Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken && handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien:

Dienstag, Dezember 29, 2009

Physiker werden demnächst auch besonders überwacht
Killerspiel-Spieler sind ja schon gefährlich, weil, wie ja jeder weiß, Killerspiele ja vom Amerikanischen Militär dazu benutzt werden, um die Hemmungen beim Töten abzubauen.
Weitaus gefährlicher aber sind Physiker. Und Biologen. Und Chemiker. Überhaupt, Naturwissenschaftler. Ein großartiges Interview mit Werner Gruber offenbart dort ein Gefährdungspotenzial, von dem deutsche Innenminister nur träumen können:
Flüssigsprengstoff - das ist doch albern. Um Flüssigsprengstoffe herzustellen, muss man richtig Ahnung und Erfahrung haben. (...)
Dabei gibt es relativ einfache Möglichkeiten, ein Flugzeug wirklich zu beschädigen. Was zum Beispiel die wenigsten wissen: Man braucht nur das Quecksilber aus einem Fieberthermometer, wenn man das in einem Flieger verschüttet, wird der nie mehr starten. (...)
Biokampfstoffe kann man auch ganz leicht selbst herstellen. Wenn man eine Ananas in einen Kunststoffbehälter legt und den ein paar Tage stehen lässt, dann hat man eine abgesonderte Flüssigkeit darin - eines der stärksten Gifte, die es gibt. (...)
Und er gibt das auch noch offen zu:
Mit einer gediegenen Ausbildung in Physik, Chemie oder Biologie läge man als Terrorist gleich ganz vorn.
Was kann man da tun? Eine Naturwissenschaftler-Datei anlegen, um das Gefahrenpotenzial jedes Studenten, Doktors und Professors jederzeit einschätzen zu können wäre das Mindeste, denke ich. Weiterhin wäre natürlich zu überlegen, ob man dieses unter dem Deckmantel von "Bildung" daherkommende Terroristenwissen nicht besser einschränkt und z.B. nur Menschen zugänglich macht, die einer genauen Überprüfung und ständigen Überwachung zustimmen.
Doofe Idee? Mitnichten, in England macht man das ja auch, um Kinder vor diesen gefährlichen Pädagogen zu schützen.
Boah, Bildung ey! Die ist viel zu gefährlich, um sie normalen Menschen in die Hände zu geben.

Update: Und natürlich gilt ganz besondere Vorsicht vor Ingenieuren.

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      8 Kommentare
 

Samstag, Dezember 26, 2009

Fragebogen 2009
Diesmal erst nach Weihnachten, aber dennoch diesmal mal wieder rechtzeitig vorm Jahresende: Der übliche Fragebogen. (hier die Rückblicke auf 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003)

Zugenommen oder abgenommen? Ich hab immer noch keine Waage, denke aber ich könnte ein zwei Kilo zugenomen haben.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Gleich.
Mehr ausgegeben oder weniger? Beides. Weil alles teurer geworden ist hab ich weniger Geld zum Ausgeben übrig. So gesehen also gleich viel, aber weniger dafür bekommen.
Der hirnrissigste Plan? Es gab dieses Jahr keine hirnrissigen Pläne. Es gab ein paar gute Pläne und ein paar sehr gut funktioniert habende Planungen. Die guten Pläne waren beruflich, auch wenn ich im Endeffekt noch nicht viel handfesteres draus ziehen habe können als ein paar direkte Erfolgserlebnisse. Auf den guten Vortrag auf der IA-Konferenz in Hamburg bin ich recht stolz und die Enterprise 2.0 Projekte bei der Telekom, für die ich Lead Concepter bin, hab ich ganz gut vorrangebracht.
Die Planungen im Privaten hatten mit dem Umzug von Astrid und den Kindern nach Köln zu tun: Innerhalb eines ziemlich engen Zeitfensters musste im Sommer eine Wohnung her und der Umzug organisiert und durchgeführt werden. Das hat alles wie am Schnürchen geklappt.
Ansonsten bin ich noch immer nicht sonderlich gut in langfristig planen. Ich hoffe aber, daß sich doch noch einige Dinge aus dem ergeben, was ich dieses Jahr so gemacht habe.
Die gefährlichste Unternehmung? Ist noch nicht lange her und ich hab hier nicht viel drüber geschrieben: Ich habe Anfang Dezember bei einem Tantra-Workshop von Eva als Helfer mitgemacht. Da war so viel, was ich noch nie gemacht habe, daß da eigentlich jede Menge hätte schief laufen können.
Der beste Sex? In Berlin.
Die teuerste Anschaffung? Was richtig teures war dieses Jahr nicht drin, somit dürfte es mein Monitor von Anfang des Jahres gewesen sein, aber der war ein Sonderangebot. Ich bin froh, daß dieses Jahr nichts wichtiges kaputt gegangen ist.
Das leckerste Essen? Gab es auf der Hochzeit von Hermann und Claudia. Ein unglaublich leckeres Buffet, das keine Wünsche offen ließ.
Das beeindruckenste Buch? Haruki Murakami, Wilde Schafsjagd.
Der ergreifendste Film? Ich hab auch dieses Jahr wieder so ein Problem mit "ergreifend" im Zusammenhang mit Filmen. Avatar war - nachdem er ja ausschließlich vernichtende Kritiken erhalten hatte - völlig überraschend großartig. Und dieses Jahr war auch Watchmen im Kino, richtig? Der war auch super, aber strengte mich auch etwas an und belegt somit nur Platz 2.
Die beste CD? Dieses Jahr hat mich eigentlich keine CD so richtig umgehauen. 2008 gabs echt einige tolle Entdeckungen für mich, aber heuer war ziemlich tote Hose. ich hab einige Soundtracks gekauft, die recht gut waren.
Das schönste Konzert? Yo-Yo Ma und das Silk Road Ensemble in der Kölner Philharmonie.
Die meiste Zeit verbracht mit...? Mir und dem Job.
Die schönste Zeit verbracht damit...? Eva in Berlin.
Vorherrschendes Gefühl 2009? Das ist so ein wenig blöd: Kennt ihr das Gefühl, kurz bevor was klappt? Ein Plan aufgeht? Das was so bis zum Herbst das vorherrschende Gefühl. Es folgte allerdings dann... nichts. Zwar auch nichts blödes, aber es ging einfach nicht weiter. Das Jahr fing super an, lief vielversprechend weiter und dann schlief irgendwie alles ein. Die Türen blieben zu, der Status Quo der alte. Da er aber kein schlechter ist, ist es nicht schlimm, aber ein wenig was "Echtes" hätte ruhig auch rausspringen können.
2009 zum ersten Mal getan? Mich nicht mehr nur im Gesicht rasiert.
2009 nach langer Zeit wieder getan? Einen öffentlichen Vortrag vor richtig vielen Leuten gehalten.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Meine Selbstzweifel, die mich immer wieder glauben machen, ich sei nicht gut genug um auch mal Ansprüche stellen zu können. Immer wieder zu wenig Zeit für schöne Dinge zu haben. Den unangenehmen Teil von Lampenfieber.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Daß man sich auf mich verlassen kann.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Ich möchte nicht mehr ohne Dich sein.
2009 war mit 1 Wort...? Beweis

Labels: , ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Donnerstag, Dezember 24, 2009

Palm Pre
Felix schreibt für die Zeit über den Pre:
Ich habe mein Palm Pre jetzt zwei Monate; ich möchte es nicht mehr hergeben. Das Pre ist eines der ersten Telefone, bei dem ich mich nicht ständig frage: "Muss das so kompliziert sein?" Das liegt einerseits daran, dass ich noch nie ein iPhone besessen habe, andererseits daran, dass das Pre tatsächlich einige sehr interessante Bedienkonzepte einführt. (...)
und ich kann das direkt so unterschreiben. Bis auf das Problem mit dem Aufladen. Ich kann gar nicht dringend genug einen Touchstone empfehelen, mit dem der Pre kabellos aufgeladen wird: Das Ding ist für mich eines der größten Highlights des Pre.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      5 Kommentare
 

Mittwoch, Dezember 23, 2009

Das Sommerlochthema der kommenden 20 Jahre
dürfte diese launige Geschichte sein, sobald ein Bild-Journalist... Redakteur (...wie soll man die Leute eigentlich nennen, die da schreiben?) mal drüberstolpert:
Apophis is an asteroid with an slightly offset orbit to that of Earth's. Discovered in June 2004, astronomers have determined that it will make a very close flyby on April 13th, 2029, where it will pass to within 5 Earth diameters of us. The exact path the asteroid follows on its flyby in 2029 will determine whether it smashes into the Earth seven years later.
Abgesehen davon, daß das tatsächlich eine spannende Situation ist hält sich auch das eventuelle Einschlagsdatum an Boulevard-Regeln, denn es ist für einen Freitag, den 13 berechnet. Ich wette, das erste Mal wird das Anfang 2010 als "wie Bild berichtet" durch die Nachmittagstrashshows und Pseudowissenschaftssendungen gehen.
Und dann immer, wenn grade mal wieder Platz ist.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Montag, Dezember 21, 2009

1977
Ein aufrüttelnder Artikel über den Untergang der Unterhaltungsindustrie beginnt so:
Die Musikbranche feiert den 100. Geburtstag des Tonträgers und wagt sich nicht einzugestehen, daß das "Jahrhundert der Schallplatte" zu Ende geht. Erstmals werden mehr Tonband-Kassetten als Schallplatten verkauft. Vor allem die Leerkassette stellt die Musikfirmen vor kaum lösbare Probleme: Sie verlieren durch Überspielungen in Westdeutschland pro Jahr rund eine Milliarde Mark. Das Unterhaltungsgewerbe steuert in eine Existenzkrise...
und erschien im April 1977 im Spiegel. Die Musikindustrie konnte sich damals neu erfinden, indem sie die CD als neuen Datenträger nutzte, der günstiger herzustellen und teurer verkaufbar war als die Schallplatte. So lange der Qualitätsvorsprung vorhielt, war die Industrie wieder safe und machte mehr Geld mit Tonträgerverkäufen als je zuvor.
Da sie aber beim nächsten Techniksprung nur noch auf Lobby-Artikel und Argumentationen wie in 1977 vertraute, ist sie nun - wie man unschwer angesichts dessen, daß man diesmal die Chancen zur Neuerfindung des Musikproduktes sein ließ, konstatieren kann - völlig eigenverschuldet tatsächlich in der Krise. Was nicht bedeutet, daß keine Musik mehr produziert und verkauft wird. Nur machen das eben inzwischen andere.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Schwellenjahr 2010
Mein Freund, Herr Schirrmacher, hat wieder einen Artikel geschrieben. Diesmal geht es um die im kommenden Jahr einen großen Schritt vorranschreitende Allgegenwärtigkeit des Netzes, die unausweichliche Verschränkung und das zeitgleiche Senden und Empfangen von Nutz- und Privatdaten. Man kann den Artikel gut lesen, er macht eine gute Analyse und zieht zumindest in den technischen Aspekten die richtigen Schlüsse.
In der Interpretation der Auswirkungen auf die Gesellschaft allerdings nervt er mich schon wieder mit diesem öden Alte-Männer-Kulturpessimismus: Die Menschen werden fremdbestimmt, von der Technik versklavt, von den Companies ausgehorcht und durchanalysiert um sie als willige Konsumschafe möglichst effizient in die Shops zu lenken. Yada yada.
Der freie Wille ist in dieser Sicht auf die Welt ein gefährdetes, unschuldiges, filigranes Pflänzchen, das keine Chance gegen die manipulative Intelligenz des bösen Algorythmus hat. Es wird durch Google-Dünger abhängig gemacht, fällt der ihn immer besser antizipierenden Staatsüberwachung anheim und hat dem immer schneller werdenen Echtzeit-Netz nichts mehr entgegenzusetzen.
Allein: So funktioniert der Mensch nicht. So würde er nur dann funktionieren, wäre er eine biologische Maschine. Daß er die nicht ist hat er meiner Meinung schon oft genug bewiesen und er wird es auch in Zukunft zun, denn die Anpassungsfähigkeit des Menschen ist kein passives Erdulden: Sie erwächst nicht aus Gehorsam. Der Mensch passt sich an, indem er die Schlupflöcher findet, die Manipulatoren durchschaut und sie selbst manipuliert. Die wichtigste Antriebskraft des Menschen ist, daß er nicht in die Matrix gepresst werden will - und ich glaube nicht, daß das "Überall-und-Echtzeit-Netz" funktionieren wird, wenn die Nachteile überwiegen.
Menschen haben immer wieder auf die Weise "funktionieren" sollen, wie sie Schirrmacher befürchtet. Ob in Diktaturen, in Fabriken, im Kapitalismus, in Gottesstaaten. Daß das noch nie dauerhaft funktioniert hat spricht für die Menschen. Ein System funktioniert immer nur mit dem Einverständnis der Gesellschaft und die Gesellschaft sind wir, nicht Google, nicht Corporates, nicht Politiker und nicht das Internet. Oder um es noch klarer zu benennen: Das Netz vernetzt uns nicht. Wir vernetzen uns. Und somit haben wir auch die Macht über das Netz und nicht umgekehrt.
Daß es immer wieder schlaue Leute gibt, die trotz ihrer eigentlich guten Analyse dennoch den menschlichen Faktor derart unterschätzen, ist anscheinend nicht vermeidbar.

Update Bitte auch hier weiterlesen: Don Dahlmann - Dia Angst vor der Moderne

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Achtung, Polizei! Das ist ein Überfall!
Frank berichtet, wie die Hagener Polizei ihn und seine Familie mit einer Hausdurchsuchung überrumpelte. Abgesehen von dem unmöglichen Auftreten der Beamten kommt der richtige Klops zum Schluss:
Nachdem wir uns also etwas gesammelt hatten, stellte Frau Leibowitz fest, dass die Polizei widerrechtlich in unserer Wohnung war. Man hatte uns zwar ständig einen richterlichen Beschluss vor die Nase gehalten, wir hatten aber zu keiner Zeit die Gelegenheit, ihn uns richtig durchzulesen. Darin wird nur die Entnahme meiner DNA angeordnet, eine Durchsuchung der Wohnung wird nicht erwähnt.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Sonntag, Dezember 20, 2009

Ein paar Bloglinks
Ehre, Treue, Gehorsam, bei Feynsinn:
(...) Wenn er nur ein "Soldat" ist, der Generalinspekteur, hätte ich übrigens gern einen anderen. Ich hätte gern einen vernünftigen Demokraten. Einen Bürger in Uniform, der sich darüber orientiert, welchem Souverän er dient. Einen Diplomaten, der auch einmal nachdenkt, ehe er schießen läßt. Und sogar einen, der "Nein" sagen kann zu sinnlosen Kriegen.
Die Krux mit dem Micropayment bei Felix:
(...) Würden sich Artikel für 10 Cent (oder weniger) online verkaufen lassen? Vielleicht, es gibt aber mindestens ein schwerwiegendes Problem. Es gibt bisher keine geeigneten Bezahlsysteme für solche geringen Beträge (auch Micropayment genannt). Es gibt zwar spätestens seit Mitte der Neunziger Jahre Bestrebungen Systeme zu entwickeln, mit denen man unkompliziert Kleinstbeträge zahlen kann, durchschlagenden Erfolg hatte bisher aber keines. Sie scheiterten alle an mangelndem Interesse der Konsumenten und Händler und an zu hohen Transaktionskosten.
Frau Kaltmamsells Geschichte vom Besuch bei der feinen Tochter

Isa war mal wieder im Hamam.

Timanfaya schreibt seinem Sohn (2 Monate): Lieber Nikolai

Ziemssen bloggt aus der Therapie: Zauberberg

So, und jetzt viel Spass beim Lesen.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Samstag, Dezember 19, 2009

Wenn ich ins Kino gehe
dann lege ich normalerweise alle Kritik ab und schaue mir genau den film an, der mir vorgeführt wird. So kommt es, daß ich hin und wieder Filme gegen den allgemeinen Trend genießen kann. Zum Beispiel Max Payne, der mir wohl so ziemlich als einzigem gut gefallen hat.
Oder Avatar. Den hab ich grade gesehen und ich werde mir seit langem mal wieder einen Film nochmal ansehen, weil ich das einfach nochmal erleben will. Nicht daß ich nicht öfter mal manchen Film zweimal sehe, aber in den letzten Jahren hatte das immer soziale Gründe (sprich: jemand wollte mit mir ins Kino) und nur um den Film nochmal zu sehen hätte ich die alle nicht nochmal angeschaut.
Avatar ist, wenn man die richtige Brille des kritischen, emotionalen Manipulationen resistenten deutschen Kulturfreundes aufsetzt, ein schrecklich öder Film mit einer Baukastenhandlung mit völlig vorhersehbaren Wendungen, bösen Bösewichten, guten Gutewichten und unmöglichen Zeit- und Streckenverhältnissen.
Er ist noch dazu, wenn man den schwarzen Rollkragenpulli der Konsumkritik anzieht, auch noch ein Inbegriff des amerikanischen Krawallkinos, das ganz auf visuelle Effekte und große Szenerien setzt und ganz klar popcornfressende Burgerfans als Zielgruppe zu haben scheint.
Schlüpfe ich dann auch noch in die Hosen des aufgeklärten, sozialkritischen Intellektuellen fiele mir natürlich auf, daß mir hier ein Ökokitsch sondergleichen aufgetischt wird mit unirdisch edlen Wilden die gegen eine böse geldgierige Company mit einem skrupellosen Militär nur dadurch eine Chance haben, daß der menschliche Held "Der mit dem Wolf tanzt"-gleich zu einem noch besseren Wilden wird und somit Messiasgleich den Tag den Planeten rettet.
Allerdings gehe ich lieber (im übertragenen sinn natürlich) nackt ins Kino, denn was mir an Filme anschauen gefällt ist nicht, meine intellektuelle Überlegenheit gegenüber denen zu zelebrieren, die sich das ganze ausgedacht und umgesetzt haben. Ich versuche, mein inneres Kind loszulassen, das sich einfach freut, wenn es mal für ne Weile in eine andere Welt darf. Diesem Kind ist es egal, wie oft es eine Variante derselben Story sieht. Es will mitgerissen werden, es freut sich darüber wenn es lachen und weinen und mitfiebern und staunen darf. Wenn der Bösewicht von der süßen Außerirdischen abgemurkst wird, wenn man Freudentränen weint, weil alles so schön ist, seinem Hass gegen die Zerstörung des riesigen Wohnbaumes frönt und wenn man um die arme Sigourney Weaver trauert.
Es wird leider mit zunehmendem Alter immer schwerer, das zuzulassen (oder die Filme werden tatsächlich schlechter - allerdings sollten die ach so abgebrühten Kritiker bedenken, daß Bud Spencer und Terence Hill Filme früher der bewunderte Gipfel der Action-Comedy waren), daher freue ich mich immer besonders, wenn das Kind mal wieder zufrieden zu mir sagt "Boah! Das war toll!" wenn der Abspann läuft.
Bei Avatar lief ein sehr langer Abspann und das Kind in mir jubelte jede einzelne Sekunde davon. Scheiß doch auf die Intellektuellen und die politisch aufgeklärten Kulturfeingeister.

Labels:

von Jens Scholz   direct link      12 Kommentare
 

So lass ich mir Weihnachtslieder gefallen
Blondie haben den Weihnachtsschmeißer "We Three Kings" (hier für die dies nicht kennen eine klassischere Version mit Hugh Jackman) als Weihnachtsgruß in Blondie-Style aufgenommen und zum freien Download ins Netz geworfen.
Und das Video dazu gibts auch:

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

Donnerstag, Dezember 17, 2009

Internethauptstadt, IT-Gipfel, und andere Lernresistenzindikatoren
Letzte Woche hörte, sah und las man jede Menge über tolle neue Initiativen und Ideen, die es seitens Politik und Wirtschaft im Zusammenhang mit diesem Internet so gibt. Im ersten Moment klingt das jeweils wie ein Aufbruch oder ein - ich möchte diesen Begriff gar nicht so laut nennen - Umdenken. Allerdings bleibt uns doch dieses Jahr wohl vor allem dadurch in Erinnerung, daß es (hoffentlich) den definitiven Endpunkt einer Entwicklung markiert, in der wir Internetnutzer relativ machtlos einem Staat gegenüberstanden, der uns lediglich als Gefährder politischer und wirtschaftlicher Interessen, potentielle Terroristen und Amokläufer, kaufunwillige Raubkopierer und zuletzt gar Beschützer von Kinderpornoverbreitern betrachtete.
Liest man die offoziellen Stellungnahmen und Berichte über die jüngsten Veranstaltungen scheint man nun also überraschenderweise bemerkt zu haben daß das Internet ein Wirtschaftsfaktor ist. Etwas über 15 Jahre nachdem es tatsächlich zu einem Wirtschaftsfaktor geworden ist nicht wirklich früh, aber immerhin - man ist bescheiden geworden und muss ja durchaus schon froh darüber sein, als Internetnutzer und -arbeiter nicht mehr pauschal als Teil der Pornoindustrie und -verwertungskette angesehen zu werden. Nichtsdestotrotz sind wir selbstverständlich wahlweise noch immer z.B. für den Niedergang der Zeitungen, der Krise der Unterhaltungsindustrie und das Sterben des Einzelhandels verantwortlich. Und nicht etwa die fehlende Anpassungsfähigkeit seitens Teilen der Wirtschaft und der Politik an veränderte gesellschaftliche und marktwirtschaftliche Bedingungen nach der Etablierung einer Informations-Infrastruktur namens Internet.
Wie schwer sich da aber immer noch alle tun erkennt man, wenn man die Ergebnisse und die Herangehensweise dieser Events etwas genauer betrachtet. Der IT-Gipfel war am Ende lediglich eine Showveranstaltung zur Förderung von wenig sinnvollen aber dafür um so mächtiger aufgeblasenen Großprojekten, die nur mit wohlwollender Mühe von Subventionen unterscheidbar sind. Die Stuttgarter Erklärung erklärt vor allem, daß man weder zugehört hat noch erkannt hat, was eigentlich an diesem Internet das wichtige Element ist: Die Beteiligung.
Eventuell etwas schneller lernt die Kölner SPD, die letzten Donnerstag zur Auftaktveranstaltung zur "Internethauptstadt Köln" eingeladen hat. Viele Zuhörer dürften das Problem haben, den offiziellen Bericht nicht so Recht der Veranstaltung zuordnen zu können, auf der sie gewesen sind, denn auch hier wurden wir vor allem Zeuge davon, wie wenig von dem, was das Internet ausmacht, bei denen verstanden wird, die jetzt irgendwie damit was unternehmen wollen. Allein den Willen zu äußern ist natürlich generell schon mal gut, aber ganz offensichtlich hat man auch hier etwas wichtiges vergessen: In einen Dialog zu treten und das Thema Internet auch im "Internetstyle" anzugehen. Dann hätte man sich Peinlichkeiten ersparen können, wie sie Frau Slapio gleich reihenweise passierten. Oder den Veranstaltern.
Gemeinsam ist all diesen Bemühungen eines: Das Verkennen dessen, was das Internet wirklich bewirkt, was es an Altem obsolet macht und was es an Neuem fördert. Die Vorträge auf der Internethauptstadt-Veranstaltung waren symptomatisch dafür. Es gab in fast jedem der drei langen Key-Vorträge einen Slide, der erklärte, daß das Internet eine Revolution darstellt. In der Erklärung, was das Revolutionäre am Internet ist, scheiterten sie dann aber. Und das nicht nur ein bisschen, sondern jeweils direkt mal episch. Weshalb wir uns dann auch nicht mehr wundern müssen, warum in diesen Kreisen so derart blind in die Gegend gestochert wird.

Labels: , , ,

von Jens Scholz   direct link      2 Kommentare
 

Mittwoch, Dezember 09, 2009

Wenn eine Behörde Geld braucht
dann holt sie sich das halt einfach irgendwo:
Herr S. schloss Ende vorletzter Woche seine kleine Pizzeria auf, als ihm Mitarbeiter des Zolls ein Schreiben im gelben Umschlag überbrachten. Inhalt war ein Gerichtsbeschluss. Man könnte auch von einem wirtschaftlichen Todesurteil sprechen. Ab sofort war das gesamte Vermögen des Herrn S. beschlagnahmt, alle seine Konten gepfändet. Das Wechselgeld aus der Kasse nahmen die Beamten gleich mit. (...)
Warum? Hier weiterlesen...

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      3 Kommentare
 

What do you do when nobody's watching?
Oh, ein Stöckchen, das ich so nett finde, daß ich nicht warten will bis mich wer damit bewirft.

What do you do when nobody's watching?
- Meine Lieblingslieder laut hören und mitsingen. Mich dazu eventuell sogar bewegen (ich will das jetzt mit Rücksicht auf Leute, die tanzen können nicht tanzen nennen).
- Mir Pudding kochen und den ganzen Topf noch warm leeressen. Das mach ich wirklich nur wenn ich alleine bin, weil ich den Überfluss an Pudding genieße. Ein halber Liter Schoko oder Vanillepudding nur für mich alleine...
- Mit Gegenständen reden.
- Kochen. Also, natürlich koche ich auch, wenn jemand zuschaut, aber viel lieber koche ich alleine. Dann kann ich abschalten und mir Zeit nehmen und mich auf das Schneiden von Gemüse und Fleisch konzentrieren. Ich genieße regelrecht wenn das Multitasking funktioniert, das Nudelwasser im richtigen Augenblick kocht, ich Zeit habe die Soße abzuschmecken und drei vier mal das Aroma zu verändern. Wenn Gäste kommen koche ich immer so vorher, daß alles möglichst erledigt ist, bis sie eintreffen.
- Pseudoyoga machen. Ich kann kein echtes Yoga sondern so Aufwärmsachen, Dehnübungen und dieses halbwegse Yogazeug, das mir die Wii beigebracht hat. Aber ich mach das seit einiger Zeit fast regelmäßig und gerne. Und wirklich nur, wenn ich alleine bin. Mal mehr mal weniger lange, aber wenn ich richtig Zeit habe und in so einen Fluß komme hör ich gar nicht mehr auf.
- Computer spielen. Nicht weil ich dabei alleine sein will, sondern weil ich normalerweise besseres zu tun habe wenn ich nicht alleine bin.
- Und natürlich genüsslich furzen oder mich am Sack und am Hintern kratzen. In der Nase bohren. Essensreste zwischen den Zähnen rauspulen. Diese ganze Palette Dinge eben, die irgendwas mit diversen Körperöffnungen zu tun haben und die ihr auch macht, wenn keiner guckt.

(via Anke)

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      6 Kommentare
 

Schauspieler ohne Set
Eine großartige Fotoserie. Fotos von Schauspielern in normalen Klamotten mit Posen oder Utensilien aus ihren bekanntesten Filmen. Was mir dabei auffällt ist die Ausstrahlung und Präsenz, die diese Menschen haben (Und Anke wird sich sicher über Viggo und Sean freuen).

(via Alex)

Labels:

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Dienstag, Dezember 08, 2009

Prinzipien kann man jedem erklären
Am Wochenende habe ich in einem völlig anderem Zusammenhang über Prinzipien gesprochen. Prinzipien sind Zusammenhänge und Abläufe die sich äußerlich verändern, aber immer dieselbe Funktion behalten.
Prinzipien kann man, wenn man eines verstanden hat, daher relativ leicht erklären. Man muss es nur in einem Kontext setzen, den der Zuhörer kennt und damit nachvollziehen kann. Ein Beispiel dafür lese ich grade hier:
Erklären wir (..), weshalb wir seltsame Fotos von uns ins Netz stellen und trotzdem erwarten, dass unsere zukünftigen Arbeitgeber nicht in diesen manchmal öffentlich zugänglichen, aber privaten Daten herumschnüffeln. Es würde ja auch niemand gern bei einer Firma arbeiten, die den Hausmüll eines Bewerbers durchwühlt, selbst wenn die Tonne vor der Tür steht.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Dienstag, Dezember 01, 2009

Buntes Allerlei
Ach, sowas ist doch auch mal wieder schön...

Sechs Namen, auf die du hörst:
1. Jens
2. Papa
3. Herr Scholz
4. Süßer (allerdings nicht bei jeder/m)
5. ...
6. ...
(mir fällt nichts mehr ein, worauf ich sonst noch höre. Nicht daß ich nicht manchmal anders gerufen würde, aber die Frage ist ja, auf was ich höre.)

Drei Dinge, die du gerade trägst:
Warme Socken, Schlabberhose, Sweatshirt. Wär mehr verlangt gewesen, wärs eng geworden. Die Brille noch und danach hätt ich auf "Haare zu lang" oder so ausweichen müssen.

Drei Dinge, die du dir wünscht:
Mehr Zeit für die wichtigen Menschen und Dinge.
Mal wieder richtig lange zu verreisen
Keine Ängste mehr (oder ein paar weniger wenigstens).

Drei Dinge, die du gestern, gestern Nacht und heute getan hast:
Gestern: Glühwein im Büro getrunken.
Gestern nacht: Die letzte Folge Big Bang Theory angeschaut.
Heute: Koffer für vier Tage Berlin gepackt.

Zwei Dinge, die du heute gegessen hast:
Die 20NS und ein Snickers.

Zwei Leute, mit denen du zuletzt telefoniert hast:
Mit Marcel aus Dresden wegen der Social Media Suchmachine für die ich das Konzept gemacht habe und grade eben mit der Süßen, die heute schon in Berlin ist.

Zwei Dinge, die du morgen tun wirst:
Nach Bonn fahren und ein neues Konzept vorstellen und nach Berlin fahren und vier Tage abtauchen.

Drei Lieblingsgetränke:
Milchkaffee (mit heißer Milch), White Russian, Altbier.

(via Anke)

Labels:

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 

Warum ich nicht über das Thema diskutiere
Weil es nicht um Baumaßnahmen geht, wenn rechtsradikale* Populisten ein Thema eröffnen. Weil es nicht um Freiheit geht oder Sicherheit. Weil "Minarett" nur ein Platzhalter für "Ausländer" ist. Denkt selbst drüber nach, für was "Verbot" der Platzhalter ist.

* ich habe übrigens im vorigen Post radikal und extrem verwechselt. Hat niemand angemahnt, aber ich wollts dennoch mal klarstellen: Ich halte Königs Argumentation für rechtsradikal. Nur falls jemand den Unterschied kennt und sich gewundert hat.

Labels: ,

von Jens Scholz   direct link      1 Kommentare
 
.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


.. archiv ..
  .. zum archivindex
  .. aktuell

.. mehr futter ..
  .. über.mich
  .. mein.twitter
  .. meine.videos
  .. meine.musik
  .. meine.fotos
  .. mein.galaxies.blog
  .. kein.halma.blog
  .. mein.xing
  .. mein.facebook
  .. mein.delicious
  .. mein.soup.io
  .. mein.posterous
  .. mein.qype
  .. mein.renderosity
  .. mein.myspace
  .. meine.webcam
  .. meine.mailadresse
  .. seite drucken
  .. disclaimer

.. lesbare logs ..
  .. juggernaut invasion
  .. doc rollinger
  .. hirnschmelze
  .. ulrich janus
  .. isablog
  .. herr frick
  .. thomas thayer
  .. wetterdistel
  .. sven
  .. axonas
  .. habitsoftheheart
  .. larissa
  .. schicksen
  .. udo
  .. stephan
  .. homomagi
  .. marrak

  .. one take tapes
  .. valerie
  .. annalist
  .. nilz
  .. ukkult
  .. alarmschrei
  .. udos lawblog
  .. mediaclinique
  .. van vanity
  .. vasili
  .. merlix horoskop
  .. termo
  .. das nuf
  .. frapp.antville
  .. pepa
  .. ronsens
  .. lisa neun
  .. dekaf
  .. new joerg times
  .. anke gröner
  .. don dahlmann
  .. batzlog
  .. jaqueline godany
  .. miss caro
  .. thomas knüwer
  .. kaltmamsell
  .. rushme
  .. cynx
  .. fabi
  .. hinterding
  .. ntropie
  .. schmitzchen
  .. wirres
  .. schwadroneuse
  .. lila
  .. nerdcore
  .. b.l.u.b.
  .. sebas
  .. boris schneider
  .. titania carthaga
  .. bov
  .. nice bastard
  .. e-script
  .. blogpiloten
  .. fireball
  .. sixtus
  .. miagolare
  .. spreeblick
  .. mc winkel
  .. svenk
  .. toomuchcookies
  .. haltungsturner
  .. kaliban
  .. spiegelfechter
  .. djundee
  .. bernd
  .. zenzizenzizenzic

  .. stranger
  .. thomas nephew
  .. miss wurzel tod
  .. vowe dot net
  .. bruce schneier
  .. neil gaiman
  .. warren ellis
  .. boing boing
  .. wil wheaton
  .. ron gilbert
  .. silent bob speaks
  .. mobys journal
  .. cats and dogs

.. desktop ..

.. del.icio.us links ..
.. shop ..

Site Feed

how not2bseen: wie man seine privatsphäre schützen kann