Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken && handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien:

Mittwoch, Februar 03, 2010

Blogger stellt FTP-Support ein
Was für ein Dreck! Der Grund, weswegen ich überhaupt Blogger benutze, ist, daß die Blogeinträge als statische HTML-Dateien auf meinem eigenen Webserver abgelegt werden. Keine Performanceeinbrüche, keine Datenbankprobleme, Backup einfach nur durch copy/paste... und grade bekomme ich ne Mail, daß Google dieses einzige Killerfeature ihres Blogdienstes ab Ende März streicht.
Somit hat mein Blog, kurz bevor es sein Zehnjähriges feiert, ein Problem. Schaffe ich es, bis Ende März - also praktisch übermorgen, was die Sache ziemlich unmöglich macht - irgendwie mein Blog auf irgendein anderes System umzubauen? Ich kenne niemanden, der nicht schon mal üble Erfahrungen mit diesem Datenbankzeug gemacht hat. Ich mußte bei mir seit 10 Jahren nicht einmal wirklich unters Auto kriechen. Hier und da mal bissel was am Template gemacht, alles in easypeasy Hausgebrauch-HTML. Das hätte wegen mir noch die nächsten 10 Jahre so weitergehen können.
Was ich auf keinen Fall mache ist, dem Vorschlag von Google folgen und deren Kram verwenden. Warum hab ich denn wohl alles auf meinem eigenen Server haben wollen in the first place? Mein Kram kommt mir jedenfalls nicht auf Google-Server, auf denen so viel nur auf Zuruf gelöscht wird wie nirgendwo sonst und irgendwelcher Kram ein- und ausgeblendet wird ohne daß ich das ändern kann.
Naja, mal sehen. Am wahrscheinlichsten wird hier ab April erstmal ne ganze Weile Funkstille herrschen, so lange nicht irgendwer hier vorbeikommt und mir sagt "Ey, kein Problem, ich bau Dir mal was schönes zusammen."

Update: Offensichtlich ist die Zielgruppe zu der ich gehöre und die da verprellt wird, sich da ziemlich einig.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      10 Kommentare
 

Sonntag, Dezember 20, 2009

Ein paar Bloglinks
Ehre, Treue, Gehorsam, bei Feynsinn:
(...) Wenn er nur ein "Soldat" ist, der Generalinspekteur, hätte ich übrigens gern einen anderen. Ich hätte gern einen vernünftigen Demokraten. Einen Bürger in Uniform, der sich darüber orientiert, welchem Souverän er dient. Einen Diplomaten, der auch einmal nachdenkt, ehe er schießen läßt. Und sogar einen, der "Nein" sagen kann zu sinnlosen Kriegen.
Die Krux mit dem Micropayment bei Felix:
(...) Würden sich Artikel für 10 Cent (oder weniger) online verkaufen lassen? Vielleicht, es gibt aber mindestens ein schwerwiegendes Problem. Es gibt bisher keine geeigneten Bezahlsysteme für solche geringen Beträge (auch Micropayment genannt). Es gibt zwar spätestens seit Mitte der Neunziger Jahre Bestrebungen Systeme zu entwickeln, mit denen man unkompliziert Kleinstbeträge zahlen kann, durchschlagenden Erfolg hatte bisher aber keines. Sie scheiterten alle an mangelndem Interesse der Konsumenten und Händler und an zu hohen Transaktionskosten.
Frau Kaltmamsells Geschichte vom Besuch bei der feinen Tochter

Isa war mal wieder im Hamam.

Timanfaya schreibt seinem Sohn (2 Monate): Lieber Nikolai

Ziemssen bloggt aus der Therapie: Zauberberg

So, und jetzt viel Spass beim Lesen.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Donnerstag, September 24, 2009

Und die Tagesthemen so: "Yeaahh!"
Der Hintergrundgrafiker hat sich diesmal richtig ins Zeug gelegt, er wollte wohl auf gar keinen Fall gedisst werden und hat das Meme-Yeaahh! akribisch korrekt geschrieben: Mit Doppel-A und Doppel-H:

Der Untertitelschreiber allerdings wußte wohl nicht so genau, was ein Blogger ist und hats daher etwas zu genau genommen mit Renés "Jobbeschreibung":

Labels: , , ,

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Donnerstag, Mai 07, 2009

Politiker, Journalisten, alte Blogger, junge Blogger
Ich war schon kurz davor, einen langen Artikel zu schreiben, aber dann hatte ich am Ende keine Lust mehr und so schreibe ich hier keinen Artikel darüber, warum ich ganz froh bin, daß "Blogs auch 2009 vor der Wahl bedeutungslos" sind und warum Don Alphonso beispielhaft für viele an dem, was wirklich relevant ist und Bedeutung hat, ein paar Meilen vobeischaut.
Ich schreibe keine lange Erklärung, warum alte Blogger-Hasen die meinen, daß dieses Blogsding "in einer Depession" stecke oder gar tot ist, einfach nur die Fehler eines typischen kleinen Establishments macht, weil sie halt noch im Internet von vor vier Jahren feststecken: Sie sehen zwar, daß der ein oder andere alteingesessene Blogger nachlässt oder aufhört, aber haben die vielen guten neuen Blogs und begeisterten Blogger gar nicht bemerkt, die es inzwischen gibt (und auf die ich dankenswerterweise täglich stoße, weil sie meinen Zensurartikel verlinken). Sie sehen auch, daß Links aus Blogs weniger werden, daß die Links aber inzwischen auch von Twitter und Social Networks kommen, über Life- und Tumblefeeds, daß die Artikel in und über Themenaggregatoren und Mashupfeeds aller Art gelesen werden, daß überhaupt das Internet sich endlich ein paar Varianten des Lesens und Sendens ausgedacht hat, die die vielen Facetten der kommunikation viel besser unterscheiden kann und - endlich - auch Kanäle kennt, die vergessen können, übersehen sie dabei, oft sogar obwohl sie die auch selbst nutzen.
Ich wollte was darüber schreiben, wie wir es doch mit Hilfe dieser in Wirklichkeit ganz hervorragend funktionierender Kanäle gerade schaffen, aus Anlass einer wahlkampftaktisch amoklaufenden Familienministerin Menschen zu politisieren, die bislang unpolitisch waren. Wie sich viele Menschen darüber gerade selbst entdecken und erfahren wie es ist, Laut zu werden. Wie sich manche satirisch, manche politisch, viele aufklärerisch und manche einfach nur verärgert äußern und bemerken, daß ihre Äußerung einen Effekt hat. Wie das dazu führt, daß eine knappe Woche reicht, um mit Leichtigkeit 50.000 Stimmen für eine Petition zusammenzubekommen (in diesem Augenblick, donnerstag 22h, fehlen nur noch die letzten 1000 Stimmen). Daran daß das klappt habe ich spätestens seit Dienstag morgen etwa keine Sekunde mehr gezweifelt.
Ich wollte darüber schreiben, wie gerade die offenkundige Unfähigkeit der Politiker dazu führt, daß Menschen merken, daß sie eine Stimme haben und die Haltung "Ich kann doch eh nichts tun" vor Zorn oder Schrecken endlich überwinden. Wie sie dazu führt, daß Menschen sich politisieren und die neuen politischen Alternativen plötzlich bemerkt werden und Unterstützung finden. Und daß ich eigentlich hoffe, daß die Politiker ihre Weltfremdheit noch mehr entlarven und die Menschen, die gerade ihre Stimme wiederfinden, noch mal so richtig in Rage bringen indem sie versuchen werden, die Petitionsunterzeichner als Päderastenfreunde zu verunglimpfen. Und ich lasse es sein, weil es ja doch nur "stating the obvious" wäre.
Ich wollte über die Journalisten schreiben, die bald niemand mehr braucht, um eine Kampagne zu führen. Darüber daß Kampagnen letztlich in Zeiten der Schwarmintelligenz auch gar nicht mehr geführt werden und auch hier Politiker, Blogger und Medien auf der Suche nach den Relevanzgebern und Leitfiguren so lange nur traurig Verluste melden, solange sie nicht bemerken, welchem grundlegenen Irrtum sie begehen weil sie auf der Suche nach dem relevanten Baum den riesigen Wald nicht sehen.
Ich wollte über die Journalisten schreiben, denen man offenbar die Fakten und Zahlen so exakt vorkauen und doppelt und dreifach belegen kann wie man will. Selbst wenn man ihnen die Quellen auf dem Silbertablett präsentiert, traut sich keiner an die Story dran und die Interviews, die sie machen müssten, macht Sascha Lobo. Die Artikel über die Petition, die Kritik und den Widerstand im Netz lesen sich - natürlich oft nur in der Onlineausgabe - momentan wie Berichte über seltsame Vorkommnisse in Mittelamerika. Da wird so vorsichtig höchst distanziert zitiert was "Kritiker meinen" oder worüber man "sich in Technikkreisen einig scheint", daß man sich wünscht, so vorsichtig könnte mal berichtet werden, wenn wieder mal das Privatleben irgendeiner HIV positiven Castingband-Sängerin nachhaltig medial vernichtet wird. Ich dachte, ich müsste mal schreiben darüber, daß die Medien inzwischen viel langsamer und leichter manipulierbar sind sind als wir, verstehen die ja jetzt erst so langsam, wie sie auf Frau von den Layens Lügen reingefallen sind. Journalisten dagegen, die kapieren, daß es hier nicht um vernachlässigbare Freaks geht sondern um einen relevanten Teil dieser Gesellschaft sind die Ausnahme.
Ich wollte schreiben, daß auch das gut ist: Es stärkt das Selbstvertrauen der Menschen, die merken, daß sie keine Politiker brauchen, die ihnen unsinnige Vorschriften machen und nun stattdessen von diesen Politikern verlangen, sich für ihre Belange zu interessieren und ihre Freiheit zu schützen. Und daß sie merken, daß sie keine journalisten brauchen, die dümmer und ignoranter sind als sie. Und ja, ich bin froh, daß es sich bei diesen Menschen nicht um "die Blogger" handelt, sondern eben um alle und daß "die Blogger" halt nur ihren kelinen Teil zu all den anderen Informationen dazu tun, weil sie ein Teil dieser Gemeinschaft sind. Blogger - um wieder zum Anfang dessen zu kommen, worüber ich hier nichts schreiben will - eine höhere Relevanz zukommen lassen zu wollen oder von ihnen zu erwarten ist rückwärts gedacht. Ist "Soziale Medien" nicht mal im Ansatz verstanden zu haben.
Ich behaupte übrigens auch nicht, sie zu verstehen. Ich benutze sie einfach, teils bewusst, teils intuitiv. Und ich habe vorletzten Samstag dabei unter anderem einen Artikel in meinem Blog - das im Normalfall gerade mal etwa 300 Leser und 200 Feedabrufe am Tag hat - geschrieben und danach einmal in Twitter erwähnt. Der Artikel wurde inzwischen in ungefähr 200 Blogs und etwa 50 Foren veröffentlicht oder verlinkt. Ohne einen einzigen Klick aus einem "richtigen" Medium kam der Artikel nach drei Tagen auf 10.000 Abrufe allein bei mir - dabei nicht gezählt die Leser der 250 Blogs und Foren und Mails. Eine Verbreitung fast ausschließlich über diesen ominösen "Long Tail", was ja etwas sein soll, was - noch ein Rückgriff auf den Anfang dessen, worüber ich heute nichts schreiben wollte - es ja angeblich gar nicht mehr gibt. Irgendwas mache ich da also wohl ganz richtig.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      6 Kommentare
 

Dienstag, April 07, 2009

Bloggen ist
wenn ich nicht erst dürfen muss, um zu können, sondern kann, ohne fragen zu müssen.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Freitag, März 13, 2009

Alphonso, Schätzchen
Könntest Du bitte ganz dringend mal anschauen, wo Du Dein Hirn liegengelassen hast? So eine blasierte, hochnäsige, abgefuckte Scheiße hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen. Kinder sind Nazi-Neocon-PR-Truppen? Gehts Dir noch ganz gut? Die brauchen "eine starke Hand?" die ihnen "die Kiste wegnimmt"? Und Du brüstest Dich, einer zu sein, der "mit sowas umgehen können und rigoros reingehen" kann? Gibst den erwachsenen Obermacker, der aber kindisch nach Zensur schreit?
Weil die Kids dich so kritisieren, wie Kids nunmal kritisieren, wenn sie sich angeschissen fühlen? Also laut, undifferenziert und direkt mit dem Arsch ins Gesicht?
Krieg Dich mal ein, mach einen Reality Check, wenn Du die Kids nicht verstehst, dann gibs einfach zu und lass es bleiben. Selbst das wäre ok gewesen, nur hätte ich nie gedacht, daß ich mich ausgerechnet für Dich mal so derart fremdschämen würde.

Update: Hätte mir den Eintrag sparen und gleich zu René linken können.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      4 Kommentare
 

Dienstag, März 03, 2009

Kein Foto von der heutigen Kölner Medienattraktion
Ich bin ja so ein schlechter Blogger. Heute Morgen twitterte @koeln_de völlig reißerisch, die Gilden-Kölsch Brauerei stehe in Flammen, was mit einem Blick aus dem Fenster relativiert werden konnte (und am Ende brannten auch nur leere Plastikfässer).
Etwas später haben wir in Richtung Köln Süd diese dicke Staubwolke gesehen und noch gescherzt, daß jetzt offenbar dort der angekündigte Brand stattfindet. Natürlich haben wir intelligenterweise davon kein Foto gemacht und dann auch erst Stunden später kapiert, daß wir wohl just in dem Moment aus dem Fenster geschaut haben, als dann tatsächlich mal was spektakuläres passiert ist:
Das Stadtarchiv am Waidmarkt ist am heutigen Dienstagnachmittag gegen 14 Uhr eingestürzt.
Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt, angrenzende Häuser wegen akuter Einsturzgefahr evakuiert. Anwohner berichten aber, dass einige Menschen ihre Häuser nicht verlassen wollen. Unter anderem ist auch das 16-stöckige ehemalige Polizeipräsidium gegenüber gefährdet. Vor dem Haus wurden zahlreiche Autos verschüttet. (...)

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Donnerstag, Februar 05, 2009

Blogs auf Seite 1

Ich glaube, das ist das erste Mal, daß ein Konflikt mit Bloggern es in Deutschland auf eine Titelseite schafft.

Labels: , , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Mittwoch, Februar 04, 2009

Drei Jahre
Vor ziemlich genau drei Jahren war das heute völlig uninteressante Technorati das Mittel der Wahl, um die Durchschlagskraft und Wirkweise von heißen Themen in der Blogosphäre zu messen. Heute schaut man dagegen auf Rivva nach. Bin mal gespannt, wo wir in drei Jahren hin verlinken werden...

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Dienstag, Februar 03, 2009

Wo die Bahn viel schneller ist
als bei der Aufklärung ihrer Schnüffelpraktiken - ich habe grade in den Tagesthemen die neueste Meldung gehört, nach der nicht nur 2002 und 2003, sondern auch 2005 massenhaft Rasterabgleiche stattfanden: Beim Versuch, die Quellen aus dem Netz zu halten. Heute abend berichtete Markus, daß er eine Abmahnung erhalten hat, weil er auf netzpolitik.org das Memo des Berliner Landesdatenschutzbeauftragten veröffentlichte, aus dem die Medien dieser Tage zitieren.
Nun ist das ja in Zeiten der Vernetzung und schnellen Informationsweitergabe nicht gerade das Schlaueste. Abgesehen davon, daß das Dokument ja ohnehin schon in den Medien angekommen war ist es ja auch mitnichten ein Memo der Bahn, die Begründung für die Abmahnung liest sich somit auch eher bemüht (ich meine: §17 UWG? Wie verzweifelt solls denn noch sein?).
Jedenfalls ist das Dokument seit einigen Stunden - nämlich seit dem die Abmahnung bekannt wurde - so heftig im Umlauf und der Vorgang jedem Internetnutzer der auch nur irgendeine Newsseite liest bekannt geworden, wie es wohl ohne das beherzte Eingreifen der Bahnanwälte in so kurzer Zeit nicht derart gründlich möglich gewesen wäre.
Meiner eigenen Erfahrung nach wird das ganze der Bahn Morgen so richtig ins Gesicht fliegen. Ich denke mal, wenn Großverteiler wie Udo und die Titanic das Thema melden, staubts in den offenbar sehr weltfremden Justitiaren-Sesseln. Ich würde so gerne die Gesichter sehen, wenn sie realisieren, was sie da losgetreten haben...

Auf dem Laufenden bleiben kann man hier:
Markus listet die Medienberichte auf
Der Anhalter sammelt die Blogreaktionen

Labels: , , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Freitag, Januar 23, 2009

Aus Indizierung und Zensur und Magersucht einen prima Eintopf rühren
und dann unter langsamen Rühren ins Klo geben. So lesen sich grade die Mehrheit der Kommentare und Analyseversuche zu dieser scheinbar mächtig aufregenden Geschichte, die offenbar bei Beck Aktuell ihren Anfang nahm:
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hat mit Entscheidung vom 04.12.2008 erstmals ein Blog im Internet indiziert, das Anorexie und Magersucht (Anorexia nervosa) in Gedichten, so genannten «Glaubensbekenntnissen», Handlungsanweisungen und «Motivationsverträgen» positiv darstellt und glorifiziert. (...)
Im Prinzip sind in diesem Satz eigentlich alle Themen genannt, zu denen man sich informieren kann. Das sind
1. der Vorgang, nämlich die Folgen einer Indizierung
2. die eigentliche News, nämlich daß erstmals ein Blog indiziert wurde und
3. den Grund der Indizierung, nämlich die Verherrlichung von Anorexie.
Wenn man diese drei Themen nicht auseinanderhält, wird man ungefähr das Chaos erhalten, das in diesem Moment in vielen Kommentaren der Blogs und in Forenthreads so herrscht, denn dann werden Diskussionen über die generelle Indizierungspraxis kritisiert mit überwiegend inhaltlichen Überlegungen, die den Nachteil haben, daß man damit die Ebene, in der man erstmal generell die Praxis und den Nutzen von Indizierung bewerten und nach alternativen Wegen der Aufklärung und Kompetenzvermittlung suchen könnte verlässt und in die Diskussion versteigt, ob das Konkrete Beispiel eine Indizierung rechtfertigt oder nicht.
Und davor sollte man die Begrifflichkeiten trennen: Zensur und Indizierung sind völlig unterschiedliche Themen und daher ist auch das Abgleiten in eine Zensurdiskussion eine Sackgasse.
Was mich dabei ein wenig wundert ist, daß gerade in der Netzgemeinde diese notwendige Trennung von genereller Praxis und punktuellem Beispiel oft doch sehr sauber gemacht wird und auch regelmäßig eingefordert wird, z.B. wenn es um die Verknüpfung von präventiven Abhör- und Überwachungsmaßnahmen geht, die die gesamte Bevölkerung in Generalverdacht nimmt und man das mit dem Kampf gegen Kinderpornos und Terrorismus erklärt. Gerade die Trennung ergibt erst den klaren Blick, der erkennbar macht, wo die Problematik tatsächlich liegt. Und dann kann man auch zwei getrennte Themen diskutieren (z.B. "Wie kann man Kinderpornographie bekämpfen?" und "Wie verhindern wir den Überwachungsstaat?").
Wirklich sinnvolle Diskussionen, bei denen ich mich hätte beteiligen wollen, hab ich gestern jedenfalls nicht gefunden. Also getrennte Diskussionen zum gesellschaftspolitischen Thema "Sinn und Wirkung von Indizierung als Regulierungsmittel" und zum soziologisch/psychologischen Thema "Wie kann man Menschen mit schweren Problemen, die ja die eigentliche Ursache von Anorexie (und anderen selbstzerstörerischen Ventilen) sind, die es da offenbar in unserer Netzgemeinschaft gibt, sinnvoll helfen?". Ich fands stattdessen gestern zu oft Schade zu beobachten, wie einerseits Blogger sich plötzlich überkategorisch hysterisch verhalten wie der ADAC bei der Diskussion um Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere wie Schäuble bei der Begründung des Bundestrojaners gegenargumentieren.
Es gab allerdings am Ende doch noch eine Diskussion, die konstruktiv und mit der nötigen Ruhe von @plomlompom bei Twitter geführt wurde.

P.S.: Vielleicht fällt ja noch jemandem auf, daß ich oben als eigentliches Thema "Erstmal ein Blog indiziert" genannt habe, das aber gar nicht weiter betrachte. Das liegt daran, daß dieser anscheinend so skandalöse Umstand völlig unerheblich ist. Entweder der Umgang mit Medien insgesamt wird betrachtet und das schließt ohnehin schon Blogs, Foren und alle anderen öffentlichen Kanäle mit ein oder man verteidigt nur seine Sandförmchen. Sich aufzuregen, nur weil es plötzlich um ein Medium geht, das man selbst nutzt, lässt mich jedenfalls eher zurückfragen, warum man sich über die schon Jahrzehnte übliche Indizierung von Zeitschriften, Büchern, Filmen oder Musik nicht genauso aufregt.

Labels: , , , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Montag, Dezember 08, 2008

Mein Kommentar zu den BOBs
Andreas Schepers beschwert sich über die deutschen Blogger: Von denen war nämlich keiner bei der Preisverleihung der BOBs und als Grund vermutet er folgendes:
Vielleicht weil es in Deutschland keine Probleme mit Rede- oder Meinungsfreiheit gibt. Aber vielleicht auch (...) weil die deutsche Blogosphäre unglaublich selbstverliebt, selbst-referenziell ist (...)
Mal abgesehen davon, daß es schon etwas gewagt ist, das Desinteresse der Blogger an einer Blogpreisverleihung mit zu viel Selbstreferentialität zu erklärten hab ich mal ungefragt (*hint hint*) dazugeschrieben, warum zum Beispiel ich mich nicht mehr für die BOBs interessiere, denn eigentlich ist es ja so:
Blogger gehen gern zu irgendwelchen Veranstaltungen. Blogger interessieren sich per definitionem für Blogthemen und somit muss man sich schon sehr dämlich anstellen, um eine Bloggerveranstaltung auf die Beine zu stellen, zu der keiner kommt (...)
Weiter hier...

Labels:

von Jens Scholz   direct link      5 Kommentare
 

Dienstag, November 25, 2008

Twitter und die Folgen
Hübsche Geschichte im Brainwash-Blog:
Man mag Twitter für einen dieser Webdienste halten, den die Welt nicht braucht: Dem würde ich noch nicht einmal widersprechen. Herunterreden sollte man die "Macht" der neuen Social Media Plattformen allerdings keinesfalls. Ein Beispiel.(...)
weiterlesen...
(via meistermochi)

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Dienstag, Oktober 28, 2008

Das mit dem Bloggen
Die Stammleser merken das ja sicher: Ich blogge seit einiger Zeit nicht mehr allzu regelmäßig und insgesamt wesentlich seltener als in den vergangenen Jahren. Das fiel mir, als Stammschreiber, natürlich auch irgendwann auf und die Ausrede "zu viel zu tun" zieht nur eine Weile, denn die tatsächliche Veränderung ist längerfristig, als daß man sie mit kurzfristigen Gründen erklären könnte.
Also überlegte ich, was es sein könnte und da ich ja schon von Berufs wegen ganz gut geübt im Analysieren von Content bin, fand ich heraus, daß ich so drei hauptsächliche Themengebiete hier beackere: Politische und soziale Themen, Internetkultur und -technik und einen einigermaßen klar abgesteckten Ausschnitt aus meinem Privatleben.
Die Einträge mit politischen und sozialen Themen sind in letzter Zeit klar zurückgegangen, aber das taten sie so nach und nach schon länger. Der Grund ist einfach gefunden: Es gibt nicht mehr so viele neue Erkenntnisse und die alten hab ich inzwischen schon einige Male variiert hier untergebracht. Okay, das Thema Finanzkrise interessiert mich zwar, dazu schreibe ich aber nicht viel, weil es mich wohl zu sehr frustrieren würde, würde ich meine Ansichten in tieferer Konsequenz ausloten. Außerdem möchte ich das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber solchen globalen Entwicklungen nicht wirklich durchformulieren. Übrigens aus demselben Grund hält sich mein Bedürfnis in Grenzen, über Ökologiethemen zu schreiben wie z.B. die neusten Erkenntnisse über die Eisschmelze.
Das Internet und seine Kultur ist sicherlich noch immer Thema bei mir, aber das verlagert sich ein wenig: Ich schreibe weniger über die Nutzung und Eigenarten von Technik sondern nutze sie einfach, wie z.B. Twitter oder Netzwerksysteme oder Foto und Videoplattformen oder seit neuestem auch 12seconds. Das nimmt hier natürlich Aktivität weg, vor allem im Fall von Twitter, die spontane.
Am überraschendsten für mich selbst ist jedoch festzustellen, daß obwohl sich bei mir privat in den letzten 12 Monate wirklich erstaunlich viel geändert hat, fast nichts davon hier zu erkennen ist. Was natürlich daran liegt, daß ich darüber auch fast nichts aufgeschrieben habe. Das war früher anders und tatsächlich scheint sich mein Mitteilungsbedürfnis hier gewandelt zu haben. Nicht daß ich plötzlich irgendwann bewusst meinte, das geht niemanden was an oder dachte, ich müßte hier irgendwie zurückhaltender werden. Es ist wohl eher so, daß sich das Leben inzwischen ein wenig aus dem Internet und den dortigen Verbindungen gelöst hat und wieder realer geworden ist. Meine Freundin ist keine Bloggerin und arbeitet auch nicht im und ums Web und mein ganzes Umfeld ist im Laufe des letzten Jahres weniger digital geworden.
Auch bin ich selbst (gottseidank) nicht mehr so oft alleine und nutze die spärliche Freizeit dadurch ganz anders - ich sitze in der Folge ganz klar weniger oft alleine am Rechner herum und die in den letzten fünf/sechs Jahren entstandene Schnittstelle in die virtuellen Räume des Internet, vor allem der Blogosphäre, hat sich damit wieder ziemlich eingegrenzt.
Ich werde jedoch auch weiterhin keine bewussten Entscheidungen oder Pläne machen. Einmal deswegen, weil es meinem Selbstbild meiner Teilpersönlichkeit als Blogger und meiner Auffassung, was Bloggen ist, widerspräche. Zum Anderen auch, weil ich das hier nie mit Druck oder Vorsatz gemacht habe und jetzt auch gar nicht damit anfangen will.
Allerdings bin ich gespannt, wie sich das weiterentwickeln wird, denn - wie man sieht - manchmal hab ich durchaus noch Lust darauf, auch mal wieder einen richtig langen Text zu schreiben...

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      7 Kommentare
 

Mittwoch, September 17, 2008

Bloggerabend in Düsseldorf
Das Überraschendste an dem Bloggerabend gestern war ja die Location der Location. Ich bin aus der Bahn gestiegen und wußte nur, daß ich nach Bilk in eine Kneipe namens "Konvex" musste und rief Sven an, um mir auf Googlemaps rausfinden zu lassen, wie ich da am besten hinkomme. Der stellte dann fest, daß das Konvex tatsächlich genau hier gegenüber ist und so saß ich also in einer Kneipe mit Blick auf ein Haus, in dem wir vor dreißig Jahren gelebt haben.
Ansonsten wars einerseits das, was ich mir vorgestellt habe: Gemütlich mit anderen Bloggern Alt trinken, mit Lu über Katzen reden, mit Mario bissel lästern und sich insgesamt sehr wohlfühlen.
Nicht erwartet hätte ich, daß ich dort auf Euroweb in Person von Melanie, die dort seit ein paar Monaten PR macht, treffe was die Herren von styleranking zu einem Spontaninterview veranlasste. Mal schauen, was sie draus zusammenschneiden. Ah ja, und kurz vorm gehen sprach mich dann auch noch Herr Preuss an. Habe das Gefühl, er glaubt, ich und Julio seien ein und dieselbe Person.
Thomas nahm mich netterweise mit zurück nach Köln und ersparte mir gottseidank noch die nächtliche Bahnfahrt zurück. Freute mich auch zu hören, daß es von ihm demnächst auch wieder editorialnotes geben wird.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Montag, September 15, 2008

Äh?
Hab ich grade Lu in der Whiskas-Werbung gesehen??

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Freitag, August 29, 2008

Trotz
Blogs nicht aus der Blogroll löschen, obwohl sie - zum Teil schon seit über einem Jahr - nicht mehr aktualisiert werden.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Dienstag, Juli 15, 2008

Huch
wo ist denn Moni hin???

Labels:

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Dienstag, März 04, 2008

Warum ich Blogs lese
Wegen der Blogger (und der Kommentatoren):
Isa im Hamam
Merlix, der Ernährer
Lisa in Dubai
Herr Paulsen macht Bratwurst
Herrn Mequitos pornografischer Versuch
Ankes Movie Memories
Der Großbloggbaumeister übers Hinsehen
Don übers Künstler sein
Lu mal so über den Tag (mit den besten zwei Zeilen der letzten Woche)

Diese Links mal für den Anfang, speziell für diverse Menschen, mit denen ich die letzten Tage übers Bloggen gesprochen habe.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Samstag, Januar 26, 2008

Dinge, auf die ich allergisch reagiere
Die Mail hat den Betreff "Ich bitte Dich um etwas" und der Autor das Anliegen, seinen Namen aus einem Blogartikel von vor fünf Jahren zu entfernen. Das ist eigentlich auch kein Problem, in fünf Jahren kann sich ja viel ändern. Ich hab mir das mal angesehen und ich glaube durchaus, daß mein Punkt nicht weniger klar rüberkommt, wenn ich den Namen anonymisiere. Das hab ich in letzter Zeit in einem anderen Fall auch schon gemacht, da fällt mir kein Zacken aus der Krone.
Was ich aber gar nicht leiden kann sind dann aber Sätze wie "Von insgesamt neun Suchergebnissen bei Google ist das letzte(nämlich der Verweis auf deine Webseite) eine Verunglimpfung oder sogar Verleumdung meiner Person.". Da trötet ein Alarmton und es erscheint diese breite, leuchtend blinkende Schrift "Bad idea!!!". Drohgebärden wie diese, und seien sie noch so verschlüsselt, lassen mich nämlich gaaaaanz langsam werden und sorgen erstmal dafür, daß ich denke "Ach, vielleicht kann der Name da ruhig noch eine Weile stehenbleiben". Denn natürlich ist mein Artikel weder verunglimpfend noch verleumdend und dafür wie der Text, der für den Google-Treffer generiert wird, lautet, kann ich nichts. Abgesehen davon daß auch der nicht verunglimpfend oder verleumdend ist.
Den Unsinn, den ich zitiert habe, hat der Mann geschrieben und daß ihm das vielleicht irgendwann mal peinlich ist kann ich nachvollziehen. Wenn er mir das so geschrieben hätte ohne zu versuchen, mir eine Verleumdung zu unterstellen, bestünde der Name jetzt aus Sternchen. So aber werde ich erstmal nichts tun und warte mal ab, ob nochwas vernünftiges kommt.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Donnerstag, Januar 10, 2008

Bloggen ohne Risiko - Expertentipps die die Welt noch gebraucht hat
secure-it.nrw glänzt diese Woche mit einer wunderbaren Tippsammlung zum Thema bloggen (inner memo: Da man dort für diese eigentlich statische Webseite nicht von Anfang an einen permanent gültigen Link erzeugt, muss ich den Link im Februar auf "motipp_01_08.php" ändern. Mann, mann, mann!): Man erklärt die "Risiken in Weblogs". Schaun wir doch mal, welche das sind:
Blogs, die sich an die Öffentlichkeit richten, brauchen ein Impressum.
Ääääähm. Naja. Ich sehe ja nicht, daß die vielen seit Jahren z.B. bei antville und twoday bloggenden Gesellen irgendwo ein Impressum haben. Was möglicherweise daran liegen mag, daß ein Impressum in Wirklichkeit eben nicht dann benötigt wird, sobald "ein Blog sich an die Öffentlichkeit richtet". Es kommt schon noch drauf an, wer es hostet und hoppla, passend dazu finden wir heraus, daß die Blogservices durchaus ein Impressum haben, obwohl sie ja so gesehen nichtmal selbst was veröffentlichen. Blogger müssen nämlich mitnichten unbedingt ein Impressum haben und schon gar nicht aus dem genannten Grund. Sie müssen nur dann, wenn sie es auch selbst hosten.
Blogs können zur Verbreitung von Schadsoftware beitragen.
Wer in seinem Blog ausführbare Dateien zum Download bereitstellt oder durch einen Link auf solche verweist, sollte diese vorab auf Schadfunktionen prüfen.(...)
Ja, das steht da ganz ernsthaft als Risiko Nummer zwei. Nicht daß ich jemals in irgendeinem Blog irgendwelche Downloads gefunden habe. Ich will nicht ausschließen, daß es das gibt, aber mal ehrlich: Downloads von ausführbaren Dateien sind so Bloguntypisch wie Schnee im Sommer (den es auch gibt, aber keiner würde auf die Idee kommen, deswegen dazu zu raten, immer einen Satz Winterreifen in den Kofferraum zu legen).
Und was das verlinken angeht: Für dritte Zeug auf anderen Webseiten prüfen muss ich gar nicht, das sollte nämlich ohnehin jeder machen, der Software aus dem Internet läd.
Wer Urheberrechte nicht beachtet, bekommt leicht Ärger.
soweit ok. Nur: Der eigentliche Tipp lautet hier
Links auf Inhalte in anderen Webseiten sind auch ohne Zustimmung möglich. Ausnahme: wenn der Betreiber deren Verlinkung in einer entsprechenden Richtlinie ("Linking Policy") untersagt hat.
und das ist freilich Blödsinn. "Linking Policys" haben überhaupt keine rechtliche Bedeutung. Ich kann jederzeit direkt auf Webseiten verlinken, egal ob das in irgendwelchen Bestimmungen verboten wird. Das ist spätestens seit 2003 endgültig geklärt und weiß jeder. Nur nicht secure-it.nrw wie's scheint. Dann kommt ein relativ okayer Absatz zum Thema
Für rechtswidrige Äußerungen kann man haftbar gemacht werden.
Aber auch diesmal ist der dazugehörige Tipp eher sinnlos:
Tipp: Wer anderen Personen die Möglichkeit gibt, Kommentare im Blog zu veröffentlichen, sollte in den Nutzungsbedingungen klar sein Recht auf Kontrolle und Löschen eines Beitrags hervorheben.
Nutzungsbedingungen? Hä? In Blogs? Wenn ich was löschen will, dann lösch ichs, ist ja mein Blog. Und ich schütze mich sicherlich nicht vor Abmahnungen wegen Mitstörerhaftung oder ähnlichem Gedöns, indem ich irgendwo hinschreibe, daß ich rechtswidrige Inhalte löschen werde. Dazu bin ich nämlich ohnehin verpflichtet.

Besonders drollig finde ich dann den letzten Tipp, denn der erklärt nun, nachdem man mir vorher die Schwierigkeiten, die mir als Blogger mit Kommentierern erwachsen können, wie ich kommentieren kann, ohne die Verantwortung für meine Kommentare übernehmen zu müssen:

Wer sich lediglich mit einem Kommentar an einem Blog beteiligt, kann dazu auch ein Pseudonym nutzen.
Na danke. Und daß man auch beim anonym kommentieren reinfallen kann ist ja eigentlich auch bekannt, nicht wahr? Was für Helden.
Und sowas wird "vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert". Ich weiß es doch eigentlich und bin doch immer wieder neu erstaunt über solche himmelschreiende Inkompetenz. Dann lasst es doch sein, statt es schlecht zu machen und dafür Steuergelder zu verschwenden.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      5 Kommentare
 

Freitag, Januar 04, 2008

Vielleicht
würde ich ja hier wieder mehr schreiben, wenn ich grade nicht so viele anonyme Zweit-, Dritt- und Viertblogs hätte.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Donnerstag, Dezember 20, 2007

Kommentare für ne Weile auf moderiert
Da ich momentan erstens nicht sonderlich viel Zeit mit Bloggen verbringe und Herr Alphonso vor eventuellen Schwierigkeiten mit alten Bekannten warnt, werden hier Kommentare für die nächste Zeit erstmal per Hand freigeschaltet.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Freitag, Dezember 07, 2007

Huuuh! Bernd Schatz...
...jetzt hast Du's uns aber gegeben. Da, ich spendier Dir'n Link.

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Samstag, November 10, 2007

Heute kein Blogeintrag
Ulla ist am Montag, den 05.11.2007 um 21.15 Uhr gestorben.
Und alle sind bei ihr.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Mittwoch, November 07, 2007

WTF
macht Blogger.com da eigentlich grade? Die letzten beiden Tage oszilliert meine Mainpage hier wild vor sich hin. Es fehlen Einträge, dann sind wieder alle da, dann wieder ein paar weg, dann wieder einer mehr da und heute Morgen ist - inklusve der Anzahl der Kommentare - alles auf Stand von gestern morgen um diese Zeit.
Das hier ist mehr oder weiniger auch nur ein Testeintrag, um zu schauen, was passiert, wenn ich was neues reinschreib...

Labels:

von Jens Scholz   direct link      5 Kommentare
 

Montag, November 05, 2007

Niederkuscheln
nennt man sowas, oder?

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Freitag, Oktober 26, 2007

Preis der Ahnungslosen
Dieser "Onlinestar" ist schon ein seltsames Ding, denn eigentlich ist er ja recht gut aufgestellt und könnte sich von dem her als seriöser Preis etablieren. Wenn da nicht zwei große Probleme so offensichtlich herausstechen würde wie Edmund Stoiber unter eloquenten Menschen.
Einmal fehlendes Know How. Fehlend im Sinne von überhaupt nicht vorhanden. Im Sinne von: Man muss sich fragen, ob dort jemand schonmal wenigstens über die aktuellen Themen im Internet gelesen hat - oder einen kennt. Oder wie kann es sein, daß sich unter den zehn Preisträgern in der Rubrik "Weblogs" mit dem Bildblog gerade mal ein einziges(!) Weblog befindet? Ansonsten findet man dort mit blog.de und blogger.com zumindest zwei Blogprovider, die man eventuell noch durchgehen lassen kann, wenn man die Kategorie etwas breiter auffasst. Bleiben sieben, die - ich sags gleich - mit der Kategorie Weblogs so wenig zu tun haben wie Mettbrötchen mit Wintermode. Der Rest der Liste besteht aus drei Suchmaschinen und Webmailprovidern (wobei offenbar auch noch unbekannt ist, daß blogger.com zu Google gehört), ein paar unbekannte Party-Communities und mit ausgerechnet T-Online einen Internetzugangsprovider, der es vor einigen Jahren auch mal mit einem Blog-System versucht hat, allerdings kläglich scheiterte und es schon vor langer Zeit wieder abgeschafft hat. Das führt den Preis als solchen natürlich insoweit ad absurdum, als daß man da nicht wirklich weiß, wozu es ihn überhaupt gibt, denn ein Qualitätssiegel setzt vorraus, daß die, die es vergeben, zumindest im Ansatz wissen, wovon sie sprechen.
Das zieht sich auch durch die anderen Kategorien, wenn auch nicht ganz so offensichtlich wie bei den Weblogs. Da sind Spon und Ebay "Online-Portale", bei den Videoportalen gibt es youtube.com und youtube.de (was beweist, daß da nicht einmal draufgeklickt wurde um festzustellen daß man über youtube.de auch nur auf youtube.com landet) und unter Computer und Technik sind Onlineshops.
Die Frage, wie, wenn nicht nach inhaltlichen Aspekten, diese Kandidaten überhaupt auf die jeweiligen Listen gekommen sind, stellt sich und wir kommen zum zweiten Problem: Das ganze sieht nach einer rein politischen Geschichte aus. Keine Ahnung, ob die sich da reingekauft haben oder einfach Beziehungen eine Rolle spielten oder man sich seitens der Veranstalter einfach nur die vermeintlich "wichtigsten" Namen rausgegriffen hat und mit denen dann z.T. doppelt und dreifach wahllos alle Kategorien aufgefüllt hat. Es bleiben aber eigentlich nur noch solche Überlegungen, denn eine ernsthafte Beschäftigung mit potentiellen Kandidaten kann ja ausgeschlossen werden.
Nun sind Preise nur selten wirklich wichtig. Wenn man einen bekommt ist es aber dennoch zumindest eine Bestätigung und man freut sich darüber, daß z.B. Leistung oder Kreativität anerkannt wird. Das kann man beim Onlinestar aus obigen Gründen getrost vergessen. Ein Rethorikpreis von Edmund Stoiber wäre nicht weniger verwunderlich, insoweit ist der Preis (so er nicht wenigstens mit etwas Geld dotiert ist) völlig wertlos.
Und was Stoiber angeht, der ist passenderweise Schirmherr dieses Preisplacebos.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Donnerstag, Oktober 25, 2007

Google-Ranking
Komische Diskussion. Jammerei, daß irgendwelche Tricksereien nicht mehr gehen, gleichzeitig hämisches Johlen aus den Besserwisser-Ecken. Dabei sorgt Google eigentlich ja nur dafür, daß keiner Geschäfte macht, von denen Google selbst nichts hat, man möchte, daß die einzig legitime Methode, um Webseiten bekannt zu machen die ist, Google dafür zu bezahlen und niemanden sonst. Das ist weder sonderlich fies noch sonderlich edel, die nutzen einfach ihre Monopolstellung sauber aus.
Mir kanns egal sein, meine Suchmachinenoptimierung funktioniert nach wie vor, ich hab seit Jahren einen prima Pagerank (5) und stehe an erster Stelle wenn man nach "jens" und "jens scholz" sucht. Wie das geht? Ein paar Jahre ungefähr jeden Tag was ins Netz schreiben. Ganz einfach.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Montag, Oktober 22, 2007

Rules of engagement
Lustig, wie die Regeln des Hypes sich unverändert wiederholen. Jetzt ist also der Blogboom vorbei. Das Spiel geht aber in Wirklichkeit so:
Wir nehmen uns eine neue Entwicklung oder Technik und schreiben sie zum Trend, so weit bis sich jeder die Frage stellt, ob das irgendeine andere Entwicklung oder Technik wahlweise neutral ablösen, kulturpessimistisch zerstören oder kulturoptimistisch verbessern wird. Egal, hauptsache, es besteht die Chance, daß alles potentiell anders und revolutioniert wird.
Dann warten wir ab, bis alle auf den Zug aufgesprungen sind und treten langsam auf die Bremse: Die Erwartungen waren viel zu hoch, die Möglichkeiten wurden nicht genutzt, das Abgleiten in den Mainstream wird bedauert, gleichzeitig bedauern andere dessen Ausbleiben und stellen je nach Gusto moralinsauer oder hämisch fest, daß es sich wohl doch nur um eine Nische handelte. Auch hier ist egal, wie die Argumentation läuft, denn alle funktionieren.
Warum? Weil es sich um einen Popanz handelt, eine künstlich erzeugtes Abbild des eigentlichen Themas, das man natürlich so wie man es aufgebaut hat auch wieder einreißen kann.
So wie Bloggen in den letzten zwei Jahren beschrieben wurde, hat es das im Kern eigentlich nie gegeben. Man hatte einzelne Facetten herausgegriffen und diese überhöht und alleingestellt. Bloggen war nie eine Konkurrenz zum Journalismus. Bloggen war auch nie nur besonders authentisch, ehrlich und kommerzfrei. Bloggen ist erstmal nur, wenn einer was täglich aktuell angeordnet ins Internet schreibt. Das "was" sind Geschichten, Nachrichten, Meinungen, Werbung, Gedichte, inzwischen auch Fotos und Filme und die Bandbreite und Relevanz dieser Elemente ist so breit wie das ganze Leben.
Die Leute, die wegen des Hypes um den Wichtigkeits-Popanz auf den Blog-Zug aufgesprungen sind, springen nun langsam aber sicher wieder ab (hoffe ich). Was richtig getan ist, denn wer einem Strohmann folgt, dessen Lebenszeit abgelaufen ist und der nun von seinen Schöpfern wieder verbrannt wird, sollte tatsächlich besser schauen, daß er harmlos pfeifend weitergeht und so tut, als habe er damit nichts zu tun. Im Moment spazieren jedenfalls ziemlich viele Leute unauffällig pfeifend herum, die mir so auf der Straße begegnen.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Mittwoch, Oktober 03, 2007

online-artikel.de angezählt
Es sind zwei Dinge die mich immer wieder erstaunen:
Im Schlechten, daß es regelmäßig irgendwelche Leute gibt, die glauben, im Internet sei es möglich, mit geklauten Inhalten auch nur einen Meter weit zu kommen, ohne daß das auffällt.
Im Guten: Wie schnell das mit dem Auffallen tatsächlich geht, daß man über solche Leute und ihre Ausreden inzwischen innerhalb weniger Stunden durch paralleles Recherchieren umfassend aufgeklärt wird und wie fix sich das dann verbreitet.
So gehen zwar immer wieder mal solche Heinis mit solchen eher nicht so superen Superideen an den Start, verschwinden aber jedes einzelne Mal schneller als seine regelmäßig auftauchenden Vorgänger.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Montag, August 27, 2007

Blogscout wird geschlossen
Dirk schließt blogscout.de. Nicht nur ein bisschen oder ein paar Features, sondern gleich komplett:
Seit heute sind Neuanmeldungen nicht mehr möglich, ab sofort wird nicht mehr gezählt und der Login funktioniert nicht mehr. Am 30. September werden die Server von Blogscout.de dann ganz geschlossen. Bis dahin sollte jeder den MailMe-Button, sowie den Blogscout Counter-Code von seinen Seiten entfernen. (...)
Schade, allerdings kann ichs nachvollziehen, er meint, daß er mit dem Tool so wie es angelegt war (also mit Anmeldung und Zählercode) eigentlich nie das Ziel erreichen konnte, das ihm vorschwebte, nämlich einen möglichst neutralen Überblick über die Bloglandschaft darzustellen.
Nun hab ich genau das eigentlich nie gebraucht (oder verstanden), sondern mich interessierten die Suchanfragen und Referrer. Was für Dirk natürlich nicht der wirklich wichtige Part ist, nehme ich an, den bekommt man ja woanders auch. Allerdings mochte ich, daß blogscout eben auch nicht mehr machte als das, was es behauptete. Auch daß Dirk alle Daten komplett löscht passt da ins Bild, insoweit bedanke ich mich herzlich für die Zeit, in der ich blogscout nutzen konnte, ich habe ihn immer sehr Wert geschätzt. Und viel Erfolg mit den anderen Ideen.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Freitag, August 24, 2007

Schon wieder den Bloggeburtstag verpasst
der war nämlich vorgestern und das Blog hier ist damit sechs Jahre (und zwei Tage) alt. Fiel mir grade so ein, weil Ukes Blog nämlich auch nur einen Tag später Geburtstag hat und er das aber immer rechtzeitig erwähnt... wodurch ich dann aber immer einen Tick zu spät dran bin.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Dienstag, August 14, 2007

Schwarmdings
Ich erwähne ja regelmäßig meinen Optimismus bezüglich dieses "Bloggens" als Paradebeispiel für die evolutorischen Vorteile von Schwarmintelligenzen. Letztens hab ich in der jetzt oder der sz diesen zum Gähnen altbackenen Artikel gelesen, den Felix zum Anlass nimmt, ebenfalls mal diesen Aspekt des Publizierens im Netz zu betrachten. Hier nur das Fazit, mehr muss man eigentlich nicht wissen:
es ist das netz, dummkopf! das netz ist mehr als seine einzelteile. die ausschliessliche, isolierte betrachtung von einzelteilen oder -aspekten hilft nicht das ganze zu verstehen.
Auch gut dazu zu lesen: Don und Stefan. Mein Kommentar ist einer der anonymen Einträge unter dem jetzt-Artikel direkt. Dachte mir, das passt vielleicht ganz gut in dieser Form.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Donnerstag, Juli 19, 2007

Dialoge für die Ewigkeit
gestern bei f.t.d.tv. Knüwer und Fiene überlegen, ob ein Livestream-Upload wohl auch per WLAN funktioniert:
Fiene: Was fürn Upstream hast du?
Knüwer: Was issn Upstream?
Fiene: Wie schnell man Daten senden kann. Upstream, Downstream. So hoch und runter.
Knüwer: Ich wohn im zweiten Stock.
Fiene: Ja, dann gehts.
Und ich glaube auch, daß das die Zukunft des Spartenfernsehens ist. Eine kleine Nebendiskussion gestern übrigens fand ich spannend: Daniel und Thomas fragten sich, ob man hier nicht mit den Mediengesetzen in Konflikt kommt, da man sich ja je nach Auslegung als Bild/Ton-Sender betätigt im Prinzip um ein genehmigungspflichtiges Format handelt. Sobald diese Sendeform also die "richtigen" Sender spürbar kannibalisieren wird (und das wird sie), dürften sich hier die nächsten Betätigungsfelder der Medien-Lobby auftun.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Mittwoch, Juli 04, 2007

Trigami und Blogbar
Ich finde es gut und wichtig, daß und wie Don sich regelmäßig - nämlich immer wenn ein neues Ei gelegt wird - mit Trigami und deren dubiosen Kunden beschäftigt.
Allerdings suche ich mir entweder einen RSS-Reader, der bei allen seinen Postings den letzten Absatz mit dem nervigen und inzwischen echt peinlichen adical-Gedisse löscht oder ich werde die blogbar demnächst deswegen doch noch abbestellen müssen. Ich hab ja letztens erwähnt, warum es für mich inzwischen echt zu einer Tortur geworden ist, sowas zu lesen.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Donnerstag, Juni 28, 2007

Fremdschämen
Ich bin ja jemand, der sich diese ganzen bestimmt wirklich tollen Sendungen wie The Office oder Extras nicht anschauen kann, also die, wo sich Leute ohne es selbst zu merken aber für alle anderen schmerzhaft offensichtlich, zum Vollhorst machen. Und wenn sie damit fertig sind, machen sie sich nochmal zum Vollhorst. In völliger Unerreichbarkeit für auch nur den kleinsten Funken Selbsterkenntnis. Ich kann sowas nicht anschauen, nicht mal als Fiktion. Ich übernehme da alle Facetten des peinlich berührt seins, das der Person dort abgeht. Mir tun diese Figuren Leid, ich gehe da körperlich völlig mit und schalte sowas nach zehn Minuten um.
Vielleicht, weil ich weiß, daß mir sowas durchaus auch passieren kann (hab ja bestimmt schonmal erwähnt, daß ich subtilen Signalen relativ ignorant gegenüberstehe), daß ich (gerne auch aus eigentlich guten Gründen) in schreiend dumme Argumentationen verrennen kann, daß ich die Contenace verliere, überschnappe und mich aufführen kann wie ein Trottel und alle schauen dabei zu und schütteln den Kopf und ich merks nicht mal dann, wenn schon alle drüber reden sondern beharre sogar noch darauf, daß mein Verhalten berechtigt ist wie der Geisterfahrer, der sich über die tausenden von Geisterfahrern beschwert. Ich hoffe, daß ich genügend Freunde habe, von denen mich einer rechtzeitig vor einer öffentlichen Peinlichkeit um eine Ecke zerrt und mir eine scheuert. Hat man die nicht, nicht auszudenken, wie Scheiße man plötzlich dastehen kann und andere Leute so wie mich zum Fremdschämen bringt.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Sonntag, Juni 03, 2007

DAS
druck ich morgen aus und hängs im Büro an die Wand. Dorthin, wo momentan "DAS Weblog!" steht, genau im Blickfeld jedes Menschen, der die Tür reinkommt. Wär doch gelacht, wenn ich damit keine Lerneffekte erziele.

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Mittwoch, Mai 09, 2007

Auch ein Trend
Themenblogs nach der Begrüßung sofort verwaisen lassen.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Montag, Mai 07, 2007

Staunen
Herr Staun von der FAZ schreibt einen ewig langen Artikel übers bloggen. Ich hatte grade etwas zu viel Zeit und ihn daher ganz gelesen und jeden Absatz gedacht:
Das was der gute Mann da sucht und nicht findet gibts doch alles. Nur eben nicht da, wo er sucht. Nischenblogs in den Top100? Sorry, aber ich finde die guten, intressanten Bands auch nicht in den Top Ten der Charts, abgesehen von den hin und wieder mal auftauchenden Überraschungserfolgen. Aber daß das dann Ausnahmen sind, sieht man ja schon am Wort "Überraschung". Charts sind gemeinhin der kleinste gemeinsame Nenner, insoweit wird man da auch nie Blogs mit "abseitigen Themen" finden. Sieht man ja schon am Wort "abseitig".
Ich finde es ja rührig, wenn er da so eine Art heiliges Ideal des Bloggens im Hinterkopf hat und nach einem repräsentablen aufrechten, wilden Underdogs oder der Rosa Luxemburg der digitalen Gesellschaft sucht. Allerdings ist das eher bezeichnend für den Journalisten, daß er glamouröse Persönlichkeiten vermisst, die natürlich auch mediengerechter wären - smarte, gutaussehende Blogger die dennoch mit revolutionären politischen oder gesellschaftlichen Thesen glänzen. Weniger für die Blogger selbst, die einfach unverschämterweise weiterhin schreiben, was sie wollen.
Staun erwähnt in seinem Artikel andererseits ständig den long Tail. Scheint ihn aber nicht begriffen zu haben, dazu müsste er seine Scheuklappen in Form des viel zu altmodischen journalistischen Blickes auf Charts, und Personalitys ablegen.
Ein Tip zum anfangen: Wenn ich nach politischen Meinungen in Blogs suche, dann benutze ich halt die entsprechenden Suchbegriffe statt die Charts runterzuklicken nur um ggf. festzustellen, daß dort darüber nichts steht. Meine Güte, muss man Journalisten jetzt auch noch das einfachste recherchieren beibringen?
P.S.: Auch Stefan Niggemeier antwortet.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Dienstag, Mai 01, 2007

Webzwonullundso? Ach, na gut.
Ich wollte doch nur das Moviestöckchen. Naja, die Teufel, die ich rief...

Nutzt Du Social Bookmarking/Networking Seiten wie Digg, Yigg, Mister Wong oder Del.Icio.Us? Wenn ja, welche?
del.icio.us benutze ich sporadisch, den anderen Kram hab ich mir angeschaut. Dann gibts ja noch die Produkt-Bookmarks wie Bluedot und Kaboodle, die ich mir von Berufswegen angesehen habe. Das Problem all dieser Bookmarksammlungen ist, daß man sie eigentlich nicht wirklich braucht, deswegen ist die minimalistischste Version, also del.icio.us, auch die Beste.

Schaust Dir Videos bei Videoportalen wie YouTube, Sevenload oder DailyMotion an? Wenn ja, was für Videos guckst Du Dir meistens an?
Ja, klar, ich stelle auch selbst bei Youtube und Sevenload Videos rein. Ich ignoriere aber konsequent die vielen YouTube-Klone der Fernsehsender, in denen diese sich die Nutzungsrechte der eingestellten Filme für ihre Trash-Sendungen sichern. Ihr solltet sich bei der Nutzung solcher Plattformen immer genau überlegen, was die sich selbst mit den Sachen erlauben, die ihr dort ablegt.
Eine Sache, die mir dabei aber auffällt ist, daß man sehr Acht geben muss, daß man sich nicht an die schlechte Bild- und Tonqualität gewöhnt.

Kennst bzw. nutzt Du Flickr?
Ja,auch. Flickr ist eine dieser Services, die sich aus eigentlich völlig anderen Ideen entwickelt haben, so wie Blogger.com auch. Das ist auch der Unterschied zwischen den Services die Funktionieren und dem ganzen Webzwonull-Kram vom Reißbrett, der am Ende floppen wird, weil deren Ziel nicht die Lösung eines Problems ist sondern Geld zu verdienen. Am Geld verdienen ist nichts verkehrt, nicht falsch verstehen. Aber schon Ende der Neunziger hat das nicht hingehauen, wenn die ganzen smarten BWLer auf der Suche nach Einnahmemöglichkeiten vergessen haben, auch einen richtigen Mehrwert zu schaffen. Mit Pseudoservices kommt auch heute auf Dauer nicht weit.

Was hältst Du von Diensten wie Twitter oder Frazr?
Nichts. Außer daß die Prima zum Datenmüll erzeugen sind.

Wie viele RSS-Feeds hast Du abonniert?
Keinen. Ich will den Kram nicht auf meinem Rechner haben. Das wäre für mich ein Rückschritt in die Usenet-Zeiten. Been there, done that.

In wie vielen Weblogs bloggst Du? (Eigene oder Mitautor)
Zwei eigene, sporadisch in vier oder fünf anderen. Ich hab kurzzeitig mal bei Germanblogs ein Spieleblog machen wollen, habs aber schnell wieder gelassen, nachdem meine eigentliche Idee, ein Blog mit Themen abseits der üblichen Hypes und Spielerezensionen zu machen, die es schon in den gängingen Spieleseiten gibt, ausmaövriert wurde, weil dann einfach andere Autoren angefangen haben, das Blog mit genau den Kram vollzumüllen, den ich eigentlich vermeiden wollte. Der ständige frustrierende Kampf mit dem miesen CMS und die Vorgaben, die zeigen, daß das Prinzip "Bloggen" gar nicht verstanden wurde gaben das Übrige dazu und wenn ich die eigentlich gute Idee nochmal aufgreifen werde, dann mach ich einfach ein eigenes Blog dafür.

Kommentierst Du in anderen Blogs? Wenn ja was?
Wennich was lese und meine, da muss ich meinen Senf zu geben, mach ich das.

Wer ist Dein persönlicher "Blog-König von Deutschland"?
Der Ersteller des Stöckchens hat nicht sooo viel Ahnung von Blogs, scheint mir. Die Frage ist jedenfalls kreuzdämlich.

Gehört Weblogs Deiner Meinung nach die Zukunft oder sind sie nur ein vorübergehender Hype?
Die Fage bestätigt meine These von eben. Sowas interessiert nur Leute, die Bloggen nicht begriffen haben. Und die Zukunft? Die wird von zwei Themen getrieben:
1. Alles, was weg vom Kabel führt. Eine wichtige Vorraussetzung für die Situation heute war die günstige Verfügbarkeit von Speicherplatz. Das ermöglicht das Wachstum von Wissen, Informationen, Verknüpfungen und Syndisierung derselben. Erleben wir ja grade, wird auch noch eine Weile weitergehen. Die wichtige Vorraussetzung für die Zukunft ist die günstige Verfügbarkeit von Zugang. Ohne Kabel, mit mobilen Geräten. Darauf werden jede Menge gute Ideen entstehen, genauso wie sich wieder der ein oder andere smarte BWLer einbilden wird, mit Reißbrettservices die die Welt nicht braucht könnte man Geld verdienen. Wenn die nicht lernen, daß man auf "User Generatet Content" kein Preisschild kleben kann, werden die auch weiterhin auf die Nase fallen.
2. Die sich endlich standardisierende Schnittstellentechnik. Die wird dafür sorgen, daß Geräte oder Dienste mit vielen anderen Geräten und Diensten Infos (drahtlos) austauschen und automatisch aktuell halten können. Das Prinzip der Schwarmintelligenz wird für eine automatisierte Vernetzung von einzelnen Infos und Anwendungen genutzt. Allroundgeräte (wie zum Beispiel ein Skype/Telefon/Navi/Lese/Schreib-Dingse und für anspruchsvollere Arbeiten das, wohin sich der heutige Laptop entwickeln wird) wird dann auf die von überall her abrufbare syndisierte Information zugreifen können bzw. diese erweitern lassen. Hört sich technisch an, wird aber in Verbindung mit Kreativität (Video, Fotos, Musik, Literatur, Lyrik usw.) auch zu einer neuen Kulturrennaisance führen, die ja jetzt mit den Weblogs und den anderen Möglichkeiten, Kunst und Kultur wieder direkt in der Gesellschaft stattfinden und auch bezahlen zu lassen begonnen hat, ohne daß dieser zielgruppenoptimierende, industrialisierte Vermarktungsapparat diese entweder erst zu marktfähiger Unkenntlichkeit verwurstet oder alle Kreativität, die dort nicht reinpasst, ausschließt.

Wird es Dein Blog / Deine Blogs dann auch noch geben?
Ich werde auf jeden Fall mittendrin sein. Mit Blog und allem, was dazu gehört.

Da ich die Hälfte der Fragen echt doof finde, geb ich das Stöckchen nicht weiter. Gibt bestimmt wieder bessere, bei denen sich das dann auch lohnt.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Dienstag, April 17, 2007

Wovor habt ihr Angst?
Manchmal fühle ich mich echt alt, vor allem wenn sich Dinge wiederholen. Ich bin seit 20 Jahren in Mailboxen und im Internet unterwegs. Ich bin seit knapp 15 Jahren in einem Verein mehr oder weniger aktiv. Ich habe in Newsgroups geschrieben, auf Foren und seit sechs Jahren in mein Weblog, das ich mit dem Kram fülle, von dem ich meine, daß es gut ist, darüber was zu schreiben. Immer wieder in regelmäßigen Abständen gab und gibt es denselben Knatsch in dem Moment, wenn irgendeine Aktivität ein wenig mehr Beachtung findet.
Dieser Knatsch erfolgte immer aus verschiedenen, meiner Erfahrung nach völlig ungegründeten, aber (wie ich inzwischen auch verstanden habe) dennoch im Moment des Konfliktes Ernst zu nehmenden Ängste heraus:
1. Eine völlig subjektive Angst, nicht dazuzugehören. Die Angst, daß der Zug ohne einen abfährt. Ein sehr starkes, durchaus egoistisches und dadurch auch noch peinliches Gefühl, das aber völlig real ist, selbst wenn objektiv kein Grund dazu besteht. Es wird von außen gesehen schnell mit Neid verwechselt, das ist aber zu kurz gegriffen.
Momentan schaut man bei dem Blogdings ja nur noch nach Berlin, wenn man nicht über die re:publica geschrieben hat, halbierte sich für eine halbe Woche die Leserzahl.
Das sorgt für Beklemmung und die Angst, abgehängt worden zu sein. Diese Angst gebiert dann die wildesten Anfeindungen, Hass und Häme. Die einfachste Reaktion auf Leute mit diesen Ängsten ist anscheinend, ihnen souverän zu erklären, wie subjektiv und unkonstruktiv sie sind. Habe ich früher so gemacht, weil ich dachte, am wichtigsten ist, den vielen Zuschauern zu zeigen, daß man sachlich und fair bleibt und der andere substanzlos stänkert. Leider stimmt das aber nicht, denn man reagiert auf diese Weise nicht auf den eigentlichen Grund der Anfeindungen. Will man das tun, ist es meiner Ansicht nach besser, die Augenhöhe zu suchen und die Ängste Ernst zu nehmen. Wahrscheinlich ist es selten, daß das im ersten Moment auch anerkannt wird, aber ich habe die Erfahrung machen können, daß wenn man es tut, man sich zu einem späteren Zeitpunkt auch wieder vertragen kann. Will man das nicht, ist es besser, sowas zu ignorieren.
2. Die Angst, instrumentalisiert zu werden. Nicht mehr das tun zu können, was man tun wollte, als man anfing sich z.B. in einem Verein zu engagieren oder eben zu bloggen.
Auch diese Angst sollte man Ernst nehmen. Johnny Häusler sagt ja gerne mal so Sachen wie "Ich verstehe gar nicht, wie Leute darauf kommen, daß nur weil wir die Sachen so machen wie wir sie machen, sie nicht mehr bloggen dürfen sollten, wie sie es wollen." - Ungefähr das ist, was ich selbst sehr oft gesagt habe. Zum Beispiel, als wir 1999 bis 2001 drei kleine Workshopreihen zum Thema "Magie in der modernen Welt" durchgeführt hatten und das Gefühl hatten, uns ständig rechtfertigen zu müssen vor all den Leuten, die meinten, man müsste iegentlich ganz andere Dinge machen und es kämen Themen zu kurz, die viel wichtiger sind. Immer wenn sich adical versucht zu rechfertigen denke ich an diese Zeit ...und die viele in diesen internen Geplänkeln vergeudete Energie. Denn letztendlich ist es doch so: die Macher der re:publica hatten eine Idee und diese Idee haben sie - wie ich meine sehr gut - umgesetzt.
Die Leute, die nun meinen, daß eigentlich andere Ideen umgesetzt gehörten und daß man das alles hätte ganz anders machen müssen, könnten doch nun beruhigt an die Umsetzung ihrer Ziele gehen, denn sie haben ja nun gesehen, daß das geht. So ähnlich habe ich früher schon argumentiert, allerdings habe ich auch hier dazugelernt.
Zum Beispiel, daß es nicht reicht, die anderen nicht zu verstehen, sondern daß man viel gewinnt, wenn man sichs erklären lässt. Zum Beispiel auch, daß Rechtfertigungen nichts nützen. Man muss seine Ziele vertreten. Zum Beispiel das Bekenntnis zum Pluralismus. Johnny sagte ja in Trackback öfter schon "Das Tolle an der Blogosphäre ist ja, daß Platz für alles ist" und man alles sagen, schreiben und veröffentlichen kann, ohne daß ein publizistischer Gatekeeper das filtert. Stimmt, in dem Moment aber, in dem ich im Fokus bin, schmälere ich dieses "alles" aber und habe - auch wenn ich die gar nicht wollte - plötzlich eine Verantwortung für die Erhaltung dieser Bandbreite, die ich ja eigentlich toll finde. Ich werde bedrohlich für andere, dem muss ich mich stellen.
Wenn ich es also schaffe, große Aufmerksamkeit zu erzeugen, dann muss ich dabei souverän bleiben und die Teilaufgabe, die mir andere Blogger übertragen, auch erfüllen. Das klappte m.E. auf der re:publica gut, ich glaube, das beurteilen zu können, weil ich eben nicht dort war und somit sehen konnte, wie sie nach außen wirkte. Die einzige Anmerkung die ich habe bezieht sich auf die Reaktion auf bloggerinterne Kritik. Viele Kritiker wollen eigentlich nicht, daß sich ihr Ziel windet, ausweichend wird und sich rechtfertigt, sondern verlangen eigentlich nur klare Bekenntnisse oder Meinungen (mehr geht ja eh nicht, denn eigentlich ist die ganze Diskussion unnötig: Wer Werben will, tut es, wer nicht, der nicht). Auf Fragen wie "Passen Werbung und Blogs zusammen?" möchten die Frager eine klare Äußerung als Antwort hören. Und zwar eine Meinung. Die können sie dann ihrer eigenen gegenüber stellen. Auf gleicher Augenhöhe.
Was niemand will und niemand braucht ist die Postulation von einem Grundsatz. Auch wenn sich das Thema im ersten Augenblick wie eine Grundsatzdiskussion anhört und versehentlich daher auch als solche geführt wird. Da Blogs ja autark sind, kann es hier ja keinen Grundsatz geben, an den ich mich halten müsste, also geht es um Meinungen. Und da finde ich es nur wichtig, daß die auch alle gehört werden können.
3. Die Angst vor dem Mainstream: Auch die sollten wir meiner Mainung nach nicht so schnell abtun. Klar, rein objektiv ist so ne elitäre Undergroundromantik erstmal was, worüber ich auch schon gespottet habe. Aber die Angst ist real und man kann ihr auch etwas entgegensetzen.
Zum Beispiel: Schaut euch den Brei an, der euch in den Medien vorgesetzt wird. Klar ist das mediokrer, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner und damit völlig unspannender Seich. Klar will man nicht zu einem Teil dieser Kultur werden und daher ist es richtig, hier Ängste zu entwickeln, denn diese machen mich aufmerksam und wach. Allerdings muss man konstruktiv bleiben, sonst arbeitet man sich vor lauter Angststarre in eine selbsterfüllende Prophezeihung (die sich z.B. im Kulturpessimismus Ausdruck verschafft).
Denn: Wer hat den das Heft in der Hand im Internet? Die re:publica dürfte die erste Kongressveranstaltung gewesen sein, die zum größten Teil von Bloggern aufgezogen und durchgeführt wurde. Klar, auch dort sind nicht alle Themen für jeden relevant gewesen, aber ich glaube schon, daß man dort als Nicht-Blogger durchaus mitbekommen konnte, wie weit entfernt die klassischen Medien, Agenturen, politische Kräfte und Verteiler im Allgemeinen von der Stell sind, an der wir gerade unterwegs sind. Ich kann auf die Schwarmintelligenz vertrauen, die in der Masse schlauer, kreativer, poetischer, schneller und effektiver ist, als es die alten Verteilungsmechanismen je sein werden. Ich mache mir keine Sorgen mehr darüber, daß man die Blogger instrumentalisiert. Denn die Geschwindigkeit im Netz wird dafür sorgen, daß die Instrumentalisierung so schnell aufgedeckt wird, daß kein nennenswerter Schaden entsteht und die Aufklärung einer Manipulation wird derart umfassend, daß die wichtige Meldung am Ende immer die vom Sieg der Blogs sein wird.
Also: Bitte wettert weiterhin über Werbung in Blogs, macht bitte auch weiter mit adical, fordert und lebt die radikale Trennung von Kunst und Kommerz, werdet reich und berühmt mit euren Comics, euren Geschichten, eurer Musik. Findet die mit anderen Meinungen richtig Scheiße und akzeptiert, wenn euch Leute mit anderen Meinungen Scheiße finden. Habt keine Angst und nehmt eure und die Ängste der anderen Ernst! Und hört nicht auf Leute, die in ihren Blogs schreiben, was ihr machen sollt!

Labels:

von Jens Scholz   direct link      4 Kommentare
 

Montag, April 16, 2007

Anleitung zum nicht Doof sein
Vorraussetzung:
1. Du machst irgendwas echt gerne.
2. Ganz viele andere Leute machen dasselbe auch echt gerne.

Nicht Doof bist Du dann...
...wenn Du verstanden hast, daß jeder andere das, was ihr da so gerne tut, aus anderen Gründen tut.
...wenn Du weiterhin verstanden hast, daß wenn jemand das auf eine Weise tut, wie Du es nicht tust, das nicht automatisch bedeutet, er will, daß Du es so tust wie er.
Will er das von Dir, dann ist der Doof und Du kannst weitermachen, wie Du es für richtig hältst.
Willst Du von ihm, es so zu tun, wie Du es tust, dann bist Du Doof. Wenn er nicht auch Doof ist, macht er einfach weiter, wie er es für richtig hält.
Doof bist Du dann...
...wenn Du glaubst, bei vielen vielen Möglichkeiten, Dinge zu tun, gäbe es richtige und falsche.

Übertragen aufs Bloggen gäbe es dann folgerichtig doch eine Bloggerregel, deren Einhaltung ich gut fände:
Sei besser nicht Doof. Und wenn Du doch Doof sein willst, wundere Dich nicht, wenn andere das merken.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Sonntag, März 04, 2007

Drei rein persönliche Punkte noch
1. Ich persönlich habe eine sehr kurze Toleranzspanne, wenn ich auf Websites und natürlich auch in Blogs zu viel Werbung vorgesetzt bekomme. Googleads z.B. an der rechten Seite weit weg vom Inhalt gehen meistens noch. Sobald ich aber ständig um sie herumlesen muss, lese ich das Blog eher über kurz als über lang gar nicht mehr weiter. Das geht zu einem guten Teil in die Richtung, wie Anke das sieht.
2. Was mir immer wieder aufstößt, wenn sich irgendwelche Buben so in Rage reden daß sie am Ende (moralische) Verbote, Kodizes und Pranger fordern: Diese Grundannahme, daß alle Leute mit Ausnahme von ihnen selbst total bescheuert und manipulierbar sind und man daher für sie denken und ihr Leseverhalten kontrollieren müsste. Da sind einige Diskutanten in Sachen Werbung in Blogs nicht anders als ein Schünemann in Sachen Killerspiele - und das meine ich ganz im Ernst undnicht als überzogenes Beispiel. Was ist das denn für ein trauriges Weltbild, in dem man sich da bewegt, wenn man meint, die Leute um einen herum sind dumm und nicht fähig, sicheine eigene Meinung zu bilden? Oder wie eingebldet muss ich denn sein, zu glauben, daß ich als einziger Manipulation erkennen kann? Auf solche Missionare reagiere ich sehr allergisch.
3. Das Internet unterscheidet sich von anderen Medien in einem entscheidenden Punkt: Was für mich als Nutzer relevant ist entscheide ich mit jedem einzelnen Klick aufs Neue. Und so macht es jeder andere Internetnutzer auch. Wenn ein Blogger, bei dem ich eine Weile lang regelmäßig lese, für mich aus welchen Gründen auch immer uninteressanter wird, werde ich automatisch immer seltener dort lesen. Wenn ich für Wochen nur noch einmal die Woche was hier reinschreibe, schauen schon nach vier Tagen nur noch halb so viele Leute hier vobei. Das ist etwas, was der ein oder andere Journalist oder Werber oder PR-Berater, der gerne viel Erfahrung mit den klassischen Medien und deren Mechanismen hat, noch nicht auf dem Schirm hat und dann geht eine Aktion auch unweigerlich nach hinten los. Das Korrektiv, das im Internet wirkt ist derart umfassend und schnell, daß bislang kein Schmuh unentdeckt blieb (und wenn doch, dann weil er auch sonst keine Wirkung hatte). Warum sollte das denn anders werden?

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Souverän bleiben
ich habe lange hin und her überlegt und mit Freunden darüber gesprochen, wieso diese Diskussion über Werbung in Blogs oder daß Blogger bei Promoaktionen mitmachen so bizarr und hysterisch klingt, als ob es hier um die Infragestellung religiöser Grundsätze geht.
Einerseits natürlich geht es tatsächlich um religiöse Grundsätze, nämlich dann, wenn man Bloggen als alleinseligmachende Gegenbewegung zum übermächtigen weil allgegenwärtigen Kommerzfake ansieht. Sicher schmerzhaft für die Vertreter der reinen Lehre, wenn nun offenbar wird, daß das natürlich so nicht stimmt. Mir aber eigentlich eher schnuppe, weil das nicht mein Problem ist - mir zumindest was meine Sympathie bzw. Antipathie angeht nicht ganz schnuppe in dem Zusammenhang, daß ich Leuten generell nicht lange und nicht gerne zuhöre, die versuchen, allen anderen zu sagen, wie sie zu leben - bzw. zu bloggen - haben.
Andererseits sehe ich in der zum Anlass eher unpassend großen Unruhe, die in der Blogosphäre entsteht, schon etwas Potenzial zum Nachdenken. Nicht etwa darüber, ob die Glaubwürdigkeit leidet, nur weil jemand drei Tage auf der PS3 rumdaddeln darf und dafür auch noch Geld bekommt (etwas, was ich sofort auch gemacht hätte übrigens, was mich aber als Passivleser nada interessiert und daher wohl kaum Aufmerksamkeit von mir erhalten wird) oder ob man hier eine Slippery Slope Argumentation führen und "Wehret den Anfängen!" rufen muss, wies Don A grade macht.
Nein, ich sehe darin einen Beweis dafür, daß die deutsche Bloglandschaft gut noch etwas mehr Zeit vertragen hätte, um eine Bandbreite und Stabilität und eben Souveränität zu entwickeln, die es ihr ermöglicht hätte, unaufgeregt und ganz individuell mit der Aufmerksamkeit umzugehen, die ihr Medien, Werber und Wirtschaft momentan zeigen. Ungefähr das dürfte auch die Wehmut erklären, die ich vorgestern schon in Bezug auf adical verspürte, aber noch nicht in Gänze zu fassen bekam.
Wir leben ja nunmal nicht in abgeschlossenen Systemen, so ist man als Bloger (jedenfalls dann nicht, wenn man nicht grade zufällig gut geerbt hat und sich seine Freiheit einfach auch leisten kann) nicht unabhängig von Geld und dem, was man dafür tun muss. Nun hat es die Zeit nicht gegeben und die Wellen schlagen höher als nötig. Macht sicher mittelfristig auch nichts, wenngleich mich die Ausdrucksweise an manchen Stellen schon etwas bestürzt. Souverän ist jedenfalls anders.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Mittwoch, Januar 31, 2007

Zeichen der Zeit?
Grade schrieb ich über Erfolg und Solidarität.
Aber: Abmahnungen als indirektes Druckmittel, um die Schließung von Blogs zu erzwingen, scheint doch zu funktionieren. Seine Meinungsfreiheit öffentlich auszuüben ist eventuell doch zu gefährlich.

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Samstag, Januar 27, 2007

Ignorance is bliss
Olivers Gedanken über die Vorstufe der Resignation kommen mir bekannt vor und sicher nicht nur mir. Es ist die Frage, ob man nicht besser lebt, wenn man sich anpasst, den Gleisen folgt. Keine Fragen stellt. Sich nicht einmischt. Ich komme auch öfters mal an dieser Stelle an, vor allem immer dann, wenn wieder ein Stück Privatrecht verloren gegangen ist, der nächste Abmahner seinen Reibach machen konnte, der nächste Politiker vor irgendeiner Lobby einknickt.
Wie kann man damit umgehen, ohne das Steak zu essen? "Durchhalten!" reicht nicht. Vielleicht muss man sich über Erfolge freuen, auch wenn der Erfolg lediglich darin besteht, daß es einen heftigen Backlash gibt. Die Gegenwehr des Journalismus gegen Blogs vor einigen Jahren hat ja am Ende auch nicht gehalten, sondern man existiert nun doch gemeinsam und das auch noch mit sehr guter Zusammenarbeit im Netz.
Ich denke, je heftiger die Gegenreaktionen ausfallen, desto wichtiger ist es, genau an dieser Stelle dagegenzuhalten und die zu unterstützen, auf die man sich einschießt. Die wirklich üblen Abmahnungen und juristischen Kämpfe, die nicht wegen Geld sondern darum ausgetragen werden, um die entstandene Kultur der Meinungsäußerung im Netz wieder unter Kontrolle zu bekommen, werden erst noch kommen. Gegen das, was diesbezüglich in diesem Jahr auf uns zukommt, ist das letzte Jahr ein Honigschlecken gewesen. Aber, lieber Oliver, ich bin dennoch überzeugt davon, daß es immer erst schlechter werden muss bevor es besser wird. Ichweiß zwar nicht, wann und wie, aber so wird es sein. Nur wenn man aufhört zu kämpfen hat man verloren.

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Sonntag, Dezember 31, 2006

Ein Blogjahr im Sperrfeuer
2006 war für mich ein besonderes Jahr, was das Bloggen angeht. Ich hatte vorher fünf Jahre gemütlich vor mich hin geschrieben, habe zwar gemerkt, daß die Leserzahlen in dieser Zeit langsam aber stetig angestiegen waren, aber die beiden Knaller im Januar und März waren trotz allen Erwartungen eine Überraschung gewesen.
So nett die Effekte, die Anlässe waren ärgerlich: Zum einem Jean-Remy von Matt, dessen Gejammer ich damals ins Fahrwasser der in der Rückschau wirklich harmlosen Affären um Papa Klum und das Sozialgericht Bremen gekippt hatte. Wie im Vorgriff auf die weiteren Ereignisse des Jahres gab er den Prototypen ab für alle diejenigen, die nicht verstehen konnten oder wollten, was da im Internet und mit den Blogs gerade passierte. Wir haben ihm seine "Klowand" als Schimpfwort abgenommen und komplett umgedeutet. Eine Horrorvorstellung für jeden Brandmanager (Er hats später ja nochmal mit der Kreation eines eigenen, inzwischen längst vergessenen, Buzzwords versucht, daß das trotz einiger medialen Unterstützung überhaupt nicht zog, dürfte nochmal wehgetan haben) und ein Vorgriff auf ein Jahr voller verknöcherter Angstbeißer, die meinten, Anwälte könnten die Entwicklung dieser neuen Art von Öffentlichkeit verhindern.
Das ging dann auch schon relativ schnell los. 2006 wurde in Deutschland ein Abmahnjahr und ich glaube nicht, daß da schon ein Zenit erreicht ist. Euroweb war wohl die erste Firma, an der die Blogger vorexerzierten, daß sie fähig sind, einen anständigen Gegendruck zu erzeugen. Seltsamerweise lernte in der Folgezeit kaum eine Firma daraus. Oder eine Organisation. Transparency International versuchte es bei Moni auf wirklich jede klassische Art: Man drohte mit teuren Gerichtsverfahren, man nutzte die Kontakte zu den Medien, man vermied (wie schon JRvM) den direkten Kontakt im unerschütterlichen Bewusstsein, daß solcherartiges für eine mächtige Gruppe politischer bzw. wirtschaftlicher Wichtigtuer gar nicht zur Disposition stand. Und am Ende stand Transparency International als überheblicher, ignoranter und intriganter Haufen alter Männer da, die wahrscheinlich in ihrer Verbohrtheit bis heute keine Ahnung haben, warum sie eigentlich so derart auf die Fresse bekommen haben.
Die Hoffnung, daß in den folgenden Monaten wieder Ruhe einkehren würde, war recht kurz, denn jeden Monat gab es neue Abmahnungen, wöchentlich berichtete ein weiterer Blogger von neuen Versuchen, unliebsame Meinungsäußerungen per Anwalt loszuwerden und wir sind weiterhin gefordert, dafür zu sorgen, daß es nicht gelingt, daß diese Praxis erfolgreich wird.
Ich fürchte, nächstes Jahr wird das noch viel schlimmer. Auf die Gesetzgebung brauchen wir nicht warten. Allerdings finde ich, wenn wir uns mal das Beispiel der Mieterschutzvereine genauer anschauen, durchaus, daß es erprobte Möglichkeiten gibt, hier Gegengewichte zu installieren und auch wenn man die Vorstellung unsexy findet, es wird uns am Ende wohl nichts anderes übrig bleiben. Denn letztlich kann esjeden erwischen. Moni ist keine bloggende PR-Frau, ich bin kein Journalist, René ist kein Musiker, Thiema ist kein Bildredakteur. Hier geht es in jedem einzelnen Fall immer nur um einzelne Personen. Und darum, daß wir uns den Raum, den wir uns in den letzten Jahren hier im Internet eröffnet haben, nicht wegnehmen lassen. Weder von Anwälten, noch von Brandmanagern und auch nicht von den 2007 in Massen auf uns zukommenden Versuchen, uns für Geschäftsmodelle aller Art zu vereinnahmen. Wenn es ein Jahr gibt, in dem mir klar wurde, daß wir gut auf uns und die Blogger in der Nachbarschaft aufpassen müssen, daß wir unsere Solidarität weiterhin aktiv praktizieren und den Freiraum von Demokratie und Meinungsfreiheit, den wir uns hier neben den sauber abgeschirmten Medienkanälen geschaffen haben, verteidigen müssen, dann war es dieses.

Labels: , , , ,

von Jens Scholz   direct link      14 Kommentare
 
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


.. archiv ..
  .. zum archivindex
  .. aktuell

.. mehr futter ..
  .. über.mich
  .. mein.twitter
  .. meine.videos
  .. meine.musik
  .. meine.fotos
  .. mein.galaxies.blog
  .. kein.halma.blog
  .. mein.xing
  .. mein.facebook
  .. mein.delicious
  .. mein.soup.io
  .. mein.posterous
  .. mein.qype
  .. mein.renderosity
  .. mein.myspace
  .. meine.webcam
  .. meine.mailadresse
  .. seite drucken
  .. disclaimer

.. lesbare logs ..
  .. juggernaut invasion
  .. doc rollinger
  .. hirnschmelze
  .. ulrich janus
  .. isablog
  .. herr frick
  .. thomas thayer
  .. wetterdistel
  .. sven
  .. axonas
  .. habitsoftheheart
  .. larissa
  .. schicksen
  .. udo
  .. stephan
  .. homomagi
  .. marrak

  .. one take tapes
  .. valerie
  .. annalist
  .. nilz
  .. ukkult
  .. alarmschrei
  .. udos lawblog
  .. mediaclinique
  .. van vanity
  .. vasili
  .. merlix horoskop
  .. termo
  .. das nuf
  .. frapp.antville
  .. pepa
  .. ronsens
  .. lisa neun
  .. dekaf
  .. new joerg times
  .. anke gröner
  .. don dahlmann
  .. batzlog
  .. jaqueline godany
  .. miss caro
  .. thomas knüwer
  .. kaltmamsell
  .. rushme
  .. cynx
  .. fabi
  .. hinterding
  .. ntropie
  .. schmitzchen
  .. wirres
  .. schwadroneuse
  .. lila
  .. nerdcore
  .. b.l.u.b.
  .. sebas
  .. boris schneider
  .. titania carthaga
  .. bov
  .. nice bastard
  .. e-script
  .. blogpiloten
  .. fireball
  .. sixtus
  .. miagolare
  .. spreeblick
  .. mc winkel
  .. svenk
  .. toomuchcookies
  .. haltungsturner
  .. kaliban
  .. spiegelfechter
  .. quergeschnitten
  .. bernd
  .. zenzizenzizenzic

  .. stranger
  .. thomas nephew
  .. miss wurzel tod
  .. vowe dot net
  .. bruce schneier
  .. neil gaiman
  .. warren ellis
  .. boing boing
  .. wil wheaton
  .. ron gilbert
  .. silent bob speaks
  .. mobys journal
  .. cats and dogs

.. desktop ..

.. del.icio.us links ..
.. shop ..

Site Feed

how not2bseen: wie man seine privatsphäre schützen kann