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Montag, April 30, 2007

Sesamstraße?
Da frag ich mal nach einem Stöckchen und schon fliegen mir gleich zwei andere links und rechts um die Ohren. Nummer eins kommt vom spitblog und es geht um die Sendung, die mir als Kind so derartig am Arsch vorbeiging, daß ich das gerne beantworte:

Welchen Charakter aus der Sesamstraße fandest Du am coolsten?
Da muss ich lange überlegen. Wie warn das? Ernie und Bert? Arschloch und Loser. Graf Zahl? (Auf deutsch) völlig blöde. Kermit? Nöööö, der hatte erst zur Muppet Show seine gute Zeit. Grobi nervte wie Sau, das Krümelmonster war strunzdumm. Die Trickfilme waren unterirdisch mies gemacht und eine halbe Stunde tumbes einhämmern eines einzelnen Buchstaben oder einer Zahl wäre Psychoterror, wenns nicht so langweilig gewesen wäre. Und dann immer das quäkige Gesinge: Ich hasste als Kind nichts mehr als "lustige" Kinderlieder. Später kam dann auch noch der deutsche tuntige Bär, der immer "Uiuiuiuiui" machte und mit einem neunmalklugen, rosa Putzlappen redete. Lilo Pulver fand ich zu hysterisch. Ich habs nur geguckt, weil ja nix anderes lief.
Ah, mir fällt einer ein: Oscar, denn den gabs in den Siebzigern nicht in der deutschen Ausgabe - keine Ahnung warum nicht, vielleicht aus Angst, die Kinder könnten sich in die Mülltonne setzen.

Wen konntest Du nicht leiden?
Wen ich am wenigsten von allen leiden konnte war besagter Bär. Samson. Lebensunfähiger Softie. Immer zugekifft - anders kann ich mir diese tranige Schlaftablette nicht erklären.

Kannst Du ein Lied aus der Sesamstraße auswendig? Welches?
Nein und Keines.

Was hat Dir die Sesamstraße beigebracht?
Daß man auch abschalten kann, wenn ncihts gescheites im Fernsehen läuft.

Ich gebe weiter an Nono, Van und natürlich Frank (harhar).

von Jens Scholz   direct link      0 Kommentare
 

Sonntag, April 29, 2007

Movie Stöckchen
Ha. Isa hat mir ihr unbenutzten Stöckchen vom Barmblog weitergereicht, das lass ich einfach mal so gelten (ansonsten hätt ich Renés genommen, das hat ja auch fast gegolten). Also los:

1. Name a movie you have seen more than 10 times.
die gangOkay, das sind viele, vor allem die üblichen Star Warse und in meinem Fall auch Battlestar Galactica, die ganzen frühen Zucker/Abrahams-Filme Monty Pythons und Partyfilme wie Rocky Horror und Blues Brothers.
Aber ich soll ja nur einen nennen, also nehme ich mal den, den vielleicht die wenigsten kennen: Buckaroo Banzai (hier der Trailer) dürfte tatsächlich der Film sein, den ich öfter gesehen habe als irgendeinen anderen. Ein perfekter Nerd-Film, eine Art Doc Savage-Comic in den Achtzigern mit einer völlig chaotischen Handlung und außerdem mit einer unglaublichen Schauspielerriege. Sogar die deutsche Version ist sehr gut übersetzt, was ja selten ist bei solchen Filmen (vergleiche dazu die indiskutable Synchro der Austin Powers Filme).
Erwähnen könnte auch noch, daß ich und mein Englischlehrer, Herr Barker, uns die schlimme Schlussszene von "Wenn die Gondeln Trauer tragen" locker 20 Mal angesehen haben, um herauszufinden, ob es darin eine Art Auflösung gibt.

2. Name a movie you've seen multiple times in the theater.
Auch das sind viele, auch natürlich die Üblichen.
Allerdings habe ich mir schon immer gerne Filme zweimal angesehen, wenn sich darin mehrere Erzählebenen tummeln. Ich mag es, da nochmal genauer hinzuschauen und mich auf Nebenfiguren zu konzentrieren. Der Name der Rose dürfte da etwas herausstechen, den hab ich mir mit einem Freund zusammen vier Mal innerhalb einer Woche angesehen.
Auch wenn mir die Atmosphäre eines Filmes reingelaufen ist war das ein Grund, gleich nochmal reinzugehen (z.b. Addams Family oder The Crow. Ja, und die Matrix natürlich. Matrix Reloaded dürfte aber der letzte Film gewesen sein, den ich im Kino zwei mal gesehen habe, allerdings war das zweite Mal auch was besonderes, weil im IMAX), ich sehe ich mir schon seit längerem Filme nicht mehr mehrfach im Kino an, sondern besorge mir dafür die DVDs, so denn darauf auch Audiokommentare und so weiter zu finden sind.

3. Name an actor who would make you more inclined to see a movie.
Schauspieler: Jeff Bridges
Schauspielerin: Monica Belluci

4. Name an actor who would make you less likely to see a movie.
Es gibt ja diese Schauspielersparversionen wie z.B. Ralph Möller oder Steven Segal, die völlig zu Recht nur miese Rollen bekommen. Die sind einfach schlecht und daher sind Filme, die mit denen besetzt werden, halt diese langwieligen B-Movies, die die Welt nicht braucht. Inswoeit gibt es da natürlich jede Menge Namen, wegen derer ich erstmal annehme, daß der Film sich wahrscheinlich nicht lohnt.
Eine richtige Aversion habe ich gegen einebestimmte Sorte Schaupielerinnen, die immer grauenhaft hysterische und nervöse Menschen spielen. Mia Farrow und Sissy Spacek zum Beispiel. Da muss deren Rolle wirklich klein und der Film ansonsten richtig gut sein, um mir die anzutun.

5. Name a movie you can and do quote from.
Ich zitiere sehr viel aus allen möglichen Filmen, bunt durcheinander und noch dazu merke ich das oft nicht mal. Wäre also leichter, einen Film zu nennen, von dem ich nichts zitiere. Obwohl, das wird auch schwierig, denn selbst Filme mit fast keinen Dialogen beinhalten noch den ein oder andere Satz, den ich hier und da mal anbringe ("DuDu?" - "KaKa!" - "...Shit!").
Na, und der erwähnte Buckaroo Banzai natürlich wird von mir exzessiv zitiert, allerdings bemerkt das meistens mangels Bekannheitsgrad des Filmes niemand.
Im normalen Sprachgebrauch kommt bei mir also bunt durcheinander alles mögliche vor.
"Seid gegrüßt, Programme!", "Umzingeln läuft wohl nicht.", "Tastatur. Wie rückständig.", "Dort wo ihr hingeht, dort seid ihr dann.", "Consequences schmonzequences", "Meine Nase hat Ahnung", "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.", "Gott ist ein Kind mit einer Ameisenfarm. Er plant überhaupt nichts.", "Nonnen. Kein Sinn für Humor.", "Wo waren wir? - Also ich geh da so die Straße lang und dann...", "Ich äh, ja also, ich äh!", "Also, das ist mir jetzt aber wirklich unangenehm.", "Wenn ich die Antwort auf alles hätte würde ich in Paris Theologie lehren", "Are you with the show? - No, actually i'm english. - Oh, i'm sorry.", "Danke, daß Sie sich entschlossen haben, den Aufzug zu säubern.", "Sie rauchen Schriftrollen?" usw...
Was mir grade auffällt ist, daß ich seltsamerweise nicht aus Tarantino-Filmen zitiere. Außerdem zitiere ich wenn ich englisch rede, andere Filme. Dann vor allem aus solchen, die ich nur auf englisch kenne (zum Beispiel allen von Kevin Smith).

6. Name a movie musical in which you know all of the lyrics to all of the songs.
Blues Brothers. Auch die Rocky Horror Picture Show und große Teile vom kleinen Horrorladen, aber bei Blues Brothers dürfte ich am textsichersten sein.

7. Name a movie you have been known to sing along with.
Ob man das über mich weiß, glaube ich nicht. Ich singe nämlich schon gerne und überall mit, aber normalerweise nur, wenn ich alleine schaue. "I love New York in june" beim Fisher King singe ich aber auch dann mit, wenn jemand mitguckt.

8. Name a movie you would recommend everyone see.
"Der König der Fischer". Für mich der beste Film der Welt.
Da man in der Videothek aber immer gerne zwei Filme mitnimmt, kann ich auch noch "Halbblut" empfehlen. Einer der Filme, die mich im Kino richtig umgehauen haben, als ich reingegangen bin, ohne zu wissen, worum es geht. Val Kilmer ist nämlich auch so einer, bei dem ich blind in Filme gehe.

9. Name a movie you own.
Welchen der rund 200 Stück?

10. Name an actor who launched his/her entertainment career in another medium but who has surprised you with his/her acting chops.
Milla Jovovic. Spätestens seit Joan of Arc eine meiner Lieblingsschauspielerinnen.

11. Have you ever seen a movie in a drive-in?
Nein, was echt schwierig ist, wo das Gravenbrucher Autokino doch gleich um die Ecke ist. Jeder den ich kenne und sogar meine Kinder waren schon drin. Nur ich nicht.

12. Ever made out in a movie?
Klar. Knutschen und heavy petting. Ist aber schon echt lange her. Leider.

13. Name a movie you keep meaning to see but you just haven't gotten around to yet.
Nachdem ich letztes Jahr endlich doch mal Spiel mir das Lied vom Tod gesehen habe bleiben noch die Leningrad Cowboys. Nein, die hab ich tatsächlich noch nicht gesehen.

14. Ever walked out of a movie?
Nein. Warum? Ich bleibe auch grundsätzlich bis zum Ende des Abspanns sitzen und so kommt es nicht selten vor, daß ich der einzige bin, der den Schlussgag gesehen hat.

15. Name a movie that made you cry in the theater.
Das kann fast jeder Film. Die Fabelhaften Baker Boys, um mal einen zu nennen.

16. Popcorn?
Igitt.

17. How often do you go to the movies?
In den neunzigern wohl fast jede Woche. In den letzten Jahren aber kaum mehr. Dieses Jahr erst ein Mal.

18. What's the last movie you saw in the theater?
300. War nicht der beste Film, im O-Ton erträglich, und recht unterhaltsam wegen der ungewöhnlichen Optik. Das Problem ist ja, daß es zu wenige inhaltlich interessanten Filme gibt und wenn doch, dann laufen sie nicht in Deutschland. Ich bin z.B. stinkig, daß ich A scanner darkly nicht im Kino sehen konnte.

19. What's your favorite/preferred genre of movie?
SciFi im breitesten Rahmen, denke ich. Aber eigentlich schaue ich viel zu vieles gerne, als daß ich mich da festlegen kann. Zum Beispiel mag ich die Filme von Emir Kusturica. Gerne auch Animes und die Hong Kong Movies von Tsui Hark, oder dann wieder französische Komödien wie Tante Danielle, von Comedykram bin ich inzwischen etwas abgekommen. Wie könnte man denn das als Genre bezeichnen, was Highlander, The Sixth Sense, Die neun Pforten, Halbblut und sowas machen? Also Filme, die hier und jetzt spielen, aber einfach die Realität etwas erweitert haben? Die mag ich am liebsten.

20. What's the first movie you remember seeing in the theater? Asterix erobert Rom, in Schweinfurt 1975 mit sechs Jahren, ist der erste Film, an den ich mich ziemlich komplett erinnern kann. Aber ich weiß, daß ich vorher auch schon mal im Kino war und irgendwelche Disney-Filme gesehen habe.

21. What movie do you wish you had never seen?
Ach, so wichtig ist das alles doch gar nicht.

22. What is the weirdest movie you enjoyed?
Bei Fernsehserien hätte ich natürlich sofort The Prisoner gesagt.
Im Kino dürfte das schrägste, was ich bisher gesehen habe, Faust von Brian Yuzna gewesen sein. Ich mochte ihn, ich mag aber auch mal krankes Zeug zwischendurch.

23. What is the scariest movie you've seen?
Mich können Filme zwar schnell rühren, sogar mit den einfachsten Strickmustertricks, aber richitg ängstigen tut mich eigentlich nichts. Klar, so Schockeffekte erschrecken mich dann auch mal, aber schlecht geschlafen hab ich noch nie von einem Film. Einigermaßen gruselig war The Ring, aber halt auch nur, bis das Mädel aus dem Fernseher krabbelte. Gruselig sind Filme nur, so lange man keine Monster sieht.

24. What is the funniest film you have ever seen?
Kentucky Fried Movie. Heute sicher nicht mehr der lustigste Film ever. Jede Generation braucht ihre eigenen Kultfilme, denke ich.

So, darf ich das Ding jetzt eigentlich weiterwerfen? Denn mal los, ich möchte gerne die Antworten von zehpunkt, stardustlyrics und uke haben.
Oh ja, und Frank unbedingt auch.

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von Jens Scholz   direct link      6 Kommentare
 

Samstag, April 28, 2007

Aus der Praxis der Online-Ermittlung
Ich hab ja schon mehrfach meine Vermutung geäußert, daß die Möglichkeiten zur Onlinedurchsuchung momentan nicht über direkte und gezielte Hackingangriffe durch echte und teure Spezialisten hinausgehen und da es relativ einfach ist, selbst wenn es irgendwann einen Trojaner gäbe, der so funktionieren würde, wie sich naive Politiker das vorstellen.
Wie dagegen in der Zwischenzeit gearbeitet wird, geht aus einem erhellenden Kommentar bei Spreeblick hervor:
(...) Einmal hatte ich so einen richtig scharfen Hund von Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft, der sagte, ich solle mit dem Hinhaltekram aufhören und ob ich wisse, welche Folgen es für unsere Firma haben könnte, wenn ich trotz richterlicher Anweisung nicht kooperiere. (...) Ich solle nun bitte die verlangten Daten durchfaxen und ihm die Ausflüchte und "ja aber" ersparen, es entstünde der Eindruck, ich wolle Kriminelle decken.
Gut.
Habe ich dann gemacht.
Nach ca. 150 Faxseiten rief er an und fragte, wieviel noch kommen. Musste ich ihm antworten: Noch etwa 420.000 Seiten und ich könnte jetzt nicht weiter mit ihm telefonieren, ich muss die nächste Sackkarre voll bedrucktem Papier zum Faxgerät schieben. Aufgelegt.
Bei Seite 200 ist sein Fax nicht mehr rangegangen. Ich habe als pflichtbewusster Bürger natürlich noch vier Tage lang versucht, die Sachen durchzufaxen und auch noch rund 60 Blatt durchbekommen.

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Freitag, April 27, 2007

He, ihr!
Kann nicht endlich mal einer das blöde Moviestöckchen nach mir werfen?

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Politische Kultur in Deutschland
Im Tagesspiegel gibts einen Artikel über die gelungene Demoaktion im Reichstag während der angesetzten Debatte über die Kinderbetreuungspläne der Familienministerin, die - was ich erstmal gar nicht glauben konnte - tatsächlich nicht anwesend war. Aber nicht nur das:
Die Opposition im Bundestag setzte zunächst eine so genannte Hammelsprung-Abstimmung durch, um die Anwesenheit von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu erzwingen (...)
Der Hammelsprung ergab zwar eine Mehrheit gegen die Herbeirufung der Ministerin. Der amtierende Präsident stellte aber gleichzeitig fest, dass das Parlament mit weniger als 300 anwesenden Abgeordneten nicht mehr beschlussfähig war. Er schickte daraufhin die Parlamentarier ins Wochenende. "Es kann nicht sein, dass die Ministerin von Interview zu Interview hechelt und den Plenarsaal meidet", hatten Vertreter der Grünen und der FDP ihren Antrag begründet, von der Leyen zur Debatte auf die Regierungsbank zu holen.
Und so wie ihr wohl jetzt, rieb auch ich mir die Augen, ob ich richtig gelesen habe. Wenn sogar die Politiker politikverdrossener sind als wir Bürger, brauchen sie von uns aber auch nicht mehr verlangen, uns für ihren Blödsinn zu interessieren.

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Offensichtlich leicht durchschaubar
Mein 13-jähriger Sohn, mit dem ich diese Woche richtig viel Mathe gepaukt habe und dem ich viel Glück bei der heutigen Arbeit wünsche, hört Radio. Dort wurde sinngemäß die Meldung verlesen, daß Innenminister Schäuble die "umstrittenen Online-Durchsuchungen", die von Otto Schily eingeführt wurden, verboten habe.
Er sagte zwischen zwei Löffeln Müsli: "Die wollen immer, daß sich die Leute an die Gesetze halten und halten sich aber selbst nicht dran. Vielleicht meinen die ja, die Leute sind alle genauso wie sie selbst und wollen deswegen so viel überwachen?"
Und ich tipp mir hier die Finger wund...
how not2bseen: wie man seine privatsphäre schützen kann

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Donnerstag, April 26, 2007

Videobloggen
tät ich ja auch gern mal wieder. Mir fällt nur grad gar nichts ein...
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Ok Google!
Sagt Bescheid, wenn ihr mit was auch immer ihr grade macht fertig seid, das dafür sorgt, daß auf der personalisierten Startseite ständig wieder alles verschwindet, was ich da haben will und der ganze Krempel, den ich rausgeschmissen habe wieder auftaucht. Das nervt nämlich.

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Vorratsdatenspeicherung
Die Regierung bemerkt gerade, daß es Gegenwehr zu ihrem Umbau Deutschlands in einen Überwachungsstaat gibt. Daran, daß die Reaktion vor allem eine Mischung aus Arroganz (dem politischen Gegner gegenüber) und Ignoranz (uns Bürgern gegenüber) ist, haben wir uns ja gewöhnt. Allerdings gibt es auch konkrete Maßnahmen darauf. Zum Beispiel die vorgezogene Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung. Wie diese konkret aussieht, hat Kai Raven ja schon sehr schön ausgeführt. Ich möchte aber dennoch nochmal einen Passus zitieren:
Übersetzt in die Sphäre der direkten, persönlichen Beziehungen und Gespräche, die für jeden zum Alltag gehören, würde die "Vorratsdatenspeicherung" bildlich so aussehen, dass immer dann, wenn Du zum Beispiel mit anderen Personen in Cafes, auf dem Marktplatz oder zu Veranstaltungen zusammentriffst, um zu plaudern oder Dich auszutauschen, ein Polizist wie der "Teufel aus der Box" vorspringt und sich automatisch und unsichtbar Deinen Namen und die Namen aller Leute, mit denen Du gerade sprichst oder die zufällig um Dich herumstehen, die Dauer Eures Zusammentreffens, den Namen von Straßen und Plätzen, an denen Ihr zusammentrefft und die Personalien Eures Personalausweises in ein großes, dickes Notizbuch notiert.

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Guter Ton
erfordert Opfer.
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Mittwoch, April 25, 2007

Igitt, Kress bloggt
lese ich grade. Der Verein also, der erst meint, dumme Geschmacklosigkeiten seien cool und beleidigt Blogger abmahnt, wenns Gegenwind gibt. Geht weg, ihr nervt.
(Oder Kommentiert in der Blogbar. Bitte, bitte!).

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Geht doch weg, lasst mich in Ruhe!
Ihr Politiker. Eure Dummheit wird nur von eurer Dreistigkeit getoppt, mit der ihr euch einen feuchten Scheißdreck um Rechte und Gesetze schert. Kann es sein, daß das Volk bei euch deswegen immer weiter in Generalverdacht gerät, weil ihr von euren eigenen Moralvorstellungen ausgeht?
Wenn ihr sowieso schon in der Gegend herumhacken lasst, braucht ihr euch auch nicht nachträglich nen Persilschein mit euren selbstgemachten Terrorgefahren ausstellen. Macht doch einfach was ihr denkt und ich schütze meine Daten, wie ich denke. Werden ja gegebenenfalls sehen, ob ihr drankommt. Schont mir die Nerven, talk to my hand.

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Bestätigung meiner These
Wenn Beckstein sagt:
"Ich fürchte, dass wir uns mit der SPD erst nach einem hoffentlich nie kommenden Terroranschlag einigen können. Wenn es dazu kommt, werden wir in jedem Falle auch eine Diskussion über die Mitschuld bekommen."
Die SPD müsste sich in einem solchen Fall die Frage stellen, "warum sie nicht alles zur Terrorabwehr unternommen hat"
dann bestätigt er mir meine Theorie, wieso Politiker immer Sicherheit über Freiheit stellen werden.
Natürlich ist es auch möglich, seine letzte Frage, die er wahrscheinlich nur rethorisch stellt, weil er meint, es gäbe ja ohnehin nur eine Antwort, souverän zu beantworten. Man könnte sagen, daß es keine hundertprozentige Sicherheit vor Terroranschlägen gibt, es sei denn, man wird selbst extrem und verwandelt den Staat in ein totalitäres System. Man könnte sagen, man hat alles unternommen, was möglich ist, ohne die Freiheiten des Bürgers zu beschränken. Man könnte sagen, der Sinn von Terroranschlägen ist die Schwächung des Systems und die Schwäche und Angst zeigt sich durch die Einschränkung der Bürgerrechte - ergo ist die richtige Reaktion auf Terror, die Freiheit zu verteidigen, nicht sie einzuschränken.
Ich will Politiker, die bei Terrorangriffen sagen: "Wir wollen freie Bürger, kein Terrorist wird uns dazu bringen, ängstliche, repressive Politik zu machen".
Becksteins Worte zeigen aber nur pure Angst, für die ich ihn auch tatsächlich nur verachten kann. Denn er sagt ja selbst, daß er nicht etwa Angst um uns Bürger hat, er hat Angst vor einer "Diskussion um Mitschuld". Und zeigt präventiv schon mit dem Finger auf Andere. Genauso funktioniert der Mechanismus, den ich beschrieben habe.

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Wie Ahnungslos unsere Politiker sind
zeigt uns Herr Wiefelspütz heute mit folgender Äußerung:
In der hitzigen Debatte über die Sicherheits-Pläne von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich der SPD- Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz klar für die umstrittenen Online-Durchsuchungen ausgesprochen (...). "Für mich ist klar, dass wir diese Ermittlungsmaßnahme brauchen. Ebenso klar ist aber, dass sie nur mit sehr hohen Hürden und in extremen Ausnahmefällen zum Einsatz kommen kann", sagte Wiefelspütz. Er rechne mit einer Größenordnung von etwa 10 bis 20 Fällen pro Jahr. (...)
So. Und das sagt mir, daß Herr Wiefelspütz entweder keine Ahnung hat oder unendlich naiv ist.
Keine Ahnung: Wenn er sich auch nur ein winziges bisschen mit der Nutzung von PCs auskennen würde, wüßte er, was das für ein riesiger, riesiger Unsinn es ist, für 10 bis 20 warum auch immer notwendigen geheime staatliche Zugriffe auf Online-PCs die Sicherheit von Millionen PCs in Deutschland zu kompromittieren. Ich gehe zusätzlich davon aus, daß auch mit einem irgendwie funktionierenden Trojaner (den ich technisch ohnehin als nicht umsetzbar sehe) beim größten Teil dieser 10-20 Durchsuchungen nichts herauskommen wird. Bei 10 bis 20 "Ausnahmefällen" (welche? Ach, gehen wir einfach mal davon aus, die gäbe es) würde ich sagen, daß man da mit direkten Hackerangriffen mehr Erfolg hat und billiger wärs auch noch. Insoweit wäre ein Bndestrojaner unter den Vorraussetzungen,wie sie Wiefelspütrz angibt, völlig unsinnig.
Naiv: Er glaubt tatsächlich, daß wenn man ein Instrument zur Verfügung hätte, mit dem man unbemerkt in die Rechner jedes Bürgers schauen kann, dieses nur 10 bis 20 Mal im Jahr benutzt werden würde? Wie viel Wert ist eine solche Ankündigung? Gar nichts.
Es könnte natürlich auch eine dritte Möglichkeit geben. Er hält uns für so naiv, ihm diesen Schmuh zu glauben.
Hierzu bitte auch lesen: Generation Web 0.0

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Dienstag, April 24, 2007

Retrostock
vom Batz. Ich versuche, mich kurz zu fassen, denn jede einzelne dieser Fragen könnte ich mit einem zehnseitigen Aufsatz beantworten.

Was war Deine erste "echte" PC-Hardware?
Das war ein selbstgebauter Highest-End PC aus den damals besten Komponenten. Zu der Zeit, als der 386er grade erst Standard war und 4MB Speicher als ordentlich ausgerüstet galt, hab ich mir einen 486DX/50 (einen echten 50er, kurz darauf brannte das Rambus-RAM-Lager mit den eigentlich für die 486er gedachten schnellen Speicherchips ab und man musste Jahre lang CPUs mit um die Hälfte reduzierten externen Taktraten vorlieb nehmen) mit 8MB RAM, einer Hercules-Grafikkarte mit irgendwelchen Beschleunigungsfunktionen, einem Adlib-Soundblaster und das alles in einem Hightower, in den ich die späteren Jahre noch riesig Platz zum auf und umrüsten hatte. Das ganze hat etwa 4000 D-Mark gekostet, die ich deswegen grade flüssig hatte, weil ich damals 10.000 DM beim Rubbellotto gewonnen habe.
Davor hatte ich nen Schneider CPC und einen Atari ST 1024.

Deine erste Anwendung, welche Du benutzt hast?
Wordstar auf dem Schneider. Da haben Herr Marrak, Sven und ich Mitte der Achtziger irgendwelche Geschichten zusammen geschrieben.

Dein erstes Spiel?
Auch auf dem CPC, das war aber nichts besonderes. Sowas wie Sokoban. Die richtig guten Games kamen erst viel später, da wir die CPCs im Prinzip ab Markteinführung in den Fingern hatten und dieser eine gute Weile brauchte, bis es dann vor allem aus Frankreich und England richtig gutes Material dafür gab. Vorteil war: Dadurch beschäftigten wir uns sehr intensiv mit der Kiste und programmierten selbst jede Menge Kram dafür. Unter anderem eine Art Windowsoberfläche für eine Datenbank, einen Taschenrechner und ein Textpad (das ich vor einiger Zeit sogar auf einer norwegischen FTP-Site mit Software für CPC-Emulatoren wiedergefunden habe, genauso wie die Games mit unseren Crackergreetings).

Hattest Du von Anfang an Spaß an der Materie?
Aber Hallo! Wenn es das nicht gegeben hätte fürchte ich, wäre ich der Loser geblieben, der ich bis dahin war.

Seit wann bist Du online, und mit welchem Anbieter?
Ich bin seit Anfang der Neunziger online. Der erste Anbieter war eine BBS eines sehr netten schottischstämmigen Operators in Schwetzingen. Da ich schon gleich seit es Internet kommerziell in Deutschland gab bei einem der ersten Internet Service Provider angefangen habe, die sich damals gründeten, hatte ich auch von Anfang an immer eine ordentliche Internetverbindung. Ich habe also was Computerkram und Internet angeht schon immer viel Glück und ein gutes Händchen gehabt. Bis heute.

So, das werfe ich jetzt mal weiter an ein paar Musiker: rushme, xyzet, Mario und Karsten (hattest du nicht auch nen CPC?), ab dafür.

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Dilettanten Olé!
Modern, offen, transparent ist heute das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). So offen, dass es neuerdings an Interessierte einen Newsletter mailt (...). Und außerdem, wer sich sonst noch so alles für Schlapphut-News interessiert.
Denn im CC-Feld seines Newsletters hat das BfV total transparent die Namen aller Bezieher eingetragen.
so berichtet die FTD über den immensen inversen Kompetenzbeweis, der mich einerseits ängstigt, weil ich natürlich bei so wenig Verständnis für Datenschutz annehmen muss, daß mit meinen Daten alles andere als sorgfältig umgegangn wird, andererseits aber beruhigt. Hey, die können nichtmal einen Newsletter verschicken. Vielleicht sollten die nochmal bei Null anfangen und erstmal mit Lego üben, die Rezensenten bei Amazon sind jedenfalls begeistert:
Super! Abhören wie im echten Leben!
Da lernt man ganz schnell wie die Welt funktioniert. Kaum zu glauben, dass es das Stasimobil auch bei Lego gibt. Man kann mit dem Truck fahren, ein- und aussteigen und den Trailer aufklappen um in die Kommunikationsbasis zu gucken. Was hat der Herr im Gelben haus wohl vor? Oder der dessen Katze grün ist (sowas passiert wenn man Kinder, Stifte und Lego alleine lässt)? Ganz im Sinne der Bundesregierung wird das Kind spielerisch an den alltag rangeführt. Genial! Und macht Spass zusammenzubauen!
(via Thomas und zweitens-magazin)

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Spät geworden
Eigentlich wollte ich ja gegen Acht wieder zu Hause sein, ich war zum Spargelessen eingeladen (und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dieses Jahr wirds richtig viel und richtig guten Spargel geben). Allerdings haben wirs uns dann vollgefressen noch auf dem Sofa gemütlich gemacht und einen meiner Lieblingsgeheimtips angesehen.
Jetzt ist es ein Uhr Nachts und ich muss mich wundern, daß der MC noch so spät wach ist, um meinen Buddyrequest bei Qype prompt zu beantworten.
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Montag, April 23, 2007

Kinder sind Zukunft arm
Die Zahl der von Sozialleistungen abhängigen Kinder ist innerhalb eines Jahres um über zehn Prozent gestiegen. Das wundert einen nicht, da diese Zahlen ja jährlich wiederkehren. Insoweit ist auch die Aktion "Kinder sind Zukunft" fürn Arsch, denn Kinder machen erst einmal und vor allem eines: arm. Und das besonders dann, wenn man sie jung bekommt. Was wiederum für die Kinder eigentlich besser wäre, denn mit zunehmenden Alter - meine ich - wird man seine Kinder immer weniger verstehen. Einfache Rechnung: Bekäame ich meinen Ältesten erst jetzt mit 38 Jahren, wäre ich 53 Jahre alt, wenn er 13 ist und in die Pubertät kommt. Ich glaube nicht, daß ich dann immer noch so flexibel wäre wie heute, wo der Abstand zu meiner eigenen Null-Bock Phase noch einigermaßen in erinnerbaren Zeiträumen liegt.
Was ich aber wirklich bemerkenswert finde ist dieser Absatz:
Im Westen nahm die Zahl der von Sozialgeld abhängigen Kinder demnach 2006 mit elf Prozent stärker zu, als im Schnitt der neuen Bundesländer (sieben Prozent). Den größten Armutszuwachs habe es in den wirtschaftlich starken Südländern Baden-Württemberg (plus 13 Prozent) und Bayern (plus zwölf Prozent) gegeben.
Denn er beweist mir doch aussagekräftig, was so ziemlich jeder Mensch in Deutschland denkt und jeder Politiker ständig versucht, als "gefühlte Realität" abzutun, die nichts mit den tatsächlichen Verhältnissen zu tun hat: Dieser Wirtschaftsaufschwung findet ohne den Bürger statt. In den Ländern mit der besten wirtschaftlichen Situation geht es den Leuten immer schlechter. Irgendwo stimmt ja dann die Rechnung nicht,oder?

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Samstag, April 21, 2007

Noch so ein Amokläufer
Der 60-Jährige war nach Angaben der Zeitung unverheiratet und kinderlos, wie die Zeitung ?Houston Chronicle? auf ihrer Internetseite berichtete. "Bis jetzt war er stets ein guter Angestellter"(...)
und er erschoß seinen Chef wegen Job-Problemen mit einer Pistole, die er kurz zuvor in einem Laden kaufte.
So, jetzt stellt sich bloß die Frage: Was kann man denn nun eigentlich verbieten? Böse Musik oder Computerspiele fallen da ja ein wenig durch den Rost...
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Das ist eine echte Beleidigung
könnte sich das Innenministerium nicht wenigstens ein bisschen Mühe bei seinen Ablenkungsmanövern geben?
Don löst den Fnord in nur einem Satz auf:
Die Bundesregierung macht wegen des Gegenwindes in den Medien und der Bevölkerung großen Wind, um eine nicht vorhandene Terrorgefahr zu manifestieren, und gibt in diesem Zusammenhang via BKA eine offizielle Verlautbarung ab, die wiederum die US Regierung zum Anlass nehmen muss, ihrerseits seine Warnung an hier lebende US Bürger auszugeben, obwohl sie selber sagen, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass es in Deutschland zu einem Anschlag kommen könnte. (...)
Sind da denn nur Dilettanten am Werk? Oder ist denen alles schon so scheißegal, daß sie nur noch wenigstens den Anschein wahren wolen, uns ordentlich zu desinformieren und in Wirklichkeit meinen sie, es eigentlich gar nicht mehr nötig zu haben?
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Star Wars Personality Test
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Freitag, April 20, 2007

Oh? Wir haben nen neuen Bundespräsidenten?
oder wie soll ich das verstehen, wenn ich lese:
Beckstein lehnt Begnadigung Klars weiter ab

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Wie schützt ihr euer Privatsphäre?
Es interessiert mich, wie eure Strategien, Tips und Vorschläge aussehen, euch vor Profilern und Staatsschnüffeleien zu schützen (muss ja kein Roman sein wie meiner) oder auch, warum ihr meint, keine Maßnahmen ergreifen zu müssen.
Ich würde hier gerne die Schwarmintelligenz nutzen und so eine Linkliste aufbauen, um Möglichkeiten im Netz auffindbar zu machen, wie man als ganz normaler Mensch seine Privatsphäre schützen kann, bzw. wie man angesichts der Datensammelwut nicht in Selbstzensur verfällt. Fände ich prima, wenn das klappen würde. Die Liste kann dann mit diesem Button verlinkt werden. Lohnt sich halt nur, wenn auch was zusammenkommt, also bitte, haut rein.

how not2bseen: wie man seine privatsphäre schützen kann

elementareile: Biometrie am Arsch, Baby! und Handyswap
Das Anti-Telemarketing Gegenwehrskript, um Werbeanrufe loszuwerden.
RA-Blogger Thomas Liste zur einfachen Vermeidung von nutzbaren Kundenprofilen.
zweitens-magazin über Datenbots und PGP
Meine eigenen Vorschläge.
Kai Ravens Liste mit Anleitungen für die sichere Onlinekommunikation. Mails verschlüsseln, abhörsicheres Instant Messaging, sicherer Datentransfer und anonymes Surfen (Danke an step around).
Upd am 9.5.07: Spreeblick interviewt einen Hoster, der erzählt, wie die behördliche Informationsbeschaffung aus den Vorratsdaten momentan so vor sich geht.
Und einiges hier in den Kommentaren.

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von Jens Scholz   direct link      6 Kommentare
 

How not to be seen
Auch wenn die Aufregung über die Kontrollwut unserer Regierung gerade - wohlgemerkt zu recht - kocht, wir können doch noch relativ unproblematisch vermeiden, zum berechenbaren Bürger zu werden und die Dinge, die wir Privat halten wollen, vom Blick der Kontrollfreaks da oben verbergen.
Natürlich fällt einem sofort auf, daß die ganzen besonders wertvollen Profil- und Bewegungsdaten nur durch die Nutzung von Medien und Kommunikations- und Zahlungshilfsmitteln erhoben werden können. Daher ist der erste logische Schritt, diese nicht mehr zu benutzen. Will ich aber wirklich auf Internet, Handy, Kreditkarte und Reisen verzichten? Nö. Muss man auch nicht, denn man kann das ja auch nutzen und damit Daten erzeugen. Massen an Daten. Mengen an richtigen, falschen, alten, unbrauchbaren Daten.
Auf diese Weise bin ich auch kein berechenbarer Konsument. Ich kaufe bei Amazon ein, aber eben lange nicht nur dort und ich bewerte gerne mal Produkte, die mich nicht die Bohne interessieren, mit 5 Sternen und Sachen, die mir gefallen mit einem.
Ich habe jede Menge Profile in jeder Menge Communities, viele mit echtem Namen, aber auch gerne mal einen zweiten mit anderem Namen, über den ich per Tor und Jap einen Teil der Kommunikation abwickle, dessen Fehlen durch die Menge der verfolgbaren Kommunikation nicht auffällt (Zu aufwändig? Warum? Ich mache mir ja auch den Aufwand, Briefe in verschlossenen Umschlägen zu versenden, wenn ich meine, daß meine private Post niemanden was angeht).
Ich habe viele Mailadressen, alleine drei davon ganz offen und auch bei Providern in Deutschland, wo diese meinen Mailverkehr ja speichern müssen. Die speichern damit aber auch einen Haufen Spam und riesen Mengen an Newslettern, die mich z.T. überhaupt nicht interessieren, ich abonniere halt anscheinend irre gerne Newsletter. Mindestens zwei der Adressen benutze ich ohnehin nur zum registrieren auf irgendwelchen Websites, wonach ich die Mailadresse dort nach erfolgter Bestätigung ändere. Mein Gmailkonto dagegen ist inzwischen dasjenige, das die meisten normale Konversation bewältigt und das ist so alt, daß es noch auf @gmail.com hört und nicht in Deutschland gespeichert wird - was gut daran liegen mag, daß ich mich beim Einrichten wohl verklickt habe und ich laut meinem Profil in Alaska lebe. Ich verklicke mich ja ständig beim Ausfüllen von Formularen. Ich mülle das Internet zu mit Informationen über mich, die stimmen können oder eben nicht. Die aber auch dafür sorgen, daß es echt schwierig ist, etwas über mich herauszufinden, was mir Schwierigkeiten machen könnte bzw. das nicht ich selbst dort reingeworfen habe. Das Profil, das man über mich ergooglen kann ist genau das, was ich in Ordnung finde, es ist nämlich sehr positiv für mich und schmeichelt mir auch immens.
So ähnlich mache ich das auch mit dem Telefon. Ich bekomme ja wie jeder auch irgendwelche Anrufe von Leuten, die mir was verkaufen wollen und ich achte durchaus darauf, daß die mich nicht etwa aus ihren Listen streichen. Ich halte schonmal eine Versicherunsvertreterin über Monate hin, sage Termine zu, die ich platzen lasse und gebe falsche Angaben darüber, wo ich wie lange versichert bin. Auch mit Telefonanbietern rede ich gerne mal. Regelmäßig ruft jemand an, der mir ein besseres Call-byCall Paket oder DSL verscherbeln möchte und glaubt, ich sei bei der Telekom. Weil ich das nie verneine. Allerdings glaubt der Anrufer der Telekom wiederum ich sei bei Iesy, der von Iesy dünkt mich bei Arcor. Ich lehne das Angebot auch immer freundlich ab, weil ich gerade erst gewechselt habe, demnächst umziehe oder völlig zufrieden mit ePlus bin (bei denen ich im Gegensatz zu vielen anderen Telcos noch nie Kunde war).
Das Problem an Profilen ist, daß sie nutzlos sind, wenn sie alte, falsche, widersprüchliche Daten haben oder wenn die Daten ohnehin schon öffentlich zu finden sind ("Wir wissen, wo Du wohnst" ist keine Drohung für mich. Jeder weiß wo ich wohne, ich hab ein ausführliches Impressum).

Es ist so einfach, nicht gesehen zu werden, wenn man vermeintlich wie ein rücksichtloser Eber durch den Wald rauscht. C&A-Klamotten, ne Schirmmütze gegen Kameras, Call by Call Handy, das z.B. per Tauschpool auf jemanden völlig anderen angemeldet ist, eine Fahrkarte bar bezahlt ohne Bahncard, nur persönliche Gespräche, Schriftliches nur auf Papier und alle Aufzeichnungen in den Vorratsdaten ist völlig vergebens: Wenn ich nicht will, daß der Staat präventiv in Erfahrung bringen kann, was ich tue und wo ich bin, kann er es auch in mittelfristiger Zukunft nicht.
Die vielkritisierten Onlinedurchsuchungen bringen auch nichts, denn um Trojanerangriffe grundsätzlich zu vermeiden, sollte man ohnehin seine wichtigen Daten auf einer externen Platte lagern und während man mit ihnen arbeitet nicht online sein. Wenn das dennoch nötig ist, hab ich den Laptop oder den Palm online, aber nicht den PC, der Zugriff auf die Dateien hat. Beste Sicherheit ist also heute immer noch ohne Spezialkenntnisse sondern mit normalem Menschenverstand möglich.
Klar, die Frage ist, wie lange noch: Schwierig wirds z.B. dann, wenn es um den Fingerabdruck und "freiwillige" Speichelproben geht. Daten also, die man nicht verwässern kann. Aber auch hier vertraue ich auf die Schnelligkeit der vernetzten Gesellschaft. Ich werde dann schon die Webseite finden, auf der steht, wie man sich auch hier seine Privatsphäre erhält.
Das hier jedenfalls ist meine Strategie. Eben aus dem Grund heraus, daß ich nicht verzichten will, meinen Namen sagen zu können und als ich selbst unterwegs zu sein. Meine Erfahrung ist, daß es viel anstrengender ist, keine Spuren zu hinterlassen als so viele, daß die, die ich Privat halten möchte, darin nicht mehr zu finden sind. Wie macht ihr das?

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Donnerstag, April 19, 2007

Sie werden kriminell und wir sagen Ihnen, wann...*
Malte fragt, woher die Überwachungsmanie des Staates kommt. Da biete ich erstmal Sekundärliteratur von der Bundeszentrale für politische Bildung, die das Modell der staatlichen Überwachung, wie es Foucault beschrieben hat, am kürzesten zusammenfasst:
Dem klassischen Souveränitätsmodell, das auf Gesetzen und Sanktionsandrohungen und einer punktuellen Machtausübung beruht, stellt Foucault das Modell der Überwachung gegenüber, das ohne einen physisch greifbaren Souverän auskommt, weil das Verhalten der Menschen durch eine ständig vorhandene Möglichkeit des Überwachtwerdens diszipliniert würde.(...)
Laut Foucault wird dieses Modell automatisch erzeugt und zwar schlicht durch die Verfügbarkeit von Überwachungsapparaten und -möglichkeiten (die sich in den letzten 10 Jahren durch Erfassungsgeräte wie z.B Kameras, Speichermöglichkeiten, also Datenbanken und Software zur schnellen, möglichst ad hoc Analyse angesammelt haben) und das Sicherheitsbedürfnis der Politiker. Nicht etwa der Bürger, auch wenn immerein Bürgerwille vorgeschickt wird.
Schäuble hat den Mechanismus, der da arbeitet, heute im Interview in den Tagesthemen schön vorexerziert: Er erklärte, daß in dem Moment, als klar wurde, daß über die vorhandenen Daten des Mautsystems ein Mord aufgeklärt werden könnte, "jeder" gesagt habe, es könne ja nicht sein, daß mit den Daten zwar die Maut abgerechnet würde, aber nicht ein Mörder gefasst werden dürfe. Es ging also dem Politiker in Wirklichkeit um die Gefahr, daß irgendwann der Vorwurf auftauchen könnte, er habe falsch entschieden - nämlich dann, wenn der Mörder nicht gefasst worden wäre. Für einen Innenminister eine inakzeptable Schwäche, der er entgeht, wenn er präventiv die Aufklärung auch mit versperrten Möglichkeiten fordert.
Die vergleichbare Situation gabs mit Bruno dem Bären, der aus denselben Gründen in dem Moment tot war, als die Entscheidung an die Politiker ging.
Das politische System hat also einen imanenten Hang, sich im Zweifelsfall für Kontrolle zu entscheiden, also für die inhumane, unfreie, aber eben sichere, im Moment der Entscheidung risikoärmste Lösung, weil diese am leichtesten vertretbar ist, wenn die Regeln dafür klar sind. Ebenso funktioniert im Zweifelsfall der gesamte Apparat darunter, also die Verwaltung dieses Systems (es gibt denke ich genügend Beispiele für die Ausblendung des Menschen bei Entscheidungen von Finanz-, Sozial-, Jugend- oder Arbeitsämtern). Diese ständigen risikominimierenden Entscheidungen, die ständige Erhöhung der Kontrolle, um politische Konfliktsituationen zu vermeiden, das ist, was sich ab einem Zeitpunkt, in dem die Verhältnismäßigkeit (offensichtlich für die Meisten jetzt) kippt, als diese Manie äußert, nach der Malte fragt.

*Matthias Richling als Wolfgang Schäuble im Scheibenwischer. Auch gut: "Da bin ich ganz liberal und demokratisch - wenn überwacht wird, dann Alle!"

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Head spinning 'round
must. say. something. stupid:
Wäre es richtig zu sagen: Lieber lasse ich zehn Anschläge passieren, als dass ich jemanden, der vielleicht keinen Anschlag begehen will, daran zu hindern versuche. Nach meiner Auffassung wäre das falsch.
Ja, nun. Auch nach meiner Auffassung ist das falsch sowas zu sagen, denn der Satz macht überhaupt keinen Sinn. Allerdings sagt sowas auch keiner oder behauptet, sowas zu sagen sei richtig, außer Herr Schäuble selbst, der damit halt zeigt, daß er gar nicht versteht, wo die Gegner des Panopticons Deutschland, das er das aufbaut, um sein eigenes Terrortrauma zu verarbeiten, eigentlich ihr Problem mit ihm haben.
Ach so: Warum wird eigentlich ständig nach Frau Zypries gerufen? Die hat doch mit Bürgerrechten rein gar nichts am Hut. Das Abmahnrecht bleibt wie eh und je eine Einnahmequelle für Anwälte und Instrument zur Verhinderung von Meinungsfreiheit, die neuen Regelungen der Vorratsdatenspeicherung glaubt sie ja sogar "die Bürgerrechte zu stärken" (womit sie eine mindestens genauso blöde Newspeakformulierung hinlegt, wie Schäuble). Sie liegt mit Schäuble völlig auf gleicher Linie, wenn man sich ansieht, wohin auch Ihre Pläne zielen. was kann ich denn also von ihr erwarten? Nur, daß sie weiterhin geschickter kommuniziert als Schäuble, also einfach im Zweifelsfall das eine ankündigt und dann das andere umsetzt.
Letztendlich ist der Zug aber schon längst abgefahren. Spätestens mit der kommenden Volkszählung 2010 (die man klugerweise gleich mal ohne Beteiligung des Bürgers durchführt) wird man ohnehin so genaue Profile von uns erstellen, die dann mit den bis dahin durch die immer weiter aufgeweichte Trennung verfügbaren Daten der vielen verschiedenen anderen Sammelstellen (Meldeämter, Polizei, Staatsschutz, diverse europäische Behörden, Mautdaten, Vorratsdaten der Provider und TK-Anbieter,...) angereichert die gewünschte Dauerüberwachung ohne Wissen des Einzelnen erlauben werden.
Das jetzige, anscheinend kontraproduktiv verräterische Geplapper von Schäuble und Zypries gehört da dazu, denn das ganze Verfahren funktioniert ja nicht, wenn der Bürger nicht weiß, daß er potentiell ständig überwacht wird. Man bekommt das Volk nur sediert diszipliniert, wenn es sich der möglichen Überwachung bewusst ist und sich dadurch schon von ganz alleine präventiv in Selbstzensur übt.

Diesen Film (aus der Reihe Alltag Überwachung)sollte man sich echt mal ansehen. Auch das Thema Volkszählung taucht hier auf - etwas, was uns vor 20 Jahren sehr beschäftigt hat und was die Generation, die mit dem Internet aufwächst, unbedingt interessieren sollte.
Weitere Blogs, die sich mit unserem Herrn Reichsüberwachungsminister beschäftigen, hat unkreativ gesammelt.

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Bender, the movie
Ich fand Iron-Man aber schon immer albern...
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Mittwoch, April 18, 2007

Udo in tagesschau.de
im Interview über Abmahnungen gegen Blogger:
(...) Meinungs-, Satire- und Blogfreiheit wird durch wirtschaftliche Übermacht unterdrückt. Sehr viele Abmahnungen werden mit der Finanzkraft des Abmahnenden durchgesetzt. In der Regel kommt es auch nicht zum Prozess, da der Abgemahnte im Hinblick auf die möglichen Kosten sofort klein beigibt. Das ist ein Verlust für das Recht, weil der wirtschaftliche Stärkere gewinnt.
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Über Freiheit statt Angst
schreibt das RA-Blog:
Die Angst vor Terroranschlägen wird im Wesentlichen nicht mehr von Terroristen erzeugt sondern von der Regierung. Deutschland hat nichts gelernt aus der RAF. Was früher Schleppnetz- und Rasterfahndung waren, ist heute die Online-Durchsuchung (...).

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Niederhüfthosen
Manchmal ärgere ich mich ja schon darüber, daß ich so verdammt anständig bin. Ansonsten hätte ich jetzt hier ein tolles Foto von der Hinterseite der Bedienung gepostet, die Sonja und mich gestern im Mexikanischen Restaurant sehr amüsierte. Die hatte nämlich eine dieser Hosen an, die uns dieses Jahr wohl noch öfter begegnen werden (und die Herr Glamordick hier treffend beschreibt).
Jedenfalls hat das Mädel so eine Hose angehabt, die eher am oberen Ende der Knie anfing. Was uns natürlich immer wieder drauf spechten ließ, wie viel Geldeinwurfschlitz wohl zu sehen sein könnte. Dieses Vorhaben boykottierte sie allerdings dadurch, daß sie just an dieser Stelle das Portemonnaie platzierte, so daß es hinten in der Hose steckte. Was bei einer solchen Hose bedeutet, daß das Portemonnaie nicht am unteren Rücken, sondern weit darunter seinen Platz finden muss und mich wünschen ließ, daß sie es mir beim Zahlen bitte nicht unter die Nase halten würde.
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Dienstag, April 17, 2007

Wovor habt ihr Angst?
Manchmal fühle ich mich echt alt, vor allem wenn sich Dinge wiederholen. Ich bin seit 20 Jahren in Mailboxen und im Internet unterwegs. Ich bin seit knapp 15 Jahren in einem Verein mehr oder weniger aktiv. Ich habe in Newsgroups geschrieben, auf Foren und seit sechs Jahren in mein Weblog, das ich mit dem Kram fülle, von dem ich meine, daß es gut ist, darüber was zu schreiben. Immer wieder in regelmäßigen Abständen gab und gibt es denselben Knatsch in dem Moment, wenn irgendeine Aktivität ein wenig mehr Beachtung findet.
Dieser Knatsch erfolgte immer aus verschiedenen, meiner Erfahrung nach völlig ungegründeten, aber (wie ich inzwischen auch verstanden habe) dennoch im Moment des Konfliktes Ernst zu nehmenden Ängste heraus:
1. Eine völlig subjektive Angst, nicht dazuzugehören. Die Angst, daß der Zug ohne einen abfährt. Ein sehr starkes, durchaus egoistisches und dadurch auch noch peinliches Gefühl, das aber völlig real ist, selbst wenn objektiv kein Grund dazu besteht. Es wird von außen gesehen schnell mit Neid verwechselt, das ist aber zu kurz gegriffen.
Momentan schaut man bei dem Blogdings ja nur noch nach Berlin, wenn man nicht über die re:publica geschrieben hat, halbierte sich für eine halbe Woche die Leserzahl.
Das sorgt für Beklemmung und die Angst, abgehängt worden zu sein. Diese Angst gebiert dann die wildesten Anfeindungen, Hass und Häme. Die einfachste Reaktion auf Leute mit diesen Ängsten ist anscheinend, ihnen souverän zu erklären, wie subjektiv und unkonstruktiv sie sind. Habe ich früher so gemacht, weil ich dachte, am wichtigsten ist, den vielen Zuschauern zu zeigen, daß man sachlich und fair bleibt und der andere substanzlos stänkert. Leider stimmt das aber nicht, denn man reagiert auf diese Weise nicht auf den eigentlichen Grund der Anfeindungen. Will man das tun, ist es meiner Ansicht nach besser, die Augenhöhe zu suchen und die Ängste Ernst zu nehmen. Wahrscheinlich ist es selten, daß das im ersten Moment auch anerkannt wird, aber ich habe die Erfahrung machen können, daß wenn man es tut, man sich zu einem späteren Zeitpunkt auch wieder vertragen kann. Will man das nicht, ist es besser, sowas zu ignorieren.
2. Die Angst, instrumentalisiert zu werden. Nicht mehr das tun zu können, was man tun wollte, als man anfing sich z.B. in einem Verein zu engagieren oder eben zu bloggen.
Auch diese Angst sollte man Ernst nehmen. Johnny Häusler sagt ja gerne mal so Sachen wie "Ich verstehe gar nicht, wie Leute darauf kommen, daß nur weil wir die Sachen so machen wie wir sie machen, sie nicht mehr bloggen dürfen sollten, wie sie es wollen." - Ungefähr das ist, was ich selbst sehr oft gesagt habe. Zum Beispiel, als wir 1999 bis 2001 drei kleine Workshopreihen zum Thema "Magie in der modernen Welt" durchgeführt hatten und das Gefühl hatten, uns ständig rechtfertigen zu müssen vor all den Leuten, die meinten, man müsste iegentlich ganz andere Dinge machen und es kämen Themen zu kurz, die viel wichtiger sind. Immer wenn sich adical versucht zu rechfertigen denke ich an diese Zeit ...und die viele in diesen internen Geplänkeln vergeudete Energie. Denn letztendlich ist es doch so: die Macher der re:publica hatten eine Idee und diese Idee haben sie - wie ich meine sehr gut - umgesetzt.
Die Leute, die nun meinen, daß eigentlich andere Ideen umgesetzt gehörten und daß man das alles hätte ganz anders machen müssen, könnten doch nun beruhigt an die Umsetzung ihrer Ziele gehen, denn sie haben ja nun gesehen, daß das geht. So ähnlich habe ich früher schon argumentiert, allerdings habe ich auch hier dazugelernt.
Zum Beispiel, daß es nicht reicht, die anderen nicht zu verstehen, sondern daß man viel gewinnt, wenn man sichs erklären lässt. Zum Beispiel auch, daß Rechtfertigungen nichts nützen. Man muss seine Ziele vertreten. Zum Beispiel das Bekenntnis zum Pluralismus. Johnny sagte ja in Trackback öfter schon "Das Tolle an der Blogosphäre ist ja, daß Platz für alles ist" und man alles sagen, schreiben und veröffentlichen kann, ohne daß ein publizistischer Gatekeeper das filtert. Stimmt, in dem Moment aber, in dem ich im Fokus bin, schmälere ich dieses "alles" aber und habe - auch wenn ich die gar nicht wollte - plötzlich eine Verantwortung für die Erhaltung dieser Bandbreite, die ich ja eigentlich toll finde. Ich werde bedrohlich für andere, dem muss ich mich stellen.
Wenn ich es also schaffe, große Aufmerksamkeit zu erzeugen, dann muss ich dabei souverän bleiben und die Teilaufgabe, die mir andere Blogger übertragen, auch erfüllen. Das klappte m.E. auf der re:publica gut, ich glaube, das beurteilen zu können, weil ich eben nicht dort war und somit sehen konnte, wie sie nach außen wirkte. Die einzige Anmerkung die ich habe bezieht sich auf die Reaktion auf bloggerinterne Kritik. Viele Kritiker wollen eigentlich nicht, daß sich ihr Ziel windet, ausweichend wird und sich rechtfertigt, sondern verlangen eigentlich nur klare Bekenntnisse oder Meinungen (mehr geht ja eh nicht, denn eigentlich ist die ganze Diskussion unnötig: Wer Werben will, tut es, wer nicht, der nicht). Auf Fragen wie "Passen Werbung und Blogs zusammen?" möchten die Frager eine klare Äußerung als Antwort hören. Und zwar eine Meinung. Die können sie dann ihrer eigenen gegenüber stellen. Auf gleicher Augenhöhe.
Was niemand will und niemand braucht ist die Postulation von einem Grundsatz. Auch wenn sich das Thema im ersten Augenblick wie eine Grundsatzdiskussion anhört und versehentlich daher auch als solche geführt wird. Da Blogs ja autark sind, kann es hier ja keinen Grundsatz geben, an den ich mich halten müsste, also geht es um Meinungen. Und da finde ich es nur wichtig, daß die auch alle gehört werden können.
3. Die Angst vor dem Mainstream: Auch die sollten wir meiner Mainung nach nicht so schnell abtun. Klar, rein objektiv ist so ne elitäre Undergroundromantik erstmal was, worüber ich auch schon gespottet habe. Aber die Angst ist real und man kann ihr auch etwas entgegensetzen.
Zum Beispiel: Schaut euch den Brei an, der euch in den Medien vorgesetzt wird. Klar ist das mediokrer, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner und damit völlig unspannender Seich. Klar will man nicht zu einem Teil dieser Kultur werden und daher ist es richtig, hier Ängste zu entwickeln, denn diese machen mich aufmerksam und wach. Allerdings muss man konstruktiv bleiben, sonst arbeitet man sich vor lauter Angststarre in eine selbsterfüllende Prophezeihung (die sich z.B. im Kulturpessimismus Ausdruck verschafft).
Denn: Wer hat den das Heft in der Hand im Internet? Die re:publica dürfte die erste Kongressveranstaltung gewesen sein, die zum größten Teil von Bloggern aufgezogen und durchgeführt wurde. Klar, auch dort sind nicht alle Themen für jeden relevant gewesen, aber ich glaube schon, daß man dort als Nicht-Blogger durchaus mitbekommen konnte, wie weit entfernt die klassischen Medien, Agenturen, politische Kräfte und Verteiler im Allgemeinen von der Stell sind, an der wir gerade unterwegs sind. Ich kann auf die Schwarmintelligenz vertrauen, die in der Masse schlauer, kreativer, poetischer, schneller und effektiver ist, als es die alten Verteilungsmechanismen je sein werden. Ich mache mir keine Sorgen mehr darüber, daß man die Blogger instrumentalisiert. Denn die Geschwindigkeit im Netz wird dafür sorgen, daß die Instrumentalisierung so schnell aufgedeckt wird, daß kein nennenswerter Schaden entsteht und die Aufklärung einer Manipulation wird derart umfassend, daß die wichtige Meldung am Ende immer die vom Sieg der Blogs sein wird.
Also: Bitte wettert weiterhin über Werbung in Blogs, macht bitte auch weiter mit adical, fordert und lebt die radikale Trennung von Kunst und Kommerz, werdet reich und berühmt mit euren Comics, euren Geschichten, eurer Musik. Findet die mit anderen Meinungen richtig Scheiße und akzeptiert, wenn euch Leute mit anderen Meinungen Scheiße finden. Habt keine Angst und nehmt eure und die Ängste der anderen Ernst! Und hört nicht auf Leute, die in ihren Blogs schreiben, was ihr machen sollt!

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Montag, April 16, 2007

Anleitung zum nicht Doof sein
Vorraussetzung:
1. Du machst irgendwas echt gerne.
2. Ganz viele andere Leute machen dasselbe auch echt gerne.

Nicht Doof bist Du dann...
...wenn Du verstanden hast, daß jeder andere das, was ihr da so gerne tut, aus anderen Gründen tut.
...wenn Du weiterhin verstanden hast, daß wenn jemand das auf eine Weise tut, wie Du es nicht tust, das nicht automatisch bedeutet, er will, daß Du es so tust wie er.
Will er das von Dir, dann ist der Doof und Du kannst weitermachen, wie Du es für richtig hältst.
Willst Du von ihm, es so zu tun, wie Du es tust, dann bist Du Doof. Wenn er nicht auch Doof ist, macht er einfach weiter, wie er es für richtig hält.
Doof bist Du dann...
...wenn Du glaubst, bei vielen vielen Möglichkeiten, Dinge zu tun, gäbe es richtige und falsche.

Übertragen aufs Bloggen gäbe es dann folgerichtig doch eine Bloggerregel, deren Einhaltung ich gut fände:
Sei besser nicht Doof. Und wenn Du doch Doof sein willst, wundere Dich nicht, wenn andere das merken.

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Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen
Die Renten sind sicher.
Die Fingerabdrücke und Fotos in den neuen Personalausweisen werden nie von außen abrufbar sein.
Anständigen Menschen wird kein Bundestrojaner geschickt.
Die Daten des Mautsystems werden auf keinen Fall zur Überwachung genutzt.
Ich glaub euch kein Wort mehr.
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Sonntag, April 15, 2007

299
Kommt mir wie eine Ewigkeit vor, daß ich das letzte Mal im Kino war. Astrid rief heute nachmittag vorsichtshalber an, um mich nochmal zu erinnern, daß ich mich nicht wundern brauche, wenn da das Licht ausgeht und daß eventuell auch andere Leute rumsitzen.
Der Film war unterhaltsam. Kleine Längen wegen der ewig dahinwichtigtuenden Dialoge, herrlich viel unfreiwilliger Humor ("How! How! How!" kannte ich bisher nur von Tim, dem Heimwerkerkönig), einer Hand voll netter freiwilliger Gags, nicht genügend viele, dafür aber grundsätzlich gute und lustig anzuschauende Kampfszenen ("Double Kill!") und der ständige leise Verdacht, daß uns da jemand mit völlig überzogenen faschistoiden, xenophoben, abwechselnd mal homophoben, mal homoerotischen Klischees und Gewaltphantasien eigentlich nur völlig sinnfrei veralbern wollte. Daher fand ich das Ganze wirklich unterhaltsam (und zum Glück im englischen Original, das ganze Overacting auch noch auf deutsch wäre wohl überhaupt nicht auszuhalten).
Und der Film müsste übrigens 299 heißen, denn der mit der Augenklappe, den ich von irgendwoanders her kenne, hat ja überlebt.
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Samstag, April 14, 2007

Echtes Leben 100, bitte

Flohmarkt
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Was für ein herrlicher, gemütlicher Tag das gestern war. Eigentlich hätte ich wahrscheinlich ganz viel wichtige Dinge erledigen müssen. Aber die Sonne schien, Bernd wollte auf ein Bierchen vorbeikommen und da Lewin sich schon die ganze Woche wünschte, auf dem Flohmarkt seinen ollen Kram zu verkaufen, was wegen Astrids Arbeit und meiner Fahrt nach Köln eigentlich nicht vorgesehen war, wurde der Tag entsprechend umgestaltet.
Lewin verkaufte also am Ende doch noch seine Sachen, Bernd und ich sonnten uns dabei (es gab Kaffee und Kuchen) und ein kühles Bierchen gabs hinterher auch noch.
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Donnerstag, April 12, 2007

Abends ausgehen
mit Sonja, Steffi, Stefan und einem weiteren unschuldigen Opfer meines miesen Namensgedächtnisses. Wir aßen und tranken gepflegt in der Vreiheit und diskutierten die Weltpolitik und dicke Männer, die keine Unterhosen tragen (fragt nicht).
Ich genieße das ja sehr, endlich wieder mehr unter Leute zu kommen. Außerdem bin ich ein großer Fan von Stefans Erzählkünsten (leider bloggt er nicht, aber das schaffen wir auch noch) und Sonjas Alkoholtourette. Alkoholtourette ist die Eigenart, mit der sich nach Zuführung von Alkohol das Verhältnis von in den normalen Redefluss eingesprengselten Unflätigkeiten immer mehr erhöht. Zum Beispiel so: "Jeder Arsch redet heute über die verkackte Klimakatastrophe".
Leider kann ich nicht noch einen Tag länger bleiben, aber wenn alles klappt, bin ich demnächst sowieso öfter hier. Jetzt muss ich mich aber sputen und schauen, daß ich die Rückfahrt nicht verpasse.
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Mittwoch, April 11, 2007

Auffallen in Köln (Teil 1)
Keine Porno-Sonnenbrille tragen.
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Euch allen einen schönen Frühling!
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Auf dem Weg nach Köln
bei bestem Wetter, Stefan besuchen. Nachdem die letzte Woche eher unerfreulich zuende ging, konnte ich über Ostern in der Rhön erstmal auftanken und mich gestern frisch gestärkt in die Ämter werfen.
Ich wäre ja sehr gerne auf die re:publica gefahren, aber so viel Real Life wie es gerade zu bewältigen gibt erlaubt es mir ja nichtmal mehr, hier regelmäßig was reinzuschreiben. Andererseits ist es natürlich auch mal grundsätzlich gut, daß sich überhaupt mal wieder was um mich herum bewegt. In den letzten sechs Monaten fühlte ich mich doch ziemlich unsichtbar.
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Dienstag, April 10, 2007

Spiderman
is ja demnächst der dritte Teil im Kino. Muss ich schnell mal bei den Hasen vorbeischauen, worums nochmal in den beiden ersten Teilen ging.
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Montag, April 09, 2007

Prognose
Herr Glos sagt:
"Als erstes senken wir die Unternehmensteuern, um mehr Jobs zu schaffen", niedrige Steuern im Bereich Lohn und Einkommen seien der nächste Schritt. "Ich werde mich dafür energisch einsetzen."
Passieren wird: Die Unternehmenssteuern werden gesenkt und für die Lohn- und Einkommenssteuern wird er sich am Ende auch energisch eingesetzt haben. Leider wird die Energie nicht ganz reichen. Schade.

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Freitag, April 06, 2007

Voll technosexuell, ey! (oder auch: in2deepshit)
Technosexuell ist so ein herrlich beklopptes Wort, das kann ja nur irgendeiner Marketingklitsche eingefallen sein. Klar, man möchte da so eine trendy Wortkreation etablieren und gleichzeitig bei Google eine starke Verbindung zu einem dazugehörigen Sitnkewässerchen namens IN2U (wie nineties ist das denn?) schaffen. Hab auch kein Problem damit bis dahin. Hätte mans sauber gemacht und nicht versucht, hier eine Methode zu probieren, an der schon ganz andere gescheitert sind (Lesen die keine Weblogs?).
Ich könnte daher nun wetten, daß zum Einen die gepushten Suchbegriffe wie Technosexuality, technosexual oder Coty oder in2u in nicht allzuferner Zukunft lediglich dazu führen, sich über einen weiteren dummdreisten, nach hinten losgegangenen Versuch informieren zu können, über Fakeblogs, Schleichwerbung und Fakekommentare billig Reichweite herzustellen (die umfassende Recherche mit einer Liste aller dazugehörigen Fakeprofile usw. bei Wortfeld und The Maastrix).
Und zum Anderen darüber, daß es diesmal nicht damit getan ist, den Blödsinn einfach zu enttarnen, sondern daß das auch tatsächlich nicht wirklich billig ist, denn die mit Kommentaren bedachten Blogger schicken alle brav ihre nichtgerade niedrig bemessenen Rechnungen an die Urheber der Aktion. Da die ja witzigerweise sogar schon zugegeben haben, dahinter zu stecken, dürfte das erfolgreiche Eintreiben der Zahlungen m.E. ein sehr gut mögliches Szenario sein.
Da sitzt man den Kopf schüttelnd vor seinem Rechner und schaut sich das Desaster an, das die sich da eingebrockt haben. Es ist ja wirklich so: Jeden Tag jedenfalls, an dem man sich fragt, wie viel dümmer es eigentlich noch geht, kommt einer vorbei und unterfliegt die Latte.

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Wii - die ersten Games
Ich hab ja inzwischen ein paar Spiele. Eigentlich wollte ich abwarten, bis die Publikationen nicht einfach nur Gamecubespiele sind, die man halt schnell für die Wii fertiggemacht hat, aber das hab ich dann doch nicht ausgehalten. Außerdem hab ich die alle zu irgendwelchen Supersonderpreisen bekommen (Ich kaufe sowieso keine Spiele, die mehr als 45 Euro kosten), daher war das schon in Ordnung.
Also, hier nun die Kurzkritiken zu meinem Lineup:
Tiger Woods PGA Tour 2007: Hm. Enttäuscht mich, was die Präsentation angeht, am meisten. Selbst auf dem Gamecube gibts bessere Grafik und wenn die Golfplätze in Wii Sports hübscher aussehen als hier, dann stimmt doch was gar nicht. Technisch ist das Spiel allerdings top - Heiko als Golfer hat mir das am Montag bestätigen können - die Schläge mit der Wii-Fernbedienung sind sehr realistisch. Wenn man z.B. den Anfängerfehler macht und zu früh dem Ball hinterherschaut, verzieht man den Schlag unweigerlich wie im echten Golf. Auch die unterschiedliche Qualität des Materials und die Spielerskills wirken sich sofort auf den Schlag aus. Für Golfer, so Heikos Fazit, ist das Programm also richtig klasse. Da ich aber solche Profiansprüche gar nicht habe, ist PGA dann doch eher ein Fehlkauf. Eventuell knie ich mich noch mal rein, dann könnte es vielleicht nochmal anders aussehen.
World Series of Poker: Auch hier bin ich von falschen Vorraussetzungen ausgegangen, da ich dachte, daß vor allem die Onlinequalitäten der Wii zum Zuge kommen. Kommen sie aber nicht, es gibt nämlich im Gegensatz zu allen anderen Plattformen, auf dem WSOP herauskam, kein Onlinespiel (was das dennoch verbliebene Feature, einen eigenen Pokerraum zu erstellen, völlig sinnlos macht). Wie blöd ist das denn? Das ist doch eigentlich der Hauptgrund, sich das Game zu kaufen, dachte ich.
Allerdings habe ich nach dieser ersten großen Enttäuschung festgestellt, daß es doch sehr gemütlich sein kann, sich entspannt mit einem Bier aufs Sofa zu pflanzen und ein Turnier gegen die Computergegner zu spielen. Diese spielen nämlich einigermaßen ordentlich, die Charaktere unterscheiden sich erkennbar in ihrer Risikobereitschaft und sie haben Stärken und Schwächen, die man auch wirklich im Laufe des Spiels auszunutzen lernen kann. Die Grafik ist dabei öde bis mittelprächtig - die 3D-Modelle haben fast alle zu lange Arme, der Torso ist zu steif und die Bewegungen wegen falsch positionierter Gelenkpunkte zeitweise sehr unnatürlich - abgesehen davon, daß sie sich doch ziemlich oft wiederholen. Wenn die das gefilmt hätten, würde das besser aussehen.
Ich hatte mir das Spiel zum Glück für 25 Euro gekauft, inzwischen kostet es glaube ich 35. Für diese Preis würde ichs nicht mehr kaufen.
Heatseeker: Da hab ich war richtig gemacht. Einnmal wegen des guten Preises unter 40 Euro, zum Anderen liefert das Game genau das, was ich erwartet habe. Einen leicht zu erlernenden Düsenjet-Shooter wie es damals Strike Commander gewesen ist. Eine durchgängige Story und jede Menge Spielvariationen machen Heatseeker zum eigendlich ersten wirklich "ernsthaften" Spiel für die Wii. Man hat zwar etwas übertrieben, was das ständige Funkgeplapper angeht, das einem irgendwann echt auf den Geist gehen kann, aber es macht einfach Spaß, volle Kanüle ohne allzuviel Rücksicht auf Physik, Materialstress und physische Restriktionen (als Piot hat man einen echt stabilen Kreislauf!) Horden von dummen Gegnern wegzublasen.
Die Grafik ist dabei sehr hübsch anzusehen, die Explosionen jedesmal ein Fest und vor allem wenns richtig schnell und wuselig wird, sieht man schon ein wenig, daß die Wii auch ein paar Takte mehr drauf hat als der Gamecube.
Die fast schon intuitive Steuerung per Remote und Nunchuk ist auch ratzfatz gelernt. Großes Schade allerdings: Kein Onlinespielmodus.
Excite Truck: Das erste Spiel, das ich gekauft habe und immer noch unser Lieblingsspiel. Kurzweilig, schnell, ordentliche Grafik, klasse Steuerung. Man nimmt die Fernbedienung quer und lenkt durch entsprechende Neigung. Gas ist rechts, Turbo links und die Fluglage bei den vielen Sprüngen kann man durch Rollen der Fernbedienung steuern.
Die Balance ist super, man kann auch als zweiter ein Rennen gewinnen, wenn man genügend Punkte gesammelt hat, die es z.B. für enges an Bäumen vorbeifahren, richtig weite Sprünge, das Verschrotten von Gegnern und so bekommt. Die morphende Landschaft ist ein sehr schickes Gamelement, abgesehen davon, daß diese ohnehin schon sehr schön aussieht. Zu zweit machts auch Spaß, der Splitscreen zeigt einen genügend großen Ausschnitt der Strecke. ET ist daher meine Empfehlung für alle, die erstmal irgendwas für ihre Wii haben wollen. Das Ding macht jedem Spaß und sieht auch noch wirklich gut aus.
Metal Slug Anthology: Läuft bissel außer Konkurrenz, das musste ich einfach haben, weil ich ein großer Arcade-Fan bin und die Metal Slug Games sind einfach eine ganz klassische, fette Spielhallen-Ballerei: Einer oder zwei mörderisch bewaffnete Comic-Figuren rennen (die meiste Zeit) von links nach rechts und ballern auf alle und alles, was sich bewegt. Getroffenes stirbt in einer fetten Blutfontäne, wenn es auf zwei Beinen läuft oder explodiert spektakulär, wenn es aus Metall ist.
Da die Wii hierfür die altehrwürdige Neo-Geo ganz hervorragend emuliert, ist das ganze eine Zeitreise in die goldene Zeit der Spielhallen. Für Fans halt von Zeitreisen in die goldene Zeit der Spielhallen. Für alle anderen eher nicht.

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Ich brauch ja immer etwas länger
bevor ich mal richtig sauer werde. Meistens wegen dieser längeren Phase der sprachlosen Verwunderung, in der ich mich einfach nur verwirrt frage, ob ich jetzt eigentlich im falschen Film bin. Das ist aber auch gut so, Reaktionen im Affekt sind ja meistens die falschen und wenn dadurch die Gelegenheit, richtig pissig zu werden, unexplodiert vergangen ist, kann ich sowieso besser klar und sachlich alle nötigen Schritte einleiten.

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Mittwoch, April 04, 2007

Login gegen die Big Brother-Allüren unseres lieben Innenminsters
Könnte bitte jemand ein Programm entwickeln, das nach dem Windows-Login ein zweites Login startet, das, sollte man dreimal das falsche Passwort eintippen, den Inhalt der Festplatte in ordentlich bröseligen Datenbrei verwandelt? Das wär prima. Oder besser wäre sogar, wenns geht, gleich das Windowslogin zu ersetzen, so daß das gar nicht auffällt. Zumindest nicht so lange, bis der Datenspeicher sauber lobotomiert ist. Könnte man dann "Volkstrojaner" nennen. Respect my privacy, ihr Hirnis!
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Are you with the Show? - No, actually I'm English.*
oder so:
"Hold the newsreader's nose squarely, waiter, or friendly milk will countermand my trousers."
(Frau Schmitz hats gefunden)
*aus "Austin Powers"

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Wo kommen wir hin, wenn wir Inhalte nicht mehr bewerten können - oder wollen!
fragt Herr Schneider und meint, daß Verlage und Sender, die im Internet Radio und Fernsehen anbieten, sich regulieren lassen müssten. Jetzt frage ich mich natürlich, warum es eine Regulierung eigentlich gibt und mir fällt ein, daß da mal was war mit begrenzten Kanälen und Sendefrequenzen. Also technische Restriktionen, über die man Hoheitsrechte für sich in Anspruch nimmt. Und wegen denen man die Sender, die trotzdem ohne Erlaubnis sendeten als "Piratensender" bezeichnet.
Nun ist ja das Internet bekanntermaßen kein Sendekanal und es gibt auch keine begrenzten Kanäle oder sowas dafür. Die Töne und Videos, die man sich übers Internet anhören und ansehen kann sind Dateien, die unbegrenzt abgerufen werden können. Ich lasse jetzt mal alle Witze darüber sein, die die Annahme einer Seelenverwandschaft zwischen Herrn Schneider und Herrn Stevens beinhalten. Bzw. einem sehr ähnlichen technischen Grundverständnis.
Ich glaube nämlich, der Mann weiß sehr wohl, wie das Internet funktioniert, immerhin versteigt er sich ja zu dem großartigen Nonsens-Satz "Rundfunk definiert sich nicht danach, wie das Signal technisch verbreitet wird." Okay, Herr Schneider. Nur mal ganz kurz nachgestichelt: Und weswegen heißt das dann "Rundfunk"?
Nein, es geht hier doch letztendlich um zwei Ziele. Zum einen natürlich ist unreguliertes Verbreiten von irgendwas Beamtenköpfen wie Schneider ein Graus und daß es Leute gibt, die meinen, daß es dafür eine Erlaubnis geben müsste, ist ja auch nichts neues.
Zum Zweiten fühlt sich natürlich jede Behörde immer wieder neu gefordert, ihre Daseinsberechtigung zu beweisen. Das passiert normalerweise dadurch, einem Bedeutungsverlust damit zuvorzukommen, indem sie ihre Kompetenzen durch die Ursupation bislang unbesetzter Nischen zu erweitern versucht (siehe auch Das Peter-Prinzip).
Im Internet ist es natürlich völlig wurscht, ob man die Daten, die man - ich kanns gar nicht oft genug erwähnen - abruft(!) am Ende liest, hört, anschaut oder was auch immer. Wenn man das also unbedingt regulieren will, muß man das daher über die "Qualität" und die Erfindung von diese bewertenden Kriterien machen, wie Herr Schneider ja auch richtig erkannt hat. Insoweit würde er beide Ziele erreiche: Einmal die Befriedigung des Herrschaftsanspruches über das bislang (weitgehend) unregulierte Internet, zum Anderen die des Peterschen Selbsterhaltungstriebes: Da kann einem bei der Vorstellung, wie viele neue Hierarchien, Abteilungen und Ressourcen man aufbauen kann, um schon alleine die Regulierungskriterien oder auch erstmal die Kommission zur Definition der Vorgaben für die Erarbeitung von Regulierungskriterien, schon mal ganz feucht im Schritt werden.
Was natürlich völlig fehlt ist eine tatsächliche Begründung, warum man das eigentlich tun sollte, aber "Warum" ist eine Frage, die man sich in Behörden ja eher weniger stellt - das Fehlen einer Antwort darauf überrascht daher nur ganz normal denkende Menschen.
Ach so, eines noch:
Was wir überlegen, ist, ob wir nicht die Pionierphase im Netz, was die Verbreitung von Radio und Fernsehen angeht, für beendet erklären sollten. Ob wir nicht sagen sollen: Macht euch ehrlich und besorgt euch eine Lizenz!
Ich wußte noch gar nicht, daß "keine Lizenz haben" gleichbedeutend ist mit "nicht Ehrlich sein".
(via Lawblog)

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Frühling überall
Da wird man schonmal romantisch:
Früh morgens Punkt fünf Uhr jubilieren die städtischen Federtiere los, also zumindest all die, welche nicht im Liebesrausch von einem Automobil erfasst wurden (...)
oder freundet sich (nicht) mit den neuesten Körpertrends an
reicht mir diese ausgeburt der hölle angeschnallt auf einem silbertablett & ich werde ihm zeigen, wie SOFT sein Perfection Epilierer ihm die haare ausreisst!! (...)
Richtige Frühlingsgefühle bei Herrn kid37:
In einem François-Truffaut-Film wäre ich einfach sitzengeblieben, hätte zugesehen, wie sie ihr Buch liest und wäre weitergefahren bis zur letzten Haltestelle. (...)
Etwas unsicher ist man dagegen wohl noch hier:
Hat dieses Jahrzehnt eigentlich einen Namen?
Und wenns jetzt langsam wärmer wird, gibts dann gern mal ein kühles Bierchen statt heißen Tee.

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Dienstag, April 03, 2007

Urlaubstag
Spät aufstehen, zum Friseur gehen, mit Lewin gemütlich zum Frühstücken ins Café gehen und Brezeln und Ostereier verputzen, bisschen shoppen, bei Sonnenschein Fahrradfahren (Lewin hat ja am Wochenende ein neues Fahrrad bekommen), Pizza backen, Wii spielen, noch bissel fernsehen und dann ins Bett. Das ist Erholung.

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Sonntag, April 01, 2007

"Spiele sind nunmal verboten"
Allein wegen des Redaktionsvideos lohnt sich der Kauf der aktuellen Gamestar.

Das Filmchen (mit Fabian als Polizist eines Sonderkommandos im Kampf gegen illegales Computerspielen) bringt den Flair einer Dokusoap derart sauber rüber, daß ich mir gut vorstellen könnte, daß wenn man das heute Extra, Akte blabla oder sonsteinem dieser pseudojournalistischen Boulevardmagazine (zu denen ja inzwischen auch panorama gehört) als Aprilscherz als Beitrag unterjubeln würde, die Leute glauben würden, das sei echt.

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.. jens scholz ..

personal news in undefinierter dringlichkeit, wichtigkeit oder thematik .. ein subjektives log als experiment, wie lange dinge, die wichtig erscheinen, es in wirklichkeit bleiben ..


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