiße ist
So einfach kann mans erklären:


(direktscheiße)

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1983
Ich erinnere mich an eine russische Karikatur von Ronald Reagan mit Cowboyhut und Pistolen und die Überschrift "Ronald Reagan Pif! Paf! Puf!". In Deutschland war die Gefahr damals deutlich spürbar. Vielleicht deswegen sind wir heute mit der ständig heraufbeschworenen "Terrorgefahr" so cool. Weil wir Spüren können, wie wenig real sie tatsächlich ist, denn wir haben einen Vergleich.
Eine spannende Geschichte:
Atomraketen im Anflug: Im September 1983 erlebte Stanislav Petrow den Alptraum. Die sowjetische Frühwarnzentrale meldete den Start amerikanischer Marschflugkörper. Die Apokalypse? Oder nur ein Fehlalarm? Dem Oberst blieben Minuten, um die wohl wichtigste Entscheidung des 20. Jahrhunderts zu treffen. (...)

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von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Dienstag, April 20, 2010

Unterschätzt uns!
Die re:publica hatte rund 2700 Besucher. Es gab Vorträge über Grundeinkommen und eine ganze Reihe über die Möglichkeiten guter Bildung in der Zukunft. Es gab eine ganze Reihe Workshops, die sich mit den tatsächlichen Problemen beschäftigten, die entstehen, wenn private daten öffentlich werden. Es gab eine Menge Blicke über den deutschen Tellerrand, den Blogger und Netzaktivisten offenbar problemloser schaffen als der ein oder andere Journalist. Letzteres stört mich nicht, es gibt jede Menge Journalisten, die sich interessieren und Ahnung haben von was sie schreiben (das sollten wir echt auch mal sagen, oder?).
Was mich - vielleicht im Gegensatz zu den meisten anderen Kommentatoren - auch nicht stört, ist daß auch dieses Jahr die re:publica von Politikern komplett ignoriert wurde. Ich mag das. Hier fand ein Kongress statt, der inzwischen die Größenordnung eines Parteitages annimmt und auf dem jede Menge eigentlich ganz klar hochpolitische Ideen und Themen diskutiert werden, die die gesamte gesellschaftliche Zukunft betreffen, ohne daß dabei auch nur ein Politiker vermisst wurde. Ich redete mit Menschen, die sich mit dem auskennen, über das sie sprechen und ich redete mit Leuten, die sich für das wirklich interessieren, womit ich mich auskenne. Wenn das möglichst noch lange so bleiben könnte fände ich das großartig.
Das geht aber nur, wenn man uns auch weiterhin unterschätzt.
Daher, liebe Politiker und liebe Journalisten der Fraktion "Internet ist sowieso alles Mist": Unterschätzt uns bitte bitte noch ein paar Jahre mehr. Wir sind total harmlose weltfremde Computerkids (ja, auch die 50-jährigen) oder Nerds, wir schauen den ganzen Tag nur Besucherstatistiken und Bloggercharts an (gibt die eigentlich noch?), wollen irgendwie, daß alles umsonst ist, ein freies Netz zum Download von Musik und Filmkopien und wir interessieren uns wahlweise so ein wenig für Datenschutz wenns um den Staat geht oder eben nicht, wenns um FacebookGoogle geht (stimmt ja, man basht ja noch Google und merkt gar nicht, daß deren 10 Jahre ja eigentlich schon rum sind). Wir verdienen kein Geld mit diesem "bloggen" und unsere Antworten auf "Und was soll das bringen" hören sich für euch an wie klingonisches Gebrabbel, weil eure Maßstäbe, was Leistung ist, nicht passen wollen.
Das ist gut so. Warum? Weil neue Kommunikation, Verteilung von Informationen, gesellschaftliche Veränderungen viel besser funktionieren, wenn ihr wegschaut. Weil Machtinteressen hier bremsend wirken würden. Weil es Internetstyle ist, daß fundierte Informationen so wertvoll sind daß man sie allen zugänglich machen will und man sich daher lieber die Leute auf Kongresse einläd, die wissen wovon dort gesprochen wird als diejenigen, die sich für wichtig halten weil sie irgendein Amt oder einen Titel haben. Ihr würdet das nicht verstehen und das bloß persönlich nehmen.
Ihr braucht daher noch ganz lange nicht merken, was wir hier machen. Und falls ihr Verdacht schöpft OH! Schaut mal da! Eichhörnchen!

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Montag, April 19, 2010

Das Internet ist Scheiße, weil die Welt scheiße ist
...war, glaube ich, das beste inoffizielle Schlusswort für die diesjährige re:publica, die man sich vorstellen kann. Einmal natürlich, weil es schlichtweg wahr ist: Das Internet ist (inzwischen) ein Teil der Welt, es bildet die Gesellschaft mit allem ab, was es gibt - also auch Scheiße, Kommerz, Verbrechen und selbstverständlich auch Sexismus (und wenn die Piraten das nicht langsam kapieren, dürften sie bald einen guten Anteil ihrer Wählerinnen und Wähler verlieren).
Das alles wird man nun nicht dadurch los, indem man einfach das Internet abschafft, sondern indem man die Welt besser macht. Einfach ausgedrückt, aber so isses und wenn Felix' Vortrag online ist werde ich den verlinken auf Teufel komm raus, weil er einfach so unglaublich einfach eine unglaublich komplizierte Sache erklärt. Wie wars denn sonst so?
Die re:publica war eine schöne Veranstaltung mit ganz vielen interessanten Themen und Diskursen. Was die letzten Male irgendwie noch nicht so rüberkam war dieses Jahr offensichtlicher (nur nicht für die Presse, aber dazu vielleicht später mehr): Das Netz und seine Bewohner sind in keinster Weise homogen und gleichgesteuert und die re:publica ist nicht die Veranstaltung auf der sich alles um sich selbst dreht - das ist ja, kurz mal paraphrasiert - in den letzten Jahren immer so ein wenig die Hauptkritik gewesen, vor allem von Leuten, die gar nicht da waren (und in der Presse, aber dazu wirklich vielleicht später).
Wie wenig diese Vorstellung mit der diesjährigen Veranstaltung zusammenpassten, erkannte man mehr oder weniger sofort, wenn man die erlebte Realität vor Ort und das Programm der re:publica für den Reality-Check heranzog.
Ich empfand die Themen-Vielfalt als sehr angenehm und als noch angenehmer, daß man sich mit viel echtem Fachwissen über die z.B. ja seit einiger Zeit leider oft hysterisch diskutierten Widersprüche zwischen den Positionen der Verfechter von mehr Datenschutz durch Regulierung sowie den "Post-Privacy"-Apologeten, die völlig auf den Markt vertrauen und wiederum den Befürwortern der radikalen Entkommerzialisierung der Daten und Informationen, die ihrer Meinung nach allen gehören sollten, informieren konnte.
Bei einigen Themen - zum Beispiel bei der Betrachtung von Gefahren durch Datensammlungen seitens Staat oder Firmen, durch die Auswertbarkeit von einzeln harmlos erscheinenden persönlichen Informationen und so weiter - gab es ja bisher keinen wirklich kompetenten Vertreter, der zum Einen nicht sofort das Internet als solches verteufelte oder gar einfach nur auf billige Weise seine Bewohner disste und sich von denen gerne dadurch absetzte, indem man seine eigene Ahnungslosigkeit im Umgang mit dem Netz als erstrebenswerte Tugend verkaufte.
Wie angenehm war es daher, mit Miriam Meckel endlich mal jemandem zuhören zu können, die der Komplexität des Themas wirklich mit enormem Fachwissen und fast körperlich spürbarer Erfahrung gerecht wurde: Sie erklärte die heute gängigen Wirkweisen der Social Media Nutzung in all ihrer Ambivalenz und erläuterte die Auswirkungen die von auswertbaren Daten ausgehen in gesamter Breite: Also sowohl die positiven Seiten, als auch die Limitierungen und dann auch die noch übrig gebliebenen tatsächlichen Gefahren. Angenehmerweise tat sie das mal ohne die hysterische Schwarzseherei derer, die ihr Halbwissen darüber wozu Algoritmen so fähig sind anscheinend vor allem aus CSI-Fernsehserien beziehen. Und hoppla, plötzlich waren die tatsächlichen Problemfelder endlich mal ganz scharf umrissen und Miriam Meckel hat einen Fan mehr, auch wenn ich überhaupt nicht alle ihre Positionen teile.
Überhaupt ist erfreulich, daß es inzwischen genügend gute Fachleute gibt, die nicht einfach irgendwas rumbehaupten und denen sofort die Luft ausgeht wenn mal mal unter die Oberfläche ihrer Theorien schaut. Das macht viele Kritiker aus der Journalismusecke zwar noch unrelevanter als sie eh schon sind, aber das stört ja nicht. Also, mich.
Natürlich war das Schönste dieser drei Tage, all die Freunde und Bekannten wiederzutreffen die ich viel zu lange nicht gesehen habe. Und neue, interessante und angenehme Bekanntschaften zu machen. Und eben diese ganzen Echtes-Leben-Dinge zu tun die wirklich den Namen "sozial" verdienen (ich bin ja einer der Menschen die behaupten, es gäbe noch überhaupt keine echten "Social Networking Plattformen" im Internet, sondern das sind alles bisher nur werbefinanzierte Entfernungsüberbrückungsmittel).
Ich bin außerdem überglücklich über die kleine Internet-Hasserei-Session die Caro, Anne, Bov und ich in einem der kleinen Workshopräume abhalten konnten. Nicht nur weil sie ein Erfolg war sondern in erster Linie, weil es (und wohl auch den meisten Zuschauern) einfach einen riesen Spaß machte. Für mich ganz persönlich war das auch deswegen ein Highlight, weil es mir den Vorwand dafür hergab, Anne persönlich kennenzulernen, die ich nun noch viel mehr bewundere als vorher schon.

Foto von bosch_hh
(Foto von bosch_hh)

Bovs Solo war übrigens so gut, daß Felix ihn gleich nochmal damit in sein Programm einlud und wodurch völlig verdient zumindest sein Part der Nachwelt erhalten bleibt, unsere Session wurde ja nicht mitgefilmt. was natürlich auch besser so ist, ich bin durchaus ein Freund von Verknappung, der Exklusivität der Einmaligkeit und der daraus folgenden Legendenbildung (bis jetzt gibts nicht mal Fotos).
Was mir auch gefallen hat war, daß ich viel mehr Zeit als letztes Jahr hatte, mich mit Roland und Valeska zu unterhalten, die mich auch dieses Jahr wieder beherbergt hatten und daß die Normalisierung des Internets auch bei mir eine gewisse Beruhigung und Entspannung zu verursachen scheint: Ich hab sehr genossen, auch ein paar ganz andere Dinge zu machen, wie zum Beispiel statt auf die Abschlussparty ins Mehringhof-Theater zu gehen und mir ein großartiges Kabarettprogramm zum 25 Jährigen Jubiläum anzuschauen.
Außerdem hab ich schon ein prima Thema und eine richtig gute Idee für nächstes Jahr...

Update: Das Foto da oben ist von bosch_hh.

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Dienstag, April 13, 2010

Freitag am Dienstag
Ich schreibe die nächsten Wochen ein wenig für den Freitag und zwar für das Wahlbeobachterblog. Heute ist auch schon mein erster Artikel drin.

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Montag, April 12, 2010

Frühling in Mülheim
Eindeutig Frühling

So will ich das übrigens diese Woche in Berlin haben.

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Sonntag, April 11, 2010

Hat wer Post von 1&1 bekommen?
Konstantin berichtet von einem Vorkommnis, das vermuten lässt, dass 1&1 Spammails verschickt, in denen der Eindruck vermittelt wird, dass ihre Kunden den Empfängern irgendeine Messengersoftware empfehlen.
Nun bin ich ja auch Kunde bei denen, daher die Frage: Hat jemand von euch so eine Mail bekommen, in der behauptet wird, ich würde einen Messenger mit ihm nutzen wollen? Wenn ja, bitte ich um Bescheid, da ich in einem solchen Fall umgehend den Provider wechseln würde und danach meine Kündigung rausschicke inklusive der Aufforderung nach Löschung aller persönlichen Daten und einer entsprechenden Bestätigung.

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Zitronenhühnchen
1988 waren wir in Warschau. Damals hab ich ein "Kochbuch der polnischen Juden" gekauft. Ein kleines Buch in diesem typischen Ostblockdruck auf diesem groben vergilbten Papier und mit ein paar Fotos drin, die man besser weggelassen hätte, da ihre siebziger Jahre Optik und der Umstand, daß man da einfach das fertige Essen auf nem Tisch fotografiert hat ohne es mal hübsch herzurichten dem Gesamtwerk eher geschadet als genutzt hat.
Aber: In diesem Buch gibt es drei bis vier Gerichte, die es bei mir zu Standardgerichten gebracht haben und die ich seit inzwischen 20 Jahren immer wieder gerne koche. Ich benutze da inzwischen auch nicht mehr die Angaben aus dem Buch sondern mach das auf meine eigene frei Schnauze Art. Das Zitronenhühnchen habe ich dabei über die Jahre so gut drauf, daß ich es jederzeit blind kochen kann.
Allerdings hab ich das noch nie für acht Personen gemacht, insoweit war ich gestern doch etwas nervös (und tatsächlich mussten wir nochmal kurz um die Ecke und drei Zitronen nachkaufen, weil ich mich zuerst mit der Menge an Saft verschätzt hatte, die man aus einer Zitrone so rausbekommt).

Aber am Ende war alles gut und das Hühnchen lecker und reichlich (was daran lag, daß wir dann doch nur zu sechst waren und somit jeder ein halbes Hühnchen vor sich hatte). Die Haut war eine Geschmacksexplosion aus Zitrone und Honig und die Soße aus Zitronen, Honig, Butter und Knoblauch hat das Fleisch so unfassbar zart und geschmeidig gemacht, wie es sein sollte (dadurch daß die Hühner eine gute Stunde in der Zitronensauna vor sich hin brutzeln wird es derart zart, daß man die Tiere mit einem normalen Messer inklusive Knochen durchschneiden kann).
Das ist auch der Effekt, der mich an diesem Gericht selbst jedesmal wieder fasziniert, weil man ja unter gebratenem Huhn normalerweise dieses etwas fasrig, trockene Fleisch erwartet. Ich freue mich da immer wie ein Schneekönig, wenn die Gäste das erste Mal einen Bissen in den Mund nehmen und verwundert sind, daß das auch anders geht.

Update: Wie korrekterwesie in den Kommentaren angemerkt wird, wäre es natürlich geschickt, das Rezept nicht zu vergessen. Also bitte, hier das Rezept mit Mengenangaben pro Huhn (2-4 Personen je nach Hunger und Menge von Salat und Beilagen).

Zutaten:
1 ordentliches Huhn. Am besten finde ich die, die man bei türkischen oder griechischen Metzgern bekommt.
3-4 Zitronen
Honig
Butter
1 ganze Knolle Knoblauch
Als Beilage sind eigentlich Kartoffeln gedacht, aber ich finde, daß Basmatireis auch ganz großartig dazu passt.

Zubereitung:
Ofen auf 200 Grad stellen (man kann, wenn man sich nicht sicher ist, ob man das Timing fürs Huhn umdrehen und begießen so hinbekommt, daß es wegen des Honigs nicht anbrennt, auch mit weniger Hitze anfangen und dann nur am Ende nochmal für ein paar Minuten richtig heißstellen, dann bracuht das alles aber auch etwas länger)
Knoblauchzehen in Scheiben schneiden
Einige Knoblauchscheiben an Brust- und Rückenseite unter die Haut des Huhns, also zwischen Haut und Fleisch schieben (bei mir sind das so etwa 10 Scheiben pro Seite, jeweils 5 links und 5 rechts. Dann noch so viele Knoblauchscheiben wie möglich überall dort reinstecken und klemmen, wo Platz ist (also unter Flügel und Keulen und innen rein...).
Eine Zitrone Schälen und so etwa wie gerne mal eine Handgranate gezeichnet wird anritzen. Dann diese Zitrone auch in das Huhn hinein stopfen. Eventuell muss man mit einem Bindfaden die Keulen zusammenbinden.
Die restlichen Zitronen auspressen, und deren Zitronensaft, 3-4 Esslöffel Honig und ein ordentlich großes Stück Butter (so ein Viertel von einem handelsüblichen Butterstück) in einem kleinen Topf warm machen und mischen. Da rein noch ein bisschen Pfeffer, eine Prise Salz und den restlichen Knoblauch. Das soll nicht kochen, sondern nur warm werden. Wenn man umrührt und man gerade so daß Gefühl hat, daß es nicht mehr ganz so Zitronensaft-wässrig flüssig ist, ist es gut. Ansonsten einfach noch etwas Honig dazu tun.
Der Ofen dürfte jetzt vorgeheizt sein. Das Huhn muss jetzt in eine Auflaufform, in der es zu allen Seiten richtig gut Platz hat und die auch hoch genug ist, damit da auch die ganze Soße reinpasst. Anfangen tut man aber nur mit etwa der Hälfte davon: Die wird über das Huhn gegossen, dabei drauf achten, daß auch wirklich überall Soße hinkommt.
Dann in den Ofen. Am besten fängt man damit an, daß das Tier auf der Brust liegt. Dann kann man an der Seite wo nur wenig Fleisch ist sehen, wie sich die Bräune so entwickelt und die Brust schmort erstmal in Ruhe in der Zitronen-Honigsoße.
So schnell die Vorbereitung war (das ganze dauerte ja vielleicht mal 15 Minuten bis das Huhn im Ofen ist), jetzt wird es dauern. Man muss immer wieder nachsehen, wies dem Tierchen geht, sonst ist ganz plötzlich was schwarz, vor allem da, wo der Knoblauch unter der Haut steckt. Sobald eine erste Bräune zu sehen ist, muss man das Huhn zum ersten Mal umdrehen (also Brust nach oben). Auch diese Seite sollte nun gut beobachtet werden. Die Haut muss immer feucht glänzen. Daher muss man ca. alle 10 Minuten wieder etwas Soße drübergießen. Bei den Gelegenheit, in denen man den Ofen öffnet, kann man auch immer mal die Auflaufform etwas drehen und verschieben, damit die Bräune schön gleichmäßig wird.
Was man also ab dem Moment machen muss, an dem beide Seiten schon mal leicht Braun geworden sind ist, etwa eine Stunde lang alle 5-10 Minuten in den Ofen schauen und aufpassen, daß nichts anbrennt, das Huhn immer mal wieder wenden (und auch mal auf die Seiten legen), und vor allem immer wieder mit Soße übergießen. Wenn der Topf dann irgendwann leer ist, kann man mit einem Löffel die Soße aus der Auflaufform löffeln und über die Haut gießen (dem Huhn, nicht sich selbst). Da der Ofen im Prinzip eine Hühner-Sauna mit Zitronen-Honigaufguss geworden ist muss man als Brillenträger etwas aufpassen und nicht erschrecken, wenn man da jedesmal ziemlich heißen Dampf abbekommt.
irgendwann ist es dann so braun wie oben auf dem Bild. Dann kommts raus und kann mit einem normalen scharfen Küchenmesser längs in 2 oder längs und quer in 4 Teile auseinandergeschnitten werden.
Die Teile kommen auf den Teller, dazu Reis oder Kartoffeln und darüber nochmal Soße aus der Auflaufform. Der Rest kommt in eine Sauciere (am besten eine, die sie unterhalb der Fettschicht ausgießen kann), um davon immer mal wieder übers Fleisch oder den Reis nachzugießen.
Guten Appetit.

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Donnerstag, April 08, 2010

Pixel!

(via twitter, glaub ich.)

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Mittwoch, März 31, 2010

Von Macht und Kontrollverlust
Robin Meyer-Lucht schreibt in einem Artikel über die Hintergründe für die immer wieder auftauchenden Forderungen nach Netzsperren folgende Sätze:
In der Debatte um Netzsperren geht es letztlich maßgeblich auch um einen symbolischen Akt gegen die Kränkung staatlicher Autorität im Internet. Es geht um den Unmut eines überforderten Politikbetriebs, dessen sanktionierenden und ordnenden Mechanismen aus einer anderen Zeit stammen und die im Netz entwertet scheinen, weil sie hier nicht mehr greifen.
Daraufhin erklärt er, daß die Motivation einer Führungselite, die es gewohnt ist ihre Macht durch Geheimhaltung, Seilschaften und medialer Steuerung der Öffentlichkeit zu erhalten und zu vergrößern eine so große und für den Systemerhalt unbedingte ist, daß die Dystopie - also ein reguliertes Internet mit einer Art Schengen-Grenzgebung - nur eine Frage der Zeit ist und sich
Durch sie ein Drinnen und Draußen manifestiert. Es läst sich ein Territorium des wohl geordneten "trusted internet" im Inneren von einem dubiosen Außen-Internet abgrenzen.
Das erscheint zunächst realistisch und man ist direkt versucht, sich dieser pessimistischen Ansicht anzuschließen. Allerdings möchte ich ein paar Dinge zu bedenken geben:

1. Es ist wesentlich schwerer, bereits vorhandene und etablierte Freiheiten zu beschneiden - und im Internet ist das ungleich schwerer. Die probate Taktik, Freiheiten scheibchenweise einzuschränken, funktioniert vielleicht an Flughäfen und anderen Stellen, an denen man ziemlich undurchdringliche, weil solide Barrieren aufstellen kann, aber im Internet sehe ich - zumindest in absehbarer Zeit- keine Chance auf eine Übertragungsmöglichkeit dieses Prinzips: Jede Sperre und jeder Kontrollmechanismus wird in wenigen Stunden umgehbar sein - warum das so ist, kann jeder Nerd erklären, den man nach dem Stichwort "OSI 7-Schichtenmodell" fragt. Sieht man sich an, mit welchen immensen Aufwänden in China oder im Iran agiert wird um die Kontrolle über die Kommunikation der Bürger zu behalten (und es selbst damit nicht schafft) können wir uns sicher sein, hier auf jeden Fall immer genug Zeit und Platz zu haben, um gegen entsprechende Bestrebungen auf allen möglichen Ebenen anzugehen.

2. Die Macht der Transparenz: Intransparente Prozesse, unterschlagene Fakten, geheime Pläne und Absprachen die einmal in die Öffentlichkeit getragen wurden lassen sich nicht im Nachinein wieder einfangen. Das hat mit dem von Meyer-Lucht erwähnten "Drinnen" und Draußen" zu tun, das es im Internet bisher nicht gibt.
Es gibt dieser Tage eine interessante Koinzidenz, denn ein weiteres Thema hat mit diesem "Drinnen" und "Draußen" zu tun und damit, daß sobald einmal der Damm gebrochen ist, jahrzehntelang geheimgehaltene Informationen in die Öffentlichkeit gespült werden. Ich spreche natürlich von den Vorwürfen gegen Kirchen, Missbrauchsfälle systematisch vertuscht zu haben. Als das vor einigen Monaten losging waren die ersten offiziellen Reaktionen, das seien Einzelfälle. Die Berichte und Menschen, die sich sogar nach Jahrzehnten getraut haben haben, sich auch zu äußern, haben sich dann aber exponentiell gehäuft. Denn was Transparenz tut ist Mut machen. Die Stärke der Transparenz ist es, ab einem bestimmten Moment jeden Gegendruck dazu zu nutzen, ihre eigene Kraft zu verstärken. Das ist, wovor die "Autoritäten" Angst haben. Es geht nicht nur um eine Kränkung, wie Meyer-Lucht vermutet, sondern um sehr viel mehr. Aber es geht auch um mehr als das Internet. Das ist lediglich ein Katalysator von mehreren. Das Beispiel des von Autoritäten geschützten Missbrauchs ist ein geradezu klassisches - hier geht es beileibe nicht um ein Problem von Kirchen sondern eben generell um das "Drinnen" und "Draußen" Problem, das Aufrecht erhalten eines Systems um jeden Preis. Egal ob konfessionell, staatlich oder progressiv:

"1998 haben die älteren Kollegen eher die Institution als die Opfer geschützt" (...) Die Schule reagierte "intern", sagt sie. "Intern" und "extern" sind die meistgebrauchten Worte in dieser Sache. Bis heute teilen Lehrer und Schüler die Welt in drinnen und draußen, als seien das zwei voneinander getrennte Bereiche der Moral.
Und die Wahrheit ist genau diese: Es handelt sich um zwei absichtlich getrennt gehaltene Bereiche. Und der eine ist das geheime, intransparente "Drinnen", das die Macht erhält und die Privilegien der Mächtigen schützt - je besser das System funktioniert, desto unmoralischere Privilegien sind darin möglich, was zeigt, daß die Kirchen ein sehr, sehr gut funktionierendes System hatten. Das Mittel der Wahl, um das System zu schützen, ist/war Druck und Gewalt. Und das Mittel gegen Unterdrückung und Gewalt ist Transparenz. Warum haben Missbrauchsopfer Vereine wie Mogis gegründet, um gegen die Netzsperren zu kämpfen? Weil sie eines genau wissen: Transparenz verhindert Missbrauch. Vertrauen in Machtstrukturen nicht. Geheimhaltung nicht. Machtstrukturen und Geheimhaltung haben Missbrauch erst ermöglicht.

Worauf ich hinaus will ist eine Gegenthese zur Dystopie: Ich sage, es ist nicht möglich, das aufzuhalten, was das Internet bewirkt hat, bewirkt und noch bewirken wird. Die Chance, daß durch Initiativen wie ACTA oder Finten wie von Censilia ein "Kindernet" entstehen könnte, ist doch sehr gering. Jedenfalls solange wir informieren, vernetzt dagegen vorgehen, kreativ sind und die Möglichkeiten nutzen, die uns das Netz und die Transparenz die es ermöglicht, bietet. Selbst wenn Gesetze verabschiedet werden heißt das noch lange nicht, daß sie angewendet werden: Das haben wir bewiesen.
Welchen Weg das Internet nimmt, liegt weit mehr in unserer Hand als in der von Politikern. Das zu Begreifen fällt Menschen schwer, die in Zeiten aufgewachsen sind, in denen alle öffentliche Kommunikation dadurch, daß die Mittel zur Veröffentlichung von Informationen nur indirekt zugänglich waren, gesteuert und kontrolliert werden konnte und das Streben nach Macht immer ein Streben nach der Kontrolle der Reichweite war.
Ich mache keine Utopie auf, aber einen educated guess, der meiner Meinung nach realistischer ist, als es die optimistischen "Das Internet macht alle Menschen frei, gleich und glücklich"-Ideale sind oder die pessimistischen, sich von der Datentransparenz in eine Öffentlichkeitsdiktatur getrieben fühlenden Dauermahner:
Das Internet wird Alltag. Es wird Informationen besser, schneller, freier und unabhängiger machen. Es wird Transparenz erzeugen, die den Aufbau und die Aufrechterhaltung repressiver Machtstrukturen verhindern können. Es wir aber auch Unsicherheiten erzeugen, denn Strukturen - auch hierarchische - haben auch einen Sinn. Es wird Beliebigkeit erzeugen: Wenn es 10000 unterschiedliche Richtungen gibt, gibt es am Ende nur noch Meinungen aber keine Bewegung. Man wird Wege finden müssen, sich auf andere Weise auf ein gemeinsames Ziel zu einigen und das dann auch durchzuhalten.
Es wird verschiedene Ebenen der vernetzten Kommunikation geben. Es wird auch im Internet "offizielle" Kanäle geben, die den Mainstream abbilden werden. Dieser neue Mainstream wird aber keine Vorgabe von Politik oder Wirtschaft oder einer Bildzeitung sein, egal wie sehr sich diese Stellen anstrengen werden (und das werden sie!). Darunter wird es viele parallele, stark oder lose vernetzte, alternative Netz-Kulturen geben. Und darunter auch einige verborgene und illegale. Aber diese gesamte Medienstruktur wird nicht auf Regulierung hören. Es wird nicht gelingen, den Menschen zu sagen "Das ist gut!" und "Das ist böse!". Wir haben gelernt, daß eine der besonderen und eigenen Eigenschaften des Internets ist, daß jeder darin selbst entscheiden kann, was gut ist und was nicht.

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Dienstag, März 30, 2010

re:publica 2010
So, wir stehen im Programm. Sie haben Caro (mit verbaseltem Link), Bov (auch mit nem verbaselten Link) und mich auch schon in der Speakers-List, aber Anne (seltsamerweise ohne Link) noch als Panelteilnehmerin vergessen. Morgen soll die Panelbesetzung aber komplett drin sein.

Update: Jetzt sind auch die Fotos drin. Aber die Links fehlen jetzt grundsätzlich...

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Samstag, März 27, 2010

Auf Schienen
Die letzten paar Wochen waren für mich recht aufregend und gleichzeitig aufreibend. Ich hab eine Zusage für meine Panel-Idee auf der re-publica bekommen und konnte in kürzester Zeit mit Anne, Caro und Bov eine Hammer-Besetzung dafür zusammenstellen. Fast gleichzeitig trudelte die Mitteilung ein, daß ich auch dieses Jahr wieder auf der IA-Konferenz vortragen werde (es geht um Human Interface Guidelines). Dazu habe ich am Donnerstag die großartige Gelegenheit gehabt, mal richtig ausführlich darüber philosophieren zu dürfen, worauf man achten muss, wenn man Social Media Anwendungen konzipiert und vorletzte Woche habe ich mich über meine Vorstellungen darüber, wie eine wirklich funktionierende interaktive Mashup-Oberfläche aussehen kann, auslassen können. Und dann versuche ich auch noch, ein Buch zu schreiben (was mich daran erinnert mich dringend auch mal wieder beim Verleger zu melden). Das alles vorzubereiten und umzusetzen ist etwas, was mir eine unglaubliche Befriedigung bringt. Allerdings lässt mir die momentane Schlagzahl - angesichts dessen, daß das alles zusätzlich zu meinem Tagesgeschäft passiert - keine Verschnaufspause.
Privat ist ebenfalls gerade sehr viel Konzentration nötig. Joshua macht momentan nciht wirklich den Eindruck, als wäre ihm sein Schulabschluss eine besondere Anstrengung wert. Allerdings habe ich mich darum gekümmert, daß er sich jetzt im März seine (hoffentlich) zukünftige Schule ausgesucht hat, dann eine Woche lang hinterntretenderweise dafür gesorgt, daß er eine gute Hausarbeit erstellt (was er dann auch wirklich super gemacht hat) und letzten Mittwoch war die Aufnahmeprüfung für die wir das Ergebnis nun nächste Woche erwarten.
Lewin hat wiederum andere Probleme, die wir lösen müssen. Er ist gerade extrem auf mich fixiert und seine Schwierigkeiten, mit anderen - darunter auch seine Lehrer - in Kontakt zu treten vermasseln ihm zuweilen immer noch ziemlich die Noten. Ich versuche gerade, ihn zum regelmäßigen Lesen zu bringen weil ich mir davon erhoffe, daß er sich dadurch besser ausdrücken kann und es auch hilft, seine Unsicherheiten zu überwinden, gestellte Aufgaben richtig zu verstehen und umzusetzen.
Und dann wären dann noch irgendwo meine eigenen Bedürnisse, die ich sehr hintenanstellen muss. Weniger deswegen, weil ich vor lauter anderer Dinge nicht dazu komme, sondern weil die Gelegenheit dazu fehlt. Ich bin die letzte Zeit wieder sehr viel für mich allein und irgendwo erinnert mich das an die lange Zeit vor den letzten zwei Jahren. Das beunruhigt mich gerade, denn ich habe erst im Nachhinein bemerkt, wie lange ich mich auf diesen starren Schienen voranbewegte, die ich mir aus allen möglichen Verpflichtungen, ob privat oder Job oder anderen sicherlich wichtigen Themen gelegt habe. Das gute daran ist, daß man vorrankommt. Das schlechte daran ist, daß das nur äußerlich ist. Ich bemerkte damals gar nicht, wie sehr ich mich dabei selbst austrocknete. Das kam ja auch nicht von Ungefähr, daß ich damals sehr viel ins Internet schrieb - ich hatte über Jahre keine Beziehung, in der tiefgreifende persönliche Gespräche möglich waren.
Jedenfalls bin ich gerade etwas aufgeschreckt, weil ich feststelle, daß da schon wieder ein paar Schienen unter mir liegen. Nicht daß das grundsätzlich schlecht ist, im Gegenteil: Im letzten Herbst kam der Schwung des ersten halben Jahres leider etwas abrupt zum erliegen, daher bin ich froh, daß dieses Frühjahr scheinbar noch einmal um einiges mehr an Geschwindigkeit aufnimmt als das letztes Jahr der Fall war und wenn alles in Bewegung gerät sind Schienen ja auch wirklich unschlagbar, um die Ziele tatsächlich zu erreichen. Dennoch muss ich jetzt dabei etwas mehr Acht geben, daß alles aus den richtigen Gründen passiert, denn Einsamkeit kompensieren ist wahrlich kein gutes Motiv.

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Lustig sein
Noch ein Artikel. Älter zwar, aber ich hab ihn grade irgendwoher per Twitter entdeckt: Steve Martin schreibt darüber wie es damals war, als er begann, witzig zu sein. Das ganze mit ein paar schönen, z.T. wehmütig machenden Anekdoten, z.B. als er Elvis traf:
When Priscilla revealed Elvis to me, I was also revealed to Elvis. I'm sure he noticed that this 25-year-old stick figure was frozen firmly to the ground. About to pass me by, Elvis stopped, looked at me and said in his beautiful Mississippi drawl: "Son, you have an ob-leek sense of humor." Later, after his visit with Ann-Margret, he stopped by my dressing room and told me that he, too, had an oblique sense of humor - which he did - but that his audience didn't get it. Then he said, "Do you want to see my guns?" After emptying the bullets into his palm, he showed me two pistols and a derringer.

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Freitag, März 26, 2010

To be invisible at the Oscars
Neil Gaiman war bei den Oscars und es war faszinierend, seinen Tweets zu folgen - man hatte das Gefühl, einen Spion dort in eine fremde, seltsame Welt eingeschleust zu haben. Jetzt hat er seinen Ausflug nochmal genau resumiert unter dem Titel A nobody's guide to the Oscars:
(...) I stare at the woman in front of me. She has blond hair and a face that's strangely fish-like, a scary-sweet plastic-surgery face. She has old hands and a small, wrinkled, husband who looks much older than her. I wonder if they started out the same age.

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von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Donnerstag, März 25, 2010

Schreibunlustig
Keine Sorge, es ist alles soweit ok, muss gerade viel gleichzeitig am Laufen halten. Wenig Ausgleich leider, schön ist anders. Wenig Lust auf bloggen daher auch. Dazu brauch ich wenigstens zwischendurch mal ruhige Momente. die hab ich aber nicht - wenns mal ruhig ist bin ich gleich so erledigt, daß ich lieber schlafen gehe.
Blogge auch deswegen nicht, weil diese vielen Dinge grade alle irgendwie zu kompliziert ist um einfach so drüber zu schreiben.
Außerdem drücke ich offenbar in letzter Zeit sehr missverständlich aus. Da ist es vielleicht auch besser, ne Weile die Klappe zu halten.

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von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Donnerstag, März 18, 2010

Wo kein Wille ist ist auch kein Weg
Wenig bis gar nicht überraschend kam gestern die Erklärung des BKA, daß "Löschen statt sperren" nicht funktioniere:
Ein Mitarbeiter des BKA-Referats Kinderpornografie erklärte, das BKA versuche schon seit Jahren, die Seiten im Ausland löschen zu lassen. Der Erfolg sei "sehr begrenzt". Die Seiten verschwänden nach drei bis fünf Tagen, um dann an anderer Stelle in leicht abgeänderter oder auch identischer Form wieder aufzutauchen. (...)
Was freilich keine neue Erkenntnis ist so wie man hier nach eigenen Angaben arbeitet. Da das BKA Netzsperren ja nunmal haben will - immerhin hätte man mit der Hoheit über die Zensurliste dann endlich auch eine eigene Kompetenz - wäre es ja auch fatal, würde man irgendetwas verändern, um die Effizienz zu steigern.
So unspektakulär also diese Mitteilung ist so lustig ist aber der logische Schluss daraus: Wenn löschen so ineffektiv ist, weil die Inhalte der gelöschten Server nach wenigen tagen woanders auftauchen, dann ist sperren ja noch viel ineffektiver, denn erstens ist die Sperre für jeden leicht zu umgehen, d.h. die Inhalte sind nie - nicht einmal für ein paar Tage - von Netz und weitens ist der technische Aufwand, dem Server einfach eine neue Adresse zu verpassen für die Täter viel geringer, als einen neuen Server aufzusetzen und den bekannt zu machen.
Sprich: mit Netzsperren sind die Inhalte vorraussichtlich nie weg. Mit Löschen selbst in der ineffektiven Form wie bisher wenigstens für ein paar Tage. Würde mans mit dem Löschen jetzt noch richtig machen, also so wie man Phishingseiten bei Bankbetrügern bekämpft, wäre es so, wie es die Sperrgegner von Anfang an fordern.

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von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Mittwoch, März 17, 2010

Die Welt wittert eine Sensation...
...denn sie stellt fest:
In Deutschland haben Wissenschaftler, aber auch Firmen und die obersten Ebenen der Polizei ihre eigenen Netze gebaut. Über reservierte Datenverbindungen transferieren sie ungeheure Datenmengen und geheime Dokumente. Die Öffentlichkeit weiß kaum etwas vom doppelten Boden des Internets.
und ich bin erschüttert. Allerdings darüber, daß es so unfassbar, geradezu episch schlechten Journalismus gibt, für den man eigentlich einen Sonderpreis "Jahrhundertschwachsinn bei dem man erschüttert den Mund nicht mehr zubekommt" vergeben müsste.
Unglaublich. Die Welt entdeckt VPN. Und den Transport Layer. Oder so. Ach. Es ist einfach schlimm. Wir werden alle sterben.

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von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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