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Mittwoch, Februar 03, 2010

Abmahnung per E-Mail
Jetzt isses ja nicht so, daß das was neues ist, eine Abmahnung per Mail zu bekommen. Allerdings kommt sowas bislang wenig später auch noch als Einschreiben per Briefpost an, da man ja davon ausgeht, daß bei Kommunikation per E-Mail nicht gesichert ist, daß der Absender echt ist oder sie ankommt. Seit 15 Jahren wird ja deswegen auch über digitale Signaturen gestritten, Innenminister um Innenminister versuchen sich vergeblich an Bestimmungen und Gesetzen zur Einführung von Verfahren, E-Mails "amtlich" zu machen, lassen dabei aber selbst PGP-Schlüssel nicht als Identifizierung gelten.
Das Landgericht Hamburg lebt, was dieses Problem angeht, offenbar in einem Paralleluniversum, denn es
... entschied, dass die von einer Firewall abgefangene E-Mail als "zugegangen" zu beurteilen sei und dass das Risiko, dass eine solche E-Mail verloren gegangen sei, ganz bei dem Abgemahnten läge.
HEißt das jetzt also, daß man diese ganze De-Mail Geschichte jetzt einstellen kann? Nicht nur, daß plötzlich eine einfache E-Mail doch als rechtsgültiges Dokument durchgeht - sie gilt selbst dann, wenn sie im Spamfilter landet? Also langsam sollte man sich da mal einig werden, wie's jetzt sein soll.

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Donnerstag, Januar 21, 2010

Comme ci - KOMSA - die Abmahnung ist da!
Was Abmahnungen angeht ist man ja als Blogger einiges gewohnt. Meistens ist das ja mit unerfreulichem Stress verbunden, oft auch mit noch unerfreulicheren Kosten. Da freut man sich doch, auch mal von einer Abmahnung zu lesen, die so derart absurd ist, daß man einfach nur ganz entspannt drüber lachen kann.
Protagonisten sind die Firma KOMSA, immerhin ein gar nicht so kleiner Player in der Telekommunikationsbranche und somit vermeintlich nicht unerfahren im Umgang mit dem Internet und seiner Technik und - wie man nach der Auflösung der Story erfährt - eigentlich jeder Webseitenbetreiber, dessen Werbeeinblendungen vom Adblocker der KOMSA-Firewall mit einem Ersatzbildchen versehen werden. Aber lest selbst:
(...) Ich sah mich mit Vorwürfen konfrontiert, die ich mir nicht erklären konnte:
"Uns ist zur Kenntnis gelangt, dass Sie auf dieser Internetpräsenz die Wort-, Bildmarke "KOMSA" darstellen."
Ich konnte damit nichts anfangen. Weder kannte ich die Firma KOMSA, noch betreiben die ein Partnerprogramm und sind bei uns gelistet. (...) Hmmm, ob wir unerlaubt ein Bild oder Logo von denen verwendet haben? Die Sache ergab für mich keinen Sinn.
Weiter schreiben sie:
"Es besteht neben der Gefahr der Verwässerung der Markenkennzeichnungskraft ein Verdacht auf Rufausbeutung." (...)Dann die üblichen Einschüchterungen, kennt man ja von Abmahnungen (...) und bezahlen soll ich das Ganze natürlich auch noch:
"die durch die Einschaltung einer Rechtsanwaltskanzlei entstehenden Kosten [...] aus einem Streitwert von 50.000 EUR zu erstatten."
Stutzig machte mich, dass der im Schreiben erwähnte Screenshot in der Anlage fehlte. So hätte ich mir eher einen Reim aus der Sache machen können.
Auf jeden Fall war ich gespannt, wie die Sache weitergeht.
Und wer jetzt auch gespannt ist: die Auflösung lohnt sich wirklich.

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Mittwoch, November 25, 2009

Augsburg!
Der Augsburger OB Gribl erklärte gestern abend, daß Michael Fleischmann die Abmahnrechnung nicht zahlen muss, die er erhalten hatte, weil er die Stadt um die Erlaubnis bat, die Domain "augsburgr.de" für ein Blog zu benutzen.
Schön, nur: Warum zum Henker muss man immer erst Druck machen? Es kann mir keiner erzählen, daß da jetzt ein Bürgermeister bemerkt hat, daß man hier tatsächlich im Unrecht war. Im Gegenteil, man liest ja schon wieder die bei solchen Fällen immer wieder auftauchende Floskel, man sei aus juristischer Sicht im Recht gewesen:
"Rein rechtlich war der Ablauf korrekt. Es lag ein Verstoß gegen Namensrechte vor und wir als Stadt müssen die Rechte an unserem Namen wahren", sagte Gribl. Nicht einverstanden sei er allerdings mit der Vorgehensweise und der Kostenlast für Michael Fleischmann: "Das ist eine Frage des Umgangs einer Stadt mit ihren Bürgern."
Nein, zum Henker! Der Ablauf war nicht korrekt! Er war es weder rechtlich noch in jeglicher anderer Hinsicht! Mal ab davon, daß Fleischmann, hätte er die Zahlung der Rechnung verweigert, sie auch nie hätte zahlen müssen ist die Reaktion allein der Negativ-PR geschuldet und kein Stück einer irgendwie aus der Sache selbst erfolgten Einsicht.
Das Problem wird weiterhin bestehen: Firmen oder Gemeinden verstehen nicht, was die Menschen - die Bürger oder Kunden sind - in diesem Internet eigentlich machen. Sie vermuten, anstatt sich zu informieren und mit der gesellschaftlichen Entwicklung Schritt zu halten, von diesem Internet noch dazu generell schlechtes. Wie kann man denn eine "Schädigung" der Stadt Augsburg vermuten, noch dazu gleich beziffert mit den "sehr moderaten" 50.000 Euro bevor auch nur der erste Eintrag in Fleischmanns Blog erschienen ist? Wie kann eine Firma Jack Wolfskin nur auf die Idee kommen, daß eine Pailletten-Katzenpfotenspur das jemand per auf ein Unterhemd stickt und verkauft ihre Marke "schädigt"?
So lange die das nicht lernen, muss man diese Leute jedes verdammte mal wieder durchs Web und die Medien prügeln. Das macht auch uns keinen Spaß. Aber es ist das einzige, das im Moment funktioniert und deswegen muss es sein. Auch wenn "Diese Abmahnung-Netzempörung-Zurückruder-Schleife nach der 378-ten Wiederholung allerdings ein wenig ermüdend" ist.

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Dienstag, November 24, 2009

Augsburg wird schon mal nicht Internethauptstadt
Die Kölner SPD will Köln ja zur "europäischen Internethauptstadt" machen, was ja ein herziges Ansinnen ist - das unwichtigste fürs Internet sind ja geographische Orte - aber ich hoffe doch darauf, daß diese Idee zumindest der Medienkompetenz der SPD hier zu Gute kommen kann...
Die Stadt Augsburg hingegen hat noch einen weit längeren Weg vor sich. Denn was man heute über den Umgang mit einem Internetnutzer erfährt, der eine Domain namens augsburgr.de beantragte und vor deren Nutzung sicherheitshalber bei der Stadt um Erlaubnis bat zeugt von nahezu unaufholbarem Nachholbedarf:
(...) Er meldete also die Adresse augsburgr.de an - und schrieb dann an die Stadt: "Wir haben die Domain augsburgR.de im Internet registriert. Um juristische Probleme mit der Stadt Augsburg zu vermeiden, bitten wir um eine schriftliche Genehmigung, diesen Namen verwenden zu dürfen", hieß es in seiner E-Mail an das OB-Referat.
Doch eine Genehmigung gab es nicht. Stattdessen flatterte dem jungen Blogger am 25. Oktober ein Anwaltsbrief ins Haus - eine Abmahnung. (...)
Fleischmann, reichlich frustriert, telefonierte noch kurz mit seiner Anwältin - und kündigte dann schweren Herzens die Domain. "Ich dachte der Fall sei damit erledigt", berichtet er.
Doch von wegen. Vor einigen Tagen kam der nächste Anwaltsbrief - eine satte Kostennote. Fleischmann müsse der Stadt die entstandenen Anwaltskosten bezahlen: 1890,91 Euro, errechnet aus einem Streitwert von 50.000 Euro. (...)
Auch auf die Nachfragen der Augsburger Zeitung, ob man hier nicht weit übers Ziel hianus schösse und die Anwaltskosten nicht arg hoch gegriffen sind bleibt der zuständige Jurist der Stadt entsprechend weltfremd und verteidigt den Streitwert von 50.000 Euro als "sehr moderat".
Deutschland befindet in manchen Provinzen offenbar noch in der beamtischen Kaiserzeit.

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Samstag, Oktober 17, 2009

Jack Wolfskin ist ja nun kein Monopolist
und so sollte es ein Leichtes sein, Outdoorausrüstung und Outdoorkleidung woanders zu kaufen als bei einer Firma, die noch im vorletzten Jahrzehnt lebt:
Mit Jack Wolfskin vergreift sich wiedermal eine weltweit agierende und sich selbst für integer haltende Marke an den kleinsten und schwächsten Gliedern des Long Tail. Jack Wolfskin, dessen Logo eine Wolfstatze ziert, untersagt allen Anbietern von Pfoten(!)-Designs die Verwendung derselben, denn Jack Wolfskin sieht seine Markenrechte verletzt! (...)
Nun ist natürlich das Abmahnen von Tatzenabdrücken das Eine. Und Johannes Wolfshaut gehört dafür mit der breitestmöglichen Breitseite einer Negativ-PR übergöbelt, die teh internets zu göbeln fähig ist.
Allerdings möchte ich auch zu Protokoll geben, daß der Dienstleister Dawanda keineswegs ein Monopolist für die Bereitstellung eines Verkaufsplatzes für Hobbykünstler und Kunsthandwerker ist. Diese wichtige Selbsterkenntnis scheint dort jedoch noch auszustehen, denn die Hilfe für die Betroffenen sieht mir momentan etwas zu sehr nach raushalten und kuschen aus. Und das kanns nicht wirklich sein, finde ich.
Eine etwas weniger deutsche (vulgo: gehorsame) Reaktion auf Jack Wolfskins Tatzenreinigungsansinnen kommt von einem Betroffenen Handwerker aus England, bei dem die Pfotenabdrücke seiner Katze für die Schließung seines Dawanda-Shops führten:
(...) Likewise, if Princess's paws remotely resembled the ones you use to promote your fine global outdoor leisure business and I used that to gain traction in selling - say - leather hiking boots, fluffy bobble hats or fleecy fingerless gloves, well then I might understand your legal department throwing their weight around in the direction of me, Princess and my modest business.
It's clear however to me - and I hope to you - that this can only be a silly misunderstanding and that neither Princess's paws nor my stickers pose any danger to your global corporate monolith - in any way.
I like your company and never believed for one moment that your legal team would wittingly waste it's resources in such a way, nor that a company of such high repute would partake in corporate bullying !?

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von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Freitag, September 18, 2009

Euroweb mahnt wieder ab. Und alle so: Yeaahh!
Es war ein paar Jahre ruhig an der Abmahnfront seitens Euroweb. Nachdem Anfang 2006 die Google-Ergebnisse für diese Firma durch die massive Berichterstattung in den Blogs ein ziemlich ungünstiges Bild zeichneten begann man, die kritischen Links mit jeder Menge eigenproduziertem Content in Blogs, Flickr und Twitter sowie mit PR-Arbeit bei der Presse von den vorderen Google-Trefferseiten zu verdrängen.
Das, zusammen mit dem Faktor Zeit, war letztlich auch tatsächlich die erfolgreichere Methode, statt mit Anwälten gegen Kritik im Web vorzugehen und dadurch die Menge der kritischen Berichte erst zu verzigfachen.
Nun muss man sich natürlich fragen, wie es denn kommen kann, daß es nun doch wieder zu neuen Meldungen über Abmahnungen seitens Eurowebs Anwälten kommt. Hat da jemand neues angefangen zu arbeiten, der das damalige Desaster nicht kennt? Eventuell lohnt es sich, sich anzuschauen, wo und warum abgemahnt wird: Die zwei prominentesten Fälle sind Basic Thinking und Dr. Web, letzterer sogar wegen eines Artikels, der eher die Blogs kritischer betrachtet denn die Firma Euroweb. Ein weiterer Artikel verschwand vorerst bei esse est percipii, bei Axonas wurde die umfassende Recherche über das Firmennetzwerk vom Netz genommen und ich bin über Abmahnungen bei 2 weiteren Blogs informiert, die das jedoch bis jetzt noch nicht öffentlich gemacht haben. Nun geht es hier um Artikel die z.T. schon seit 2006 im Web stehen oder in denen seit 2008 niemand mehr kommentiert hat. Warum - so frage ich mich - setzt man sich dann also der Gefahr aus, schon wieder mit der Abmahnpraxis durch die Blogs zu wandern?
Ist es, weil diese Seiten - vor allem die beiden prominenten Zielen Basic Thinking und Dr. Web - über die Jahre allen Versuchen trotzten, aus den vorderen Google-Ergebnissen zu verschwinden? Will man die letzten verbliebenen einfach zu findenden kritischen Stimmen auf diese Weise endlich auch loswerden? Dafür spräche, daß in der wenig schmeichelhaften Escher-Sendung von vor 3 Wochen explizit erklärt wurde, daß sich inzwischen die Betroffenen im Internet organisiert und sich u.a. auf eben diesen Webseiten (es wird genau die Basic Thinking-Seite genannt, deretwegen nun abgemahnt wurde) getroffen haben und daß mit der dort erfolgten Vernetzung von Anwälten und unzufriedenen Kunden auch erste Erfolge in Gerichtsverfahren erzielt werden konnten. Reicht das aus, um das Risiko einzugehen? Zumindest ist man noch vorsichtig genug, mit den Abmahnungen keine Kostennote zu verschicken. Mindestens Drei der Abmahnungen sind dabei auch noch mit den entsprechenden Kosten verbunden!
Ich bin gespannt, wie es da nun weitergeht und auch für jede neue Info dankbar.

Update: Bei Sat 1 ist ein Forumsthread über Euroweb (momentan noch im Googlecache zu finden) nach einer Abmahnung gelöscht worden. Ich schätze also, daß man tatsächlich verhindern möchte, daß sich unzufriedene Kunden finden und vernetzen können. Allerdings sehe ich das recht gelasssen, denn die Vernetzung hat längst stattgefunden - der wesentliche Informationsaustausch findet ohnehin schon längst nicht mehr öffentlich statt.

Update 2: Ich bin übrigens dafür, daß Dr.Web die Unterlassungserklärung unterschreibt...

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Freitag, Februar 06, 2009

Mit der üblichen Unsouveränität
mit der vor allem Firmen und Institutionen Abmahnungen an Blogger schreiben und diese nach dem Rückschwappen der Reaktion als massiver PR-Gau zurückziehen, tut das nun auch die Bahn.
Kein Ansatz eines Versuches, doch noch irgendwie ein wenig Würde zurückzugewinnen. Man tut einfach 'gar nichts mehr' (nicht neu) und gibt sich auf Nachfrage kindisch verstockt:
Die rechtliche Bewertung der Bahn ist unverändert, also "Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen" durch die Veröffentlichung des Memos. (...)
Natürlich könnte Markus jetzt seinerseits auf Unterlassung der Behauptung bestehen, er habe Betriebsgeheimnisse verraten. Allerdings kann er darauf auch ganz gut verzichten. Im Gegensatz zu Transparency, die die Medien als Nachtret-Sprachrohr nutzten, um damals Moni weiterhin zu diskreditieren, so daß ein solcher Schritt wirklich notwendig war, kann die Bahn die Hilfe der Medien für ihre Position sicher nicht erwarten.

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Beckedahl ./. Deutsche Bahn AG: netzpolitik.org
Die Antwort auf die Bahn-Abmahnung ist online:
Sehr geehrter Herr Kollege (Name geschwärzt),

in vorbezeichneter Angelegenheit vertreten wir gerichtlich und außergerichtlich Herrn Markus Beckedahl. Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird anwaltlich versichert. Unser Mandant hat uns eine Kopie Ihrer Abmahnung vom 3. Februar 2009 überreicht.

Zu den von Ihnen erhobenen Forderungen ist Folgendes festzustellen:
(...)

hier weiterlesen.

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Dienstag, Februar 03, 2009

Wo die Bahn viel schneller ist
als bei der Aufklärung ihrer Schnüffelpraktiken - ich habe grade in den Tagesthemen die neueste Meldung gehört, nach der nicht nur 2002 und 2003, sondern auch 2005 massenhaft Rasterabgleiche stattfanden: Beim Versuch, die Quellen aus dem Netz zu halten. Heute abend berichtete Markus, daß er eine Abmahnung erhalten hat, weil er auf netzpolitik.org das Memo des Berliner Landesdatenschutzbeauftragten veröffentlichte, aus dem die Medien dieser Tage zitieren.
Nun ist das ja in Zeiten der Vernetzung und schnellen Informationsweitergabe nicht gerade das Schlaueste. Abgesehen davon, daß das Dokument ja ohnehin schon in den Medien angekommen war ist es ja auch mitnichten ein Memo der Bahn, die Begründung für die Abmahnung liest sich somit auch eher bemüht (ich meine: §17 UWG? Wie verzweifelt solls denn noch sein?).
Jedenfalls ist das Dokument seit einigen Stunden - nämlich seit dem die Abmahnung bekannt wurde - so heftig im Umlauf und der Vorgang jedem Internetnutzer der auch nur irgendeine Newsseite liest bekannt geworden, wie es wohl ohne das beherzte Eingreifen der Bahnanwälte in so kurzer Zeit nicht derart gründlich möglich gewesen wäre.
Meiner eigenen Erfahrung nach wird das ganze der Bahn Morgen so richtig ins Gesicht fliegen. Ich denke mal, wenn Großverteiler wie Udo und die Titanic das Thema melden, staubts in den offenbar sehr weltfremden Justitiaren-Sesseln. Ich würde so gerne die Gesichter sehen, wenn sie realisieren, was sie da losgetreten haben...

Auf dem Laufenden bleiben kann man hier:
Markus listet die Medienberichte auf
Der Anhalter sammelt die Blogreaktionen

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Mittwoch, Januar 21, 2009

Kniepers verlieren, noch dazu in Hamburg
Das wars hoffentlich mit der Abmahnungsmasche bei Forenbetreibern:
In zwei Berufungsverhandlungen entzog das Gericht den Kniepers am heutigen Mittwoch de facto die Grundlage für ihre Abmahnungen. (...)
Bei Webforen könne es keine generelle Pflicht zur proaktiven Vorabprüfung von Nutzerbeiträgen auf eventuelle Rechtsverstöße geben. Erst wenn der Forenbetreiber, etwa durch eine Abmahnung, Kenntnis von einem Rechtsverstoß habe, müsse er das Posting sperren. Genauso haben die Berufungskläger gehandelt.
Eine Störerhaftung sei in den vorliegenden Fallen daher nicht zu erkennen. Da es folglich keinen Grund zur Unterlassungsverpflichtung gebe, falle auch der Grund der Abmahnung und damit der Anspruch auf Erstattung der Anwaltsgebühren für die Kniepers weg. Da kein Verschulden der Forenbetreiber gegeben sei, bestehe darüber hinaus auch kein Anspruch auf Schadensersatz. (...)
(via Manniac)

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Donnerstag, April 03, 2008

Unentspanntheit wirkt meistens albern
Ja klar, die Idee, Magenta als Hoheitsfarbe anzusehen ist und bleibt eine der doofen auf dieser Welt und rangiert knapp unterhalb von "Wir schicken Truppen in den Irak und glauben, die Menschen dort werden sich freuen, uns zu sehen.".
Auch die Annahme, diese Idee wäre besser verständlich zu machen, indem man einen recht netten Brief schickt und völlig ohne Anwalt daherkommt, ist ziemlich naiv. Eine doofe Idee bleibt eine doofe Idee.
Aber die Reaktionen darauf sind leider nicht minder doof. Wenn ich dem glauben würde, was in den Blogs so verzapft wird, wäre ich der Ansicht, die Rüpelanwälte der Telekom habe einen kleinen privaten Blogbetreiber auf übelste Weise abgemahnt und jage diesem nun zigtausend Anwälte auf den Hals, um ihn für die nächsten hundert Jahre mittellos zu machen.
Fakt ist aber: Eine Mitarbeiterin der Markenabteilung hat einem kommerziellen und recht großen Technikblog einen Brief geschrieben, in dem sie eigentlich nur darum bat, die Farbe zu ändern und anbot, die dafür nötigen Aufwände zu tragen. Klar, immer noch eine doofe Idee, aber leider passt das den Bloggern nicht so recht ins Klischee. Also schreiben die meisten halt einfach doch die Geschichte so auf, wie sie sich schöner anhört: Die böse Telekom, der brave Blogger. Dann kann man Solidarität fordern und Boykotte und die Zerschlagung der kapitalistischen Gesellschaft und all das andere Zeug. Das betroffene Blog übrigens reagiert weitaus lockerer, indem es das beanstandete Logo noch viel mehr dem T-Mobile Schriftzug annähert.
Fakt ist auch: Diese Art von hysterischer Skandalisierung wirkt derart unentspannt und so kontraproduktiv und so albern, daß ich beim Lesen der Blogs dieser Tage fremdschämattacken bekomme und hoffe, mich spricht niemand drauf an, was für einen Unsinn "wir Blogger" da grade mal wieder verzapfen.

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Donnerstag, November 01, 2007

Abmahntip
David Klein ist ganz angetan von der etwas martialischen Formulierung einer Stellenanzeige für GEZ-Gebührenjäger (oder wie die heißen). Ein Kommentar darunter merkt allerdings etwas noch interessanteres an, demnach fordere diese Anzeige
zum Rechtsbruch auf. Denn als Rundfunkgebührenbeauftragte benötige ich eine Reisegewerbekarte nach 55 GewO.
Jeder der solch eine Tätigkeit ausüben will und sie nicht besitzt, begeht eine Rechtswidrigkeit, die mit Bußgeld bestraft werden kann.
Wenn das stimmt, wäre einem Anwalt mit etwas engem Geldbeutel ja über die Woche geholfen, ohne daß er arme Blogger ärgern muss...

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Donnerstag, September 27, 2007

Selber blöd! Staatsanwaltschaft wegen eBay Formfehlern abgemahnt
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg wollte auf eBay Kram verhökern, so wie es ja viele Menschen tun. Weil sie aber, wie es ebenfalls viele Menschen tun, die vielen Bestimmungen und Regelungen beim Online-Handel nicht sauber umsetzen konnte, wurde sie abgemahnt.
Das allein ist natürlich eine einigermaßen spannende Information, ich persönlich finde allerdings viel interessanter, daß sie
... um Verständnis für diesen Fehler bittet. [Sie] (...) habe 'bundesweit erstmalig' versucht, solche Gegenstände über eBay zu versteigern. Und: 'Sie konnte hierbei auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen und musste sich bisher mit verbraucherschützenden Normen in der Verwertung nicht auseinandersetzen.'
Eben. Und genau so dürfte es so vielen anderen Menschen gehen, die sich dann z.B. auf offizielle Informationen und dummerweise ungenügende Mustertexte verlassen, nur um dann doch abgemahnt zu werden.
Die Abmahnung der eBay-Aktivitäten der Staatsanwaltschaft Magdeburg ging von den Juristen des Verbandes der Internet-Händler IEBA aus, die damit sehr wirksam auf die üble bestehende Lage im Internetrecht hinweisen können (und die extra keine Kostennote geschickt haben - ein Luxus, den die kleinen massenabgemahnten Händler leider nicht haben).
Was ich nun gerne hätte: Einen Lerneffekt. Einen, der genau die Argumentation berücksichtigt, die die Staatsanwaltschaft zu seiner Verteidigung herangezogen hat, die aber gegenüber abgemahnten Intwernetnutzern im Prozessfall bislang keinerlei Bedeutung hat: Die fehlende Erfahrung und die verwirrende und für normale Menschen undurchsichtige Informationslage. Die wenigsten abgemahnten Internetnutzer wollen ja jemandem schaden sondern haben einfach nur genau wie die Justiz
"...bisher keine Erfahrungen als Online-Händler, dieses Gebiet war für sie eine fremde Materie."
Und das gilt nicht nur für Online-Handel.

(via kriegs-recht)

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Freitag, August 24, 2007

GEZ liefert die Abmahnung der Woche
ach was sag ich, des Jahres! Die Details, die die Abgemahnten bei akademie.de veröffentlicht haben können einen im ersten Moment nur ungläubig staunen lassen:
akademie.de soll sich dazu verpflichten, "nicht existente" bzw. "falsche" Begriffe wie "GEZ-Gebühren", "PC-Gebühr", "Gebührenfahnder", "GEZ-Anmeldung" oder "GEZ-Abmeldung" nie wieder zu verwenden. Das Verbot wird damit begründet, die Nutzung der Begriffe diene nur dazu, "ein negatives Image der GEZ hervorzurufen".
Über eine "strafbewehrte Unterlassungserklärung" soll akademie.de für jede weitere öffentliche Verwendung eines Verbotsworts 5.100 Euro an die GEZ bezahlen.
Das Beste ist aber die wirklich lange Liste der "falschen" Begriffe, die die GEZ-Schergen mit den "richtigen" ersetzt sehen möchten. So weiß man dort offensichtlich doch ziemlich genau, was gemeint ist, wenn man umgangssprachlich von einem "Provisionsjäger" spricht: Das sei nämlich der "Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter" und daher wäre akademie.de (und vermutlich auch jeder andere Mensch, der diesen besagten nicht existenten Begriff verwendet) verpflichtet, sich an die offiziellen Begriffe zu halten (sonst...!).
Natürlich sieht das ganze eher so aus, als ob die Abmahnung nicht der vorgegebenen Sorge um den korrekten Gebrauch der internen Begriffswelt der GEZ geschuldet ist, sondern wohl einfach eine Schikanemaßnahme ist, weil akademie.de Tipps und Musterbriefe anbietet (momentan abgeschaltet), die bei der GEZ-Abmeldung* oder der Klärung der PC-Gebührenpflicht** helfen sollten.
Zumindest spielt die GEZ hier ihrem miesen Image und dem Klischee als hinterfotzige Denunziantenpest voll in die Hand und man hat seiner vorgeblichen Intention, dagegen vorzugehen, daß jemand mit der "Nutzung nicht existenter Begriffe (...) ein negatives Image der GEZ hervorzurufen" imstande sei, einen Bärendienst erwiesen. Worüber ich mich durchaus unverhohlen zu freuen imstande sehe, fühle ich mich doch ebenfalls regelmäßig durch die GEZ-Briefserien*** belästigt, die ich wegen ihrer pseudoamtlich anmutenden Gestaltung und Tonalität technisch nicht wirklich von irgendwelchen Abzockertricksereien unterscheiden kann.

* korrekt "gesetzlich vorgesehene Abmeldung der angemeldeten zum Empfang bereit gehaltenen Rundfunkgeräte"
** korrekt "gesetzliche Rundfunkgebührenpflicht"
*** korrekt "mehrere Informationsschreiben der GEZ und/oder Schreiben, mit deren Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird "

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Mittwoch, August 15, 2007

Callactive Schizophrenie?
Okay, das ist jetzt ein wenig verwirrend, aber es dürfte die Chancen für Stefan, doch einen richtigen Punkt beim Kampf gegen die erneute Abmahnung zu machen, ein gutes Stück erhöhen:
Immerhin war ja der Sinn der Abmahnung eigentlich der, Sicher zu gehen, daß ein Kommentar in Stefans Blog, nachdem er diesen gelöscht hat,nicht erneut eingestellt würde. Nun hat in anderen Blogs, darunter auch in Valentins hier, ein Mitarbeiter von Callactive oder evtl. der Callactive Geschäftsführer Stephan Mayerbacher selbst (der die Authentizität bestätigte), die abgemahnte Stelle selbst zitiert. Was für sich natürlich schon mal schräg ist: erst den Anwalt loszuschicken, um einen Kommentar löschen zu lassen und ihn dann selbst überall zu verbreiten. Prima vor allem natürlich für Stefans Anwalt. Wirklich schizophren aber ist, daß er sich gar darüber beschwert, daß Stefan den Kommentar, den er zuvor löschen sollte, nicht selbst nochmals wiederholte. Ähm?

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Callactive mahnt nochmal ab
und vertritt den Standpunkt, Kommentare müssten grundsätzlich vor ab geprüft werden:
(...)Es sei deshalb meine Pflicht, die Kommentare vor der Veröffentlichung auf ihre rechtliche Zulässigkeit zu überprüfen.
Hätte Callactive mit diesem Vorgehen Erfolg, wäre das meiner Meinung nach das Ende der offenen Diskussion in Foren und Blogs, in den Leserkommentaren von Online-Medien und im Internet überhaupt. (...)
Natürlich heißt das nicht, daß callactives Standpunkt irgendeinen Bestand hat, abmahnen kann man ja bekanntlich erstmal viel. Allerdings gerät Stefan meiner Ansicht hier in ein kleines Dilemma, falls er sich wirklich entschließt, das bis zu einem offiziellen Urteil durchzufechten. Man muss sich hier vielleicht überlegen, ob man erstmal versucht, defensiv zu bleiben und nur die Abmahnung abzuschmettern bevor man Gefahr läuft, daß dabei ein Grundsatzurteil zur Pflichtmoderation entsteht.

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Montag, Mai 28, 2007

Abmahnungen
Der Anlass deises Eintrages ist nicht wirklich wichtig: Zwei können sich nicht leiden, schimpfen und polemisieren gerne und regelmäßig übereinander, einer übertreibts und der andere mahnt ihn nach der ein oder anderen Warnung ab. Details bei Niggemeier.
Die interessante Frage dabei ist natürlich, ob man als Blogger, also jemand, in dessen Bekanntenkreis sich unter Garantie mindestens eine Person befindet, die von irgendeinem beleidigten Zeitgenossen oder gar einem Abmahnprofi abgemahnt wurde, selbst zu diesem in unseren Kreisen so verpönten und verachteten Mittel greifen darf.
Meine Ansicht darüber möchte ich mal eben darlegen: Er darf und im Falle von falschen Tatsachenbehauptungen über Privates muss er irgendwann auch. Eine Abmahnung ist - entgegen ihrem aus ihren Handhabungsmöglichkeiten als Geldmaschine für erfolglose Anwälte erwachsenem bekanntem schlechten Ruf - dennoch eine brauchbare Stufe der Eskalation, nämlich dann, wenn gar nichts anderes mehr geht (der alternative Eskalationspfad führt in die Richtung Körperverletzung). Wenn die Fronten also verhärtet sind, eine Klärung unmöglich ist und Warnungen und Androhung rechtlicher Schritte ohne Reaktion verhallen, sollte man auch tatsächlich dazu übergehen, den Streit von Anwälten klären zu lassen, dafür sind die ja nunmal da.
Jetzt redet ausgerechnet der Scholz davon, daß Blogger Abmahnungen verschicken sollen? Ist der nicht selbst damals von Euroweb abgemahnt worden? Nein, nicht ganz und das ist eine dieser Ungenauigkeiten, die sich leider hartnäckig halten. Ich war es nämlich, der damals Euroweb abmahnen ließ.

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Samstag, Mai 12, 2007

Zahlen, bitte!
Sehr lustige Geschichte, die Arne da passiert ist, daraus könnte man einen Atze Schröder Sketch machen: Erst wurde er abgemahnt. Nachdem er es ablehnte, den Forderungen darin nachzukommen, wurde er verklagt. Arnes Anwälte nehmen erneut Stellung, diesmal zur Klage, worauf Schröders Anwälte die Klage zurückziehen. Bis dahin ist alles unproblematisch, außer daß man schon früher drauf kommen hätte können, daß Arne der falsche Adressat für das Problem ist.
Skurril wirds erst jetzt, denn Arne schreibt
(...) Mit seiner Klagerücknahme beantragt Atze Schröder nämlich, das Gericht möge mir die Kosten des Rechtsstreits auferlegen. Keine Begründung für die Rücknahme, keine Erklärung warum ich die Kosten tragen soll, nur längliche und auf mich etwas wirr wirkende Ausführungen, dass er ja eigentlich doch im Recht sei. Ja nee, is klar.
und daher meint er nun
(...) ist dann auch bei mir mal gut mit der höflichen Zurückhaltung. Und jetzt gerade reicht es mir. (...)
und lässt uns Teilhaben an dem Spaß um Atzes echten Namen, der mich persönlich bisher so sehr interessiert hat wie Blasen am Fuß. Durch diesen Quatsch weiß ich ihn nun aber und da sich sinnlose Informationen leider ohne es zu wollen in meinem Kopf anhäufen wie Abmahnungen bei Marcel in seinen besten Zeiten, vergesse ich ihn dämlichertweise wohl auch nicht mehr. Die Frage kann also jetzt kommen, Herr Jauch.

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Freitag, März 23, 2007

Telebid gegen Tobias....ah nein, umgekehrt.
Das ist ja schon eine hübsche Liste von Vorwürfen gegen Tobias, die sich wohl aus den verschiedenen Abmahnungen der Telebid, das ist eine dieser vielen Internetfirmen, die die Grenzen der gerade noch so legalen Geldbeschaffung ausloten, ergeben, die ihm seit letzem Oktober wegen dieses Artikels so zugegangen sind:
§4 Nr.8,10 & 11 UWG - Unlauterer Wettbewerb
§823 Abs. 1 BGB - Vorsätzliche oder fahrlässige Verletzung von Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder sonstigem Recht
§826 BGB - Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung
§824 BGB - Kreditgefährdung
Besonders hübsch finde ich ja die "Verletzung von Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder sonstigem Recht". Ich nehme an, daß in den Abmahnungen überhaupt nicht konkret benannt ist, mit welcher Formulierung jemandes Leben und Körper verletzt wurde (ich stelle mir da sowas vor wie Nach Lesen des Ausdruckes "betrügerisch" fing mein linkes Knie an, heftig zu bluten. Unsere Sekretärin, Frau F., erlitt durch den heimtückisch ausgeführten Nebensatz "glaube ich nicht" schwerste Brandverletzungen an beiden Ohrläppchen...).
Nachdem man sich nun ein paar Monate lang mit solchen wirren Drohungen begnügte, hat man seitens der Telebid nun tatsächlich Klage eingereicht:
Ob das Vorgehen von SoFina nun Schikane war oder nicht, es schimmert durch, wie wenig Kosten und Mühen man scheut, der durch mich verursachten Negativ-Publicity Einhalt zu gebieten. Und weil ich finde, dass die Negativ-Publicity bis zu diesem Punkt vergleichsweise bescheiden war, übergebe ich die Angelegenheit nun an die Mühlen der Justiz um zu schauen, was diese mir Feines aus der Klageschrift mahlen, die Telebid/Sofina mir über das Landgericht Berlin gestern zukommen ließ.
Tobias, ich drücke die Daumen, schaue mir die nun sicher wachsende Publicity der Telebid an und hoffe, daß das auch wirklich alles gut ausgeht.
(via Felix)
Update: Bei Zenon gibt es noch einige Infos zum Thema Telebid (plus einige recht auffällige Kommentare). Vor allem macht er sich Gedanken darüber, wo die Probleme liegen und welche Vorwürfe so kursieren.

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Samstag, März 03, 2007

Bitte zahlen!
Wenigstens mal eine gute Nachricht von der Abmahnfront:
Wie das Amtsgericht Hamburg telefonisch mitgeteilt hat, ist die Klage von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel gegen den Betreiber von Mein Parteibuch auf Zahlung der in der (...) Honorarnote von Michael Nesselhauf ausgewiesenen 756,09 Euro Abmahnkosten abgewiesen worden.
Der Kläger, also Sigmar Gabriel, hat außerdem die Kosten des Verfahrens zu tragen. (...)
Na Hossa. Wär ja auch noch schöner gewesen. Nach der augenscheinlich eigentlich lächerlichen, aber auf Grund der damit immer größer werdenden finanziellen Risiken für Marcel dennoch sicher bedrohliche Eskalationsorgie, die Gabriels Anwälte da vorrangetrieben hatten, hat man ja schon das Schlimmste befürchten müssen.
Jetzt hat der Spuk wohl ein Ende und wenn das bisher in Bezug auf Internet und Abmahnungen eher negativ auffallende Hamburger Landgericht nun eine Spur entspannter agiert, ist das ja auch ein Hoffnungsschimmer.
Mal am Rande: Nein, ist er nicht.

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Montag, Februar 26, 2007

Absage
Caro möchte kein Freund von Vertigo sein.

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Mittwoch, Januar 31, 2007

Zeichen der Zeit?
Grade schrieb ich über Erfolg und Solidarität.
Aber: Abmahnungen als indirektes Druckmittel, um die Schließung von Blogs zu erzwingen, scheint doch zu funktionieren. Seine Meinungsfreiheit öffentlich auszuüben ist eventuell doch zu gefährlich.

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Dienstag, Januar 30, 2007

Saftblog sagt Danke, Maingold braucht Hilfe
Die Leute vom Saftblog machte wohl während der Probleme mit den Olypioniken eine ähnliche Erfahrung wie ich vor fast einem Jahr und man war wohl ähnlich baff über die riesige Solidarität, die einen da überrollt. Eine wirklich hübsche Idee finde ich, ist nun ihre Danke-Seite.
Wer jetzt allerdings aktuell Solidarität benötigt, ist Marius vom Maingold. Der kassierte seine zweite Abmahnung von den inzwischen wohl sehr nervösen und dadurch immer wilder um sich schlagenden Kniepers. Mal abgesehen davon, daß die Vorwürfe nicht zu halten sein dürften (sofern es die sind, die Marius auflistet) stimmt ja schon die Grundannahme nicht, daß es sich bei Maingold um ein Forum handelt. Juristische Schriftstücke sind schon mit weit geringeren Formfehlern abgelehnt worden.

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Samstag, Januar 27, 2007

Daß das mit den Rezepten nicht so eindeutig ist
hat Nele grade in Trackback erklärt. Kommt ab etwa dreiviertel des Streams (live kurz vor halb acht), dort erzählt sie, was sie und die anderen Rezeptforenuserinnen inzwischen über Marions Forum, das Kochbuch und wie das Ganze für sie lief, denkt. Hörenswert!
Und ich würde mal die Prognose wagen, daß unter diesen Vorraussetzungen die Chancen für die Abmahnung gegen René nicht mehr gut aussehen.

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Ignorance is bliss
Olivers Gedanken über die Vorstufe der Resignation kommen mir bekannt vor und sicher nicht nur mir. Es ist die Frage, ob man nicht besser lebt, wenn man sich anpasst, den Gleisen folgt. Keine Fragen stellt. Sich nicht einmischt. Ich komme auch öfters mal an dieser Stelle an, vor allem immer dann, wenn wieder ein Stück Privatrecht verloren gegangen ist, der nächste Abmahner seinen Reibach machen konnte, der nächste Politiker vor irgendeiner Lobby einknickt.
Wie kann man damit umgehen, ohne das Steak zu essen? "Durchhalten!" reicht nicht. Vielleicht muss man sich über Erfolge freuen, auch wenn der Erfolg lediglich darin besteht, daß es einen heftigen Backlash gibt. Die Gegenwehr des Journalismus gegen Blogs vor einigen Jahren hat ja am Ende auch nicht gehalten, sondern man existiert nun doch gemeinsam und das auch noch mit sehr guter Zusammenarbeit im Netz.
Ich denke, je heftiger die Gegenreaktionen ausfallen, desto wichtiger ist es, genau an dieser Stelle dagegenzuhalten und die zu unterstützen, auf die man sich einschießt. Die wirklich üblen Abmahnungen und juristischen Kämpfe, die nicht wegen Geld sondern darum ausgetragen werden, um die entstandene Kultur der Meinungsäußerung im Netz wieder unter Kontrolle zu bekommen, werden erst noch kommen. Gegen das, was diesbezüglich in diesem Jahr auf uns zukommt, ist das letzte Jahr ein Honigschlecken gewesen. Aber, lieber Oliver, ich bin dennoch überzeugt davon, daß es immer erst schlechter werden muss bevor es besser wird. Ichweiß zwar nicht, wann und wie, aber so wird es sein. Nur wenn man aufhört zu kämpfen hat man verloren.

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Kochbücher Online
Es gibt genügend gute Quellen für Kochrezepte im Internet, die nicht die Gefahr bergen, daß man von den Betreibern abgemahnt wird. Eine hübsche kommentierte Auswahl davon hat Nilz mal aufgeschrieben.

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Dienstag, Januar 16, 2007

Geldmaschine Abmahnung
Eine kleine Rechnung mit erstaunlichem Ergebnis bei Maingold:
(...) laut Jürgen Bechstein, ebenfall ein Abmahnopfer von Folkert Knieper und Betreiber des Fußballforums www.foros.de, trägt sein Fall intern bereits die Nummer "Fall 873". Nachzulesen ist das in einem Thread des abgemahnten Forums, in dem sich auch das "Marions Kochbuch Team" zu Wort meldete. Widersprochen wurde dieser Fallnummer nicht.
Angenommen Folkert Knieper hat bisher wirklich 873 Personen abgemahnt und angenommen man geht von derselben Forderung wie in meinem Fall aus (699,40 Euro), dann sind das insgesamt 610.576,20 Euro, also weit über eine halbe Millionen Euro.
Auch interessant, wie Kniepers Anwälte auf eine Reduzierung der Abmahnsumme auf realistische Werte reagiert und man versucht, auf Biegen und Brechen den Fall bei einer bestimmten Gerichtskammer in Hamburg unterzubringen, obwohl Frankfurt zuständig ist. Die ganze Geschichte hier.

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Samstag, Januar 13, 2007

Blödchenabmahnung
"Die nach meinem Dafürhalten albernste Abmahnung seit Menschengedenken" nennt Thomas im RA-Blog die neuesete Schote, mit der sich Marions Kochbuch grade eine richtig tolle Negativ-PR verschafft. Die Abmahnung selbst ist m.E. schon alleine wegen der Höhe des Streitwerts von 6000 Euro ein Witz. Was ich nicht verstehe ist allerdings, daß die Kniepers tatsächlich gedacht haben, daß es keine Reaktionen gäbe oder sich Verständnis für 500 Euro Anwaltskosten einstellt. Das Gegenteil ist der Fall. Zu Recht, denn auch die Abmahnung von Kniepers Anwalt gehört meiner Meinung nach in die Kategorie Abmahnmissbrauch.
Was mir einfach nicht in den Kopf will: Die Kniepers hätten doch wissen müssen, daß solche Aktionen nur dafür sorgen würden, daß die Kochbuchseiten damit "in der Gunst der Onliner ganz weit oben" gewesen sind. Vergangenheit. Und Nerdcore hat die interessantesten Kommentare dazu. Die werfen ein ganz interessantes Bild auf, das so ganz sicher nicht gewünscht ist: So wie sich das liest, könnte man meinen, die haben da ein richtiges Geschäftsmodell aus den Abmahnungen gemacht. So würde ich ja wirklich ungern dastehen wollen.

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Sonntag, Januar 07, 2007

Olympisches Update
Udo resumiert die aktuelle Lage der Sache Saftblog gegen DOSB:
Die Abmahnung des Deutschen Olympischen Sportbundes gegen das Saftblog war weit weniger erfolgreich, als es sich der Verband wohl gewünscht hätte. Offensichtlich hat der DOSB eingesehen, dass die Verwendung der Begriffe "Olympiade" und "olympisch" in einem sachlichen Bericht auch auf einer kommerziellen Internetseite das Olympiaschutzgesetz nicht verletzt.(...)
Die ungenehmigte Abbildung der olympischen Ringe war nach geltender Rechtslage nicht in Ordnung, das war klar. (...) Die Anwaltsrechnung soll sich um 90 % verringert haben. Ein schöner Erfolg für die Kelterei Walther und ihren Anwalt. Eine Blamage für den DOSB, aber das hat man von juristischer Kraftmeierei. (...)
Wenn ich das richtig verstehe, ist die Stellungnahme auf dem Saftblog vom DOSB vorgegeben. Ist das so, haben die natürlich einen großen Unsinn verzapft, vor allem in diesem Absatz:
(...) da nach erfolgter Abmahnung jeweils eine Einzelfallanalyse durch die anwaltlichen Vertreter des DOSB erfolgt, wenn die Abgemahnten Kontakt aufnehmen. Es wäre deshalb gut gewesen, den direkten Kontakt zu suchen, um auch Missverständnissen vorzubeugen. Wir haben die Unterlassungserklärung unterzeichnet, auch wir verstehen natürlich, dass die Marke geschützt werden muss.(...)
Wer muss eigentlich die Abnmahngebühren zahlen, wenn der DOSB den Walthers eine falsche Tatsachenbehauptung in den Mund gelegt hat, nämlich die, daß es da eine schutzwürdige Marke gäbe? Die gibts nämlich natürlich eben nicht, sondern es gibt ein fragwürdiges Olympiagesetz (die Petition zur Abschaffung hab ich schon unterzeichnet), ansonsten glaubt der DOSB tatsächlich weiterhin, daß es völlig in Ordnung ist, erstmal abzumahnen, dann zu warten, bis der Abgemahnte sich meldet und dann schaut man mal, ob die Abmahnung überhaupt in Ordnung war. Hallo? Sind die noch ganz sauber? Könnte man sowas bitte endlich mal abstellen?

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Sonntag, Dezember 31, 2006

Ein Blogjahr im Sperrfeuer
2006 war für mich ein besonderes Jahr, was das Bloggen angeht. Ich hatte vorher fünf Jahre gemütlich vor mich hin geschrieben, habe zwar gemerkt, daß die Leserzahlen in dieser Zeit langsam aber stetig angestiegen waren, aber die beiden Knaller im Januar und März waren trotz allen Erwartungen eine Überraschung gewesen.
So nett die Effekte, die Anlässe waren ärgerlich: Zum einem Jean-Remy von Matt, dessen Gejammer ich damals ins Fahrwasser der in der Rückschau wirklich harmlosen Affären um Papa Klum und das Sozialgericht Bremen gekippt hatte. Wie im Vorgriff auf die weiteren Ereignisse des Jahres gab er den Prototypen ab für alle diejenigen, die nicht verstehen konnten oder wollten, was da im Internet und mit den Blogs gerade passierte. Wir haben ihm seine "Klowand" als Schimpfwort abgenommen und komplett umgedeutet. Eine Horrorvorstellung für jeden Brandmanager (Er hats später ja nochmal mit der Kreation eines eigenen, inzwischen längst vergessenen, Buzzwords versucht, daß das trotz einiger medialen Unterstützung überhaupt nicht zog, dürfte nochmal wehgetan haben) und ein Vorgriff auf ein Jahr voller verknöcherter Angstbeißer, die meinten, Anwälte könnten die Entwicklung dieser neuen Art von Öffentlichkeit verhindern.
Das ging dann auch schon relativ schnell los. 2006 wurde in Deutschland ein Abmahnjahr und ich glaube nicht, daß da schon ein Zenit erreicht ist. Euroweb war wohl die erste Firma, an der die Blogger vorexerzierten, daß sie fähig sind, einen anständigen Gegendruck zu erzeugen. Seltsamerweise lernte in der Folgezeit kaum eine Firma daraus. Oder eine Organisation. Transparency International versuchte es bei Moni auf wirklich jede klassische Art: Man drohte mit teuren Gerichtsverfahren, man nutzte die Kontakte zu den Medien, man vermied (wie schon JRvM) den direkten Kontakt im unerschütterlichen Bewusstsein, daß solcherartiges für eine mächtige Gruppe politischer bzw. wirtschaftlicher Wichtigtuer gar nicht zur Disposition stand. Und am Ende stand Transparency International als überheblicher, ignoranter und intriganter Haufen alter Männer da, die wahrscheinlich in ihrer Verbohrtheit bis heute keine Ahnung haben, warum sie eigentlich so derart auf die Fresse bekommen haben.
Die Hoffnung, daß in den folgenden Monaten wieder Ruhe einkehren würde, war recht kurz, denn jeden Monat gab es neue Abmahnungen, wöchentlich berichtete ein weiterer Blogger von neuen Versuchen, unliebsame Meinungsäußerungen per Anwalt loszuwerden und wir sind weiterhin gefordert, dafür zu sorgen, daß es nicht gelingt, daß diese Praxis erfolgreich wird.
Ich fürchte, nächstes Jahr wird das noch viel schlimmer. Auf die Gesetzgebung brauchen wir nicht warten. Allerdings finde ich, wenn wir uns mal das Beispiel der Mieterschutzvereine genauer anschauen, durchaus, daß es erprobte Möglichkeiten gibt, hier Gegengewichte zu installieren und auch wenn man die Vorstellung unsexy findet, es wird uns am Ende wohl nichts anderes übrig bleiben. Denn letztlich kann esjeden erwischen. Moni ist keine bloggende PR-Frau, ich bin kein Journalist, René ist kein Musiker, Thiema ist kein Bildredakteur. Hier geht es in jedem einzelnen Fall immer nur um einzelne Personen. Und darum, daß wir uns den Raum, den wir uns in den letzten Jahren hier im Internet eröffnet haben, nicht wegnehmen lassen. Weder von Anwälten, noch von Brandmanagern und auch nicht von den 2007 in Massen auf uns zukommenden Versuchen, uns für Geschäftsmodelle aller Art zu vereinnahmen. Wenn es ein Jahr gibt, in dem mir klar wurde, daß wir gut auf uns und die Blogger in der Nachbarschaft aufpassen müssen, daß wir unsere Solidarität weiterhin aktiv praktizieren und den Freiraum von Demokratie und Meinungsfreiheit, den wir uns hier neben den sauber abgeschirmten Medienkanälen geschaffen haben, verteidigen müssen, dann war es dieses.

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von Jens Scholz   direct link      14 Kommentare
 
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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